Energiewende: „Ökonomie, Ökologie und Versorgungssicherheit in Einklang bringen“

Guntram Pehlke
Guntram Pehlke

Aus heutiger Sicht mutet es an, als erstrecke sich der Rückblick über Jahrzehnte: Ein Ausstieg aus der Atomenergie lag noch in weiter Ferne, Gaskraftwerke boomten und neue Kohlekraftwerke wurden auch noch geplant und gebaut. Dann ereignete sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima und nichts war mehr wie es vorher war. Tatsächlich liegt der Anlass der bislang größten Zäsur in der deutschen Energiewirtschaft aber gerade einmal drei Jahre zurück. Von unserem Gastautor  Guntram Pehlke.  Guntram Pehlke ist Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) und Aufsichtsratsvorsitzender der STEAG GmbH.

Die Unglücksserie im japanischen Kernkraftwerk, die am 11. März 2011 ihren verhängnisvollen Lauf nahm, hat in Deutschland einen energiepolitischen Bewusstseinswandel nach sich gezogen, dessen Auswirkungen bis heute andauern – und das aller Voraussicht nach noch Jahre tun werden.

Nun ist Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel angetreten, Ordnung in die verworren anmutende Energiepolitik zu bringen. Mit seiner Ankündigung, das in zentralen Punkten überarbeitete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bis zum 1. August dieses Jahres in Kraft zu setzen, hat sich der Vize-Kanzler ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Zumal seine beiden Vorgänger Peter Altmaier und Philipp Rösler ebenfalls viel angekündigt hatten, aber kaum etwas davon umsetzen konnten.

Der Bundeswirtschaftsminister muss jetzt viel heilen. Und fast scheint es, als seien die Ansprüche an seine Reform so hoch, dass deren Umsetzung nicht realistisch ist. Dabei ist sein Konzept grundsätzlich durchaus als gerecht zu bezeichnen: Die gute Idee der Ökostrom-Förderung wird weiterhin verfolgt, allerdings kontrolliert. Denn mittlerweile hat Energie aus Wind, Sonne und Biomasse einen so hohen Marktanteil, dass sie auch weitgehend ohne Förderung funktionieren müsste. Deshalb soll deren bislang geradezu üppige Subventionierung beschnitten werden, moderne Gas- und Kohlekraftwerke sollen eine Chance am Markt bekommen und die Industrierabatte bei der Ökostrom-Umlage sollen sinken. Und zu guter Letzt sollen Unternehmen, die für ihre Produktion selbst Strom produzieren und damit der Ökoumlage entgehen, ebenfalls einen finanziellen Beitrag leisten.

Die Zielsetzung dieses Konzept ist angemessen nüchtern: Alle Marktteilnehmer werden schlechter gestellt, aber in der Konsequenz soll der Strompreis ab Ende dieses Jahres langsamer steigen als zuletzt. Das mag zwar Realpolitik pur sein – aber exakt die haben Verbraucher und Energieunternehmen jetzt bitter nötig.

Denn die durch das EEG in seiner bisherigen Fassung verursachten Auswirkungen sind fatal. Für die Energieunternehmen auf der einen Seite ebenso wie für die Verbraucher auf der anderen Seite.

Die Energieunternehmen mussten sich eingestehen, dass die goldenen Jahrzehnte unwiederbringlich vorbei sind. Die bisherigen Geschäftsmodelle sind überholt, der Wandel ist radikal, aber notwendig. Es ist aber nicht etwa mangelndes Bewusstsein in den Führungsetagen der Energieunternehmen, das sinkende Renditen und teils dramatische Verluste zeitigt. Es sind vielmehr die Folgen einer bislang verfehlten Energiepolitik: An der Strombörse ist der Strompreis wegen des Überangebots an Öko-Energie in den vergangenen zwei Jahren von 5,11 Cent/kWh auf 3,8 Cent gesunken – das entspricht einem Minus von 25,6 Prozent. Gleichzeitig ist der Stromverbrauch des deutschen Durchschnittshaushalts um 4,1 Prozent gesunken – von 293 auf 281 Kilowattstunden pro Monat. In diesen zwei Jahren wurden durch das EEG 932 Gigawattstunden Öko-Strom bezuschusst, aber nicht genutzt. Diese Leistung hätte nahezu ausgereicht, um die Einwohner von Dortmund ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Die konkreten Auswirkungen dieser Politik auf die Energieunternehmen muten geradezu grotesk an: Im Ergebnis wurden funktionale Kraftwerke vom Netz, hochmoderne Gaskraftwerke gar nicht erst in Betrieb genommen und ganze Blöcke zwangsabgeschaltet.

Auf Seiten der Verbraucher sieht die Bilanz nicht besser aus: Trotz gesunkener Strompreise stiegen die durchschnittlichen Ausgaben der Haushalte für Strom in den vergangenen zwei Jahren um 4,76 Prozent von 69,40 auf 72,70 Euro/Monat. Auch die rasant gestiegenen Umlagen für Ökostrom in diesem Zeitraum von im Schnitt 6,01 auf 10,09 Euro/Monat je Haushalt machten sich bemerkbar. Und die Mehrwert- und Stromsteuer tat ein Übriges. Allein dafür zahlte der Durchschnittshaushalt zuletzt 208 Euro/Jahr – drei Euro mehr als 2010. Im Ergebnis hat Deutschland heute den dritthöchsten Strompreis in Europa.

Bezahlt wird die Energiewende von allen Stromkunden – doch manche zahlen mehr als andere. Die größten „Zahlmeister“ wohnen in Nordrhein-Westfalen: Gut 4,5 Milliarden Euro haben die Stromkunden hier im vergangenen Jahr als Umlagen nach dem EEG gezahlt. An die Ökostrom-Erzeuger im Land flossen aber nur 1,6 Milliarden Euro. Demnach haben die Nordrhein-Westfalen 2013 die Energiewende mit 2,9 Milliarden Euro bezuschusst – oder pro Kopf mit 162 Euro.

Den Verantwortlichen in der Politik, allen voran Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Denn an der Energie hängt die industrielle Entwicklung Deutschlands. Das ist eine Schlüsselfrage für die Politik und die voraussichtlich größte Herausforderung für die kommenden Jahre. Wird dieses Problem nicht adäquat und in angemessener Zeit gelöst, würde der Vorteil des Industriestandortes Deutschland vermutlich unwiederbringlich verloren gehen.

Doch was ist zu tun, um diese Energiewende doch noch zum Erfolg zu führen?

Zunächst bedarf es einer strukturellen Ordnung der Förderpolitik: An erster Stelle sollte der Ausbau von Stromnetzen und -speichern stehen, dann sollte der Ausbau neuer Anlagen folgen. Denn es ergibt keinen Sinn, Geld für die Produktion von Ökostrom auszugeben, der gerade nicht gebraucht und deshalb ins Ausland geradezu verschenkt wird. Vor allem die Speicherung von Ökostrom bedarf dringend eines konzeptionellen Ausbaus.

Des Weiteren benötigen wir einen realistischen Blick auf das energiepolitische Dreieck bestehend aus den Seiten Klima- und Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit und daraus folgend ein klares und nachhaltiges Bekenntnis zu konventionellen Kraftwerken, die mit Braunkohle, Steinkohle und Gas betrieben werden. Sie sind als Teil eines nationalen Energiemixes auf absehbare Zeit unverzichtbar.

Und zu guter Letzt bedarf es eines breiten politischen Konsenses, der auch von den Bundesländern mitgetragen wird. Keine Frage: Diejenigen, die jetzt je nach geographischer Lage für die Industrie, Wind, Braunkohle, Biomasse und Sonne kämpfen, haben allesamt gute Gründe ihre Interessen zu wahren. Gerade für Nordrhein-Westfalen beispielswiese sind Ausgleichsregeln für energieintensive Unternehmen existenziell. Würde das unberücksichtigt bleiben, würden industrielle Arbeitsplätze in unverantwortlicher Weise gefährdet werden. Es kann aber zu keinem guten Ergebnis führen, wenn die Bundesländer 16 unterschiedliche Energiewenden anstreben, anstatt sich mit dem Bundeswirtschaftsminister auf eine nationale, in sich schlüssige Gesamtstrategie zu einigen.

