Es war lange überfällig. Am kommenden Wochenende gibt es das erste Nuclear Pride Fest in Deutschland auf dem Marienplatz in München. Wer am Sonntag noch nichts vor hat, kann in der bayerischen Landeshauptstadt für saubere Energie demonstrieren. Die Veranstalter schreiben:
Wir feiern die Kernenergie, die einen wesentlichen Beitrag zu einer sauberen, emissionsfreien und zuverlässigen Stromversorgung leistet! Organisiert wird’s graswurzelmäßig von Leuten aus Europa und Amerika, von Menschen wie du und ich.
Was es geben wird:
– Live-Auftritte (Gesang und Theater)
– Kunst
– Essen und Trinken
– Gute StimmungMach mit, genieße die Zeit, und setze dich zusammen mit uns für saubere Energie in Europa ein!
Alle Infos auf der Facebook-Seite zum Event: Nuclear Pride Fest.
Sind auch Überlebende aus Fukushima und Tschernobyl eingeladen?
Solche Veranstaltungen sollten da stattfinden, wo die Atomenergie die größten Schlagzeilen gemacht hat. Vielleicht lernen die Veranstalter dann dazu.
Natürlich außerhalb der Sperrzonen.
Wo sind doch gleich die Endlager? Wie sieht es mit der Aufbereitung aus?
Warum gibt es kein Vertrauen in die westliche Atomindustrie?
Nehmen wir Belgiens Reaktoren oder schauen wir uns Sellafield an:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sellafield
Ökologisch ist anders, auch wenn alle anderen Energieträger auch in Produktion/Betrieb nicht gesundheitsfördernd sind.
#1 Torschlagargument mit der implizierten grünen Lüge, dass es massenhaft Tote in Fukushima gab.
#2 Wisch-Waschi Argumentation, die drängende Probleme (z. B. Klimawandel) nicht berücksichtigt.
#1, #2 Bildet euch weiter, legt die ideologischen Scheuklappen ab und fahrt zur sachlichen Information nach München.
@ Michael
die Atom-Idee ist so tot: vielleicht nehmt ihr als Location den Sarkophag in Tschernobyl?
@ #3 Michael:
Kann man da auch angereichertes Uran und waffenfähiges Plutonium erwerben? Irgendwo muss das Zeug ja wieder auftauchen. Aber vermutlich herrscht da auch so eine Bombenstimmung!
Das ist doch eine Parodie, oder?
Das kulturelle Rahmenprogramm wird wahrscheinlich in etwa so spannend wie das "konservative Gegen-Glastonbury", das Aktivisten in Großbritannien veranstalten wollten und dann phänomenal baden ging.
#3
Exakt so hören sich religiöse Jünger an.
@# 4: wenn man über den Tellerrand (Deutschland) hinwegschauen kann, ist diese Aussage sicher nicht haltbar. Aber wie in anderen Fragen auch, herrscht bei vielen wohl noch die Überzeugung vor, dass Deutsche der Welt erklären müssen, wie ein ordentliches Leben aussieht. Unter dieser Prämisse ist es dann offensichtlich schwer auszuhalten, wenn es abweichende Meinungen gibt.
Ich wäre sehr erfreut, wenn diese klimaschonende und günstige Energieform wieder intensiv genutzt würde.
@Michael
Die wesentlichste Lüge ist hier, dass Atomstrom emissionsfrei ist. Und damit ist eigentlich jede Diskussion beendet. Egal wieviele Tote es in Sellafield, in der Elbmarsch, nach Tschernobyl oder nach Fukushima gab oder noch geben wird.
Die Wisch-Waschi-Argumentation lieferst du, in dem du den sehr großen Beitrag der Atominndustrie am Klimawandel schlichtweg leugnest.
Weiterbilden solltest du dich, ganz dringend. Ich empfehle, dass du dir erstmal die Grundlagen draufschaffst, erstens wie Emissionen den Klimawandel begünstigen. Dann wie Atomstrom überhaupt erzeugt wird. Danach fürhst du dir dann am besten zu Gemüte, wie und wo das Erz abgebaut und aufbereitet wird. Bis zur Endlagerungsproblematik brauchen wir gar nicht zu gehen, auch nicht zu den bisherigen Unfällen und Ihren Folgen. Wenn du dann immer noch lieber Parolen trompetest statt die Dinge so zu betrachten wie sie sind, tust du mir leid. Mit dieser Einstellung wärst du ein erstklassiger NSDAP-Wähler gewesen.
@#7: Wenn man über den Tellerrand schaut und vor allem dort hin wo das Uran herkommt sieht man, dass ATOMSTROM NICHT KLIMASCHONEND IST. Im Gegenteil. Und das sieht man ganz besonders, wenn man statt Parolen zu kolportieren sich mit dem Klimathema einmal beschäftigt?
