Des netten Herrn Röslers Versuch der Lieferung

Philipp Rösler (Bild: Wikipedia)
Philipp Rösler (Bild: Wikipedia)

Fronleichnam, oder wie wir als Rotzbengel in krasser Fehlübersetzung der Vorsilbe zu formulieren pflegten: Happy Kadaver. Wie auch immer: es gibt auch welche, die sind schon tot, bevor sie ihre in Aussicht gestellten Wunderwirkungen auch nur im Ansatz entfalten können. Der nette Herr Rösler zum Beispiel kann da ein Lied von singen. „Wir werden liefern“, sprach der Herr und meinte damit: „Ich werde liefern.“ Irgendetwas in der Art einer wundersamen Brotvermehrung, zeitgemäß verpackt als Paket namens Steuersenkung. Der nette Herr Rösler kommt mit einem Steuersenkungspaket. Ja, das wäre es doch gewesen!

Die Auferstehung zum Greifen nah. Herr Rösler seine Osterbotschaft. Zu Fronleichnam, was theologisch insofern überhaupt kein Problem darstellt, weil doch Fronleichnam

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Pro NRW: Berufsstudent Kevin Gareth Hauer sorgt sich um Steuerzahler

Er ist kein Freund regelmäßiger Erwerbsarbeit und macht sich gerne wichtig. Jetzt sorgt sich Berufsstudent Kevin Gareth Hauer um die Gelder der Steuerzahler, die angeblich für Griechenland verschwendet werden.

Er ist über dreissig und widmete sich laut WAZ noch im Februar dem Studium der Pädagogik: Kevin Gareth Hauer, Minderleister und Ratsmitglied der extrem rechten Partei Pro NRW in Gelsenkirchen. Nun ist Hauer in einer seiner aufgeblasenen Pressemitteilungen ein kleiner Fehler unterlaufen:

„Es kann nicht sein, dass ständig deutsche Steuergelder missbraucht werden. Die Stadt Gelsenkirchen ertrinkt in Schulden. Anstatt die klammen Kommunen zu unterstützen, werden Milliarden in andere Länder gepumpt. So soll der deutsche Anteil für das neue Hilfspaket für Griechenland bei mindestens 6 Milliarden Euro liegen. Wir werden den Menschen verdeutlichen, wie die Damen und Herren der Altparteien mit unseren Geldern umgehen!“

Hauer, das „unsere“ ist Fehl am Platz. Als jemand der noch im vergangenem Jahr als einzige Einkommen die paar Euro angab, die man als Ratsmitglied bekommt gehören Sie nicht zu den Leuten die sich an der Finanzierung dieses Gemeinwesens aktiv beteiligen. Im Gegenteil: Sie ziehen hier die Kohle ab. Und zwar das Geld von Leuten die morgens aufstehen. Zur Erklärung: „Morgens“ nennt man die Zeit, bevor auf RTL II die Serien über Grenzdebile laufen.  Und machen Sie sich mal keine Sorgen um meine Steuergelder. Und suchen Sie sich gefälligst einen Job. Denn ich habe keine Lust, Sie bis an Ihr Lebensende durchzufüttern

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Der Ruhrpilot

Norbert Röttgen

NRW: CDU stellt Rot-Grün Bedingungen für Schulfrieden…RP Online

NRW II: WestLB schrumpft auf 400 Stellen…RP Online

NRW III: Klimaschutzgesetz ist nur eine Einladung…RP Online

Ruhrgebiet: Über 1000 Einsprüche gegen Ausbau der A 52…Der Westen

Dortmund: Nazis sollen zu Fuß gehen…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Haushaltsloch in Dortmund ist größer als geplant…Der Westen

Dortmund III: Nazis – die verdrängte Gefahr…WAZ-Recherche

Bochum: Zeltfestival vermeldet bisher größte Nachfrage…Der Westen

Bochum II: Graue Wölfe machen mobil…BSZ

Unna: Lesung in der Linden-Brauerei…Kuerpunk

Marl: GuttenPlag Wiki gewinnt Grimme Online Award…F!XMBR

Online: Einigung bei Internetsperren in der EU…Netzpolitik

 

DKP sagt Bandbreite-Konzert ab

Sie hetzen gegen Frauen und propagieren Verschwörungstheorien: Die Duisburger Band Die Bandbreite verbindet Provokation mit Dummheit. Schweren Herzens sagte die DKP nun ein geplantes Konzert der Band ab.


Aus dem geplanten Konzert der Hetzband „Die Bandbreite“ auf dem UZ-Pressefest in Dortmund wird nichts. Die Veranstalter haben nach zahlreichen Protesten den Auftritt der Band abgesagt:

Wir sind nach unseren gründlichen Recherchen, nach Gesprächen mit anderen Veranstaltern und Kulturschaffenden zu dem Ergebnis gekommen, dass „Die Bandbreite“ aus unserer Sicht nach wie vor zum breiten Spektrum linker Kultur zählt.

Wir wollten Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben, die Band auf dem Pressefest der UZ kennenzulernen und sich ein eigenes Bild zu machen.

Auf Grund diverser Hinweise müssen wir jedoch befürchten, dass es bei diesem Konzert zu massiven Störungen und Auseinandersetzungen kommen wird. Wir haben deshalb mit der Gruppe „Die Bandbreite“ vereinbart, dass ihr Konzert auf dem Fest ausfällt. Dies geschieht aus der Sorge, dass es uns sonst nicht möglich wäre, ein friedliches und solidarisches Volksfest auszurichten.

„Die Bandbreite“ zeigte Bedauern über die Konzertabsage, aber Verständnis für unseren Wunsch nach einem störungsfreien Fest der Solidarität und erklärte sich bereit, an einer Diskussion mit Befürwortern und Kritikern teilzunehmen.