Im Ergebnis ist es unsere dringliche Aufgabe, Ökonomie, Ökologie und Versorgungssicherheit in Einklang zu bringen. Nur dann erreichen wir einen Konsens, zu dem wir alle – Verbraucher, Energieunternehmen und Politik – ja sagen können. Und nur dann kann diese Energiewende tatsächlich gelingen.

Guntram Pehlke ist Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) und Aufsichtsratsvorsitzender des in Essen ansässigen Energieunternehmens STEAG GmbH. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler (Jahrgang 1960) war vor seinem Amtsantritt bei DSW21 im Jahr 2006 in der Kommunalpolitik, u. a. als Kämmerer der Städte Salzgitter und Dortmund, tätig.

 

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
32 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor

Ich glaube nicht dass die Energiewende gelingen kann. Sie ist ein ideologisches Konstrukt das nahezu religiös überhöht wird und hätte nur funktionieren können, wenn sie zum Exportschlager geworden wäre – wurde sie aber nicht. So stellt sie eine einseitige Belastung der Verbraucher und Unternehmen dar und hat viele neue Subventionsschnorrer hervorgebracht, die ihre Privilegien mit Zähnen und Klauen verteidigen. In ein paar Jahren wird am Ausstieg aus der subventionierten Energiewende kein Weg vorbeiführen – je später der kommt, um so teuerer wird er.

Hans Meier
Hans Meier
10 Jahre zuvor

@ 1

Zustimmung Herr Laurin.

Alle Probleme die aus der Privilegierung der „grünen Stromerzeugung“ entstehen, stellen eigentlich klare Wettbewerbsverstöße dar, indem gegen jeden fairen Wettbewerb vorsätzlich Preis-Kartelle und ein Gebiets-Kartell gebildet wurden.
Es werden festgelegte Kartellpreise für Ökostrom gezahlt und die Stromverbraucher sitzen in einem deutschen Kartell eingesperrt, ohne auf den sonst so gepriesenen europäischen gemeinsamen Markt, zugreifen zu können.

Wenn aber nur der deutsche Strompreis politisch vorsätzlich verteuert wird, ohne dass damit eine Wertschöpfung als ein Zugewinn entstehen kann und dadurch Wohlstand und Wirtschaftswachstum, dann wachsen ringsum doch nur Verluste. Genau dass ist in der Realität als Folge auch festzustellen.
Alle Werbekampagnen ändern nichts an den Verlusten, die durch ideologische Vorstellungen und Umwertungen entstanden sind, ohne die wirtschaftlichen Fakten zu begreifen, die als Folgen verursacht worden sind.
Durch die Milliarden-Installationen von Windmühlen, Solarflächen und Faulgasanlagen plus den Leitungsnetzen ist eine gewaltige Investitionsblase ohne echten, marktwirtschaftlich konkurrenzfähigen Wert entstanden, die einer bereits vorhandenen Infrastruktur, nun einen Marktanteil streitig macht und aktuell ringsum zu hohen Verlusten führt. Diese Verluste treffen nicht nur die Stromkonzerne, bzw. Anleger und Aktionäre sowie die Stromverbraucher, sie treffen letztlich alle Landesbewohner, außer denen die glauben, daran nachhaltig Rendite und Provision eintreiben zu können, solange unsoziale Lobby-Privilegien sie vor Wettbewerb schützt.
Wer wie ein Geisterfahrer, gegen alle marktwirtschaftliche Vernunft, in die verkehrte Richtung, wie diese Energiewender fährt, muss grundsätzlich die Richtung ändern, statt nur langsamer zu fahren.
Die „Energiewende“ ist an der technischen und wirtschaftlichen Realität schon längst gescheitert, die ehemaligen Befürworter dieser grünen Lobby-Schnappsidee drücken sich aber feige davor ihre fatal teuren Fehler öffentlich zuzugeben.

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
10 Jahre zuvor

„Die größten Zahlmeister wohnen in Nordrhein-Westfalen“
hab mir schon letztens gedacht. was für ein schöner Versuch, eine Neid-Debatte auszulösen.

einen Ausstieg aus der subventionierten Energiewende wird es nicht geben. Ein Energiemarkt ohne Subventionen gab’s nie und wird es wohl auch nie geben.. aber sicher wird die Art der Subventionierung umgebaut werden / die Subventionen gesenkt.

Lustig wäre, wenn die STEAG, die nicht auf erneuerbare Energien gesetzt hat und daher mit dem Rücken zur Wand steht, just in dem Moment von den Kommunalpolitikern zum Big Player bei Erneuerbare Energien umgewurschtelt wird, wenn die Bundespolitik die Subventionen wieder zurückfährt… wäre systematisch für den Erfolg der wirtschaftlichen Tätigkeit der Ruhr-Kommunen

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Stefan Laurin, Hans Meier,

zu einer sachgerechten Diskussion gehören:

a.)
Es ist festzustellen, daß G.Pehlke selbstverständlich primär aus der Intereressenslage „seiner Unternehmen“ argumentiert und die ist nicht kompatibel mit den Zielen der Energiewende, soweit sie dem Klimaschutz geschuldet sind, und die Interessenslage „seiner Unternehmen“ widerspricht allem, was mit sog.erneubaren Energien und mit der Idee einer möglichst dezentralen Energieversorgung zu tun hat -damit können die Unternehmen von G.Pehlke kein Geld verdienen!!
Wenn die vordringliche Interessenslage der STEAG und anderer Engergiegroßkonzerne in Deutschland verbrämt wird mit Argumenten wie Energiesicherheit, Versorgung mit „bezahlbarem Strom“, dann ist das aus der Sicht dieser Unternehmen selbstverständlich, aber einseitig, eben interessengesteuert.

Das ist „in Ordnung“, bedarf aber fairnishalber in jeder enschlägigen Diskussion der unbedingten der Erwähnung.

b)
Wenn über Subventionen im Bereich der Energieversorgung gestritten wird, dann setzt eine faire Diskussion voraus, auch die Subventionen in mittlerweile Milliarden -Höhe in die Diskussion einzubeziehen, nämlich alle Suventionen, die bisher für die Kohleförderung, den Kohletransport, die Stromerzeugung aus Kohle und für die Atomkraftwerke erbracht wuden und weiterhin aufzubringen sind.

Ich denke dabei nicht zuletzt an die bis heute nicht exakt berechnenten Kosten der „Entsorgung des radiokativen Abfalles“, die für sich Milliarden umfassen, und die die Abfallproduzenten nicht zu übernehmen bereit sind, sondern dem Staat überlassen wollen.

Und ich denke an die mittelbaren Kosten z.B. der Stromgewinnung aus Kohle, die durch die Produktion von Schadstoffen und mithin in ihrer Folge durch entsprechende Kosten im Bereich des Gesundheitswesens entstehen.
Das gilt u.a.für die Feinstaubbelastung, der nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation mit Blick auf die Ursachen wachsender Krebserkrankungen viel mehr Aufmerksamkeit zu widmen ist als das bisher der Fall war.

Es ist „in Ordnung“, über die Subventionen im Bereich der sog.erneubaren Energien zu diskutieren, über das OB und das Wie, aber fairnishalber sind dabei n auch die Subventionen im Bereich der Energiegewinnung aus Kohle und Atomkraft zu bedenken, die bisher erbrachten, die zukünftig zu erbringenden.