@ Daniel
geh doch nach Russland, wenn es dir in Deutschland nicht passt
das Plutonium kannst du vielleicht mitnehmen, wir in Deutschland wissen ja nicht, wie wir das "endlagern" können
Ich liebe es, wenn Leute der festen Überzeugung sind. sie könnten 24.000 Jahre in voraus denken, und anderen, die das für schlicht unmöglich halten, vorwerfen, sie könnten nicht über den Tellerrand schauen. 🙂
@#11
Und ich finde es wiederum amüsant, wie auf einer Plattform, die sonst den technologischen Fortschritt wie nichts Anderes vergöttert, krampfhaft eine veraltete und überholte Technologie aus den 1940er Jahren idealisiert wird…
Gesang und Theater?
Werden da alte Klassiker wie "Bert the turtle" mit "Duck and Cover" hervorgeholt?
https://www.youtube.com/watch?v=IKqXu-5jw60
Ist doch alles ganz easy. Duck and Cover.
Wie locker man mit Strahlung umgehen kann zeigen doch die alten Bilder:
Also, dass die Leute ein "Pride-Fest" für nötig halten, ist doch eine gute Nachricht.
Liebe Ruhrbarone,
als langjähriger Skeptiker schätze ich eure Beiträge zu Pseudowissenschaften und Pseudomedizin sehr und kann sie alle voll unterschreiben. Beim Nuclear-Pride-Fest allerdings wage ich die Prognose, dass diese Aktion in die Hose gehen wird, und das liegt auch an ihrem unglücklichen Namen. In Deutschland herrscht gegenüber der Kernkraft eine grenzenlos aggressive, bedingungslos ablehnende Haltung. Kernkraftbefürworter gelten als ewig Gestrige ohne Einsichtsfähigkeit in ökologische Zusammenhänge und ohne jegliches Gefahrenbewusstsein. Ein Nuclear-Pride-Fest dürfte daher in der öffentlichen Wahrnehmung ziemlich dicht an Feierlichkeiten zum Führergeburtstag rangieren – wenn nicht gar darunter. Da ändern dann auch die berechtigten Absichten einer sachlichen Aufklärung der Bevölkerung nichts – die ist in dieser Hinsicht sowieso völlig "aufklärungsunwillig". Aber auch bei nüchternen Betrachtung ist der Name des Festes geeignet, als Versuch einer Verharmlosung der unbestreitbaren Probleme und Risiken der Kernenergie zu erscheinen. Wir sollten lieber als Wissenschaftler auftreten, die sich ernsthaft bemühen, Chancen und Risiken der komplexen Kernenergie unter einen Hut zu bringen, anstatt den Eindruck zu erwecken, sie sei eine Art Panaceum gegen die Erderwärmung. Die Entwicklung der letzten fünfzig Jahre hat uns gelehrt, dass es eine "saubere", umweltverträgliche Energieerzeugung prinzipiell nicht geben kann und dass jede Art von Energienutzung die Umwelt erheblich schädigt. Das Gros der erzeugten und dann verbrauchten Energie landet über kurz oder lang als Wärme in der Atmosphäre, egal, aus welcher Quelle sie ursprünglich stammt. Die Gesellschaft muss lediglich darüber entscheiden, welches Maß an Umweltschäden sie für die Prozesse zwischen der Gewinnung und dem Verbrauch der Energie akzeptieren will. Und da schneidet die Kernenergie emotional maximal schlecht ab, mittlerweile dicht gefolgt von Kohle und Gas. Die politische und wirtschaftliche Ökolobby hat es fast ohne fachkundigen Widerstand geschafft, den sogenannten "erneuerbaren Energien" das Deckmäntelchen von ökologischer Unschädlichkeit als eine Art "Geschenk der Natur", das praktisch umsonst zu haben sei, umzuhängen: "Die Sonne schickt keine Rechnung." Das ist natürlich völliger Unsinn, aber er fühlt sich einfach so verdammt gut an. Und nur darum geht es in der gegenwärtigen Energiediskussion: um ein gutes Gefühl und ein reines Gewissen, das bitte nicht durch Fakten gestört werden soll. Schon gar nicht von einem wirren Haufen unbelehrbarer Atombüttel, der seine ökologische Armut im Geiste auch noch stolz feiern will. Hoffentlich bleibt die Veranstaltung wenigstens friedlich. Atomkraftgegner sind ja nicht gerade als besonders zimperlich im Umgang mit Nicht-Atomkraftgegnern bekannt.
#15 doc.nemo:
Die Konstrukteure und Betreiber der Atomkraftwerke taten und tun auch alles, um große Zweifel zu erwecken, ob sie in der Lage sind, mit der Verantwortung, die sie tragen umzugehen.
AKW an der Erdspalte gebaut (bei Andernach), AKW ohne Schutz vor Wellen an einer Erdspalte (Japan), …
Dass wir keine Bilder vom Landschaftverbrauch für die Rohstoffe der Batterieproduktion sehen und auch selten gezeigt wird, dass ein Windrad nicht besonders vogelfreundlich ist , ist einfach ein geniales Management der Öko Lobby. Dann lässt man sich noch von den Armen finanzieren und die Protagonisten verkaufen sich als soziale Partei. Darauf muss man zuerst kommen.
Gefühlte Wahrheit siegt.
Das Japan Unglück hat bei mir, der ich Befürworter von Kernenergie war, auch zu einem Umbruch geführt. Solche Risiken darf man nicht eingehen, wenn man solche Verantwortung trägt.