 

NRW-Klimaschutzgesetz sichert Datteln IV

Datteln IV Foto: Robin "Bibo" Patzwaldt

Heute stellte Umweltminister Johannes Remmel (grüne) das Klimaschutzgesetz vor. Es macht den Weiterbau von Datteln IV wahrscheinlicher.

Es fiel nicht so radikal aus, wie von vielen befürchtet. Klimaschutz bleibt ein heeres Ziel des Landes, wird die Unternehmen aber nicht über die Maßen belasten. Die RP schreibt dazu: „Das neue Klimaschutzgesetz darf die Unternehmen nur so stark belasten, dass sie gegenüber anderen Unternehmen nicht benachteiligt werden.“

Die SPD hat sich damit gegen Remmel durchgesetzt. NRW wird Vorreiter beim Klimaschutz, aber radikale Schnitte sind eher nicht zu befürchten. Aufatmen kann man auch bei Eon. Die Chancen, dass das umstrittene Kohlekraftwerk Datteln IV weitergebaut werden kann, stehen gut. Kaum denkbar, dass es in der Landesregierung scheitern wird. Denn Klimaschutz ist bis zu Verabschiedung eines neuen Landesentwicklungsplans, das wird mindestens noch ein Jahr dauern,  noch kein Ziel der Raumordnung. Das Datteln gut sechs Millionen Tonnen Co2 im Jahr ausstößt, spielt damit für die Genehmigungsfähigkeit keine Rolle.

Hinter den Kulissen haben also SPD und Grüne mächtig miteinander gerungen. Und die SPD hat den Bau von Datteln IV wahrscheinlich gemacht.

Ruhrbarone #3 – Release-Party: Das Raue fließt in klaren Bahnen

Trabende Musik, Staub auf den Kleidern, die Sonne im Rücken. Wir Ruhrbarone bestreiten unseren Weg – mit knallender Peitsche und erhobenem Haupt: die eins – der Befreiungsschlag. Digitales wird analog. Die Zwei – Wir Großstadt-Cowboys. Unser Ritt durch die Prärie der Printlandschaften. Und jetzt: Ruhrbarone drei – Männerwelten. Zeit, Visionen umzusetzen. Das Magazin ist auf dem Markt – Zeit, zu feiern.

Morgen Abend, 23. Juni, 20 Uhr, im Intershop Bochum, Viktoriastraße 43a.

Cocktails werden zwar nicht gereicht, dafür gibt es Bier, Kurze und das Magazin zum Kaufen. Die Musik ist laut, die Nacht lang. Wir können feiern bis zum Morgengrauen.

DENN: Dieses Magazin hat es verdient. Die unterschiedlichsten Menschen haben sich hier zusammen gefunden, die verschiedensten Generationen, Gruppen und Geschmäcker. Was rausgekommen ist, ist ein Ganzes. Das Ding passt – ihr müsst es sehen, müsst es fühlen, riechen und verschlingen.

Der erste Komplex widmet sich den unterschiedlichsten Männerwelten: Seemannserinnerungen, Heimerfahrungen, Männergruppen und dem dahingeschiedenen Straßenstrich in Dortmund. Wir werden Einblicke geben, die sonst verborgen bleiben: Auf was legen Freier mehr Wert – Schluckvermögen oder festes Fleisch? In welche geheimen Zirkel begibt sich die Generation Fünfzig plus, um ihre verloren gegangene Männlichkeit wiederzufinden? Wie ist es, wenn der Sex im Terminkalender steht, weil sich das Gefühl nicht entscheiden kann? Und was durchlebt ein Mensch, wenn seine große Liebe an Crack verreckt? Zwei weitere Blöcke der Ausgabe umfassen Politik/Ausland und Kultur. Männerwelten sind strukturiert. Das Raue fließt in klaren Bahnen.

Macht euch keine Sorgen, mit der Drei wird die Reise nicht enden. Wir werden weiter unserer verdammten Hybris die goldenen Sporen geben und über die verdorrte Printlandschaft hinweg in den Sonnenuntergang reiten — morgen Abend noch darüber hinaus. Kommt zahlreich.

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Europa darf nicht zerstört werden

Die Schuldenkrise ist ein Gift, das Europa zu zerstören droht. Dabei ist die Schaffung der Europäischen Union die größte politische Leistung, die dieser Kontinent je vollbracht hat.

Niemand weiß, wie sich Griechenland jemals wieder seine Schulden los werden kann. Und ich will mich hier auch gar nicht damit blamieren, dass ich dazu irgendwelche Vorschläge mache. Sicher, das Land wird sich neu erfinden müssen. Aber was das heißt, sich als Land neu erfinden müssen, kann ich mir nicht vorstellen. Klar ist aber: Die Schuldenkrise hat viele Väter un Mütter: Kaum ein europäisches Land, schon gar nicht Deutschland, hat seine Schulden im Griff. Die Mechanismen, die Schulden zu beschränken wurden systematisch ausgehöhlt. Ein großes Problem für mich ist, das Europa unfertig ist. Noch immer dominieren die Regierungen der Nationalstaaten. Das Parlament ist lächerlich schwach. Die EU-Kommission nicht ausreichend demokratisch legitimiert, es gibt eine europaweite Wirtschaftspolitik und Europa ist zu schnell gewachsen. Dazu kommen die seit die Finanzkrise offenen Probleme:  Die Macht der Rating-Agenturen und das Problem der Großbanken, viele davon staatlich, die nicht fallen dürfen, um das ganze System nicht zusammenbrechen zu lassen.

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