The Pains of Being Pure at Heart, Donnerstag, 7. Juli, 19.30 Uhr, FZW, Dortmund
Der Ruhrpilot
NRW: Steffens gegen Meldepflicht für Borreliose…Ruhr Nachrichten
NRW II: SPD verstößt aus Machtkalkül gegen politische Sitten…Welt
Bochum: Erdbeereis zieht Video-Blog zurück…Ruhr Nachrichten
Dorsten: Hacker attackierte Gymnasium Petrinum…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Jede Menge Zirkus um das Big Tipi…Der Westen
Duisburg: „Welcome back“…Der Westen
Umland: Boden- und Bauschuttdeponie Bestwig…Zoom
Umland II: Solingen könnte 2013 pleite sein…RP Online
Panzer: Ein Stratege namens Josef Joffe…Weissgarnix
Internet: Twitter ist konzeptionell am Ende…Lummaland
Prima Klima dank Schwefel aus China
Der Deutschlandfunk hat gestern berichtet, n-tv auch, und gestern Abend stellte auch die FTD diesen Artikel online. Heute zog dann Spiegel Online nach. Dabei ist der Spiegel-Redaktion die Sachlage seit gut anderthalb Jahren im Grunde bekannt. In seiner Printausgabe vom 18. November 2009 schrieb der Spiegel auf Seite 134: „KLIMA – Das Schwächeln der Sonne: Die Erderwärmung ist ins Stocken geraten: Seit zehn Jahren steigt die globale Durchschnittstemperatur nicht weiter an. Die Klimatologen rätseln darüber, wie sich dieser Trend erklären lässt. Liegt
es an den fehlenden Sonnenflecken? Oder an ungewöhnlichen Meeresströmungen?“
Die Kinder von Berlins unseriösesten Managern beschweren sich
Berlin hat ein Problem. Nein, Berlin hat viele Probleme. Aber eines ist die S-Bahn. Darüber hab ich was gelesen. Auch im Blog Frontmotor. Und der Herausgeber, Frank Muschalle, hat jetzt Ärger bekommen.
Frank wohnt in Berlin und betreibt das Blog Frontmotor. Regelmäßigen Leser des Ruhrpiloten kennen Frontmotor – ich verlinke immer mal wieder dorthin. Und vor ein paar Monaten hat Frank einen Artikel mit der schönen Überschrift „Berlins unseriöseste Manager“ geschrieben:
Berlins unseriöseste Manager
Welche Gefühle der Anblick dieser Person (gemeint ist Hartmut Mehdorn) derzeit in Fahrgästen von ICEs und der S-Bahn Berlin auslöst, kann ich nur vermuten. Ob er in Wilmersdorf derzeit ruhige Stunden erlebt, weiß ich nicht.
Es folgte eine Aufzählung der bekannten Bahn-Versager: Angefangen beim damaligen Bahn-Chef Mehdorn stellt er einmal alle vor, die für das Bahn Chaos in Berlin verantwortlich sind. Schließlich kam Frank zu einem Herrn Hänisch:
„Das sind die Vorstände der DB Netz, die Personal abgebaut haben, das früher zugefrorene Weichen befreit hat. Früher war das übrigens nicht so oft nötig, da die Weichen elektrisch beheizt waren. Die Vorstände befanden, es sei billiger, Passagiere in einem ICE oder einer S-Bahn warten zu lassen, als ständig Stromrechnungen zu bezahlen. Die Herren heißen mit Namen: Oliver Kraft (Vorstandsvorsitzender) und Ralph-Peter Hänisch (Vorstand Produktion)“
Und Hänischs Sohn Benjamin ist jetzt böse:
Franks Fehler war: Er nannte das Verhalten der Bahnverantwortlichen unseriös. Genauer: „Berlins unseriöseste Manager“. Sozusagen in der Tradition der früheren Manager der Bankgesellschaft.
Da gingen bei Hänischs Sohn Benjamin die Signale auf rot. Zwar mit einer Verspätung von einem halben Jahr, aber wann ist die Bahn schon mal pünktlich?
Alternatives Medienfestival Bochum: Selectamood
Am Donnerstag findet in der Rotunde in Bochum das Alternative Medienfestival Bochum statt.
Und neben Workshops, Diskussionsrunden und Ständen gibt es auch ein Kulturprogramm. Um 23.00 Uhr tritt Selectamood auf:
Alternatives Medienfestival Bochum
Donnerstag, 7. Juli ab 16.00 Uhr
Konrad Adenauer Platz 3, 44787 Bochum
Alle Infos unter: Medienfestival-Bochum
Die Linke: Dierkes bei Antisemitenaufmarsch in Duisburg dabei
In Duisburg ruft ein „Netzwerk gegen Rechts“ zu einer antiisraelischen Demo auf. Mit dabei: Der Fraktionsvorsitzender der Duisburger Linkspartei, Hermann Dierkes.
