Update Nazidemo: Keine Absage wegen Funkproblemen

Wie die Ruhr Nachrichten soeben melden, könnte die für Samstag geplante Nazi-Demo wegen Funkproblemen der Polizei abgesagt werden.

In den vergangenen beiden Jahren hat die Dortmunder Polizei versucht die jährlich Anfang September stattfindende Nazi-Demo zu verbieten – und scheiterte damit beide Male zumindest teilweise vor den  Gerichten: Die Nazi-Demo konnte nicht stattfinden, stattdessen gab es Kundgebungen in der Nordstadt.

Auch in diesem Jahr scheint die Polizei wieder zu versuchen diesen weg zu gehen. Nach einem Bericht der Ruhr-Nachrichten könnten Probleme beim Polizeifunk die Begründung liefern:

„Wenn der entsprechende Sender nicht abgestellt werden kann und Alternativen nicht verfügbar sind, müsste die Demonstration abgesagt werden, eine Durchführung wäre aus Sicherheitsgründen nicht möglich.“

Ganz überraschend kommt der Vorstoss der Polizei in diese Richtung nicht. Ich hätte allerdings gedacht, dass die Polizei in diesem Jahr mit den Waffenfunden argumentiert, die im vergangenem Jahr im Umfeld der Nazis gemacht wurden. Klar ist aber auch: Die Nazis werden, sollte es zum Verbot kommen, klagen und die Entscheidung, wie im vergangenen Jahr, erst in letzter Minute fallen. Es gibt also keinen Grund die Planungen für die Aktionen gegen de Nazis am Samstag zu ändern.

Update: RN melden: Die Funkprobleme werden nicht zu einem Verbot der Nazidemo führen. Die Störquelle, die Sende für das ohnehin kaum genutzte Digtalradio, werden zeitweilig abgeschaltet.

Die neue bodo ist da!

Heute erscheint die September-Ausgabe des Straßenmagazins bodo. Schwerpunkt:  Lokales, Soziales, Kultur.

Gerade haben uns die Kollegen von bodo geschrieben, was die Leser im September erwartet:

Zum 25jährigen Jubiläum des Bahnhof Langendreer porträtiert das Straßenmagazin die beiden Betreiberinnen des „Kino Endstation“, Andrea Gollnow und Anke Teuber.

bodo fragt nach der Zukunft der Rotunde, des alten neuen Katholikentagsbahnhofs in Bochum und besucht auf dem Beginenhof in Unna die Nachfolgerinnen einer mittelalterlichen Form der Frauen-WG.

Sabine Brandi erinnert an den vor einem Jahr verstorbenen Musiker Uli Steinert.

In einem Italien-Schwerpunkt interviewt das Straßenmagazin den Mafia- und Berlusconi- kritischen Liedermacher Pippo Pollina, der im September in Dortmund gastiert.

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Dortmunder Naziaufmarsch: Mangelnde Solidarität im Ruhrgebiet?

Nazi-Demonstration in Dortmund

Neben dem Dortmunder OB Ulrich Sierau und Landesarbeitsminister  Guntram Schneider unterstützt nun auch die NRW-SPD den Aufruf des Bündnisses Dortmund-Nazifrei, der zur Blockade der Nazi-Demo am Samstag in Dortmund aufruft. Die Unterstützung aus den anderen Städten des Ruhrgebiets könnte allerdings größer sein. 

Wenn am Samstag gut Tausend Nazis in Dortmund demonstrieren wollen, werden sich ihnen eine Mehrfaches an Bürgern entgegenstellen. Mit Blockaden soll, wie in Dresden in den vergangenen Jahren, der Naziaufmarsch verhindert werden. Mit dabei: NRW-Landesarbeitsminister Guntram Schneider und Dortmunds OB Ulrich Sierau (SPD). Auch Grüne, SPD und Linkspartei rufen landesweit zum Protest gegen die Nazis auf.

Was allerdings auffällt: Innerhalb des Ruhrgebiets ist die Solidarität mit den Dortmundern eher verhalten, vor allem bei den Spitzen der Städte und Parteien. Weitere Ruhrgebiets OBs die sich gemeinsam mit Sierau an den  Blockaden beteiligen wollen? Fehlanzeige. Aufrufe zur Demoteilnahme auf den Homepages der Parteien in Essen, Bochum und

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Waldorfschule: Dr. Detlef Hardorp verkauft Rudolf Steiners Rassismus als Multikulti

Dr. Detlef Hardorp, bildungspolitischer Sprecher der Waldorfschulen in Berlin-Brandenburg, behauptet, dass sich Rudolf Steiner für eine multikulturelle Gesellschaft engagiert habe. Von unserem Gastautor Andreas Lichte

