„Bangemachen gilt nicht“

Erfolgreiche Angstunternehmerinnen: Sahra Wagenknecht und Alice Weidel Foto Wagenknecht: Sandro Halank, Lizenz; CC BY-SA 3.0 Foto Weidel: Olaf Kosinsky Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE


„Bangemachen gilt nicht“ – dieses Motto gilt nicht für die Politik. Denn wer Angst macht, kann sich als Retter präsentieren. Ein altes Rezept, das momentan vier der fünf großen Parteien anwenden. Nicht alle mit Erfolg. Die Bevölkerung erweist sich als erstaunlich resilient. Von unserem Gastautor Michael Miersch.

„Bangemachen gilt nicht“ war angeblich Adornos Lieblingssprichwort, das es sogar in die „Minima Moralia“ schaffte. Eine Aufforderung frei und unabhängig zu denken und sich nicht „von der eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen.“ Denn wer sich im Abwehrmodus gegen den Untergang wähnt, sei es durch

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Selbst ein kostenloses Deutschlandticket würde mich nicht dauerhaft vom Auto auf die Schiene umsteigen lassen

Deutschlandticket Foto: Bogestra

Die Diskussionen über den zukünftigen Preis des sogenannten Deutschlandtickets hat die Nation in den vergangenen Wochen stark emotionalisiert. Am Ende einigte man sich auf eine Preiserhöhung von 49 auf 58 Euro zum Jahreswechsel. Eine Preissteigerung, die sich in den Augen vieler noch im Rahmen hält.

Wer tagtäglich mit dem ÖPNV unterwegs ist, wird diesen Preis bei entsprechend intensiver Nutzung immer noch als relativ günstig empfinden, auch wenn sich manch einer in diesen wirtschaftlich heraufordernden Zeiten sicherlich strecken muss, um den höheren Monatspreis ab 2025 zu stemmen.

Mich persönlich haben die Debatten ziemlich kalt gelassen. Ich werde auch in Zukunft regelmäßig das Auto nutzen um mich im Ruhrgebiet zu bewegen. Selbst wenn die Deutschlandtickets im neuen Jahr verschenkt werden würden, ich würde wohl nur sehr selten auf das Angebot des Öffentlichen-Personen-Nahverkehrs zurückgreifen. Der Grund dafür ist einfach, denn aus meiner Sicht geht die Preisdiskussion in diesem Fall am eigentlichen Kern des Problems vorbei.

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The Cure X – Wish


Mit der Wish kommen wir zum dritten Album in Folge, das zu besprechen mir nicht leicht fällt. Wish war das einzige Album, das während meiner heftigen Fan-Phase erschien. Als ich The Cure entdeckte, gab es die Disintegration schon und sie war nur eines der vielen zu erkundenden Alben. Jetzt aber bekam ich erstmals mit, wie eine neue Platte meiner unangefochtenen Lieblingsband auf den Markt kam, wie Singles ausgekoppelt wurden und Erfolg in den Charts hatten (wobei mir das ehrlich gesagt bereits damals vollkommen egal war). Auf der Wish-Tour sah ich sie live.

Die Platte zu besprechen ist für mich auch deshalb besonders, weil ich sie bis zum Verfassen dieses Reviews wirklich sehr, sehr lange nicht gehört habe. Alle anderen habe ich in den letzten 20 Jahren immer mal wieder aufgelegt, aber diese nicht. Obwohl ich sie natürlich früher hunderte Male gespielt habe. Vielleicht habe ich sie gemieden, weil so ein schwaches Gefühl von „guilty pleasure“ mitschwingt. Weil es ein Album ist, dass ich im Zustand völliger Ergebenheit kennengelernt und geliebt habe und weil der reifere Robert da möglicherweise drüber stehen wollte. Vielleicht aber auch, weil ich trotz aller Ergebenheit diese Platte schon damals mit gewissem Vorbehalt geliebt habe. Ich fand nicht alles großartig.

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