Benedikt
Benedikt
10 Jahre zuvor

Jetzt noch dick in Ökostrom zu investieren lohnt sich nicht mehr. Die Förderung von großen Solarparks wurde so weit abgesenkt, so dass sich neue Parks nicht mehr rechnen. Industrielle Biogasanlagen lohnen sich auch nicht mehr. Windkraft lohnt sich nur im Hohen Norden. Da ist das Problem, dass es nicht genügend Abnehmer für den Strom gibt, da Leitungen in den Süden fehlen. Durch die Überförderung gab es einen zu starken Ausbau. Jetzt muss man dafür den Ausbau noch drastischer runterfahren. Vom Beschäftigungseffekt wird nichts übrig bleiben.

Deutschland dürfte schon die höchsten Strompreise in der EU haben. Die dürften doppelt so hoch ein, wie die in Osteuropa, wohin die Industrie fleißig Deutsche Arbeitsplätze hin verlagert. In gute Stimmungs Propaganda ist Deutschland sicherlich Spitzenreiter. Das sich die Propaganda immer mehr von der Realität entfernt, wird auch nicht mehr lange gut gehen.

Thomas Freding
Thomas Freding
10 Jahre zuvor

Die Gegner der Energiewende wiederholen stets die gleichen Aspekte; hier war Herr Meier diesmal der erste.

Die Kosten der Energiewende wurden kürzlich untersucht; siehe dazu: Fraunhofer-IWES-Studie „Geschäftsmodell Energiewende“: https://www.iwes.fraunhofer.de/content/dam/iwes/de/documents/Studie_Geschaeftsmodell_Energiewende_IWES_20140121_final.pdf

Zitat aus der Zusammenfassung: „Das Ergebnis der umfangreichen Berechnungen zeigt, dass die Finanzierbarkeit des Gesamtprojekts Energiewende auch unter sehr konservativen Annahmen möglich ist (d.h. ohne steigende Brennstoffpreise und CO2-Schadenskosten).“

Herr Meier fordert eine völlige Richtungsänderung: „Wer wie ein Geisterfahrer, […] fährt, muss grundsätzlich die Richtung ändern, statt nur langsamer zu fahren.“

Die Energiewende zielt auf: Mehr Energieeffizienz! Weniger CO2-produzierende Energieerzeugung! Mehr Erneuerbare! Was soll dazu die Alternative sein? Lassen Sie uns daran arbeiten, wie wir das schaffen und die richtige Geschwindigkeit finden.

Seit 2000 ist bereits einiges verändert worden. Nicht nur in unserer Erzeugungsstruktur, auch im Bewußsein vieler Menschen.

Frank Heinze
Frank Heinze
10 Jahre zuvor

– Energiewende schön und gut. Daneben hat Deutschland aber auch Verpflichtungen, seinen CO2-Ausstoß signifikant zu senken. #Klimawandel – da war doch mal was….Mit neuen Gaskraftwerken geht das ganz sicher nicht.

– Speicherung von Ökostrom schön und gut. Aber wie? Das einzige, was auch nur
annähernd die Kapazität hat, ist das Power to Gas-Konzept. Aber auch das braucht noch mindestens ein Jahrzehnt.

– Netzausbau schön und gut. Was sich hier in Bayern gerade an Bürgerprotest gegen die Gleichstromleitungen zusammenbraut, ist durchaus mit den Anfängen von Gorleben vergleichbar.

Aber auch die Ökopaxe können nicht dauerhaft die Gesetzmäßigkeiten von Natur und Wirtschaftsordnung ignorieren.

Erinnert sich noch jemand an den Slogan „Die Sonne schickt keine Rechnung“ ? Nach den stetig steigenden Strompreisen und Abgaben und der rapide zunehmenden Kohleverstromung sind nun die Überlandleitungen der dritte Aufwärtshaken des ökoindustriellen Komplexes gegen die Bürger. Man bedenke, dass es vor der Energiewende dezentralen, sicheren und einigermassen günstigen Strom gab. Jetzt müssen riesige Leitungen von den Offshorewindparks nach Süden gezogen werden, um den Stromausfall bei der Abschaltung der bayerischen KKWs wenigstens einigermassen zu kompensieren.

Dilettantismus in der Politik und ideologiegesteuerte Lobbyarbeit der ohnehin nur wegen Milliardensubventionen lebensfähigen Ökoindustrie sorgen nun dafür, dass nun die Grünen ihr Wackersdorf erleben. Diesmal als Farce, um Marx zu bemühen.

Erdgeruch
Erdgeruch
10 Jahre zuvor

Das Problem ist, dass man die Energiewende beschlossen hat, bevor man nur einen Plan hatte. Das war der Fehler von Angela Merkel.

Ich muss Gerhard Schröder in diesem Punkt Recht geben. Eine Rückkehr zu den alten – verhandelten – Gesetz von Rot-Grün wäre politisch das sinnvollste gewesen. Stattdessen hat man ständig weiter planlos rumgefummelt ohne an nationale oder europäische Abstimmung nur zu denken. Das ist ein solcher Dilettantismus, dass nur ein solcher radikaler Schritt wie jetzt traurigerweise möglich ist. Das wird ein kompletter Neustart.

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Die Energiewende ist nicht mehr zurückzuschrauben, w e i l sie schon so viel Geld gekostet hat. Sie tritt aber in ein neue Phase. Nachdem in Ermangelung einer freiwlligen und internen Innovation innerhalb des alten Energiesektors die ökologische Veränderung von außen angestoßen und finanziert werden mussten, hat sich, wie immer bei solchen staatspolitischen Eingriffen, eine subventionierte unternehmerische Parallelstruktur ergeben.

Eine solche Struktur kostet immer mehr als sie volkswirtschaftlich einbringt, da hier bewusst Marktmechanismen ausser Kraft gesetzt werden und zugleich neue Interessengruppen entstehen, die – wie die etablierten Marktspieler schon immer – nur ihre Interessen durchzusetzen versuchen. Beim Strommarkt, der immer schon oligopolistisch war, hat sich dabei sogar unausweichlich eine doppelte Subventionsstruktur entfaltet, was betriebswirtschaftlich zwar profitabel sein kann, volkswirtschaftlich aber auf Dauer zum Desaster führen m u s s.

Die Parallelität eines massiven Abwehrkampfes der alten Energien gegen die neuen bei gleichzeitiger massiver Erhöhung der Gesamtsubventionsmenge ist dabei das eigentliche Problem gewesen. Das hat zum einen dazu geführt, dass die alten Energiekonzerne viel zu spät auf den neuen Energiezug aufgesprungen sind und zum anderen die notwendige Veränderungen der Speicherungs- Verteilungs- und Beförderungsstrukturen nicht, bzw. nicht rechtzeitig stattgefunden hat. Von den politischen und organistorischen Widersprüchen eine entsprechend halbherzigen Politik ganz zu schweigen.

Alle Beteiligten konnten damit so lange leben, als das die allgemeine Wirtschaftslage und die sonstigen Staatseinnahmen die zusätzlichen Verbrauchskosten zu kompensieren in der Lage waren und kein abrupter politscher Stimmungsechsel stattfand. Fukushima und eine exorbitante Kostensteigerung bei immer höher werdender Staatsverschuldung und nicht entsprechend steigenden Verbrauchereinkommen, respektive Betriebsgewinnen schlugen dann gemeinsam zu.

Die Wende in der Energiewende wurde unausweichlich und machte zugleich die desolate Lage der Parallelstrukturen klar aus der man jetzt wieder herauszukommen versucht. An der Spitze der Staatsapparat, bzw. seine politische Führung selbst, denn die wird von den vielen privaten Verbrauchern gewählt und muss zugleich für gute Standortbedingungen der Wirtschaft sorgen.

Diese neue Phase der Energiewende hat logischer Weise zwei zentrale Ziele. Die Senkung der Gesamtsubventionsmenge und die Stärkung der Marktkräfte, sprich die Reduzierung der oben beschriebenen wirtschaftlichen Parallelstruktur. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Wiederherstellung eines integrierten Energiemarktes in dem der ökologische Anteil allerdings weiter wachsen können muss, weil – ganz unabhängig von der Sinnfrage – sonst die unausweichlichen Kosten für die zeitweise Parallelstruktur nie mehr wieder eingespielt werden können.

