Cowboys On Dope, Samstag, 25. Dezember, 21.00 Uhr, Blue Shell, Köln
Der Ruhrpilot
Loveparade: OB Sauerland entschuldigt sich in Weihnachtsgruß…Der Westen
Wetter: Der Winter hat NRW im Griff…WDR
NRW: Union und FDP zahlten Spitzenweine zur Koalitionsfeier…Spiegel
NRW II: Auch Schwarz-Gelb kaufte teure Möbel…RP Online
NRW III: 5138 Bürger zeigten sich wegen Steuerbetrug selber an…RP Online
Duisburg: Polizeibeamte fallen bei Pokalspiel als Hooligans auf…Spiegel
Bochum: Weihnachtsgeschenk fürs Rottstr5-Theater…Der Westen
Netzneutralität: Was hat die FCC da eigentlich “geregelt?”….Netzpolitik
Ungarn:…als Geburtsstunde einer europäischen Öffentlichkeit…Weissgarnix
Ungarn II: Verschwindet Ungarn dank Fidesz wieder hinter einem eisernen Vorhang?…2.0
Medien: Stadtspiegel eingestellt…Zoom
Es muss nicht immer Duisburg sein
Was macht ein Wirt, wenn seine Kneipe ihren Ruhetag hat? – Richtig: er geht in eine andere Kneipe. Nächste Frage: was macht ein Streifenpolizist, wenn er seinen freien Tag hat? Was meinen Sie? Einem Privatdetektiv helfen? – Nun, überlegen Sie doch mal! Das kann doch nicht. Nach einem „Streifenpolizisten“ hatte ich gefragt, nicht nach einem Super-Cop Marke Super-Hirn. Bei einem privaten Sicherheitsdienst anheuern? – Mmhh, nicht schlecht. Bei den Hells Angels mitmachen? – Bingo! Richtige Antwort. Allerdings wollte ich hier und heute nicht darauf hinaus. Zumal: bei den Höllenengeln gelten strenge Aufnahmeregeln. Will sagen: die nehmen noch lange nicht jeden.
Also, nochmal die Frage: was macht ein Streifenpolizist, wenn er seinen freien Tag hat? Oder, präziser formuliert: was machen zwei Streifenpolizisten, wenn sie ihren freien Tag haben? Oder, noch präziser: zwei Duisburger Streifenpolizisten? Richtige Antwort: dies und jenes. Präziser: die einen so, die anderen so. Merke: alle Polizisten sind nicht gleich. Schon gar nicht in ihrer Freizeit. Manche interessieren sich – nur mal so als Beispiel – für Fußball; andere dagegen nicht. Verständlich: bei jedem Heimspiel – hier: des MSV – müssen die sich mit diesen Vollidioten namens Hooligans anlegen. Wenn die dann endlich mal ihre Überstunden abfeiern dürfen, wollen die von Fußball nun aber wirklich nichts mehr hören und sehen. Höchstens vor dem Fernsehgerät.
Andere Kollegen wiederum gehen so richtig in ihrer Arbeit auf. Die identifizieren sich mit ihrem Job. Auch in ihrer Freizeit. Und die stehen zu ihrem Verein, im Falle von Duisburger Straßencops – logisch: die stehen zum MSV. Also, zurück zu unserer Frage: was machen so – sagen wir mal: besonders engagierte Beamte, wenn der MSV spielt? Auswärts natürlich! Was die bei Heimspielen machen, ist doch klar: Dienst. Also, was machen die bei Auswärtsspielen des MSV? Die besonders engagierten, die sich mit ihrer Arbeit, mit dem MSV und irgendwie auch mit ihrer prominenten Stadt identifizieren können? Haben wir es jetzt? Logisch: die fahren mit. Oder gestern: Pokal-Achtelfinale in Köln. Bei den Nieten vom FC. Die Kölner in der ersten Bundesliga, die Duisburger in der zweiten – trotzdem: der Pokal hat seine eigenen Gesetze.
