Excuse me! What do you mean with “final solution”?

Filmplakat (rakeshfilm.com)

Wuppertal – die größte Stadt des Bergischen Landes. Die Stadt von Friedrich Engels und Johannes Rau, berühmt für seine Schwebebahn. Im Grunde genau der richtige Ort für eine internationale Konferenz. Diesen Samstag ist es endlich soweit! Die 9. Konferenz der Palästinenser in Europa, schon seit Montag bei den Ruhrbaronen angekündigt. Alle sollen sie kommen, auch die Leute von der Hamas. Bis zu 5000 Teilnehmer werden von den Veranstaltern erwartet, polizeilich und auch sonst so alles im grünen Bereich, an sich also eine tolle Sache.

Wenn da nicht diese Sprachprobleme wären! Wie oft nimmt man sich vor, jetzt endlich einmal mehr für sein Englisch zu tun?! Macht es dann aber doch nicht, und irgendwann hat man den Salat. Zum Beispiel jetzt bei dieser Palästinenser-Konferenz. Da geht es nämlich nur auf Arabisch (kein Gedanke) oder eben auf Englisch. Logisch, kein Problem, wie auch sonst? Nur, wie gesagt: ein kleines Problem besteht halt schon. Mein Englisch könnte besser sein.

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Datteln: Rechtsgutachten macht Eon-Kraftwerk wahrscheinlicher

Datteln IV Foto: Robin "Bibo" Patzwaldt

Im Streit um das Kraftwerk Datteln  setzten SPD und Grüne auf die Klärung durch ein Rechtsgutachten. Das ist nun raus. Die Chancen für den Bau des Kraftwerks sind gestiegen. Die Belastung für die Koalitionen von SPD und Grünen im Ruhrgebiet und im Land auch.

SPD und Grüne wollten zu Frage des Eon-Kraftwerks in Datteln keine politische Entscheidung, sondern eine juristische. Und die ist jetzt da. Eben kam diese Pressemitteilung des Regionalverbandes Ruhr herein:

Regionalplanverfahren zum Kraftwerksstandort Datteln
Rechtsgutachter: Voraussetzungen für Fortführung des Verfahrens sind erfüllt – auch ein Zieleabweichungsverfahren ist möglich
Essen. Das von der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) eingeforderte Gutachten zur Klärung von Rechtsfragen im Rahmen des vom RVR durchzuführenden Regionalplanänderungsverfahrens zum Kraftwerksstandort in Datteln liegt vor. In der Zusammenfassung kommt der als Gutachter ausgewählte Privatdozent Dr. Kment zu folgendem Ergebnis:

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Fukushima: nichts geht mehr

Es ist ruhig geworden um Fukushima. Kein Wunder: irgendwie passiert da ja auch nichts. Und unsereins muss sich schließlich noch um andere Sachen kümmern. Freitag: Kate und Willy werden verheiratet. Samstag: Borussia Dortmund wird Meister. Sonntag: Johannes Paul wird selig. Montag: Osama bin Laden auch. Das sind alles Weltereignisse! Okay, die Sache mit Fukushima war auch eins. Ein Weltereignis, ja sicher, hat ja auch ganz schön was bewirkt. Aber Entschuldigung: die Geschichte ist jetzt fast zwei Monate alt. Wie sagte noch Stepi? „Lebbe geht weiter.“ Na also.

Fukushima – ehrlich gesagt: da geht gar nichts mehr. Nichts gegen Atomkraftwerke in Japan. Das AKW Onagawa zum Beispiel: das ist bei einem Nachbeben Anfang April kräftig beschädigt worden.

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Duisburg: SPD-Bericht stellt Kooperation mit Linkspartei in Frage

In der Duisburger SPD kursiert ein Sachstandsbericht zu dem antisemitischen Flugblatt, das auf dem Server der Linkspartei in Duisburg lag. Die Sozialdemokraten beschreiben darin die Zusammenarbeit der Linkspartei Duisburg mit Antisemiten, die Rolle von Linken-Fraktionschef Hermann Dierkes, die Person, die das Flugblatt online gestellt haben könnte und stellen die Zusammenarbeit mit der Linkspartei im Rat in Frage. Der Bericht liegt uns vor.

