Die Linken-Europaabgeordnete Özlem Demirel und die Propaganda der Hamas

Özlem Alev Demirel (Die Linke) in Düsseldorf, März 2019; Foto: Peter Ansmann
Özlem Alev Demirel (Die Linke) in Düsseldorf, März 2019; Foto: Peter Ansmann

Auch nachdem Sara Wagenknecht ihre alte Partei „Die Linke“ verlassen hat, bleibt die SED-Nachfolgepartei ein Problemfall. Nicht nur Kommunalpolitiker der Linken machen Propaganda für die Hamas (In Duisburg lief ein Stadtrat von „Die Linke“ auf einer antisemitischen Demonstration mit und teilte einen Beitrag, in dem das Existenzrecht Israels verneint wurde!):

Vorgestern teilte die Kölnerin Özlem Demirel, Mitglied des Europäischen Parlaments und Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Europwahl im kommenden Jahr, einen Beitrag auf Twitter, in dem sie Israel „Verbrechen“ im „Flüchtlingslager“ in Dschabaliya vorwirft.

So ziemlich alles an diesem Tweet ist Desinformation und falsch.

 

Pallywood

Seit die israelische Armee den Gazastreifen im Jahre 2005 verlassen (Ja, Israel ist dort seit fast zwanzig Jahren keine Besatzungsmacht mehr, auch wenn sich das auf Pro-Gaza-Demonstrationen anders anhört!) und die dortigen Siedlungen aufgegeben hat und nachdem die Terrororganisation Hamas 2007 die Macht in Gaza gewaltsam an sich gerissen, war das Spiel regelmäßig das gleiche:

Auf Terrorangriffe mit Raketen und Entführungen durch die Hamas, reagierte Israel mit Angriffen auf die Terroristen und deren Infrastruktur, die von den der Terrorgruppe immer in oder in der Nähe von zivilen Gebäuden platziert wird.

Aus PR-Gründen: Wenn Israel erfolgreich gegen die Terrorziele vorgeht, kann laut geschrien werden, weil es zivile Kollateralschäden gegeben hat. Oder die Hamas das zumindest behauptet. Unterstützend sorgt Pallywood bei diesem Spiel für publikumswirksame Bilder und Videos.

Dann gibt es irgendwann einen Waffenstillstand, der dann wieder von der Hamas oder durch den Islamischen Dschihad in Palästina gebrochen wird. Und die Show wiederholt sich.

Bei der aktuellen Anti-Terror-Aktion der IDF funktioniert das leider, für die Hamas, genauso gut wie in der Vergangenheit. Vor zwei Wochen im Falle eines angeblich durch Israel beschossenes Hospitals, aktuell beim angeblichen „Massaker“ in einem „Flüchtlingslager“.

Ahli-Arab-Krankenhaus

Als vor zwei Wochen das Ahli-Arab-Krankenhaus Ziel eines – laut Hamas – israelischen Angriffs wurde, war der Aufschrei groß und es gab Vorverurteilungen Israels in den Medien. Israel vermutete, aufgrund von Videoaufnahmen und mitgeschnittenen Gesprächen zwischen Terroristen in Gaza, dass die Schäden durch eine fehlgeleitete palästinensische Rakete verursacht wurden. Auffallend an den Luftbildern waren die fehlenden Krater, die bei Einflussnahme der israelischen Luftwaffe auf bauliche Infrastruktur typisch sind – und in diesem Falle fehlten.

Luftaufnahmen von Krankenhausgelände mit Zerstörungen (l) und Krater, die durch israelische Munition entstehen (r); Foto: IDF
Luftaufnahmen von Krankenhausgelände mit Zerstörungen (l) und Krater, die durch israelische Munition entstehen (r); Foto: IDF

Im Nachrichtenmagazin SPIEGEL kamen unabhängige Fachleute zur gleichen Schlussfolgerung.

Der Beschuss durch das Krankenhaus war ab diesem Zeitpunkt bei den meisten „Pro-Gaza-Demos“ kein Thema mehr. Außer bei der Pro-Hamas-Demo am letzten Samstag in Dortmund. Dort haben einige Pro-Hamas-Trottel offensichtlich die Entwicklungen bei den Untersuchungen zum Beschuss des Krankenhauses verschlafen.

Pro-Hamas-Demo in Dortmund am 28. Oktober 2023; Foto: Stefan Laurin
Pro-Hamas-Demo in Dortmund am 28. Oktober 2023; Foto: Stefan Laurin

Terrorhochburg Dschabaliya

Aktuell ist der Aufschrei wieder groß: Grund dafür ist der Beschuss des „Flüchtlingslagers“ Dschabaliya (Jabalia). Hinterfragt wird die Hamas-Propaganda und die Formulierung „Flüchtlingslager“ dabei nicht: Dschabaliya ist heute kein Flüchtlingslager, bestehend aus Zelten und provisorischen Feldbetten – es war 1948 (!) ein Flüchtlingslager und ist heute eine Kleinstadt mit etwas über 100.000 Einwohnern: Die ihren Flüchtlingsstatus nach dem Palästinakrieg 1948 geerbt haben.

Einen nennenswerten Zustrom von Flüchtlingen aus den Nachbarstaaten Gazas gab es in den letzten 20 Jahren nicht: Niemand flüchtet zur Hamas.

Hamas-Propaganda, geteilt von Özlem Alev Demirel; Screenshot Twitter
Hamas-Propaganda, geteilt von Özlem Alev Demirel; Screenshot Twitter

Seit Beginn des Krieges werden die Menschen dort, durch die IDF aufgefordert, sich in die den sicheren Süden des Gazastreifens, die Sicherheitszone bei Al Mawassi zu begeben. Sichere Korridore, in der die IDF keine Angriffe fliegt, gibt es für diesen Trip. Das betroffene Gebiet in Dschabaliya ist, aufgrund der Hamas-Präsenz und der Bedrohung die durch diese ausgeht, durch Israel als „rote Zone“ausgewiesen.  Die Gründe, warum die Menschen eine Hochburg der Terrorgruppe Hamas nicht verlassen, können verschiedene sein: Weil man Mitglied dieser Gruppe ist – oder weil man von der Hamas als Geisel genommen wurde.

Auch im letzteren Falle sind diese Opfer, wie die israelischen Opfer am 7. Oktober 2023, Opfer der Hamas.

Was für Özlem Demirel anscheinend keine Rolle spielt.

Der erfolgreiche Luftschlag der IAF am 31. Oktober 2023 galt einem der Drahtzieher der Terrorattacke vom 7. Oktober 2023: Ibrahim Biari, Hamas-Kommandeur, und seiner Begleitung.

Beim Angriff der Israelischen Luftwaffe getötet: Top-Terrorist Ibrahim Biari; Screenshot Twitter
Beim Angriff der Israelischen Luftwaffe getötet: Top-Terrorist Ibrahim Biari; Screenshot Twitter

Dies ist für die Politikerin von „Die Linke“ anscheinend ebenfalls belanglos. Mit einem toten islamistischen Schlächter, der mitverantwortlich ist für über 1400 tote Israelis – und unfassbare Gräueltaten an Alten, Frauen, Kindern – kann man schließlich schlecht Propaganda gegen Israel machen: Und nur darum ging es Özlem Demirel in ihren Tweet.

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