Polens EU Präsidentschaft hat am 1. Juli begonnen. Und das Land feiert dieses Ereignis mit einem Film: Ein heißblütiger Pole erweckt die Leidenschaft der etwas kühlen Europa bei einem Tanz:
In our movie, Europe is a beautiful, yet cold woman closed in an icy and architectonically austere space. On the surface it lacks nothing. The space is well designed, though it is a down-to-earth design. Europe in the first scenes is very beautiful, but lifeless. In a gap between the buildings there a man appears. In our film this is a symbol which represents Poland. This new character invites Europe to dance and he makes her and the surrounding architecture more vivid, and brings them to life…
Ja. Toll. Vielen Dank für diesen Film. Jetzt wird alles gut!
Christian Heiko Spließ hat sich nebenan auf Xtranews mit ECCE beschäftigt, die Berichterstattung dieses Blogs zu dem Thema kritisiert und einige Fragen aufgeworfen. Hier meine Antwort an Christian.
Christian Heiko Spließ hat sich in kritisch mit dem European Center for Creative Economy (ECCE) auseinandergesetzt. In vielem stimme ich ihm zu. Natürlich hat Christian recht, wenn er schreibt:
Das ECCE als Kreativquartier-Organisationszentrale für die Städte des Ruhrgebiets? Wie naiv sind die Herren da oben eigentlich? Haben die nicht gemerkt, dass das Kulturhauptstadtjahr überhaupt keinen Effekt für das Zusammenwachsen oder die Zusammenarbeit der Städte gebracht hat? Es heißt zwar Metropole Ruhr, aber innerhalb dieser Metropole kochen die Dörfer immer noch ihre eigenen Süppchen. Schön auch der Konjunktiv an dieser Stelle – Städte können, könnten sich ja beteiligen. Werden diese aber nicht tun. Schließlich könnte man ja in ihre Kompetenzen eingreifen. Nein, das ist so typisch Beamtendenke: Erstmal machen wir was Zentrales und später informieren wir alle, dass die jetzt da ans Zentrale melden müssen.
Aber ein paar Dinge sehe ich anders als Christian und da dieses Blog auch einmal direkt angesprochen wurde, will ich auch etwas zu dem Thema schreiben:
Während die Ruhrbarone, die eh schon seit jeher konsequent gegen das ECCE waren – andererseits dürfen sie sich aber auch fragen lassen, wo ihr grandioser Gegenentwurf zum ECCE ist, meckern ist einfach, machen ist König – löst die Meldung gemischte Gefühle aus.
Eine Initiative hat einen Aufruf gegen die Gaza-Flotille veröffentlicht. Wir dokumentieren ihn:
„Die Deutsche Initiative zum Bruch der Gazablockade unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Udo Steinbach, gibt hiermit in Zusammenarbeit mit allen Multiplikatoren der Freedom Flottille II bekannt, dass der Zeitraum für den Start der Freedom Flottille II beschlossen wurde. Diese wird somit aller Voraussicht nach in der dritten Juniwoche 2011 in See stechen, um die Blockade des Gazastreifens zu brechen.”
So heißt es in einer Pressemitteilung der deutschen „Friedensaktivisten“ vom 30.5.2011. Sie ist erstaunlich ehrlich:
Es ist nicht von einer „Hilfsflottille“ die Rede, sondern von einer„Initiative zum Bruch der Gazablockade“. Schirmherr der „Deutschen Initiative“ ist Prof. Udo Steinbach, der ungeachtet der neun
Bochum ist Frauenfußball-WM Stadt. Drei Millionen Euro hat die Stadt zu diesem Anlass in das Stadion investiert. Es entstand ein Medienzentrum und der VIP-Bereich soll auch schöner geworden sein. Aber nicht alle Räume wurden erneuert. Die Herrentoilette konnte ihren rustikalen Charme bewahren.
Petra Engelke kommt zu Besuch ins Ruhrgebiet und wird Mitte Juli zweimal ihren New York-Blog in eine Live-Veranstaltung umwandeln, mit Texten und Bildern, zum Teil direkt aus dem Blog, aber auch neu produzierten Stücken und Literatur aus ihrem Repertoire.
Petra Engelke kommt mal wieder ins Ruhrgebiet. Hie die Ankündigung:
New York hat immer noch diese Anziehungskraft: Glitter, Dreck und Wolkenkratzer, das will man gesehen haben. Petra „Petrina“ Engelke zeigt alles her. In Momentaufnahmen hält sie seit einigen Jahren fest, was in New York passiert. Sie findet Raubvögel in Manhattan, Regenschirme in der Waschmaschine, Riesenspinnen in der U-Bahn, Schwarzwälder Kirsch in Chinatown, Goldgräber am Strand in Brooklyn. Zu ihren Schnappschüssen lässt sie eine wilde Mischung aus Literatur, Journalismus und Tirade auf das Publikum einprasseln, durchbrochen von Anekdoten und FAQ.
in Bochum am 13.7., 20 Uhr, Eve Bar, Königsallee 15
und
in Dortmund am 15.7., 20 Uhr, Heimatdesign, Hoher Wall 15, www.heimatdesign.de
Der Eintritt ist bei beiden Veranstaltungen frei.
Petr(in)a Engelke stammt aus Bochum und wohnt in New York. Momentaufnahmen aus New York bloggt sie fast täglich auf www.moment-newyork.de, Porträts und Reportagen aus New York veröffentlicht sie in europäischen Magazinen, und ihre Literatur ist beispielsweise in Macondo erschienen.
Mitte September wird im Stadtstaat Berlin mal wieder gewählt. Und zwar nicht nur das Abgeordnetenhaus, sondern auch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV).
Was war das noch gleich?
Hauptaufgabe der BVV ist die Kontrolle der Stadtverwaltung über die Bezirksämter. Derzeit gibt es in Berlin zwölf Bezirke, die jeweils einen Bezirksbürgermeister und fünf Stadträdte stellen. Diese werden aber nicht direkt, sondern indirekt über die 55 Bezirksverordneten ihres Bezirks gewählt. Die Bürger wählen lediglich ihre Lieblingspartei, die dann – je nach Wahlerfolg – eine bestimmte Anzahl Vertreter für die Dauer einer fünfjährigen Wahlperiode in die BVV schickt. Wahlberechtigt sind dabei alle in Berlin gemeldeten Menschen ab 16 Jahren, die entweder die deutsche Staatsbürgerschaft oder die eines anderen EU-Landes besitzen. Und weil Berlin nicht nur voller Blogger, sondern auch voller Assis und Punks ist, stehen sogar Parteien wie die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands zur Wahl. Kernforderungen: Abschaffung der Schulpflicht und Abkoppelung der Finanzwelt von der realen Wirtschaft!
Damit keine Verwechslungen aufkommen: Bezirksverordnete sind keine Abgeordneten, auch wenn viele von ihnen Fraktionsmitglieder sind. Sie müssten ihr Mandat sogar abgeben, wenn sie ins Abgeordnetenhaus einziehen würden (neben einer Reihe von anderen Gründen wie z.B. Tod). Anders als Abgeordnete des Bundestages, die sich übrigens erst vor wenigen Tagen eine Gehaltserhöhung genehmigt haben, erhalten Bezirksverordnete auch keine „Diäten“, sondern eine pauschale Aufwandsentschädigung von 320€ pro Monat, die sie durch Besuche von Fraktions-, Ausschuss- oder Plenumssitzungen aufbessern können – die werden nämlich mit so genannten „Sitzungsgeldern“ zusätzlich vergütet.
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