Morgen finden auch in Dortmund die Stichwahlen um das Amt des Oberbürgermeisters statt. Amtsinhaber Ullrich Sierau (SPD) wird von der CDU-Kandidatin Annette Littmann herausgefordert.
Die Chancen, das Annette Littmann morgen die Stichwahl gegen Ullrich Sierau gewinnt sind gering. Schon dass Litmann Sierau in die Stichwahl zwang, war ein Überraschung und wenn sie beim Duell um das Rathaus ein vorzeigbares Ergebnis holen wird, wäre das ein Erfolg, auf den man Aufbauen könnte.
Aber das wird der CDU nicht gelingen. Obwohl Littmann eine kompetente Politikerin ist und eine hervorragende Rednerin dazu, gab man ihr nach dem Wechsel von der FDP zur CDU keinen Listenplatz. Einige alte Platzhirsche, hört man aus der Union, hätten Angst gehabt, Littmann könne sie in den Schatten stellen. Schlimmer noch. In der Union munkelte man, sie habe Ambitionen. Ambitionen – das geht natürlich nicht. Schon die Vorstellung, dass jemand Ambitionen hat, ja, dass sich Leistung und Talent lohnen könnten, sind den meisten Ruhrgebietspolitikern so fremd wie den Kämmerern der Städte ausgeglichene Haushalte.
Und so wird Littmann künftig im Rat keine Reden gegen Sierau halten, sie wird nicht das Gesicht und die Stimme der Union sein und damit auch keine Chance haben, in sechs Jahren gegen Sierau oder einen anderen Sozialdemokraten erfolgreicher anzutreten als in diesem Jahr. Die Union hat sich gegen den Kampf um die Macht entschieden, kuschelt lieber ein wenig mit der SPD und freut sich, ab und an einen Dezernentenposten zu bekommen. Das reicht den Dortmunder Christdemokraten. Ambitionen hat da niemand.
Hallo? Was habt ihr denn erwartet? Doch nicht etwa das die Altherren-Riege sich von einer Frau vertreten lässt? Oder gar ersetzen?
Es wird sich in Dortmund nichts ändern. Egal wer hier Bürgermeister wird. Ja nicht mal die Grünen oder die Piraten machen eine Wahlempfehlung – für die CDU – weil man es sich ganz offenbar mit keinem „verscherzen“ möchte.
Eine CDU-Oberbürgermeisterin hätte in Dortmund nichts verändert – einzig es wäre ein Zeichen gewesen, für die Einwohner. Ansonsten ist und bleibt alles beim alten. Der Filz zwischen SPD und CDU wird der selbe sein wie die vielen Jahre zuvor.
Also – was habt ihr erwartet? Politik etwa?!
Endlich schreibt mal einer zumindestens 50% vom Grauen der Frau Littmann. In Echt ist alles noch viel schlimmer…!
@Werner Braun: Ich würde gerne mehr wissen: info ätt ruhrbarone. de
Lieber Stefan Laurin,
hast Du einen der wenigen Live-Auftritte von Littman miterlebt? Begnadete Rednerin??? Pohlmann hat ja bei seinen Redebeiträgen 2009 und 2010 ja schon für den einen oder anderen Schenkelklopfer gesorgt, aber Littmann war einfach nur peinlich mit ihrem inhaltslosen und von jeder Sachkenntnis ungetrübtem Geschwafel. So peinlich, dass sich sogar anwesende CDU-Spitzenleute mit Grauen abwandten. Das hatte schon seinen Grund, warum man die Dame als Ratskandidatin für ungeeignet hielt und sie jetzt auf diesem Weg verheizt und politisch entsorgt. So kann man den eigentlichen kommenden „Star“ der Partei, Sascha Mader, bis 2020 in Ruhe aufbauen.
@P.Beuster: Ich hab sie ein paar Mal im Rat erlebt. Da fand ich sie sehr gut. Und wenn Neuanfang 2020 heißt keine realistische Perspektive zu gewinnen bis 2025. Wenn das ein Plan sein soll, will ich nicht wissen, wie Planlosigkeit aussieht.
CDU in Dortmund?
Mir ist sie in den letzten Jahren nicht aufgefallen.
OK, in den letzten Tagen habe ich tatsächlich ein paar Stände gesehen.
Als durchaus interessierter Dortmund kann ich auch nicht sagen, wofür Frau Littmann steht.
Die Resultate der langjährigen SPD-Politik sind bekannt, und bei jeder neuen Statistik bzw. bei jedem Ranking freuen wir uns wie beim Fußball, dass wir meistens vor Gelsenkirchen liegen. Dies bedeutet aber in der Nicht-Fußball-Welt nur, dass es tatsächlich noch Städte gibt, die schlechter sind.
Wenn die CDU „Ambitionen“ in Dortmund hat, gelingt es ihr sehr gut, diese zu verbergen. Als Volkspartei reicht es natürlich immer noch für ein paar Jobs für die Politiker und evtl. auch für einen guten Listenplatz, auf den wirklich wichtigen Listen. Bei der letzen Bundestagswahl war trotz des Rückenwindes aus Berlin der Dortmunder Bereich von Verlusten von über 5 Prozentpunkten geprägt.
Vermutlich ist die Dortmunder Opposition gesau demotiviert und desillusioniert wie der Dortmunder Wähler. Wir werden sehen, wie viele Prozent der fast 600000 Dortmunder den OB wählen.
Eine andere Interpretation ist natürlich, dass die SPD in Dortmund einen Spitzenjob macht und deshalb immer wieder das Vertrauen der Bürger bekommt.
[…] für den Rat der Stadt Dortmund wurde sie nicht berücksichtigt (was bei den Ruhrbaronen als die Dummheit der Dortmunder CDU bezeichnet […]
[…] Nutzen wird ihr und der Union das in Zukunft nichts: Die CDU hat Littmann nicht einmal einen Listenplatz für den Rat gegeben. Die Frau, die für die Union ein Rekordergebnis holte hat, wird in der […]
„Aber das wird der CDU nicht gelingen.“ Und wie es ihr gelungen ist – mit dem größten Paukenschlag in der Westfalenmetropole seit Kriegsende… 😉 Die SPD-Hochburg Dortmund ist seit gestern bestimmt keine rote Festung mehr.
Die Dortmunder CDU ist nicht dumm, sie ist berechnend. Zumindestens die Herren an der Spitze. Der Parteivorsitzende Steffen Kanitz möchte sein Bundestagmandat behalten. Also muss er die Granden in seinem Wahlkreis zufrieden stellen. Das macht er hervorragend. Die andere Hälfte der Partei ist dabei allenfalls Mittel zum Zweck. Im Stadtbezirk Innenstadt-West wohnen drei der Ratsherren nicht im Stadtbezirk und nur einer von Ihnen arbeitet dort. Lokalverbundenheit sieht anders aus. CDU Politik in Dortmund ist zuerst Strippen ziehen und gut vernetzt sein, Sach- und Inhaltspolitik sind nicht gefragt.