Protest gegen Nazis in Dortmund
Die NPD will morgen in Dortmund demonstrieren. Dagegen wird es Protest geben.
Wieder einmal wollen Nazis in Dortmund demonstrieren. Die NPD ruft zu einer Demo gegenüber des Hauptbahnhofs auf. Die Nazigegner machen mobil:
Am morgigen Samstag, den 05.03., hat die NPD eine Kundgebung oberhalbder Katharinentreppen gegenüber des Dortmunder Hauptbahnhofs angemeldet.Unter dem Motto “Millionen Fremde kosten uns Milliarden!” wollen sieerneut rassistische Stimmungsmache betreiben. Ein antifaschistischesBündnis mobilisiert zu Protest in Sicht- und Hörweite der Neonazi-Kundgebung.Das Dortmunder Antifa Bündnis (DAB) ruft deshalb dazu auf sich ab 14 Uhroberhalb der Katharinentreppen zu treffen und den Neonazis einenentschlossenen Protest entgegenzusetzen! „Wie schon im vergangenen Jahrbei “pro-NRW” werden wir auch die Kundgebung der NPD lautstark undkreativ begleiten. Wir werden rassistische Hetze gegen sozialAusgegrenzte und Migranten niemals ohne entschlossenen Protesthinnehmen!“, so Sonja Brünzel, Pressesprecherin des DortmunderAntifa-Bündnisses.
Das Ruhrgebiet und das Aufleuchten und Verschwinden des Poetischen – eine Momentaufnahme vom Flug des Pegasus abseits des heute gestarteten Phoenix
Das ist unstrittig: Zwei Impulse für die deutschsprachige Literatur gingen seit den 1950er Jahren von der Ruhr aus: die (Wieder-)Entdeckung der Arbeitswelt als Gegenstand und Thema literarischen Schreibens und später die Entdeckung der Region als Tatort (local crime) – mit vielen spannenden Krimis, die im Ruhrgebiet spielen, aber oft weit darüber hinausweisen. Heute verbindet man mit dem Ruhrgebiet mehr freie Schriftsteller denn je. Die Entwicklung nicht nur der Literatur hierzulande darf dennoch getrost in Dekadenschritten beschrieben werden.
Der in Duisburg geborene Schriftsteller Nicolas Born ging in den 60ern weg aus dem Ruhrgebiet, starb 1979 mit nur 41 Jahren an Krebs. Seine in Paris lebende Tochter Katharina Born kehrt 2011 über die Figur eines Duisburger Doktoranden in ihrem Roman „Schlechte Gesellschaft. Eine Familiengeschichte“ auch ins Ruhrgebiet zurück und steht mit dem Text zurzeit auf der SWR-Bestenliste. Bereits zuvor aber war sie gerne und oft Gast an der Ruhr. Von einem dieser Besuche und einer Suche nach den Wurzeln der Poesie im Ruhrgebiet möchte ich kurz erzählen.
Kündigt Eure Lose bei der ARD Fernsehlotterie!!!
Natürlich ist es OK, wenn die ARD der Moderatorin Monica Lierhaus einen Job gibt, nach oder während ihrer schweren Erkrankung. Natürlich ist es OK, Monica Lierhaus dafür ordentlich zu bezahlen.
Aber die ARD Fernsehlotterie bezahlt Monica Lierhaus rund 450.000 Euro im Jahr für ein paar Gigs und ein bisschen im Fernsehen rumtapsen. Echt.
Das geht zu weit. 450.000 Euro im Jahr entsprechen einem Monatsgehalt, das dem Jahresgehalt einer normalen Familie entspricht. Und das alles dafür, dass Monika Lierhaus für die Unterstützung sozialer Projekte wirbt? Das geht gar nicht. Bah.
Wie viele Lose müssen verkauft werden, damit wenigstens Monika Lierhaus ihr Geld kriegt?