Innovation dieser wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Größenordung kann man deswegen auch nicht mittendrin abbrechen. Man kann nur die Strategie verändern, ja man muss es in diesem Fall sogar. Sowas nennt man einen Lernprozess,und den gibt es natürlich nicht umsonst. Aber ohne wird es in der Regel noch viel teurer.

Frank
Frank
10 Jahre zuvor

@Frank Heinze:

Haben Sie noch nicht gemerkt, dass die Klima/EEG-Lobby in Rücklage geraten ist? Sogar die EU-Kommission hat etwas bemerkt.

Die Lobby muss sich wissenschaftlich und politisch neu legitimieren.

Anestis Papadopoulos
Anestis Papadopoulos
10 Jahre zuvor

Die Energiewende befindet sich in der Rückwende und das ist gut so. Leider wird sie Kollateralschäden hinterlassen für die wir noch lange viel bezahlen werden. Das Problem hat physikalisch technische Ursachen und die werden bis heute ausgeblendet. Aufgrund der unzuverlässigen d.h. nicht lastgeführten Energieproduktion sind die EE ungeeignet die Versorgung eines Industrielandes wie DE rentabel und zuverlässig sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund laufen alle weiteren Diskussionen wie ich meine ins Leere.Die Bevölkerung wird über die Größenordnungen über die wir reden im unklaren gelassen. Wieviel Leistung müssen wir installieren? Welchen Flächen und Speicherbedarf haben wir? Was bedeutet dies für das Landschaftsbild? Welche Investitions- und Fördersummen fallen an? Und welchen Wert werden die installierten Anlagen (Lebensdauer??) nach Ablauf der Förderzeit haben? Was für eine Produktionsinfrastruktur wird das sein?? Darüber gibt es seitens der Politik aus gutem Grund keine Aussagen. Die böse Ahnung sickert aber langsam bei der Bevölkerung durch und hinter den Kulissen brennts.Ich empfehle an der Stelle den Vortrag von Prof. H.W.Sinn Energiewende ins Nichts. Das die EE nicht rentabel betrieben werden können beweisen diese durch die Insolvenzen der letzten Zeit selbst. Viele Windenergieparks die als sogenannte Bürgerparks betrieben werden sind nicht rentabel, geschweige denn das Gewinne ausgeschüttet werden. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund warum EVUs in diese Technik nie eingestiegen sind. Da wurde nichts versäumt sondern es ist einfach kein Geschäft, bestenfalls eine Nische. Das die derzeit genutzten Energieträger endlich sind ist klar und muß nicht diskutiert werden. Die EE sind jedoch nicht der Durchbruch. Wenn man in den nächsten 20 Jahren bereit ist allein 480 MRD EEG Fördersumme fachfremde Personenkreise zu zahlen (zzgl Invest in Ausbau und Netze) während man gleichzeitig an wirklich vielversprechenden Konzepten wie der Kernfusion in Greifswald forscht, dann hat man die Prioritäten falsch gesetzt.

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

-9-Arnold,
ein guter, weil für die Diskussion sachdienlicher und insofern hilfreicher Beitrag!

Ich hoffe, daß diejenigen, die jetzt den Prozess der Energiewende, nicht deren primäres Ziel, reformieren wollen , dieses aus Einsicht in ökonmische und ökologische Notwendigkeiten tun, und nicht in erster Linie, um den „alten Oligopolisten“ wieder weitgehend freie Bahn auf dem Energiemarkt zu verschaffen oder um am Markt nicht überlebensfähige Strukturen im Sektor der erneuerbaren Energie „um jeden Preis“ erhalten zu wollen oder gar weiterhin Beides wollen, was, wie von Dir geschildert, letztlich volkswirtschaftlich ins Chaos führt
Mit anderen Worten, ich bin mir der Motive und der Ziele, die die Reformisten verfolgen, nicht sicher.

Es scheint, daß nicht nur der bisherige Prozess der Energiewende zu Problemen geführt hat, die „man“ so zu Beginn nicht gesehen hat, nicht sehen konnte oder nicht sehen wollte, sondern daß auch der jetz eingeleitete Reformprozess bezüglich seiner Folgen Probleme bereiten könnte, mit denen „man“ derzeit nicht rechnen kann -oder nicht rechnen will?

Ich kann mich im übrigen zu dem, was der derzeitige Sachstand „Reform der Energiewende“ zu sein scheint und zudem, was dazu beinahe tagtäglich an Neuem zu vernehmen ist, und zwar von einer Vielzahl von Akteuren mit ganz unterschiedlichen politische, wirtschaftlichen, ökologischen Interessen, im Detail nicht äußern, weil ich “ den Durchblick verloren habe.“

Hans Meier
Hans Meier
10 Jahre zuvor

Die „Energie-Wende“ ist zum Scheitern verurteilt. Es gibt z.B. einen Vortrag von Prof. Dr. H. W. Sinn, den er am 16.12. 2013 an der LMU dazu hielt, falls man sich über die wirtschaftliche Perspektive informieren mag.
https://www.cesifo-group.de/de/ifoHome/events/individual-events/Archive/2013/vortrag-sinn-lmu-20131216.html

Dabei glaubt Herr Sinn einerseits leichtfertig die Klima-Hypothese der aktuellen Aktionisten und verkennt die technische Komplexität einer wirklich hohen Versorgungssicherheit, mit konstanter Stromspannung, die aus einem Schreiben eines Stromfachmannes, Prof. Dr. Alt nachgelesen werden kann.
https://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Alt_Brief_Vortrag_Sinn_Energiewende_ins_Nichts_31.12.2013_01.pdf

Ich weiß auch, dass sich viele überzeugte Anhänger einer „Hauptsache anderen“ wetterabhängigen Stromerzeugung nicht durch Fakten irritieren lassen wollen. Aber je nach „Länge der Leitung“ und ob man sich auch noch „selber draufsteht“ geht`s weiter, wie nach „le Waldsterben“ und die Aktionisten erobern weiter neue Bühnen und Wirkungsfelder, nur diesmal mit irren Verlusten, nicht an verlorenen Visionen, sondern an allgemeinem Wohlstand.

Wenn die Vervielfältigung eines Aufwandes, wie bei der Stromerzeugung und Verteilung klug und nützlich wäre, dann würden demnächst wohl die Binnen- und Seeschiffe auch noch zusätzlich aufgetakelt und mit Personal ausgestattet, um die Schifffahrt lukrativer zu machen.
Nur haben die Reeder keine so erfolgreiche Lobby wie der grüne „Landadel“, der sich die entsprechenden Kartellgesetze machte.

Hans Meier
Hans Meier
10 Jahre zuvor

@ 6 Herr Freding,

zur Änderung der „Erzeugungsstruktur“ gibt es interessante Konzepte, diese sollten aber auch nicht aus Furcht vor moderner Technik mit typisch deutschen Vorurteilen abgelehnt werden. Es gilt Probleme konstruktiv zu lösen, statt welche zu verursachen, wie ich meine. Dazu hier auch ein informativer Link
https://dual-fluid-reaktor.de/

Es ist ja nicht so, als ob die konstruktiven Alternativen nicht vorhanden wären, also wirtschaftlicher und effizienter sehr viel und auch noch viel billiger, einen Energiereichtum und damit allgemeinen Wohlstand zu erzeugen.
Die Hemmungen stecken in den Köpfen der Blockierer, und nicht in der Begrenztheit intelligente Lösungen zu entwickeln.
Dort wo die Freiheit existiert, fortschrittliche Techniken in der Praxis anzuwenden und weiterzuentwickeln, um sich das Leben zu verbessern, ohne durch ideologische Scheuklappen behindert zu sein, gewinnt die Gesellschaft an Lebensqualität und jeder Einzelne hat mehr Chancen, als in einer verarmenden Umgebung von Nörglern und Pessimisten.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
10 Jahre zuvor

Ohne Zweifel hat Herr Pehlke Recht, dass der Ausbau von Stromnetzen und Stromspeichern im Moment Förderpriorität haben sollte. Doch um die von Herrn Pehlke geraunten „bislang geradezu üppigen Subventionen“ für die Erneuerbaren Energien fairerweise in ihrer Üppigkeit in Relation zur uralten – aber immer noch aktuellen Förderpraxis der Kohle zu setzen, lohnt sich ein Blick in den 24. Subventionsbericht der schwarz-roten Bundesregierung.

