Piebald, Donnerstag, 28. April, 21.00 Uhr, Blue Shell, Köln
Der Ruhrpilot
NRW: „Betrug inszeniert“…Welt
NRW II: CDU fordert Rücktritt von Ministerin Schulze…RP Online
Sarrazin: Die SPD in der Falle…RP Online
Sarrazin II: Andrea Nahles gerät in der SPD unter Druck…Welt
Sarrazin III: Berliner Erklärung zu Sarrazin…Rot steht uns gut
Gelsenkirchen: Manchester schießt Schalke zurück in die Realität…FAZ
Bochum: Neues Ingenieurs-Gebäude der RUB ist auch nicht ganz barrierefrei…Der Westen
Dortmund: Mehr Zeit für Drogen-Süchtige…Der Westen
Dortmund II: 136 Geschäfte für die Thier-Galerie stehen fest…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Nur drei Seen in Duisburg sind zum Baden freigegeben…Der Westen
Essen: Clubs ignorierten Tanzverbot an Karfreitag…Der Westen
Forschung: SETI-Projekt vor dem Aus…Welt
Internet: Ein FKK-Strand namens “Post-Privacy”…Weissgarnix
Hochzeit: Königstreu seit 30 Jahren…Zoom
Mit Energie für eine Kultur der Akzeptanz – Das Ruhrgebiet als Industriestandort
Bei der »Kulturhauptstadt« ging es natürlich in erster Linie um die Kultur. In diesem Sinne ist »Essen für das Ruhrgebiet – Kulturhauptstadt Europas« ein Erfolg gewesen. Zumindest fällt die Bilanz der federführenden RUHR. 2010 GmbH durchweg positiv aus – von der Bestürzung über die Loveparade-Katastrophe in Duisburg einmal abgesehen. Von unserem Gastautor Jürgen Großmann.
»Den Menschen im Ruhrgebiet wurde Lust auf Kultur gemacht«, so der Ruhr-Geschäftsführer Fritz Pleitgen. Auch die Touristikexperten sind zufrieden: 10,5 Millionen Besucher sind 2010 in die Kulturhauptstadtregion gekommen. Das entspricht einer respektablen Steigerung um 13 Prozent. Schließlich loben die Macher auch die neu entstandenen Netzwerke im Ruhrgebiet. Kooperation statt Rivalität und Kirchturmdenken. Die wesentlichen Zielgruppen konnten anscheinend erreicht werden.
Ist also alles gut in der selbsternannten Metropole Ruhr? Hat die Kulturhauptstadt wirklich die Voraussetzungen für eine positive Weiterentwicklung der Region geschaffen? »Kultur durch Wandel – Wandel durch Kultur« – ein Patentrezept?
Als einer der Hauptsponsoren der RUHR.2010 können auch wir durchaus zufrieden sein. In einer repräsentativen Befragung unter der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen nannten 81 Prozent der Befragten RWE als den bekanntesten Sponsor. 62 Prozent meinten, dass dieses Engagement sehr gut zum Unternehmen und zu den Kulturhauptstadt-Aktivitäten im Ruhrgebiet gepasst habe. RWE wurde als engagiertes, regional verwurzeltes Unternehmen wahrgenommen, mit positiven Auswirkungen auf unser Gesamt-Image.
Sarrazin und die Angst der SPD vor den Rechtspopulisten
Sarrazin darf in der SPD bleiben – und soll Wähler sichern.
Die Rechtspopulisten sind in Europa auf dem Vormarsch: Ob in Holland, Finnland, Italien oder Frankreich – fast überall sind ihre Zuwächse beängstigend groß. Und sie wachsen zu einem vor allem auf Kosten der sozialdemokratischen/sozialistischen Parteien. Sie werden häufig von Modernisierungsverlierern gewählt. Von jenen, die mit den immer schnelleren Innovationszyklen nicht klar kommen, deren Fähigkeiten nicht mehr benötigt werden und die die Veränderung ihrer Stadtteile durch Migration als Bedrohung empfinden. Auch wenn die meisten von ihnen Sarrazins Buch kaum gelesen und sich nicht näher mit seinen abstrusen eugenischen Theorieversuchen beschäftigt haben werden, werden viele von ihnen sie dem zustimmen, was in der Diskussion über Sarrazin bei ihnen hängen blieb: Es gibt zu viele Ausländer, sie kosten Geld und bedrohen die Deutschen und ihre Lebensweise.