40 Tausend Leute, davon 10 Tausend – schönes Wort: Schlachtenbummler, und der MSV macht die Podolski-Truppe zuhause nass. Bei denen zuhause, wie gesagt. Doch darum geht es hier nicht. Fußballergebnisse sind – unter uns gesagt – Kindergarten. Was machen also die beiden Duisburger Streifenpolizisten? Also, nachdem (nix: obwohl) der MSV gewonnen hat? – Richtig: sie machen sich auf, die Einsatzhundertschaft der Kölner Polizei zu überwinden, weil sie mit den Kölner „Problemfans“ noch etwas klären wollen. Dritte Halbzeit – Sie verstehen schon. Nun waren diese beiden Kollegen jedoch schon an der Schlägerei vor dem Spiel beteiligt, so jedenfalls die Kölner Polizei nach Angaben des WDR. Wie auch immer: die Kölner wollten ihre Duisburger Kollegen nicht durchlassen. Die wollten überhaupt keine Duisburger Fans durchlassen, diese Spielverderber. Denn dass es sich bei den beiden um Kollegen handelte, wussten die ja gar nicht.
Erst einmal nicht. Aber dann, wie es eben so ist direkt nach dem Spiel: körperliche Gewalt, Landfriedensbruch, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, das ganze Programm eben. Die Situation ist eskaliert; aber klare Sache: die Kölner Beamten im Einsatz haben angefangen. Die wollten die Duisburger einfach so nicht vorbei lassen. Und dann haben sie die beiden auch noch festgenommen, jedenfalls ihre Personalien aufgenommen. Ein Tatverdächtiger 35 Jahre alt, ein anderer 40 Jahre – okay, das ist auch noch kein Alter. Beide Angehörige der Duisburger Polizei. Tatvorwürfe gegen das Duo: siehe drei Sätze zuvor. Aktive Beteiligung an der Prügelei wirft ihnen die Kölner Polizei vor. Es sei immer ärgerlich, wenn man gegen Kollegen ermitteln müsse, erklärte Kölns Polizeisprecher auf Anfrage der WAZ.
Die Duisburger Polizei wolle prüfen, schreibt Spiegel Online, „ob nach den strafrechtlichen Ermittlungen ein Disziplinarverfahren eröffnet wird“. Vom Polizeidienst seien die beiden mutmaßlichen Gewalttäter bislang nicht suspendiert worden, obwohl nach Informationen des WDR die Duisburger Polizisten nicht zum ersten Mal aufgefallen seien. Nochmal: die meisten Polizisten in Duisburg sind ganz anders. Ich bin Duisburger; mir können Sie das glauben. Klar: ein Restrisiko bleibt immer. Sollten Sie also – zum Beispiel an Sylvester – Unsinn vorhaben oder sich, wenn es wärmer wird, einfach mal ein schönes Fußballspiel ansehen wollen, den Zartbesaiteten unter Ihnen sei gesagt: es muss nicht immer Duisburg sein. Andererseits: vielleicht sind die beiden Jungs bei einer normalen Verkehrskontrolle ja auch ganz nett. Freunde und Helfer. Man weiß es nun mal nicht.
Jahresrückblick 2010: April
An die Zukunft der schwarz-gelben Koalition glaubte im April niemand mehr. Aber welche neue Konstellation NRW nach der Wahl regieren sollte, war auch nicht absehbar.
Die letzte Umfrage, die der schwarz-gelben Landesregierung eine Mehrheit voraussagte, lag im April Monate zurück. Wir veröffentlichten Umfrage für Umfrage – zum Teil vor allen anderen Medien. Aber ein klares Bild ergab sich trotzdem nicht. Sicher war nur: FDP und vor allem die Union waren durch die Skandale in schwere See geraten. Skandale hatte aber nicht nur die Union. Die Linkspartei musste sich mit einer Spitzelaffäre auseinander setzen. Aufgedeckt wurde sie in der Ausgabe des ersten Ruhrbarone-Magazins, dass im April erschien.
Im Ruhrgebiet wurden die Pläne des Frankfurter Architekturbüros Albert Speer und Partner diskutiert. Zuerst lesen konnte man sie bei uns. Wir diskutierten über die Potentiale von Kreativquartieren und ob Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet überhaupt eine Chance hat. Christoph M. Schmidt, der Präsident des RWI, meinte: „Nein!“
Essen war auch schon im April pleite – Eon-Ruhrgas hielt trotzdem die Hand auf. Fanden wir nicht ok. Und Frank Patalong von Spiegel Online erklärte bei uns im Interview was er gegen Werbeblocker hat.