Dort erfährt man, das die Zuschüsse für den Absatz deutscher Steinkohle zur Verstromung und an die Stahlindustrie für 2014 in Höhe von 1,172 Milliarden Euro geplant sind. Dazu kommt das Anpassungsgeld (APG) im Steinkohlebergbau für die soziale Abfederung des Strukturwandels (118 Mio. pro Jahr).

Subventionen für die gewerbliche Wirtschaft wird es laut des Berichts 2014 in Höhe von 11,8 Milliarden Euro geben. Bei dieser Summe sind maßgeblich die Hilfen für die energieintensiven Unternehmen enthalten!

Auch der Blick auf die Historie der Kohlesubventionierung und -beihilfen von Bund und Land entzerrt etwas das Bild der nimmersatten Erneuerbaren. Es ist nicht so, dass erst durch die Förderung der Regenerativen Energien, Kosten seit Neuestem unzumutbar auf dem Buckel der Bürger abgeladen werden. Der Bürger war schon immer finanziell beteiligt – nur statt an einem nachhaltigen Zukunftsprojekt an fossilen Dinosauriern:

– Der sogenannte „Kohlekompromiss“ kostete Milliarden von Bund- und Landesmitteln. Laut 20. Subventionsbericht der Bundesregierung wurden allein zwischen 1997 und 2006 Hilfen 34,8 Milliarden Euro gezahlt.

– Nach dem Steinkohlefinanzierungsgesetz werden 2009 bis 2018 Subventionen, nämlich 17,8 Milliarden Euro vom Bund + Land NRW bezahlt. Und wenn die Mittel nach Ende des subventionierten Steinkohleabbaus nicht reichen, wird noch mal vom Bund draufgelegt: 1.658.400.000 Euro.

– Und auch die Braunkohle ist nicht – wie gerne behauptet wird – subventionsfrei, sondern wird laut einer vom Bundesumweltamt in Auftrag gegebenen Studie direkt oder durch subventionsähnlicher Tatbestände (z.B. steuerliche Begünstigung) mit einem jährlichen Volumen von 4,5 Milliarden Euro p.a. unterstützt.

– Bei den EU-Subventionen sieht das Verhältnis auch nicht allzu ungerecht zu Gunsten der regenerativen Energien aus: Die EU-Regierungen subventionierten die Energiebranche mit insgesamt mehr als 130 Milliarden Euro jährlich, wovon aber nur 30 Milliarden Euro an grüne Energien ging.

– Auch die Atomenergie wurde zwischen den 50er und 80er Jahren mit insgesamt weit über 15 Milliarden Euro subventioniert. Die Finanzhilfen und Steuervergünstigungen und die versteckten Kosten, wie die Forschungsförderung für Stilllegung und Rückbau von Forschungsreaktoren, die Kosten der Endlagersuche, Atomtransporte usw. sind in dieser Summe noch nicht eingerechnet.

Der von Pehlke mitleidvoll betrachtete Steuerzahler und Stromverbraucher, kurz gesagt der Bürger, finanziert seit Jahrzehnten mit seinen Steuern im großen Stil die tatsächlich üppigen Kohlesubventionen und die Kosten der Atomkraft (und ihrer Folgen). Möglicherweise zahlt der ein oder andere doch lieber einen Strompreisaufschlag für saubere, regenerative, CO2-freie Energie. Denn was an dem von Guntram Pehlke geforderten „klaren und nachhaltigen Bekenntnis“ zu den fossilen Energien, nachhaltig sein soll, das wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor
Reply to  Ulrike Märkel

@Ulrike Märkel: Wer den Aufschlag zahlen möchte soll es tun. Ich will es nicht. Ich fand die Kohlesubventionen falsch und ich finde die Subventionen für die Erneuerbaren falsch. Und immer mehr Menschen wollen preiswerte Energie – und nicht für Subventiondabzocker und Öko-Spinner zahlen müssen.

Arnold Voss
Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Es ist technischer Quatsch, dass erneuerbare Energien nicht so mit CO2-armen alten Energien kombiniert werden können, dass Stromsicherheit existiert. Die alten Energiekonzerne haben sich in ihrer oligopolistischen Sattheit dafür nur nie interessiert. Oligopole sind nun mal Monpole und Monopole gerieren Extraprofite die Innovation von innen strukturell verhindern.

Auch die Kernenergie wollte deswegen Niemand ohne Subventionen, und danach ist den alten Energieriesen wieder nicht mehr eingefallen als ihre Oligopole auszubauen und weitere Extraprofite, nun mit Hilfe der Kernenergie, abzusahnen. Eine sicheren Endlagerung hat sie dabei nie wirklich interessiert, bzw. wurde sie dem Steuerzahler überlassen.

Die alten Konzerne hatten deswegen auch das Geld um eine technische integrierte und wirtschaftich angepasste Energiewende in ihren eigenen Häusern hinzukriegen. Aber das hätte ihre Gewinne kurz- bis mittelfristig gesenkt, und das wollte Niemand. Auch nicht die Politiker in den Aufsichtsräten. Sie waren vielmehr selbst Teil dieses speziellen Profitsystems.

Mittel- bis langfristig hätten sich aber nicht nur die Konzerne sondern die gesamte Volkswirtschaft besser gestanden, denn die nicht erneuerbaren Energien gehen, wie ihr Bezeichnung unschwer erkennen lässt, zu Ende. Dass sich die Wissenschaftler darüber streiten wann genau das sein wird, ändern nichts an dieser Tatsache und an der damit unvermeidbaren Preissteigerung.

Da man aber in einer monopolistischen Marktstruktur die steigenden Produktionspreise ungestraft an die Verbraucher, privat oder gewerblich, weitergeben, sprich die Extraprofite weiter sichern kann, konnten die Energiekonzerne diese Tatsache einfach ignorieren. Obendrein hatte sich die Bevölkerung mittlerweile weltweit an die Gefahren der Atomenergie gewöhnt und den Energiekonzernen so einen zusätzlich Freibrief gegeben, nichts zu ändern.

Es ist diese politische unterstützte oligopolistische Machstruktur kombiniert mit dem Glauben an eine scheinbar unendlichen Atomenergie die unsere heutiges Energiedesaster systematisch erzeugt hat und nicht die technische Begrenzung der erneuerbaren Energien. Sie hätte übrigens schon längst reduziert werden können, wenn die Forschung sich rechtzeitig hätte darauf stürzen dürfen.

Kernkraftwerke sind aber keine Lösung, weil ihre Reststoffe über 20.000 ! Jahre weiterstrahlen. Daran ändert auch nichts, dass es so viele gibt, und das bislang nur alle 10-20 Jahre eins hochgeht. Wenn wir Menschen nicht so gut verdrängen könnten, wäre schon nach dem ersten Mal kein einziges mehr gebaut und stattdessen nach einer sicheren Lagerung für das gesorgt worden, was von ihnen überbleibt.

Blödheit schützt aber bekanntlich nicht vor Strafe und die wird bei der Atomenergie auch bezahlt werden müssen. Aber als kollektive Superverdränger glauben wir natürlich alle fest daran, das w i r es eben n i c h t sein werden. Was für ein Zukunftskonzept! Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man sich darüber totlachen. Aber wohlmöglich gibt es irgendwo im All schon Jemand der das tut. Wir können es nur nicht hören. 🙂

Frank Heinze
Frank Heinze
10 Jahre zuvor

@ #17 | Arnold Voss

„Kernkraftwerke sind aber keine Lösung, weil….“

Da bist du nicht auf dem aktuellen Stand der Technik.