Seit gestern liegt der SPD-Duisburg eine Sachstandsbericht mit dem Titel „Die Linke“ in Hamborn und Flugblatt“ vor, der detailliert die antisemitischen Strömungen innerhalb der Linkspartei beschreibt und den Mythos vom bösen Hacker, der das antisemitische Flugblatt online stellte, zerstört. Es ist eine hervorragende Analyse.

Das Nazi Flugblatt und die Duisburger Linke

Haben Hacker das Flugblatt auf den Server der Linkspartei gelegt?  Die Analyse der SPD kommt zu einem anderen Schluss:

„Im wahrscheinlichsten Fall hat ein Mitglied – mit moderaten bis guten technischen Kenntnissen – über den Zugang eines Benutzerkontos das Dokument gezielt auf die Unterseite der Jugendgruppe solid platziert.  (…) Eine Recherche mit der Suchfunktion auf der Seite www.die-linke-duisburg.de ergab, dass zwei Veröffentlichungen/Aktualisierungen auf der Seite am 31. Januar 2011 stattfanden. Beide stehen im Kontext zur Jugendorganisation solid. Es liegt nahe, dass dieser Benutzer im gleichen Zuge die Hetzschrift veröffentlicht hat, da es um diesen Zeitraum keine anderen Veröffentlichungen gab.“

Das SPD-Papier führt weiter aus, dass im Parteibüro der Linken ein Student arbeitet, zu dessen Aufgabe die Organisation von Kontakten zu „Splittergruppen“ gehört. Ist er derjenige, der das Flugblatt hochgeladen hat? Zu den Splittergruppen, zu denen der Mitarbeiter die Kontakte organisiert, gehört die Rote Antifa. Der SPD-Sachstandsbericht führt aus,  dass die Rote Antifa fordert, dass Frauen in getrennten Blöcken zu den Männern demonstrieren und ihre Mitglieder auf Demonstrationen „Tod für Israel“ und „Intifada bis zum Tod“ skandieren. Auch eine „Nazi-Fahne in  Kombination  mit dem Davidstern“ soll von ihnen  auf einer Demo mitgeführt worden sein. Genau so ein Symbol fand sich im Kopf des antisemitischen Flugblatts.

Weiter hinten geht der SPD-Sachstandsbericht dann auf den Fraktionsvorsitzenden der Duisburger Linkspartei, Hermann Dierkes, ein. Beschrieben werden seine Boykottaufrufe gegen Israel, seine Relativierung des Holocausts und sein Verständnis für Angriffe der Hamas auf Israel.

Das Fazit zu Dierkes:

„Hermann Dierkes hat in seiner Vorbildfunktion einen ideologischen Überbau gelifert, um eine einseitige anti-israelische  Meinung in Duisburg „salonfähig“ zu machen. Seine Äußerungen und seine fehlende, klare Distanzierung zur Gewalt haben entscheidend zur Radikalisierung einzelner Splittergruppen beigetragen“

Am Ende des Sachstandsbericht findet sich eine Folgerung:

„Die Duisburger Kooperationsvereinbarung zwischen SPD / Bündnis 90 – Die Grünen / Die Linke besagt:

Jegliche Form von Rassismus und Benachteiligung auf Grund eine bestimmten Herkunft lehnen wir ab. Wer das friedliche Zusammenleben stört, muss mit unserem Entschiedenen Widerstand rechnen.

Die Kooperationsvereinbarung steht somit im klaren Widerspruch zur Faktenlage.

Die Glaubwürdigkeit der SPD ist stark beschädigt, wenn wir uns nicht klarere von den Vorgängen distanzieren und zumindest die kooperation mit „der Linke“ in Frage stellen und diese Diskussion auch nach außen getragen wird.

Zumindest beim letzten Punkt konnten wir durch die Veröffentlichung von Teilen des SPD-Sachstandsberichtes hilfreich sein.