Der Entschluss Sarrazin in der Partei zu behalten, hat mit der Angst der SPD zu tun, auch diese Wählerklientel, den klassischen „kleinen Mann“, zu verlieren. Käme eine rechtspopulistische Partei, die keine Nazis in ihren Reihen hat, die SPD könnte unter 20 Prozent gedrückt werden. Mit ihrem Beschluss, Sarrazin in der SPD zu belassen, macht sie das Entstehen einer solchen Partei in Deutschland zudem wahrscheinlicher: Sie legitimiert die Thesen rechtspopulistischer Politik und kann nicht mehr glaubhaft dagegen halten. Beispiel? Wenn der Bochumer SPD-Bundestagsabgeordnete der Sprecher der NRW-Landesgruppe sich empört über die Wahlergebnisse der Rechstpopulisten in Finnland äussert, auf Spiegel-Online hingegen erklärt „Die SPD muss auch Thesen wie die von Sarrazin aushalten“ ist das nur noch erbärmlich.
Natürlich ist diese Taktik dumm. Käme eine solche Partei würde sie die Ressemtiments besser bedienen als es die SPD könnte – und die eher braunen unter den SPD-Wählern würden zum Original wechseln. Die SPD erlebt das gerade bei den Grünen – wer schon beim ersten warme Frühlingstag Angst vor dem Klimawandel bekommt wählt Grün und nicht SPD.
Dabei liegt für die SPD ein ganzes Themenfeld offen. Olaf Scholz und Sigmar Gabriel haben es erkannt, weite Teil der ergrünten Partei nicht: Den Erhalt des Industriestandorts Deutschlands und seiner Arbeitsplätze. Das geht wunderbar ohne Pappköpfe wie Sarrazin – aber auch nur ohne Hardcore-Ökos wie den hessischen SPD-Chef Schäfer-Gümbel, der bis 2030 alle Kohlekraftwerke abschalten will. Nach dem ergrünen der Union und dem drohenden Untergang der FDP gäbe es dann für alle, die noch eine Idee davon haben, wo der Wohlstand dieses Landes erwirtschaftet wird, keine Alternative als die Wahl der SPD.
The Legendary Pink Dots
The Legendary Pink Dots, Mittwoch, 27. April, 20.00 Uhr, Underground, Köln
Der Ruhrpilot
NRW: Darum stockt die Sanierung der Bahnhöfe…Der Westen
NRW II: Schulpolitik als Quadratur des Kreises…Zoom
NRW III: Tausende demonstrierten in gegen Atomkraft und Krieg…Der Westen
Ruhrgebiet: Wie der Himmel über der Ruhr wieder blau wurde…Der Westen
Bochum: Bergbaustudenten feiern internationales Sportfest…Ruhr Nachrichten
Bochum II: Rundlauf 2011…Kochplattenteller
Essen: Archäologen entdecken 1200 Jahre alten Fischteich an Folkwang-Uni…Der Westen
Dortmund: FZW will durchstarten…Der Westen
Internet: Netzgemeinde soll universelle digitale Werte entwickeln…Netzpolitik
Mobil: Erste Schritte mit Android…Pottblog
Weil es im schläfrigen Berlin …
Aber was kann ein armer Junge machen, außer Fahrrad zu fahren, weil es im schläfrigen Berlin einfach keinen Platz für Straßenkämpfer gibt. Von unserem Gastautor P. Loton.
„Was ist hier los?“
…denke ich zum ersten Mal, als ich der Frau mit dem Fahrrad in die Rosa Luxemburg Straße folge: Ist das noch dieselbe Straße, die ich einmal kannte? Jetzt gibt es dort einen Design-Fashion-Kunst-Laden neben dem anderen:
„Alles, was Sie nicht brauchen – hier!“
Dann lande ich in der Alten Schönhauser – dasselbe Bild – halt!
Jede zweite Schaufensterscheibe ist kaputt –
Was ist hier los? Später schaue ich im internet nach, und finde die BZ:
„Hört die Liebig-14-Randale denn nie auf?
Es waren kleine Läden hart arbeitender Berliner, Lebensträume und Lebenswerke, die in der Nacht zu Sonnabend das Ziel von vermummten Chaoten wurden.