1) Sind die KKW-Neuentwicklungen sogenannt passiv-sichere Kraftwerke, d.h.
wenn alles ausfällt und alle heimgehen, geht das Ding einfach aus.

2) ist mit der Transmutation des bereits vorhandenen Atommülls eine Energiequelle für viele Jahrzehnte vorhanden. Der Rest strahlt dann noch 300 Jahre lang. Etwa.

Mehr Infos unter: https://nuklearia.de/atommuell/

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

@ Frank Heinze # 18

1. Nuklearia wird von Personen gemacht die eng mit der Atomwirtschaft verknüpft sind.

2. Ich kenne kein totales Sicherheitskonzept für ein Atomkraftwerk und es wird auch nie eins geben.

3. Die Transmutation ist noch nirgendwo unter Realbedingungen ausprobiert worden.

Also erwarte bitte nicht, dass ich das ernst nehme.

Frank Heinze
Frank Heinze
10 Jahre zuvor

@ #19 | Arnold Voss

These 1. „Nuklearia wird von Personen gemacht die eng mit der Atomwirtschaft verknüpft sind“.

Diese Behauptung bedarf selbstverständlich eines Beweises. btw: Die Schlüssigkeit dieses Argumentes ist mir nicht klar. Darf niemand, der professionell mit *Thema X* zu tun hat, sich zum Thema äussern?

Wenn ich höre, „Der Sachverständige von Greenpeace sagt“….. . Soll er. Solange ich weiss, woher er kommt ist mir das egal.

These 2. Scheinargument 🙂 Das habe ich nicht behauptet. Es gibt nie für nichts „totale Sicherheit“. zB. können ja
Strahlungskörper geklaut werden etc. Für jede Technik und Technologioe gibt es Risiken. Diese können minimiert werden, das ist alles. Aber es gibt keine Kernschmelze (aka „GAU“) mehr.

These 3.
https://www.faz.net/aktuell/wissen/physik-chemie/transmutation-die-zauberhafte-entschaerfung-des-atommuells-1655406.html

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Es ist in Deutschland politisch absolut ausgeschlossen, daß es zu einem Wiedereinstieg in die Atom-Energieerzeugung kommt.
Was sollen also die aktuellen Versuche, dieses Thema wieder auf die politische Tagesordnung zu bringen?

Zudem ist es atemberaubend, wie hier versucht wird, das Problem des weltweit vor sich hinstrahlendes Atommülles “ auf „beinahe Null“ zu reduzieren.

Transmutation?
Wie Arnold Voss zurecht -19(3)anmerkt, gibt es dazu weltweit keine unter realen Bedingungen und über einen längeren Zeit erfolgreich arbeitende Anlage.

„Und der Rest“ strahlt dann noch 300 Jahre -in etwa-“ sh.18(2);
Und wer auch darin dann immer noch ein Problem sieht? Ist der irre oder was?

Mit einer Diskussion über einen Wiedereinstieg in die Atom-Energieerzeugung wird kein konstruktiver Beitrag zur Lösung der Probleme der sog.Energiewende geleistet, im Gegenteil, eine solche Diskussion führt weg von der Suche nach realistischen Problemlösungen, so wie sie jetzt von der Bundesregierung versucht und u.a. hier bei den Ruhrbaronen diskutiert wird.

Frank Heinze
Frank Heinze
10 Jahre zuvor

@ #21 | Walter Stach

Die erste öffentliche Eisenbahn war die 1825 eröffnete Stockton and Darlington Railway in England. Davor „gab es dazu weltweit keine unter realen Bedingungen und über einen längeren Zeit erfolgreich arbeitende Anlage.“ 😉

Dankenswerterweise ist Deuschland so ziemlich das einzige Land, was die Augen zusammenkneift und damit die Um-Welt negieren will. Kernkraft boomt, allein China und Russland werden mehrere hundert KKWs in den nächsten 10 Jahren errichten. Die Chinesen müssen, weil sie sonst im Kohlesmog ersticken.
Spanien fährt wieder an, Japan will drei neue KKWs bauen.

In ein paar Jahren exportieren wie gutes Gewissen, Schwarzbrot und Gendermainstreaming und importieren…ähm… alles andere.

Thomas Freding
Thomas Freding
10 Jahre zuvor

#16 „Wer den Aufschlag zahlen möchte soll es tun. Ich will es nicht.“ Diesem Wunsch können sich sicher viele anschließen. Nur, wie soll das gehen?

Der Beitrag 15 von Frau Märkel hat allen Lesern vor Augen geführt, wie wir jeglichen Strom seit Jahrzehnten subventionieren. Gerade wir in der Metropole Ruhr haben vielleicht mehr als andere Büger eine Vorstellung davon, was „Ewigkeitskosten“ des Steinkohlebergbaus bedeuten.

Welchen Preis wollen Sie bezahlen, Herr Laurin? Einen fairen? Wo kommt der her? Bildet er sich am Markt, je nach Angebot und Nachfrage? Dürfen/ müssen die vollständigen Kosten zum Ansatz gebracht werden? Und was gehört dann alles dazu? Es ist leicht zu sagen: Das will ich nicht! Schwieriger ist es ein Modell zu beschreiben, dass ihre Forderung erfüllt und in der Summe seiner Vor- und Nachteile wirklich besser ist. Und in wie weit wird das Thema Daseinsvorsorge berührt? Muss damit Energieversorung nicht automatisch immer staatlichen Eingriffen unterworfen sein?

Der Weg hin zu weniger Verbrauch & mehr Erneuerbare ist richtig. Erneuerbare erlauben kleinteiligere Investitionen, damit mehr Marktaktuere. Und -nicht zuletzt- eine Reduzierung der Importabhängigkeit.

Ulrike Märkel
Ulrike Märkel
10 Jahre zuvor

@Stefan Laurin
Was willst Du denn? Schnäppchenstrom zu Discountpreisen? Das wird es nicht geben. Wenn Du langfristig preiswerten Strom willst, investiere in Gebäudewärmeisolierung und packe ein paar Solarpanelle auf Dein Dach und Du wirst, wie Thomas Freding zu Recht erwähnt, selbst ein Marktakteur. Und auch das würde (zurecht) gefördert werden, wenn auch seit 2012 deutlich geringer.
Die Privat-vor-Staat-Thesen greifen im Bereich Energie nun mal nicht, denn um die Energiewende in Deutschland hinzubekommen, braucht es ein Reglement. In dem Fall diente das Modell der EEG zur Umsetzung politischer Ziele – man sollte dem sogenannten „freien“ Markt kein so großes gesellschaftliches Projekt, wie die Umwälzung des Energiemarktes, überlassen. Das kann der Markt schlichtweg nicht leisten, denn er folgt keinem gesellschaftlichen Konsens, sondern seinen eigenen Interessen (siehe #17 Arnold Voss).

Und nur nebenbei: Wenn es beispielsweise um die Kaltreserve (Bereitstellen z.B. von Kohlekraftwerken, Stichwort Versorgungssicherheit) geht, dann rufen die ach so freien Marktteilnehmer wie RWE und E.ON doch wieder ganz laut nach einer Vergütung, die über den Stromverkauf hinausgeht und machen sich so auch zu Subventionsempfängern. Gleichzeitig profitiert RWE aber als einer großen deutschen Onshore-Windanlagenbetreiber von der Ökostromförderung.

Das Konzept der Ökospinner jedenfalls ist ein Erfolgsmodell – auch wenn das technische Problem der Speicherung und der partiellen Netzüberlastungen noch nicht befriedigend gelöst ist. Ein Beispiel: Anfang letzten Jahres wurde laut dpa innerhalb weniger Tage soviel Windkraft-Strom (24.000 Megawatt ) erwartet, wie es der Leistung von 20 Atomkraftwerken entspricht. Unabhängig von ökologischen Aspekten: Die Relation der Gesamtkosten eines zu den Investitionen in eine Windkraftanlage – Adam Riese wäre zufrieden. Und Adam Smith auch.