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Wider dem Sarrazynismus

Der Autor Jürgen Link, hier auf einer Podiumsdiskussion im Bahnhof Langendreer vergangenen Ostersonntag. Foto: A. Wulfsmeyer

Das Rhizom gegen Rechts. Unter dem Titel „Der vor-erinnerte Sarrazin“ liest Prof. Jürgen Link am Donnerstag, den 5. Mai im Bochumer ver.di-Haus an der Universitätsstraße 76 um 19 Uhr aus seinem Roman „Bangemachen gilt nicht auf der Suche nach der Roten Ruhr-Armee“.

Jürgen Links Roman zählt zu profiliertesten Exponaten der Ruhrgebietsliteratur der letzten Jahre. Wie eine „Schwebe in zweiter Haut“ steht der 920-Seiten-Koloss selbstbewusst neben dem „Ruhrtext“ von Florian Neuner und „Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe“ von Wolfgang Welt.

Der emeritierte Literaturwissenschaftler Link beteiligte sich sowohl in Paris als auch im Ruhrgebiet an den Aktionen der 68er-Bewegung. Mit viel Lokalkolorit beschreibt sein gewaltiger Roman die Geschichte der Ursprünglichen Chaoten, einer 68er-Grupper, die sich in den Jahren zwischen 1965 und 1995 vor allem in hiesigen Gefilden engagierte. Der Wir-Erzähler tritt auf in einer polyphonen Symphonie der Dissonanten. Der Sog ist immanent. Dazu betreibt Foucault-Experte Link seinen historischen Diskurs wie ein manischer Archäologe. Schicht um Schicht werden die diversen Serien der Geschichte zu Tableaus aneinander gereiht, bis ein buntes Panorama entstanden ist, dem es an satirischen Pointierungen nicht mangelt. Zum Vorschein kommen die Regulierungsfunktionen der Normalitätsproduktion sowie die Utopie einer selbstbestimmteren Lebensform.

Wie kommt nun Sarrazin ins Spiel? Ich zitiere aus dem Presseinfo:

„Jürgen Link wird ein satirisches Kapitel aus seinem Roman „Bangemachen…“ lesen, das sich als „Vorerinnerung“ präzise auf den Typus Sarrazin beziehen lässt, und das Ganze mit einem normalismustheoretischen Kurzessay verbinden. Konkret wurde der „Fall Sarrazin“ in zwei Kapiteln von Jürgen Links Roman […] präzise vor-erinnert: Da geht es etwa um ein Projekt „Türken-Gen-Atlas“, um Einwanderungs-Simulationsspiele und um Zwillingsforschung, Intelligenz-Quotienten, Geburtenraten von „Migranten“. Ein weibliches Zwillingspaar wirbelt den vorerinnerten Sarrazin durcheinander…“

Klingt spannend. Die Lesung findet im Rahmen der Reihe „Argumente gegen den Sarrazynismus“ statt. Veranstaltet wird sie vom Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur,  der Diskurswerkstatt und dem Bündnis gegen Rechts. Der Eintritt ist frei.

PS: Der Link-link: www.bangemachen.com

 

 

 

Meinung zum Steigerlied

Nora Kröger studiert Sinologie und Medienwissenschaften an der Ruhr Uni. Und macht eine Online-Umfrage zum Steigerlied.

Und die läuft nicht gut. Weswegen wir sie verlinken sollen. Machen wir gerne. Die Hauptfrage der Umfrage: Die Bedeutung des Steigerlieds im Ruhrgebiet. Ich denke mal, sie ist nicht mehr groß. Kaum jemand kennt noch einen Bergmann persönlich. Das Steigerlied steht für die Vergangenheit des Ruhrgebiets. 2018 macht die letzte Zeche zu und dann ist es mit der teuren Folkloreindustrie vorbei.

Als Kind, mein Opa war Schießmeister auf  Moltke in Gladbeck, fand ich die Zeile „denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht“ immer lustig. Weil man das Wort „Arsch“ ja als Kröte nicht in den Mund nehmen durfte – und schwupp: Da sangen es die Erwachsenen.

