Auch beim diesjährigen Ostermarsch wird es nicht um Frieden, sondern um die Kapitulation der Demokratien des Westens vor den autoritären Regimen dieser Welt gehen.
Der Ostermarsch hat eine gute Presse: Obwohl die Zahl der Marschierer seit Jahren überschaubar ist, können sich die Veranstalter über eine ausführliche und wohlwollende Berichterstattung freuen. Und in fast allen Berichten werden sie als die Vertreter einer angeblichen Friedensbewegung bezeichnet. Das ist natürlich falsch. Den Ostermarschierern, die vor allem von DKP und Linkspartei unterstützt werden, geht es nicht um Frieden. Ein Blick in den diesjährigen Aufruf zum Ostermarsch reicht aus, um das zu erkennen: Der angebliche Friedenswunsch ist nicht mehr als der Hebel, mit dem die demokratischen Gesellschaften des Westens unter Druck gesetzt werden sollen, um sich ihren autokratischen Feinden aus Russland, China und dem Iran zu ergeben. Die Forderung nach sofortigen Waffenstillständen in der Ukraine oder Gaza würden nur dazu führen, Putins Eroberungen abzusichern und die Hamas vor der Vernichtung zu bewahren.
„Die alte unipolare, von den USA dominierte Weltordnung“, kann man im Aufruf für den Ostermarsch in Nordrhein-Westfalen nachlesen, „geht dem Ende entgegen und eine neue Weltordnung ist im Entstehen. Dabei steigen Spannungen zwischen rivalisierenden Blöcken von USA, NATO und EU, China sowie Russland. Die USA und ihre Verbündeten versuchen, ihren Machtverlust mit allen Mitteln aufzuhalten.“
Das dem Machtverlust der USA und ihrer Verbündeten, zu denen die EU-Staaten, Großbritannien, Japan, Südkorea und Australien gehören, das Ende der Demokratien folgen würden, ist für die Ostermarschierer kein Problem. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als den Untergang des Westens. Was an Ostern wieder auf die Straße geht, sind die Feinde von Demokratie und offener Gesellschaft. Und die haben sich eine kritische Berichterstattung redlich verdient und sollten nicht idealistisch verkitscht als Friedensfreunde dargestellt werden. Sie sind nur Putins Wanderfreunde.