Zumindest schätze ich, dass es Dir vollkommen egal wäre, aus welcher Quelle der Strom aus Deiner Steckdose stammt, solange er Deine Waschmaschine und den PC versorgt und wenn der Preis stimmt. Langfristig wird dies der Fall sein. Früher fuhr das Auto auch ohne Wald, morgen brodelt der Cappuccino auch ohne Kohle- und Atomstrom aus der Kaffeemaschine.

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Frank Heinze -22-

„In ein paar Jahren exportieren wir……….“

Ich hoffe, daß wir in ein paar Jahren weniger Strom produzieren, der in Kohlekraftwerken erzeugt wird und gar keinen, der aus Atomkraftwerken stammt.

Ich bin sicher, daß wir auch ohne Atom- und ohne Kohlestrom beste Chancen haben, eine der führenden Exportnationen der Welt zu bleiben. Es spricht nichts dagegen, vor allem nicht der schrittweise Ausstieg aus der Stromerzeugung in Atom- und Kohlekraftwerken!

Ich bin sicher, daß wir es schaffen werden, weltweit das Industrieland zu sein, das seinen Strom überwiegend nicht mehr in Kohle- und in Atomkraftwerken produziert -und später nicht einmal mehr in Gaskraftwerken- und das dieses dazu führen kann, Deutschland in Forschung,Planung, Anwendung zum Esportweltmeister im Wirtschaftsbereich „erneuerbare Energien“ zu machen; daß sich damit viel Geld verdienen läßt und daß sich damit viele neue Arbeitsplätze schaffen lassen.

„Die erste öffentliche Eisenbahn“…….

Ja, so war das ,und es war so, daß “ dieses in der Realität bewährte Projekt“entscheidend mit dazu beigetragen hat, daß es in allen Ländern der Welt akzkeptiert und übernomment werden konnte.

Im übrigen bleibe ich bei der Erkenntnis, daß die Atomenergie es nicht zuläßt, sie mit irgend einer anderen „Technik“ zu vergleichen, weder mit Blick auf die Folgen „technisch-menschlichen“Versagens bei ihrer Anwendung noch mit Blick auf die „Abfälle“ dieser Produktion. Mich jedenfalls erstaunt es immer wieder, mit welchen „Techniiken“ die der Stromproduktion in Atomkraftwerken nach wie vor verglichen wird. Ich nenne das „leichtfertig“.

Björn Ahaus
Björn Ahaus
10 Jahre zuvor

Zur Wahrheit gehört es auch über die Subventionen und Ewigkeitskosten von Kohle und Atom zu sprechen, die wir und v.a. dann die nachfolgenden Generationen noch zu zahlen haben. Geschickterweise wird das ja dann über Steuern beglichen, taucht also nicht auf der Stromrechnung auf. Es handelt sich aber um externe Kosten, die so oder so in irgendeiner Form der Gesellschaft, bzw. den Gesellschaften anfallen.

Gerne vergessen werden ja hier im Pott auch die Ewigkeitskosten der Kohle: https://www.spektrum.de/alias/steinkohlebergbau/pumpen-fuer-die-ewigkeit/1222444

Im Unterschied zu den Erneuerbaren, die eine Zukunftstechnologie darstellen und bei denen die Subventionen die technische Entwicklung fördern, wird die Kohleproduktion bekanntermaßen eingestellt. Die Ewigkeitskosten werden uns aber noch lange, lange Zeit Milliardenkosten verursachen.

Die Tragödie NRWs und des Ruhrgebiets im Besonderen besteht ja darin, dass wir über Jahrzehnte lieber weiter Kohle subventioniert haben, anstatt in die Technologien der Zukunft zu investieren. Nun zahlen wir über den EEG-Länderfinanzausgleich den Südländern ihre Anlagen. Ziemlich ärgerlich finde ich.

Um so mehr ein Grund jetzt endlich die Chancen zu nutzen, denn die Energiewende fängt gerade erst an und wir haben riesige Potentiale etwa für Kraft-Wärme-Kopplung, gerne auch in kleineren Einheiten als Bürgerenergieprojekte. Gut für die Wertschöpfung in der Region – und für die Jobs, wenn man’s richtig macht.

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

@Ulrike Märkel, Ihr geht das Problem merkwürdigerweise immer so an, als wenn die Energieerzeugung euren Energieverbrauch regeln würde. Es ist aber anders herum. Wenn Deutschland keine Kohle mehr verbrennt, und deshalb auch keine Kohle mehr kauft, wird der Weltmarkt in der Form reagieren, daß der Preis für Steinkohle sinkt, und die Kohle wegen des niedrigeren Preises in anderen Ländern verbrannt wird. Damit ist an der weltweiten CO2-Problematik nichts verändert.
Die einzige reale Möglichkeit den CO2-Anstieg zu verringern, ist eben Energie zu sparen. Das bedeutet also, wie Eure Großeltern nur Samstags duschen, dann wird wirklich weniger Strom verbraucht und genau deswegen auch weniger Strom erzeugt. Denn ohne Nachfrage auch kein Lieferant. Statt auf den Lieferanten zu schimpfen, solltet ihr mal gelegentlich an eure Nachfrage denken.
So einfach wäre das. Aber das traut sich ja niemand zu sagen. Dann wird man nämlich nicht gewählt. Einfach den Konsum runter fahren und alle Klimaprobleme, die nach den einschlägig bekannten Theorien, die den Anstieg der Welttemperaturen vom CO2-Verbrauch herleiten sind gelöst. Und bei der Suche nach Alternativen lügt ihr euch gerne neue Technologien vor, die noch gar nicht gibt, und von denen etliche nie nutzbar sind, weil sie sich einfach nicht rechnen.
Andere Technologien, die ihr gerne einsetzen wollt, wie zum Beispiel massenhaft viel Windkraftanlagen sind noch keine Problemfälle, werden aber bald welche, weil diese Technologien Materialen benötigen, die nur begrenzt auf dem Planeten vorhanden sind. Viele neue Technologien beruhen auf der Verwendung von metallischen seltenen -Erden, wie z.B. Neodym, ohne die z.B. die Generatoren der Windkraftanlagen überhaupt nicht funktionieren würden. Und bei den seltenen Erden verfügt China durch eine Laune der Natur über die Hälfte der Weltvorräte. Dort werden sie mit der Einleitung von Säure aus dem Boden herausgelöst, wobei die giftigen Schlämme anschließend dort verbleiben. Sauber? Aber davon abgesehen, gibt es zur Zeit extreme Preisanstiege für diese seltenen Erden, daß die Konzerne vermutlich bals mit der Ernte von seltenen-Erde-haltigen Manganknollen im Pazifik beginnen werden. Das wird im gigantischen flächendeckender Weise geschehen müssen, um den Bedarf der hochentwickelten Teile der Welt zu decken. Die ärmeren Länder werden den Preis nicht zahlen können. Die Idee, mit Windkraftanlagen als Alternative zur Verbrennung von fossilen Brennstoffen ist vermutlich eine Illusion, zumindest stößt sie an Grenzen, die wir jetzt schon erkennen können.

Frank Heinze
Frank Heinze
10 Jahre zuvor

@ #24 | Ulrike Märkel

„Das Konzept der Ökospinner jedenfalls ist ein Erfolgsmodell….“
Hustenanfall… Marx fragt: Für wen?

Für den ökoindustriellen Komplex, die gutverdienenden Investoren, die Akademiker samt Bio-Van-Gattinnen sicherlich. Für den Geringverdiendenen türkischen Lagerarbeiter, Arbeitslosen, die Supermarktkassiererin, die alleinerziehende Krankenschwester mit zwei Kindern garantiert nicht.

Übrigens hatte Tokio am Wochenende bei den Gouverneurswahlen am Wochenende die Wahl zwischen einem Atomkraftgegner, dem früheren Ministerpräsidenten Hosokawa und einem Befürworter, dem früheren Gesundheitsminister Masuzoe.
Raten Sie mal, wer gewonnen hat und was das bedeutet.

