Wenn die anderen Parteien nicht klagen, will Dortmunds OB Ullrich Sierau (SPD) von seinem Amt zurück treten und den Weg für die gemeinsame Wahl von Oberbürgermeister und Rat am 25. Mai frei machen.
Eine gemeinsame Wahl von Oberbürgermeister und Rat wäre gut für Dortmund: Die finanziell klamme Stadt könnte eine Menge Geld sparen und auch der Wahlbeteiligung würde eine Zusammenlegung nutzen. Schwer vorstellbar, dass eine Partei diesen Weg verbaut – sie würde vor den Bürgern als Verschwender und Blockierer dastehen und das Risiko eingehen, von den Wählern abgestraft zu werden.
Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass sich die Parteien Sierau fügen werden – wissend, dass ihre Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl keine echte Chance haben, über den Status der Zählkandidaten hinaus zu kommen. Ullrich Sierau ist bei all jenen beliebt, die ihn nicht näher kennen – und da dies auf die meisten Dortmunder zutrifft, ist es sicher, dass er wie bereits 2009 und 2010 die Wahl für sich entscheiden wird.
Tritt Sierau an, wird es im Mai einen reinen Personenwahlkampf geben. Dies wird der SPD nutzen. Dortmund = Sierau = SPD wird die Formel sein, mit der die Sozialdemokraten in den Wahlkampf ziehen und ihn dominieren werden.
Mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Ulrich Monegel und dem Parteichef und Bundestagsabgeordneten Steffen Kanitz hat die Union zumindest zwei respektable Kandidaten aufzuweisen – und auch noch in der Lage sind, Sierau auf Podiumsdiskussionen Paroli zu bieten.
Auch bei der Linkspartei ist die Sache klar: Zu Fraktionschef Utz Kowalewski gibt keine Alternative.
Problematischer ist die Sache bei den Grünen. Vorzeigbar und damit als OB-Kandidaten in Frage kommen eigentlich nur die beiden Landtagsabgeordneten Mario Krüger und Daniela Schneckenburger. Weder im Vorstand der Fraktion noch der Partei drängt sich jemand auf, den man in Debatten mit Sierau erleben möchte.
Bei der Kommunalwahl in Dortmund setzt die SPD auf Machtzuwachs und setzt damit die anderen Parteien unter Druck – nicht alle werden diesem gewachsen sein.
In Dortmund könnte nur J.Klopp gegen Sierau gewinnen!
Podiumsdiskussionen mögen ganz interessant sein, aber für mich ist das keine wichtige Qualifikation für den OB.
Dortmund muss insgesamt aufwachen, das Tempo erhöhen und umsetzen, damit es – abgesehen vom Fußball – auch in anderen Bereichen wieder oben mitspielen kann. Leider sehe ich solche Personen nicht in der Dortmunder Politik.
Bisher habe ich nicht den Eindruck gewonnen, dass der Bürger eine wirkliche Alternative hat. Es ist schade, dass es keine wirkliche Opposition in der Stadt gibt.
Bspw. hat die CDU bei der letzten Bundestagswahl in der Stadt mehr als 5 Prozentpunkte im Vergleich zu 2009 verloren (Zweitstimmen), der Chef zieht aber trotzdem wegen des Listenplatzes in den Bundestag. Wer hat in letzter Zeit die CDU in der Dortmunder Politik bemerkt???
Welche Möglichkeiten DIE LINKE inzwischen hat wird gemeinhin unterschätzt. Warten Sie es ab, bevor ich bereits öffentlich ausgelobt werde … 😉
@Utz Kowalewski: Ich hoffe mal, Sie werden dazu beitragen, dass der Antrag keine Mehrheit erhält 🙂
@#3 | Utz Kowalewski:
Lassen Sie uns nicht so lange zappeln.
😉
Welcher Antrag ? Ulrich Sierau tritt zurück und dann wird neu gewählt. Oder er tritt nicht zurück und dann wird nicht gewählt. Für den Rat gibts da ja nichts abzustimmen, sondern das ist alleine eine Entscheidung des OB, wie er verfahren möchte. 😉
@Gerd Gemming: Man gibt doch keine Kandidaten für Wahlen bekannt, solange noch gar keine Wahlen angesetzt sind. Warten wir mal ab, was der OB denn wirklich tut. Und dann gibts bei uns eine Mitgliederversammlung und dann wissen wir mehr, wer neuer OB wird 😀