Während in Friedrichshain etwa 150 Menschen friedlich gegen die Räumung der Liebigstraße 14 demonstrierten, zog ein randalierender Mob Steine werfend durch die Alte Schönhauser Straße (Mitte).
(….) Tanja T. (25), Angestellte beim Klamottenladen »Zartbitter«, zeigte sich schockiert über den Vandalismus:
»Es ist einfach nur ungerecht, dass diese Randalierer sich an Unbeteiligten vergreifen. Meine Kunden sind ganz normale Leute.«
(…) Marcella K. (30), Inhaberin des Schuhgeschäftes »Crazy Walk« hat deshalb große Wut auf die Randalierer:
»Wir sind Mittelständler und keine Kapitalisten. Was die hier angerichtet haben, ist einfach nur irre.«
Und Darryl P. (51), Inhaber von »Pro Danse«, einem Geschäft für Tanzartikel, sagt:
»Ich verkaufe hier keinen Luxus. Wir alle hier müssen hart arbeiten, um über die Runden zu kommen.«“
Längst sind die Schäden behoben, die heile BZ-Welt wieder ganz, und der Ausverkauf Berlins geht weiter. Aus dem, Zitat SPIEGEL, „Kiez der armen Schlucker“ ist ein „Szeneviertel“ geworden und das ist nur noch Geschichte:
„Einst sammelte sich hier das Lumpenproletariat der Stadt. Kaschemmen und Kramläden, Nutten und Luden, Trödler und Ganoven bestimmten das Bild. In den Straßen, durch die er später seinen strafentlassenen Transportarbeiter Franz Biberkopf tigern ließ, beobachtete Alfred Döblin ein dauerndes »Hinundherlungern«.“
Berliner Appell: „Lasst Ai Weiwei frei!“
Der chinesische Künstler Ai Weiwei wurde am 2. April in Peking verhaftet und ist seitdem verschwunden. Die Unterzeichner des Berliner Appells fordern seine Freilassung.
Am 29. April soll der chinesische Künstler Ai Weiwei eigentlich nach Berlin kommen und eine Ausstellung besuchen. Eigentlich – denn das chinesische Regime hat den Künstler festgenommen. Grund: „Wirtschaftsvergehen“. Der Berliner Appell fordert die Freilassung von Ai Weiwei:
Am 3. April 2011 wurde Ai Weiwei auf dem Pekinger Flughafen verhaftet. Seitdem wird er an unbekanntem Ort festgehalten, ohne Kontakt zu seiner Familie oder Anwälten. Dieses Vorgehen verstößt nicht nur gegen elementare Menschenrechte sondern auch gegen chinesisches Recht. Ais Familie, Freunde und Mitarbeiter werden durch Hausdurchsuchungen, Festnahmen, die Verhängung von Hausarrest und ähnliche polizeiliche Maßnahmen schikaniert. Die Behörden verweigern jede Auskunft über den Verbleib Ai Weiweis und dreier seiner Mitarbeiter. Sie verbreiten Gerüchte über angebliche Wirtschaftsvergehen. In den chinesischen Medien wird er in einer Sprache, die an die Kulturrevolution erinnert, diskriminiert und diffamiert. Es wird versucht, ihn außerhalb der Gesellschaft zu stellen.
Arms and Sleepers
Arms and Sleepers, Dienstag, 26. April, 21.00 Uhr, Druckluft, Oberhausen
Der Ruhrpilot
Computer: Mac-Users are more liberal and like to party all Night long…Nerdcore
Debatte: Der grünen Bewegung fehlt es an Ästhetik…Welt
Ruhrgebiet: WP-Blogger-Treffen an Rhein und Ruhr…Pottblog
Bochum: Pinselstrich für die Menschenrechte…Ruhr Nachrichten
Bochum II: Kurzarbeit bei Eickhoff-Tochter wegen Flaute bei Windkraftanlagen…Der Westen
Essen: Beim Schauspiel steigt der Klassiker-Anteil…Der Westen
Dortmund: Veganer Supermarkt…Welt
Umland: Noch mehr Hasenfest-Hampelei…Bundesstadt Blog
Umland II: Datenschutzfreaks…Netzpolitik
Ostern: Ein Akt der Barmherzgkeit…Kochplattenteller
Internet: Brauchen wir sowas wie “Facebook Discussions”?…2.0
Blogs: Wir sind wieder auf Empfang und Sendung…Zoom