Wie die Welt aufdeckte soll der neue Chef des Deutschen Orient Institutes in Beirut aktiv für einen Boykott Israels geworben haben. Von unserem Gastautor Thomas von der Osten-Sacken.
Ausdrücklich habe der Historiker Jens Hanssen, um den es geht, auch zum Boykott israelischer Akademikerinnen und Akademiker aufgerufen:
Seine Äußerungen gegen Israel gehen teils schon einige Jahre zurück. Im August 2014 trat er öffentlich für ein Ende der Zusammenarbeit mit israelischen Forschungseinrichtungen und Universitäten ein. Aufgrund der „fortlaufenden israelischen Massaker in Gaza“ kritisierte er mit über 100 Wissenschaftlern aus den Nahoststudien die israelischen Forscher. Diese würden zumeist schweigen ob des Handelns des israelischen Militärs. (…)
Im Offenen Brief, den Hanssen unterschrieb, wird ein Boykott israelischer Institutionen gefordert. Forscher sollen demnach weder mit ihnen kooperieren noch an Veranstaltungen mit Beteiligung israelischer Einrichtungen teilzunehmen oder in israelischen Forschungszeitschriften veröffentlichen. Bis die israelischen Institutionen ihre „Komplizenschaft im Verletzen palästinensischer Rechte“ beenden würden.
2010 moderierte Hanssen einen Vortrag von Omar Barghouti an der Universität Toronto. Barghouti ist Mitbegründer der Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS), die eine weltweite Isolierung Israels anstrebt, unter anderem eben durch Boykotte. Hanssen nannte es dort ein „großes Privileg und immense Freude“, Barghouti zu empfangen.
Auch im nordamerikanischen Dachverband „Middle East Studies Association“ (MESA) warb Hanssen für einen Israel-Boykott. In dem nordamerikanischen Forschungsnetzwerk haben sich 50 Institutionen und 2800 Einzelpersonen zusammengeschlossen. Und 2022 beschloss der Verband wiederum, die BDS-Kampagne zu befürworten. Hanssen ist Mitglied des MESA-Vorstands.
Der Zentralrat der Juden intervenierte deshalb und forderte die Max Weber Stiftung, Trägerin des Orient Institutes, auf die Entscheidung zu überdenken:
Das Orient-Institut in Beirut müsse als „so wichtige gesellschaftliche und wissenschaftliche Schnittstelle“ entsprechend im Sinne des Austauschs besetzt werden – „gerade, wenn eine Institution unmittelbar durch die deutsche Bundesregierung finanziert wird“.
Nun geht es aber nicht nur um BDS, sondern ganz konkret auch die Forderung zum akademischen Boykott. Was diese Akademiker unter anderem wollen, ist nämlich das deutsche Institutionen israelische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler boykottieren. Darunter fielen dann auch all die, deren Eltern oder Großeltern vor den Nazis nach Palästina flohen – ansonsten wären sie, wie all die, die dies nicht mehr schafften, der deutschen so genannten Endlösung zum Opfer gefallen. Und dann entscheiden die Nachfahren derjenigen, die diese Endlösung organisiert hatten, dass die Nachfahren derer, die sie überlebten, boykottiert werden sollen.
Diese Erkenntnis ist nicht neu und wurde an dieser Stelle schon anlässlich der Verleihung des Adorno Preise an Judith Butler formuliert.
(Und nur zur Erinnerung: Es waren jüdische Wissenschaftler, die als erstes 1933 aus deutschen Hochschulen entfernt wurden. Schließlich gab es auch keine Berufsgruppe, in der es prozentual so viele Mitglieder der NSDAP 1933 gab, wie unter deutschen Professoren, von denen nicht gerade wenige sich am 11. November 1933 mit dem unvergessenen „Bekenntnis zu Adolf Hitler“ zu Wort meldeten.)
Der Text erschien bereits bei Jungle World
Ari Blaff veröffentlichte am 9. November 2018 diesen Artikel zu Jens Hansen bei Campus Watch .
Ari Blaff schreibt unter anderem:
„On December 13, I wrote a short email to Jens Hanssen, an Associate Professor of Middle Eastern and Mediterranean History at the University of Toronto. I explained that I was a graduate student at the Munk School of Global Affairs, that I had found his profile on the History Department website, and that I was hoping to ask him some questions about Middle Eastern history and academia. Later that day, Professor Hanssen responded:
Dear Mr. Blaff, You have probably contacted me because you were alerted to an interview I gave last week to the News Section of UofT’s website on President Trump’s declaration to recognize Jerusalem as the capital of Israel. Now, you may be a graduate student at the Munk School, but you are also a Hasbara fellow. As far as I know, Hasbara fellows are Israeli advocacy activists sent to North American campuses on behalf of the World Union of Jewish Students, now under the auspices of the new Israeli Ministry of Strategic Affairs and Public Diplomacy, which earlier this year has called for a „new offensive against Boycott, Divestment and Sanctions“ activists.“
https://www.meforum.org/campus-watch/26074/an-israeli-agent-on-campus-on-jens-hanssen
Jenssen ist in der Angelsächsischen Akademie kein Exot. Links Liberaler bzw. Anti-Kolonialer Antisemitismus ist ein Teil der Tapete. Siehe documenta 15, Siehe Potsdam, Siehe die Berliner Zeitung.
Die Verweise auf den Nationalsozialismus sind meines Erachtens überflüssig. Es reicht völlig aus, den professoralen Judenhasser Jens Hanssen der Mitarbeit bzw. der Zuarbeit für den BDS zu überführen, um ihn aus sämtlichen demokratischen Organisationen rauszuwerfen oder ihm dort zumindest einen Leitungsposten zu verwehren. Bei einem NPD-Mitglied wird man auch nicht nach zusätzlichen Verbindungen zur Nazizeit suchen – seine Mitgliedschaft in dieser faschistischen Organisation alleine wäre Grund genug für eine Entfernung.
Beim BDS handelt es sich nicht um einen israelkritischen Stuhlkreis oder um eine diskutable Meinung, sondern um eine Organisation, die in universitären und „alternativen“ Bereichen das Feld für die ideologische Hinwendung zu den Zielen palästinensischer Terrororganisationen aufbereiten. Wenn das zu einer Meinung verkleinert wird, dann sind die Positionen von NPD oder diversen neonazistischen Kleingruppen gleichfalls bloße „Meinungen“.
Dass sich Israelhasser an Unis tummeln können gleichzeitig ohne einen Sturm der Entrüstung und des Protestes hervorzurufen, zeigt wie verschoben die politisch-moralischen Grenzen sind. Warum finden rechtsradikale Araber und deren völkisch-linke Ableger an Unis und im Kulturbereich haufenweise einen so überaus freundlichen Empfang? Darüber sollte intensiv nachgedacht werden.
Jens Hanssen Informationen bei Canary Mission. Eine Auflistung seiner BDS und anderer anti Israel Aktivitäten.
Das schöne an Beirut ist, das man immer zum Essen mit dem Generalkommando der Volksfront zur Befreiung Palästinas nach Damascus mit dem Taxi fahren kann.
Oder aber in einem neuen Land Cruiser der Iranischen Revolutionären Garden in den Süden des Landes.
Einen Tag aufforsten mit der Umweltorganisation der Hezbollah an der Grenze zu Israel…….
https://canarymission.org/professor/Jens_Hanssen