Bei uns gibt es ja (noch) keinen pro-Kernkraft-Politiker, den man ggf. wählen könnte.

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor

@Ulrike Märkel: Klar kann es preiswerten Strom geben – im Ausland ist das der Normalfall.
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article124505275/Deutsche-Strompreise-48-Prozent-ueber-EU-Schnitt.html
Und Gebäudeisolierung lohnt in den meisten Fällen nicht – man spielt die Kosten nicht rein:
https://www.ruhrbarone.de/energetische-sanierung-das-gruene-grauen/72660

Tja, Grüne sollten Frösche über die Straße tragen, aber zu Wirtschaftsthemen schweigen. Ist doch eine nette Beschäftigung: Frösche über die Straße tragen 🙂

Da richten sie keinen Schaden an. Wenn Grüne grünes Gerede ernst meinen würden, wären sie schnell bei Welzer und Paech – beide schreiben, das eine ökologische Wirtschaft eine des Verzichtes und der Umorientierung wäre. Das kommt dann heraus, wenn Grün-Kram konsequent zu Ende gedacht wird. Aber damit gewinnt man keine Wahlen…
https://www.zeit.de/wirtschaft/2012-06/wachstumskritik-paech/komplettansicht

Anestis Papadopoulos
Anestis Papadopoulos
10 Jahre zuvor

@stefan Laurin
den Hinweis zur Gebäudesanierung (Dämmung) kann ich voll bestätigen. Ich hatte bis vor 2 Jahren eine Altbauwohnung in einem Gebäude Baujahr 1904. Im Energieausweis des Gebäudes stand ein Endenergieverbrauchswert (inkl.Warmwasser+Heizung) von 127 kwh pro (m² Jahr). Auf der Vergleichsskala ist das ein Neubauwert. Der gute Wert war auf die dicke Bauweise von damals sowie auf die Ziegel zurück zu führen. Ziegel sind wie alle Keramiken ein guter Isolator. Bei 300 kwh pro (m² Jahr) gilt ein Gebäude schon als energetisch gut saniert. Eine Dämmung des Gebäudes (3 Stock,7 Parteien, denkmalgeschützt) hätte laut KV ca. 450 tsd € gekostet. Amortisation? Nie. Aufgrund von Wärmebrücken zu Nachbargebäuden wären nach einigen Jahren mit Feuchteschäden zu rechnen gewesen. Die Hausverwaltung und div. „Experten“ haben natürlich versucht die Eigentümer mit Verweis auf Förderung dahin zu drängen. Angeschlossene Handwerker hätten sich gefreut. Wir haben es trotzdem abgeleht. In meinem priv. Umfeld kenne ich mehere Fälle die vor ca. 10 Jahren eine Dämmung gemacht und nun sichtbare Feuchteschäden haben weil das Gebäude totisoliert wurde. Dabei waren das Bauten ca. 30 – 40 Jahre alt mit unspektakulären Fassaden. Ich denke daher das die Dämmung von Gebäuden ein Irrweg ist. Die Investition z.B. in eine modernere Heizanlage/Brennertechnik mit entsprechender Steuerung bringt mehr. Aber natürlich muss man das vorher auch erst mal rechnen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#30 | Anestis Papadopoulos: Mein Haus von 1899 würde sich ebenso Dämmung und andere, einspar-prozentual unsinnige Sanierungsmaßnahmen verbeten, da muss man erst gar nicht groß rumrechnen.

Bei meinem Bruder allerdings, der ein Häusken von 1958 sein eigen nennt, sieht das schon wieder völlig anders aus, da Nachkriegsbau damals Sparbau ohne allzu großen Materialeinsatz war, da ist die Fuge fast purer Sand. Da wird gedämmt, um nicht arm zu werden, und der Bestand an *Nachkriegsbauten* ist nun mal in (ehemaligen) Industrieregionen besonders hoch.

Wirklich rechnen tun sich Dach-/Deckendämmung und, wie Sie schon schrieben, neue Heizung mit mind. Brennwertkessel. Alle anderen Maßnahmen sind Peanuts.

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Wir diskutieren hier bereits „unendlich lange“ und stets unter im wesentlichen gleichen Protagonisten und mit sattsam bekannten Positionen über den Klimawandel, die Energiewende, pro und contra Kohle- und Atomkraftwerke, pro und contra erneuerbarer Energien.

Ich bin „unendlich lange“ dabei.

Meine Position habe ich X-mal vorgetragen, die kurz und knapp lautet: „Ausstieg aus der Atomenergie, Ausstieg aus der Stromgewinnung in Kohlekraftwerken“ -sofort-.

Wenn Ersteres in Deutschland zu funktionieren scheint -unumkehrbar,wie ich meine-, dann gilt für Zweites, hinzunehmen, daß es mit dem „Sofort“ nicht funktioniert und die Zeitspanne für den Ausstieg aus der Kohlekraft-Energieerzeugung offen, jedenfalls mir nicht klar ist.

Soweit so gut oder so schlecht, jedenfalls für mich.

Damit die Diskussion hier bei den Ruhrbaronen nicht dominiert wird von den Kohlekraftwerk-Fans, oftmals einhergehend mit befremdlicher Agitation gegen diejenigen, die Kohlekraftwerk-Gegner sind, nur ‚mal einige spontane, weder sortierte noch gewichtete Verweisungen, um zu zeigen, daß „man“ auch anders denken und argumentieren kann als es hier seitens der Kohle-Fans geschieht.

1.
KONTEXT -Wochenzeitung-Sa,/So.7./8.Dez.2o13, S.2; Überschrift eines Artikels:

„Offen Türen für Kohlelobbyisten“.

2.
TAZ -oeko@taz.de. 2o.1.2014, S.o9

„Schwarze Kassen gegen Klimaschutz“.

3.
SPIEGEL-online Wissenschaft -www.spiegel.de/Wissenschaft/technik/Klimawandel
18.11.2013

„Wissenschaftler fordern Abkehr von Kohlestrom“,

ein Artikel über einen Appell von Wissenschaftlern, u.a.unterzeichnet auch von Prof.Claudia Kemfert vom Deutschen Instititut für Wirtschaftsforschung. Für mich u.a.besonders bemerkenswert, daß nach Auffassung der beteiligen Wissenschaftler -ich zitiere aus dem o.a.Artikel-: ……..Bei Berücksichtigung externer Kosten von Gesundheits- und Klimaschäden zeige sich aber, dass Strom aus erneuerbaren Quellen billiger asl Strom aus fossilen Brennstoffen sei.“

4.
Und für die vielen Kohlekraft-Werk-Fans, die meinen, mit der eingeleiteten Energiewende würde die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland bereits aktuell gefährdet, noch der folgende Hinweis:

FAS, 12.Jan.2014, Nr.2, S.2o Wirtschaft

„Energiewende verrückt. Deutscher Strom ist zu billig“.
-In den Niederlanden geht eine Aluminiumhütte pleite -und gibt billigem deutschen Strom die Schuld-.

Und noch einmal Grundsätzliches dazu von mir, sattsam Bekanntes, sh.einleitende Worte:

Die Milliarden Vermögen, die bisher weltweit durch die Kohleförderung ( und die Öl- /Gasförderung) gemacht worden sind, die aktuell gemacht werden und die weiterhin gemacht werden sollen, aber auch die Milliarden-Gewinne durch die Kohleverstromung sind Faktoren, die jedermann bekannt sind und von denen jedermann wissen sollte, wie durch sie die weltweite Energiepolitik dominiert wird – auch in Deutschland-.
Ich möchte, daß das in jeder einschlägigen Diskussion bedacht wird, also auch in der Diskussion über die Energiewende in Deutschland.

Gut -aus meiner Sicht-, daß es bei bei den Ruhrbaronen immer ‚mal wieder die Gelegenheit gibt, darauf hinzuweisen.

Werbung