Hier geht es zur Umfrage…Klick

Der Ruhrpilot

NRW: „Es gibt keinen Grund für Neuwahlen“…RP Online

NRW II: Sorge vor spontanen Racheakten…RP Online

NRW III: Siemens gibt der Region Rhein-Ruhr einen Korb…Der Westen

NRW VI: Protest gegen Erdgas-Förderung…RP Online

NRW V: Neuer Streit um CO-Pipeline…RP Online

Ruhrgebiet: Alle Pötte in den Pott…Frontmotor

Ruhrgebiet II: Festival N.A.T.U.R….Genussbereit

Debatte: Liebeserklärung an Amerika…Spiegfelfechter

Bochum: Hochschule für Gesundheit platzt aus allen Nähten…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Sven Regener spinnt Seemannsgarn mit Hamburg-Heiner in der Zeche…Der Westen

Dortmund: Am Hafen steigt Freitag in der „Hafenliebe“ die erste Party…Der Westen

Dortmund II: Aus für den Straßenstrich rückt näher…Ruhr Nachrichten

Dortmund III: Anklage gegen Ex-BVB-Chef Niebaum…Ruhr Nachrichten

Essen: Wofür die Uni Duisburg-Essen die Studiengebühren ausgab…Der Westen

Waltrop: Thilo Sarrazin giftet gegen Migranten-Quote der SPD…Welt

Medien: Ruhr Nachrichten (RN) und Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) mit unterschiedlichen Sonderausgaben…Pottblog

Pop: Ihr sucht Business-Modelle, Musik-Industrie? Fragt nach bei Clueso…2.0

Internet: Enquête sucht Handlungsempfehlungen…Netzpolitik

Computer: 7 % Rabatt auf Macs für BVB-Fans…Pottblog

Debatte II: Osama bin Laden: Freuen oder nicht freuen?…Zoom

Debatte III: Sympathie for the Devil…Lizas Welt

 

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Zeitungs-Warnstreik im Ruhrgebiet

Die Journalistengewerkschaften DJU und DJV haben für  morgen die Redaktionen im Ruhrgebiet zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen.

Betroffen sein werden die Redaktionen der WAZ, der Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung, der Westfälischen Rundschau, der Rheinischen Post, der Westfalen Post und der Ruhr Nachrichten. Grund für den Warnstreik ist die morgen stattfindende nächste Runde der Tarifverhandlungen zwischen den Journalistengewerkschaften und den Verlegerverband. Nach Angaben des DJV planen die Verleger Einschnitte beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld, nur geringe Lohnerhöhungen sowie einen Dumpingtarif für Berufseinsteiger. Jürgen Reker vom DJV: „Am Donnerstag werden die Leser  nur abgespeckte Ausgaben ihrer Zeitung erhalten.“ Je nach Verhandlunsgerbnis der morgigen Tarifrunde wird es weitere Warnstreiks geben. Auch einen bundesweiten Zeitungsstreik schließen die Gewerkschaften nicht aus. Heute wurden bereits Redaktionen in Hamburg, Stuttgart und Frankfurt bestreikt.

 

Heilige Krieger: bin Laden, al Qaida und die Hamas

Osama bin Laden weilte noch unter uns, als ich vorgestern eine differenzierte Sicht der Dinge, in diesem Fall auf die Palästinenser-organisation Hamas, angemahnt hatte. Am Beispiel der Charta der Hamas versuchte ich aufzuzeigen, dass die Herren des Gazastreifens nicht nur – freilich indiskutable – antisemitische Stereotype verbreiten, sondern auch – hierzulande teilweise gern gehörte – „antizionistische“ Positionen vertreten. Wichtiger als Programme – wir kennen dies von zuhause – sind jedoch Personen, die Personen, die die Politik umsetzen müssen.

Bei der Hamas gilt es zu unterscheiden beispielsweise zwischen der politischen und militärischen Führung, die in Damaskus ihr Exil bezogen hat, und den im Gazastreifen verbliebenen Kollegen, die dort die Regierungsgewalt innehaben. Während in Damaskus die Hardliner sitzen, deren martialische Sprache schier unübertrefflich ist, pflegen die Regierenden in Gaza ein etwas abgewogeneres Wort. Der ewige Konflikt zwischen Partei und Regierung/Fraktion; auch dies kennen wir irgendwie von zuhause.

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