Wie die Internetseite ProZion-NRW meldet, findet am Donnerstag in Duisburg eine antiisaelische Demonstration statt. Motto: „Solidarität mit der Gaza – Flottille“. Die liegt noch immer im Hafen von Athen. Angebote der griechischen Marine, die Hilfsgüter nach Gaza zu transportieren, wurden von den Verantwortlichen angelehnt. Immerhin geht es um eine antiisraelische Machtdemonstration und nicht um praktische Hilfe:
Ewa Jasiewicz vom „Free Gaza Movement“ erklärte: „Wir wollen die Blockade brechen. Der Flottille geht es nicht darum, humanitäre Hilfe nach Gaza zu bringen.“ Darum sei das Angebot der griechischen Marine keine Option.
Aufgerufen zu dem antiisraelischen Protest hat das „Netzwerk gegen Rechts“, ein Sammelsurium von Gruppen die ProZion passend wie folgt beschreibt:
Dass das örtliche „Netzwerk gegen Rechts“ schon lange keine Kombination von sogenannten Antifaschisten ist, sondern ein Feigenblatt für diverse Freizeitgruppen, Parteien, Islamisten und offenen Antisemiten…
Klar, da darf dann auch Hermann Dierkes, der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Duisburger Rat nicht fehlen. Dass seine Parteispitze versucht sich von Gestalten wie ihm zu distanzieren, ficht Dierkes so wenig an wie das Parteiausschlussverfahren, dass ein Mitglied seiner Partei in Duisburg gegen ihn beantragt hat. Wenn gegen Israel gehetzt wird, darf Dierkes nicht fehlen. Er ist einer der Redner der Veranstaltung.
Netzneutraliät: Horny Gorny – immer da, wo es was zu holen gibt…
Gestern stimmten die Vertreter von CDU und FDP in der Internet-Enquetekommission für eine Verschiebung der Abstimmung über die Frage der Netzneutralität. Sie hatten wohl Angst, sie zu verlieren.
Und Mittendrin auf der Seite von CDU und FDP: Medientausendsassa Dieter Gorny: Für die CDU sitzt er in der Internet-Enquetekommission des Bundestages, Direktor vom European Center for Creative Economy (ECCE) ist er auch, oberster Musikindustrie-Lobbyist Deutschlands sowieso und ganz nebenbei noch Aufsichtsratsvorsitzender der Filmstiftung NRW. Auch Gorny hob seine Hand, als es gestern darum ging, unter einer fadenscheinigen Begründung die Abstimmung zur Netzneutralität in den Herbst zu verschieben. Markus Beckedahl beschreibt die Gründe auf Netzpolitik:
Die heutige wiederholte Aktion wirkt wie eine Schmierenkomödie, die Abstimmung darüber zu verhindern und weiter in den Herbst zu verschieben. Die Koalition hat kein Interesse daran, dass die von ihr einberufene Enquete-Kommission für die Empfehlung einer gesetzlichen Festschreibung der Netzneutralität mehrheitlich stimmt, während man parallel im Rahmen der Telekommunikationsgesetz-Novelle eine ganz andere Richtung bevorzugt.
Markus nennt das ganze einen „Demokratieschaden“. Und an dem hat sich Dieter Gorny an der Seite von FDP und CDU in der Enquetekommission beteiligt. Das interessante ist, das Gorny ja auch ein Nebenerwerbsozialdemokrat ist. Das musste man in NRW sehr lange sein, wenn man Geld vom Land oder Sendelizenzen wollte: Für ein Rockbüro zum Beispiel, eine Popmesse oder einen Musiksender wie Viva. Will man Geld vom Bund oder Kontakte in die Berliner Politik nutzen, ist es im Augenblick günstiger, mit der CDU zu kooperieren. Die SPD sitzt ja im Berlin auf dem Trockenen. Spannend dabei: Der gleiche Gorny der in der Enquetekommission der Bundestages auf Vorschlag der Union sitzt
Ruhrgezwitscher: Leben hinter Echtholztresen
Es ist Zeit für eine neue Reihe: ‚Ruhrgezwitzscher‘. Hier gibt es Geschichten mit merkwürdigem Mehrwert. Der Pott zwischen Ansichten und Einsichten.
Das blaue Trikot mit der Nummer 25 des VfL Bochum prangt an der Wand wie ein Bärenfell. Die Kunstfasern schimmern im schwachen Licht der Glühbirne, die ein gelbliches Leuchten in die dunklen Ecken der Kneipe wirft. Bei der Wandfarbe war die Wahl auf Apricot gefallen. Eine Farbe, von der Ray Charles einst sagte, allein für sie lohne es sich, blind zu sein. Vielleicht steckt auch deswegen das Teelicht mit Weihnachtsmotiven in einem erblindeten Glasbehälter. Der Lauf meines Fingers wird von einer Nikotin-Staubschicht gebremst. Es riecht nach ranzigem Frittierfett und herbem Tabakrauch. Pommes-Currywurst ist heute im Angebot. Für 1,99 Euro, serviert auf geblümtem Porzellan. Links und rechts gibt Mobiliar des Typs ‚Gelsenkirchener Barock‘ dem Sichtfeld Struktur. An der Wand hängt ein Stillleben von Unbekannt. Es kommt mir bekannt vor. Das Klackern der Plastikwürfel wird nur von einem dumpfen Rums unterbrochen, der erklingt, sobald der lederne Würfelbecher auf die massive Echtholztheke klatscht. An der Theke trägt man Bart. Wolfgang hat schon wieder eine Sechs gewürfelt. Ulla zieht noch einmal genüsslich an ihrer HB, bevor sie den Frittierkorb schwungvoll aus dem Fett hebt, um den Garzustand der Pommes zu prüfen. Viel Zeit hat sie nicht. Wolfgang gewinnt.