Kein Konzerttipp
Für Morgen gibt es keinem Konzerttipp. Das Angebot ist so mau, da will man nichts empfehlen. Stattdessen ein weihnachtliches Video aus Japan irgendwoher – zum mitsingen.
Der Ruhrpilot
Dortmund: „Grünen-Bashing“ im Rathaus…Der Westen
NRW: CDU startklar für Wahlkampf…RP Online
NRW II: Frauen-Duo zeigt wie Koalition funktioniert…Welt
NRW III: Land fordert nationale Streusalzreserve…Spiegel
Bochum: Platz für Künstler…Der Westen
Bochum II: Grünes Licht für Erweiterung der Ruhr-Uni…Der Westen
Duisburg: Künstler Jürgen Meister rechtfertigt seinen Entwurf…Xtranews
Werne: Amazon entlässt nach dem Weihnachtsgeschäft…Ruhr Nachrichten
Essen: Mieser Winterdienst…Der Westen
Umland: Mehr Geld mit der Jagdsteuer…Zoom
Internet: 2011 wird das Jahr der Internetsperren…Netzpolitik
Pop: Die Kassierer…Der Westen
Loveparade: Posse um Duisburger Gedenkskulptur schnell beendet
Die Duisburger Posse um eine Gedenkskulptur zur Loveparade-Katastrophe hat ein unerwartet schnelles Ende gefunden. Unerwartet deshalb, weil „im Zusammenhang mit der Love-Parade“, wie ein Blogger auf der Westen schreibt, „auch nichts erspart (bleibt). Immer wenn man meint, es ginge nicht noch dicker, kommt es noch dicker.“ Ein – vermutlich nicht nur in Duisburg – inzwischen weit verbreiteter Gedanke, von mir dennoch sicherheitshalber zitiert und nicht geklaut.
Zitiert und nicht geklaut habe er das Motiv für die Gedenkskulptur, ließ der Grevenbroicher Künstler Jürgen Meister gestern sinngemäß wissen, nachdem xtranews aufgedeckt hatte, dass es sich bei seinem Sieger-Entwurf um ein Plagiat handeln könnte. Meister gab freimütig zu, was ohnehin nicht zu leugnen war, nämlich dass es sich bei dem Bild mit den in die Höhe gereckten Händen um ein seit einiger Zeit bei Fotolia erhältliches Motiv handelt.
Gegenüber xtranews bemühte Meister gar Picasso mit dem Zitat: „Ich suche nicht, ich finde“. Dennoch kam die heutige Entscheidung der Jury auch insofern etwas überraschend, weil der Vorsitzende von Pro Duisburg, Hermann Kewitz, sich Dienstagnachmittag noch in Gelassenheit übte, wie der Westen schreibt: „Wir wollten kein Kunstwerk von Jürgen Meister, sondern eines, das die Gefühlslage trifft, eines, das uns geeignet scheint, an die Opfer zu erinnern und zu mahnen.“ All diese Kriterien erfülle der Siegerentwurf nach wie vor, „unabhängig davon, wer die Idee dazu hatte“, erklärte Kewitz gestern.
Allerdings war ebenfalls zu erfahren, dass Duisburgs Alt-Oberbürgermeister Josef Krings zur gleichen Zeit „einfach ratlos und entsetzt (war). Wie kann uns das ein Künstler in einer Zeit solcher Offenheit verschweigen und dann noch glauben, dass so etwas unentdeckt bleibt?“ Dieser Vorgang hatte ihn, so Krings, „peinlich berührt“. Immerhin stand und steht völlig außer Zweifel, dass der Meister die Jury der Spendeninitiative über sein „Zitat“ in Unkenntnis gelassen hat. Zitate sind jedoch auszuweisen.
Dies sieht inzwischen auch Hermann Kewitz so. „Er hatte ja die Gelegenheit, uns darauf hinzuweisen, woher er die Silhouette hat. Das aber hat er nicht getan“, erklärte Kewitz heute. Deshalb sah sich, so das Ergebnis der heutigen Sitzung, die Jury der Initiative Spendentrauermarsch vom Meisterkünstler getäuscht und beendete daher die Zusammenarbeit mit ihm. Im Anschluss, also so gegen 14:00 Uhr, versuchte Alt-OB Krings, Herrn Meister über diesen Schritt telefonisch zu informieren. Vergeblich.
