Kennen Sie Köln? Nee? Na, dann können Sie es jetzt ein bisschen kennen lernen. Und falls doch: Muckelige Stadt, nicht wahr? Ist man doch gespannt, wie der Kolumnist hier das so gesehen und was er erlebt hat, oder? Na gut.
Auf der der Religion abgewandten Seite des Hauptbahnhofes wird immer noch gebaut. Im Belgischen Viertel trifft man Ben und Ballo, der eine filmt, der andere legt auf. Und so manche der größeren Straßen wirken immer noch sehr abgerockt, manche unbelassen unschön und manche erinnerten mich sogar an Maastricht – ich berichtete. Köln ist halt irgendwie wohl nie aus der Bauimprovisation rausgekommen, hat ebenso irgendwie außer Dom und Rhein aber keinen extremen kulturellen Kern und ist vielleicht deshalb so schnell Warhol-Stadt, dann Indie-Stadt und dann Indielectro-Stadt geworden. Das schnurrt alles so ganz (selbst-)gefällig vor sich hin, hat die passenden Magazine dazu und natürlich den alten Luden WDR. Neben anderen, selbstverständlich.
Besonders pittoresk ist es am Stadtgarten und über dem Studio 672, wo am Mittwoch zur Eröffnung der c/o pop Andreas Dorau gespielt hat. Da trifft man dann u.a. Maurice, Thilo, Stefanie und Christoph. Andreas spielt ein forsches Fetz-Set, denn er muss ja noch am nächsten Tag vor Koze und Väth in Bottrop ran. Testet die recht flotten Nummern also im gepackten Keller. Macht er gut. Ich fordere von Maurice, er solle doch bitte auch Modulator – die äh Broadcast von Viersen – mal wieder ins Studio schicken, wenn sein Label sich anscheinend eh schon um alles kümmert, was nicht bei 3 im Exil ist. (Bisschen berufsjugendliche Ausdrucksweise hier. Sorry. Pop, ne.) Neben Dorau macht Staatsakt halt auch Locas In Love und sonst so einige, selbst Die Türen werden wieder ne Platte rausbringen. Ja, Mensch, ne.