„Zweiundzwanzig-Zwei. Na, dann komm mal her, du kleine süße Maus.“
„Wieso, was ist passiert?“
„Nichts Besonderes, aber einen kannst du uns ruhig noch machen.“
Die Runde geht auf Helmut, der sich den letzten Nüssel seines Pils in die Kehle kippt. Zum Kurzen gibt es eine Selbstgedrehte. Er greift zum Tabakbeutel. Aus den Boxen klingt den Gästen die Aufforderung entgegen, das Lasso herauszuholen. Das Paar am Nachbartisch fachsimpelt über britische Sportwagen. Ein Cabrio hatte Elsa noch nie und muss lachen, als sie sich vorstellt, wie sie wohl auf dem Beifahrersitz aussehen würde. Sie fürchtet, der Sitz sei sicher viel zu tief, so dass sie gar nicht mehr hochkommen würde. Vor allem nicht seit ihrer Hüft-OP.
Ein Mann setzt sich an meinen Tisch und nickt mir zu. Er setzt sich mehr auf die Kante als auf die Bank. Er setzt sich nur für kurze Zeit. Die zwei Bratwürste und eine Fanta sind so schnell verschwunden, wie Ulla sie serviert hat. Er atmet laut beim Essen. Er ist in Eile. Hastig schlingt er das letzte Stück Wurst herunter. Er steht auf und hetzt Richtung Ausgang. Ulla räumt ab.
„Pass ma auf. Ich lass nich zu, dass meine Tochter watt passiert. Oder meine Frau. Junget Paar. Datt stand inne WAZ und inne Bild. Im Hausflur überfallen und vergewaltigt. Da frag ich mich: Wo sind die Einwohner?“
„Ja, watt machste jetzt? Willste, datt jetzt jeder mit ne Waffe rumrennt? Datt musste doch mal zu Ende denken.“
„Wenn datt meine Tochter gewesen wär. Wenn ich den erwischen würde, ich würd den platt machen.“
„Der getötet hat, war 19 Jahre. Datt stand inne Bild.“
„25 Jahre. Auch für die, die unschuldige Menschen inne U-Bahn zusammenhauen.“
„Aber die warn doch noch gar nicht ausgewachsen. 17, oder watt warn die?“
„Du hast ja Recht. 25 Jahre sind `n bisschen hart. Aber die gehörn lebenslang innen Steinbruch.“
„Wollen wa ma über Amerika reden? Die ham ganze Viertel da, wo de dich nicht mehr reintrauen kannst. Nich mal die Polizei!“
„Die sperren allet ein. Kinder! Kinder sperrn die ein. Wenn de datt haben willst, dann lach ich mich kaputt. Mitte Blagen da nich zurechtkommen.“
„Den Bericht hab ich auch gelesen. Spiegel-Online.“
„Ich hab den ausse New York Times.“
„Die kannst du doch gar nicht lesen. Die is auf Englisch.“
„Ich hab die aber gelesen.“
„Ach, wo denn? Wo war datt denn? Wo hasse die her? Wo stand datt denn?“
„Im Computer.“
„Ach, hör doch auf!“
Future Islands
Future Islands, Mittwoch, 6. Juli, 20.00 Uhr, Steinbruch, Duisburg
Der Ruhrpilot
Dortmund: 71 Freier bekamen Post nach Hause…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Was hat das Ende des Dortmunder Straßenstrichs gebracht?…WDR
NRW: Der Traum von der eigenen Mehrheit…Post von Horn
NRW II: CDU setzt Attacken gegen Rot-Grün fort…WZ
NRW III: WestLB-Eklat setzt SPD-Fraktionschef unter Druck…RP Online
Gelsenkirchen: Veranstalter Lieberberg kritisiert Organisation bei den „Big4“…Der Westen
Essen: red dot award auf Zollverein…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Schauspiel und U kooperieren…Der Westen
Duisburg: Programm für Loveparade-Gedenkfeier steht…Der Westen
Umland: Wie heißt der zukünftige Hertie-Investor?…Zoom
Film: “Alles koscher!” – britische Komödie, die mit religiösen Klischees spielt…Revierpassagen
Debatte: Altbewährtes Horrorszenario Linksterrorismus…Freitag
Google+: Ein erstes Zwischenfazit…F!XMBR
IT: iMac oder Gemecker – und seitdem Flash weg ist, ist es gut!…Pottblog