Um 14:14 Uhr teilte xtranews mit, „gerade eben“ eine eMail erhalten zu haben, mit der Meister seinerseits seinen Wettbewerbsbeitrag zurückgezogen hat. Die Innocent-Victim-Show: “Wegen der massiven und unsachlichen Anfeindungen und Unterstellungen sehe ich mich zu diesem Schritt gezwungen. Ich habe mir nichts vorzuwerfen.“ Schuld sind die Anderen, klar, was den Künstler jedoch nicht daran gehindert hätte, an irgendeiner, nicht ganz so wichtigen Stelle einen kleinen Fehler, oder sagen wir: eine kleine Nachlässigkeit einzuräumen, die dann von bösen Neidern ausgeschlachtet worden wäre.
Nichts da. Jürgen Meister hat sich „nichts vorzuwerfen.“ Nun gut; Vorwürfe machen ihm Andere schon genug. Hier zum Beispiel: „Gerade bei einem so sensiblen Thema wie der Loveparade-Tragödie hätte der Künstler seine eigenen Gefühle und Ideen verarbeiten sollen, um ein würdiges Denkmal zu kreieren. Alle anderen Teilnehmer, die vermutlich mit mehr Aufwand, mit viel Liebe und Mühe etwas erschaffen haben, was ihrer eigenen Kreativität entsprungen ist, tun mir aufrichtig leid.“
So schreibt es Petra Röder. Sie hat als User „pdesign“ die Silhouette mit nach oben gereckten Händen bei Fotolia ins Netz gestellt. Sie erklärt, keine Ansprüche gegen Herrn Meister geltend machen zu wollen. Und, was das Loveparade-Denkmal betrifft: „Hier geht es um die Bewältigung von Trauer und deren Verarbeitung und nicht um eine finanzielle Bereicherung.“ Wohl wahr.
Petra Röder hatte übrigens ihr Bild niemals mit einem Gedanken an Trauer verbunden. Doch so kann es gehen: wenn ein Künstler kommt und häufig genug in Hände, die Freude und Jubel symbolisieren, einen „zweiten Blick“ hinein interpretiert, erkennen irgendwann auch Menschen, die die Loveparade für eine bemerkenswerte Kunstform gehalten hatten, in diesen Händen den Hilfeschrei um Rettung. Keine Frage: Jürgen Meister ist ein Künstler.
Schwarzfahren wider Willen
„Oh weia – das fängt ja gut an!“ Das nagelneue Parkhaus am Kamener Bahnhof auf allen acht Etagen proppenvoll, kein Parkplatz in Sicht – und Freunde aus Südfrankreich mit denen ich gegen 11 Uhr am Lehmbruck-Museum in Duisburg verabredet bin. Von unserem Gastautor Anton Kowalski
Kulturtourismus pur im Kulturhauptstadtjahr von Ruhr 2010. Der Abend vorher in beim Portugiesen in der Dortmunder Nordstadt war lang, das Bargeld so gut wie ausgegeben. Sollte im Zeitalter der allzeit einsatzbereiten Plastikkarten kein Problem sein, auch so an eine Fahrkarte zu kommen. Am Schalter des Kamener Bahnhofs, der von einer Reiseagentur betrieben wird, dann die klare Ansage: Fahrkarten mit Scheckkarte bezahlen geht nur ab 20 € aufwärts.
Die Fahrkarte Kamen – Duisburg kostet aber nur 10,90 €. Is also nix mit Karte bezahlen. Draußen, so die Auskunft, sei aber ein Automat, der nimmt auch Karten. Also nix wie hin. Mit dem neuen touchscreen vertraut gemacht, und die EC-Karte reingeschoben. „Bezahlen nur mit Bahncard“ so der Automat, während sich mittlerweile der Regionalexpress ankündigt. Bahncard habe ich seit zwei Jahren, das Ticket 2000 leider auch nicht mehr.