Ausgerechnet an Rudolf Steiners berüchtigtem „Arbeitervortrag“ – „Vom Leben des Menschen und der Erde – Über das Wesen des Christentums“, GA 349, Dritter Vortrag, Dornach, 3. März 1923 – versucht Detlef Hardorp zu belegen, dass Rudolf Steiner kein Rassist sei. Steiner sagt dort, Seite 54f.:

„Erfindungen sind in Asien sehr wenig gemacht worden. Verarbeitet kann dann die Geschichte werden; aber Erfindungen selber, durch die sie das, was durch die Erfahrung mit der Außenwelt entspringt, verwenden, das können die Asiaten nicht machen.

Zum Beispiel war es einmal so mit einem Schraubendampfer. Den haben die Japaner den Europäern abgeguckt, und nun wollten sie auch allein fahren. Vorher fuhren immer die Europäer und haben die Geschichte dirigiert. Nun wollten sie einmal allein fahren. Die englischen Ingenieure sind zurückgeblieben an der Küste. Plötzlich gerieten die Japaner draußen, die dann das Schiff geleitet haben, in helle Verzweiflung, denn das Dampfschiff drehte sich fortwährend um sich selber. Sie kriegten es nicht heraus, wie sie zu der Drehung die richtige Fortbewegung hinzubringen konnten. Die Europäer, die das wußten, die grinsten natürlich furchtbar am Ufer. Also dieses selbständige Denken, das der Europäer im Umgang mit der Umgebung entwickelt, das haben die Asiaten nicht. Die Japaner werden daher alle europäischen Erfindungen ausbilden; aber selber etwas ausdenken, das werden die Japaner nicht. 

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Unsere Jahre ohne Guido

Dr. Philipp Rösler mit Nicole Bracht-Bendt und Dr. Guido Westerwelle auf der Landesvertreterversammlung der FDP Niedersachsen zur Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl 2009 - Foto via Wikipedia

Dienstag, 30.08.2011, 22:28 Uhr, ARD-Tagesthemen: der Kommentar zur Lage der FDP. Ulrich Deppendorf ist außer sich. Die FDP, so wie sich dieser Verein jetzt präsentiere, brauche ihn kein Mensch. Liberalismus, längst andernorts besser aufgehoben. Westerwelle, … – Am Ende dieses dritten oder vierten Tages pausenlosen Westerwelle-Bashings gibt Deppendorf zu bedenken, dass der amtierende Außenminister nicht allein für das deutsche Abstimmungsverhalten zu Libyen im UN-Sicherheitsrat verantwortlich gewesen sei, dass auch die Kanzlerin und der Verteidigungsminister die Stimmenthaltung offensiv in den Medien vertreten hätten, und dass seitens der Opposition kein nennenswerter Protest hätte vernommen werden können.

Deppendorf vergisst Trittin; doch ansonsten hat er schon Recht: Deutschland hadert in Sachen Libyen mit seinem Erscheinungsbild, einer muss ja schuld sein, und Westerwelle hat – in den letzten Tagen noch eine Abschlussoffensive draufgesetzt – alles dafür getan, dass die Rolle des Schurken im Stück der deutschen Schande mit ihm besetzt wird. Wäre für dieses Casting Stefan Laurin der Alleinverantwortliche, hätte sich Guido Westerwelle nicht so ins Zeug loslegen

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Der Ruhrpilot

Nazi-Demo in Dortmund

Naziaufmarsch 3.9.: Neonazis greifen Fotografin an…Ruhr Nachrichten

Naziaufmarsch 3.9. II: Erneute Übergriffe von Nazis…Der Westen

Naziaufmarsch 3.9. III: Alle Gegenveranstaltungen zur Neonazi-Demo…Ruhr Nachrichten

Naziaufmarsch 3.9. IV: Bochumer gehen in Dortmund auf die Straße…Ruhr Nachrichten

Naziaufmarsch 3.9. V: Demo-Alarm in Dortmund – und die Polizei kann nicht funken!…Bild 

Naziaufmarsch 3.9. VI: Grüße in die Provinz!…Alerta

Internet: 10.000 Mitzeichner gegen die Vorratsdatenspeicherung…Netzpolitik

NRW: Grüne fordern NPD-Verbot…RP Online

NRW II: Landtag streitet über Rundfunkfinanzierung…Welt

Ruhrgebiet: Vom Kohlenpott zum Innovationsstandort…WiWo

Ruhrgebiet II: Revier-Import Sellering regiert im Osten…Der Westen

Bochum: Schauspielhaus-Finanzchef geht in die Kulturverwaltung…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Bei der Stadt sollen 1200 Stellen abgebaut werden…Der Westen