Gerade Ihr Jahreslos, ja Ihres, lieber Leser, wird für Monica Lierhaus Gehalt draufgehen. Wollen Sie das? Haben Sie deswegen Ihr Los gekauft?
Man könnte jetzt einwenden, dass Lierhaus vielleicht gar nicht aus der Loskasse bezahlt wird – sondern aus den Kassen der Zwangsabgaben, genannt GEZ-Gebühren. Macht dies das Monstergehalt besser?
Zudem ist dieses Argument ein verfälschendes. Man sollte schon das zusammenlassen, was zusammengehört. Die ARD könnte das Gehalt von Lierhaus ja auch an soziale Projekte spenden.
Warum zahlt die ARD Lierhaus überhaupt dieses astronomische Reha-Gehalt? Sie soll Lose bewerben. Die ARD darf nämlich eigentlich nicht richtig für die Lose werben – sondern nur eingeschränkt, mit wenigen Plakaten für ihre Starmoderatoren. Lierhaus soll also als Zugpferd die Lose verkaufen. Wie ein Bändchenmädchen im Striplokal. Auch das, so lala.
Der Geschäftsführer der Fernsehlotterie Christian Kipper sagt: „Die Empörung kann ich verstehen, das ist nachvollziehbar.“ Er sagt, ihn schmerze jedes Los, das gekündigt werde. „Aber es ist für uns als Soziallotterie wichtig, dass ein prominentes Gesicht für uns wirbt.“
Tata: Monica Lierhaus löst Frank Elsner ab. Was hat der alte Mann eigentlich aus den Kassen der Soziallotterie bekommen? Genau so ein Monstergehalt?
Es gibt nur eine Konsequenz:
Leute – kündigt Eure ARD-Lose, bis die Verantwortlichen begreifen, dass sie keine Alternative haben, als das Gehalt von Lierhaus für soziale Projekte zu spenden. Oder bis Lierhaus selbst ihr Gehalt auf ein normales Maß reduziert und den Rest spendet.
Lotteriechef Kipper sagt ja, dass ihn jedes verlorene Los schmerzt. Dann soll er mal richtige Schmerzen kriegen.
Das, was Lierhaus jetzt für ein minimales soziales Engagement verdient, ist schamlos.
Jeder ehrenamtliche Mitarbeiter in einem sozialen Projekte leistet mehr, als diese Fernsehfrau, die ihr Gesicht für hunderttausende von Euro herzeigt.
Die Kampagne mit der Lierhaus soll in der kommenden Woche mit Plakaten starten.
Ruhrgebiet: Spannende Provinz?
Das Ruhrgebiet denkt über sich selbst nach. Auf fast 700 Seiten in dem vom Klaus Engel (Evonik), Jürgen Großmann (RWE) und Bodo Hombach (WAZ Mediengruppe) herausgebenem Buch „Phönix flieg!“.
Es gibt Städte und Regionen die sich ihrer selbst sicher sind und nur wenig Zeit darauf verwenden, über sich selbst nachzudenken. Das ist im Ruhrgebiet anders. Hier wird viel über sich selbst nachgedacht. Man ist sich seiner selbst nicht sicher, irrlichtert zwischen der Musealisierung der Vergangenheit und inhaltslosen Metropolenträumen. Man schwankt beständig zwischen großkotzig- und jämmerlich. Arnold Voss bringt es in seinem Text im Sammelband „Phoenix flieg!“ auf den Punkt: Das Ruhrgebiet sei keine Metropole, sondern eine spannende Provinz.
Vor allem die Frage, wie es in Zukunft weiter gehen soll, ist bislang nicht vernünftig beantwortet. Einen Versuch dazu unternehmen jetzt die Herausgeber von „Phönix flieg!“, Klaus Engel, Jürgen Großmann und Bodo Hombach. Die Männer führen die einige der wichtigsten Unternehmen im Ruhrgebiet. Den Mischkonzern Evonik (Engel), den Energieversorger RWE (Großmann) und den Medienkonzern WAZ (Hombach). Ihre Antwort auf die Frage „Wie weiter?“ lautet: Die Industrie im Revier muss weiter entwickelt werden. Das Ende des Industriezeitalters, eine Zukunft als reine Dienstleistungsgesellschaft, sieht keiner der Herausgeber, aber auch keiner der 99 Autoren im Sammelband für das Ruhrgebiet.
