Glaubt man der erst kürzlich an den Start gegangenen Internetseite des European Centers for Creative Economy (ECCE) entsteht in Unna bald ein großes Kreativquartier auf der Fläche des ehemaligen Aussiedlerlagers in Unna-Massen. Für die Stadt sind die Pläne längst Vergangenheit.
Uwe Hasche, der Sprecher der Stadt Unna, ist mit der Entwicklung auf der Fläche des ehemaligen Aussiedlerlagers Unna-Massen zufrieden: Noch zum Wintersemester eröffnet eine FH auf dem Gelände einen Campus. 17 Studiengänge, Schwerpunkte Gesundheit und Wirtschaft. Kreativquartier? „Wir hatten da Pläne im Zusammenhang mit Ruhr2010 und im vergangenen Jahr ein paar durchaus erfolgreiche Workshops, aber es gab leider keine nachhaltige Entwicklung.“
Das klingt auf der Seite von ECCE etwas anders:
Die Landesstelle Unna-Massen war die zentrale Anlaufstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen und liegt als Enklave zwischen Unna und Dortmund. Sie bot Sprachunterricht, Integrationskurse, Schule, Theater und drei Kirchen und war auf ihre Art eine Stätte des Wandels. Unna-Massen war ein sozial vergessener Ort, der für Mieter im Sinne des üblichen Immobilienmarktes keine Attraktivität hat. Die Idee, Unna-Massen als ein Zukunftsmodell zur Entwicklung von Kreativität und Kreativwirtschaft zu entwickeln, setzt auf eine systematische Nutzung der sich aktuell entwickelnden dynamischen Verbindungen zwischen Kultur und Wirtschaft. Eine als Akademie, Residenz und Kreativ.Quartier konzipierte Kreativplattform hat internationalen Filmemachern, Medienkünstlern und Existenzgründern aus der Kreativwirtschaft im ehemaligen Aussiedlerlager Unna-Massen Raum geben. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Villa Massimo in Rom und der Creative Factory in Rotterdam.
ECCE muss versuchen, Geldgeber durch Erfolge zu überzeugen. Das Problem: Überzeugende Erfolge gibt es kaum.