Bochum III: Goosen kämpft für seinen VfL Bochum…Der Westen

Dortmund: Thier-Galerie sorgt für Umzugswelle…Der Westen

Dortmund II: DGB kritisiert Justiz nach Demo-Überfall…Ruhr Nachrichten

Essen: Muslimische Schlichter sind Richter ohne Gesetz…Der Westen

Duisburg: Dortmunder Interesse am Duisburger Hafen…Ruhr Nachrichten

Duisburg II: Bieterkrimi um Duisburgs Hafen…FTD

Duisburg III: Land gegen Hafen-Privatisierung…RP Online

Hamm: Noch mehr Neonazi-Redner bei Demo…NRWREX

Umland: Piratenpartei könnte in Berlin erstmals 5%-Hürde knacken…Netzpolitik

Umland II: Flughafen Paderborn-Lippstadt – CDU im Kreis Gütersloh sieht Beteiligung des Kreises kritisch…Zoom

Umland III: Bettel-Touristen in der Stadt…RP Online

Berlin – Ruhrgebiet: Fünf Tage im August (2)

Am Alex

Zweiter Tag, 24.8.

Sagen wir es mal so: Mein Freund B. und ich sind jetzt Männer im reiferen Alter, also nicht reif, nur reifer. Wir verplempern meinen ersten Morgen in Berlin gelassen, frühstücken, plauschen, lesen „Der Tagesspiegel“, obwohl …, also „lesen“ kann man nicht wirklich sagen. B.’s Ex von nebenan legt ihm zwar ihren „Tagespiegel“ morgens vor seine Tür, wenn er in Berlin ist, schneidet aber zuvor alles an Artikeln raus, was sie für die Arbeit benötigt. Und das scheint viel zu sein. So blättern wir also im durchlöcherten „Tagesspiegel“, freuen uns über jeden interessanten Artikel, der noch als Ganzes lesbar ist oder lesen halt die Cut-Ups, die sich ergeben.

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Bernhard Becker: Die Welt der Gründe

Vom 11. bis zum 15. September 2011 findet der XXII. Deutsche Kongress für Philosophie zum Thema „Welt der Gründe“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München statt. Unser Gastautor Bernhard Becker* wagt einen glossarischen Ausblick auf die anstehenden Debatten. Durchaus ernst gemeint ist dabei Beckers Erinnerung an die debattierenden Betrachter: wir sehen die ,Welt` nicht so, wie sie ,ist`, sondern immer nur so, wie wir sind. 

Vom 11. – 15. September 2011 findet der „XXII. Deutsche Kongress für Philosophie“ statt. Das Tagungsthema lautet: „Welt der Gründe“, was vielleicht sogar ein Fortschritt sein könnte – denn hatte man uns früher nicht immer mit einer Welt der Ursachen gedroht, deren „unverursachte Ursache“ nur der Herr (oder irgendein anderer oberster Strippenzieher) sein konnte?! Dann nervten die Positivisten alle Welt mit einer Welt der Tatsachen, die jeder, der als „rational“ gelten wollte, genauso zu sehen hätte wie sie. Schopenhauer schließlich (der jedoch niemals auf solchen Tagungen erschienen wäre) unterschied zwischen Gründen und Ursachen: das eine formuliert aus der Sicht des Handelnden Ziele und edle

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Ruhrbarone Lesung in der Hafenliebe

Am 15. September findet in der Hafenliebe in Dortmund die zweite Ruhrbarone-Lesung statt. 

Waren wir nervös vor der ersten Lesung am 11. Mai im Rottstr.5 Theater. Aber weil es doch Spaß gemacht hat – uns und ein paar von Euch wohl auch, machen wir jetzt die zweite Lesung. Diesmal in Dortmund, am 15. September um 20.00 Uhr in der Hafenliebe.

Wir werden vorher ein wenig üben, damit wir eine bessere Show abliefern und haben uns auch noch ein paar Überraschungen ausgedacht. Es lohnt sich also auch für diejenigen zu kommen, die schon im Mai dabei waren. Stefan Laurin, David Schraven, Ralf Grauel und Martin Kaysh. Janina Kraack werden lesen und Sabine Michalak wird das Bilderrätsel live präsentieren. Was wir lesen? Das ist noch streng geheim, was natürlich viel besser klingt als: Wissen wir noch nicht.

Auf jeden Fall freuen wir uns auf Euch, Dortmund und die wunderbare Hafenliebe.

Ruhrbarone Lesung II

15. September, 20.00 Uhr,

Hafenliebe Dortmund, Mathiesstr. 14-16