Im Gegenteil: RWE-Chef Jürgen Großmann sieht die Industrie und die Bildung als die wichtigsten Motoren für weitere Entwicklung. Er will das Ruhrgebiet nicht zum Ausgang einer Klima-Weltrevolution nach den Ideen des verstorbenen SPD-Politikers Hermann Scheer machen, wie es Peter Sloterdijk im Interview mit David Schraven fordert. Großmann sagt: „Sowohl RWE wie auch ich persönlich haben eine Daseinsberechtigung. Im Ruhrgebiet.“
Ob Evonik-Chef Klaus Engel oder WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach – sie und die meisten anderen Autoren plädieren für eine Weiterentwicklung der Industrie, sehen in ihr den Kern, der ausgebaut werden muss, von dem die notwendigen Innovationen ausgehen müssen. Bodo Hombach ist seit wenigen Wochen Moderater des Initiativkreises Ruhr, einem Zusammenschluss von 60 Großunternehmen der Region. Er sagt: „Wir müssen für die Akzeptanz von Industrieprojekten werben. Die Politik wird das nicht tun.“
Der Sammelband „Phoenix flieg!“ ist trotz allem kein PR-Werk. Auch Kritiker der klassischen Industriepolitik kommen an vielen Stellen zu Wort. Leute, die etwas neues und anderes fordern. Genau diese Vielfältigkeit macht aber den Wert des Buches aus. Es kann so zu einer Grundlage der Diskussion werden. Zum Beispiel über den Rückbau von Teilen des Ruhrgebiets, wie sie der Architekt Albert Speer Junior in seinem Beitrag fordert. Abriss und Konzentration.
Der Weg in die Zukunft führt über technische Entwicklungen – und über Bildung, soviel ist sicher: RWI Präsident Christoph M. Schmidt fordert deshalb in seinem Beitrag, dass sich das Revier zugunsten dieser Eckpfeiler der Erneuerung von subventionierten Industrien zu verabschiedet. Peter Sloterdijk sagt dazu einen schönen Satz: „Der wirkliche Strukturwandel kann nicht aus einer transfer-finanzierten Seifenblase bestehen.“ Das ist wohl wahr…
Und was ist dann mit der Kreativwirtschaft? Selbst die Ruhr2010-Macher Fritz Pleitgen und Oliver Scheytt erwähnen sie in ihrem Beitrag nur noch am Rande. Der Hype ist vorbei – und die Zeit, in der man auf Leute wie Fesel und Gorny gehört hat, auch.
„PHÖNIX FLIEG! – Das Ruhrgebiet entdeckt sich neu“
24,95 Euro, Klartext Verlag, Essen
Disclaimer: Mit Arnold Voss und mir sind zwei Autoren dieses Blogs mit zusammen drei Beiträgen in dem Buch vertreten.
Nadja
Nadja, Samstag, 5. März, 19.00 Uhr, Christuskirche, Bochum
Der Ruhrpilot
Dortmund: Mehrheit hat nichts gegen Rot-Schwarz…Der Westen
NRW: Kommunen können CO2-Bilanz im Netz erstellen…RP Online
Ruhrgebiet: Geierabend im TV…Pottblog
Bochum: Koalition unterstreicht Willen zum Bau des Musikzentrums…Der Westen
Dortmund: Zweites Container-Terminal…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Teldafax Kunden sind verunsichert…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Cottbus-Fans erheben schwere Vorwürfe gegen Polizei Duisburg und Bahn…Der Westen
Duisburg II: Siegerentwurf zum neuen Mercator-Quartier vorgestellt…Der Westen
Essen: 100 Mio Euro für die marode Messe…Bild
Essen II: Neues Theater ums Café…Der Westen
Internet: Türkei sperrt ganz blogger.com wegen Fußball…Netzpolitik
Facebook: noguttfriends.de – Fans von Guttenberg unter Deinen Facebook-Freunden?…Pottblog
Kuba: Kitschiges Interieur einer ideologisch verblindeten Karibikidylle…Zoom
Libyen: Und was nun?