Als der Zug einfährt dann die mutige Entscheidung: Schwarzfahren bis nach Dortmund – und dort eine Fahrkarte am Schalter kaufen. Die erste Schwarzfahrt nach fast vierzig Jahren! Nicht aus Überzeugung wie damals und wg. 50-Pfennig-Einheitstarif, sondern der puren Not gehorchend – der Zeitnot. Am Dortmunder Hauptbahnhof dann die Suche nach dem Fahrkartenschalter. Langsam dämmert`s: der Bahnhof wird ja umgebaut, der Servicebereich ist draußen in den Containern. Dort gleich rechts zwei Automaten. An einem hängt ein Schild: Dieser Automat funktioniert leider nur mit Karten! Hier bist du richtig, signalisiert mein Hirn. Eine Frau, ihrem Aussehen nach keine deutsche, versucht mit Geldscheinen ihr Glück an diesem Automaten: „I am sorry Ma`am. This machine doesn`t accept cash“, versuche ich ihr weltmännisch zu erklären. „Wieso kein Geld?“, kommt die Antwort. „Steht da oben: Dieser Automat nimmt nur Karten!“ Voller Hoffnung programmiere ich den Automaten: Dortmund – Duisburg. Als ich meine EC-Karte reinschiebe, um zu bezahlen, erneut die Anzeige „Nur mit Bahncard.“ So langsam fühle ich mich veräppelt. Und die Zeit drängt.
Auf dem Weg zum Containerterminal der Bahn hatte ich einen Bankomat gesehen, meine letzte Hoffnung. Nichts wie hin, die EC-Karte reingesteckt und 100 € in zwei fünfziger Scheinen gezogen. Und wieder zum Fahrkartenautomaten, die Tastatureingabe fast blind, same procedure. Dann einen 50-€-Schein gezückt und in den Schlitz gesteckt. Jetzt erst bemerke ich den Hinweis: Dieser Automat schluckt nur 5- und 10-€-Scheine. Mehr geht nicht. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass es langsam eng wird. Der Blick nach oben auf den Bahnsteig zeigt, das gleich ein ICE abfährt. Kurzentschlossen steige ich ein und riskiere erneut, als Schwarzfahrer erwischt zu werden.
Die zehnminütige Fahrt kommt mir vor wie eine halbe Stunde. Ich wage es nicht einmal, mich irgendwo zu setzen, gehe in die Nähe einer Toilette, den Gang im Auge. Es geht alles gut. In Bochum dann ein Brötchen gekauft und mit 50€ bezahlt. Anschließend die Fahrkarte aus einem Automaten gezogen und mit einem passenden 10 €-Schein bezahlt. Duisburg habe ich dank meiner beiden Schwarzfahrten dann noch einigermaßen pünktlich erreicht. Den Freunden dann, alle mit der Pariser Metro bestens vertraut, die Geschichte mit meiner Zugfahrt in der „Metropole Ruhr“ erzählt. Und von meiner Hoffnung, dass mir das in zwei Jahren nicht mehr passieren kann: Dann bin ich Ü60 und Besitzer eines BärenTickets.
Der Jahresrückblick 2010: März
Nazis demonstrierten in Duisburg, die CDU in NRW wurde langsam aber sicher nervös und wir hatten eine große Serie über den New Yorker Stadtteil Williamsburg.
Bis zur Landtagswahl im Mai war es nicht mehr weit. Und die Landesregierung wurde nervös: Enthüllungen setzten sie unter Druck und in den Umfragen verlor sie die Mehrheit.
In Duisburg sorgte der Linken-Politiker Hermann Dierkes mit antisemitischen Äusserungen weltweit für Aufmerksamkeit. Sogar das Simon Wiesenthal Center beschäftigte sich mit ihm. Wir auch.
Ebenfalls in Duisburg machten Nazis und Rechtspopulisten Mobil. Beide Demos hatten zwar kaum Teilnehmer, sorgten aber für großen Protest gegen Rechts.
Im März veröffentlichten wir auch unseren ersten Nachruf: Hanns-Ludwig Brauser, der Chef der Ruhrgebiets-Wirtschaftsförderung war nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.
Und natürlich Kulturhauptstadt: Das Revier wurde zur „Museumshauptstadt„, aber es wurde auch klar, dass nicht alle von der Entwicklung profitierten.
Im Märzbeschäftigten wir uns auch mit dem Thema Gentrifizierung. In einer Serie über den New Yorker Stadtteil Williamsburg. Das Thema sollte uns das Jahr über begleiten.
Und sonst? Wir sprachen mit dem Dortmunder CDU-OB Kandidaten Joachim Pohlmann, berichteten von den Paralympics und über Ferrorstahl im Korruptionssumpf.
Japanische Kampfhörspiele
Japanische Kampfhörspiele, Donnerstag, 23. Dezember, 20.30 Uhr, Sonic Ballroom