Gaddafi schießt die Revolution in Libyen zusammen und die Welt schaut zu. Einmal mehr zeigt sich: Wenn es ernst wird, kommt der Pazifismus an seine Grenzen.
Gaddafi ist in die Offensive gegangen und und droht mit tausenden Toten. Da kann man sich jetzt auf einen pazifistischen Standpunkt zurückziehen und es sich einfach machen. Vor allem, wenn man nicht das Risiko hat, zu den Opfern Gaddafis zu gehören. Und wer der wirklich Böse ist, ist natürlich auch klar: Der Westen natürlich…
Vor der Küste Libyens formieren sich Kriegschiffe der USA und auch Deutschlands. Noch wird ein militärisches Eingreifen dementiert. „Humanitäre Hilfe dient als Vorwand für eine bevorstehende militärische Intervention der westlichen Staaten in Libyen.“ erklärt Nuri Aygün, Mitglied des Landesvorstandes DIE LINKE. NRW. Aygün weiter:„Wenn humanitäre Hilfe ernst gemeint wäre, müsste der Umgang mit den Flüchtlingen in Europa nicht so schäbig sein. Das Verhängen von Sanktionen, ein Flugverbot über das Staatsgebiet von Libyen und die Verstärkung von militärischer Präsenz vor Libyen sind Zeichen in Richtung eines militärischen Eingreifens in Libyen.
Ich glaube zwar, dass die meisten Menschen in Libyen im Augenblick andere Sorgen haben als Genosse Aygün, aber die leben ja auch nicht im idyllischen Hamm.
Der Spiegel hat die verschiedenen Optionen aufgelistet – vom Flugverbot bis zum Einsatz von Bodentruppen. Keine von ihnen klingt wirklich gut. Aber vielleicht kann ja der Westen arabische Truppen dabei unterstützen, zumindest ein Flugverbot durchzusetzen. Immerhin sieht sich Ägypten als regionale Macht. Nun ist ein guter Zeitpunkt um zu zeigen, dass das Land diesem Anspruch auch gerecht wird.
Es ist auf jeden Fall der Zeitpunkt gekommen, die verschiedenen Möglichkeiten zu diskutieren. Und militärische Optionen gehören zu den Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen. Die Libysche Opposition ist in der Frage einer Intervention gespalten. Wenn sie allerdings gefordert wird, wird der Westen handeln müssen.
Gisbert zu Knyphausen
Gisbert zu Knyphausen, Freitag, 4. März, 20.00 Uhr, Forum, Bielefeld
Der Ruhrpilot
Dortmund: Hasi ist wieder da…Ruhr Nachrichten
NRW: Erst studieren, dann zahlen…RP Online
Bochum: Nächster Schritt der Ruhr-Universität zur Elite-Uni…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Sperrbezirk soll Straßen-Prostitution eindämmen…Der Westen
Dortmund II: Schweigen der Zeugen schützt die Täter des HirschQ-Überfalls…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Rettungsassistent schreibt Buch über Loveparade-Katastrophe…Der Westen
Gelsenkirchen: Sondermüll-Zwischenlager der AGR soll nach Herten ziehen…Der Westen
Gelsenkirchen II: Raúl schießt Schalke nach Berlin…Spiegel
Umland: SPD Meschede kritisiert MdL…Zoom
Recht: Nachbarn sind keine Ersatzempfänger für Pakete…Law Blog
Apple: Jobs macht iPad2 zur Chefsache…FAZ