Rainald Grebe ist zur Zeit der beste deutschspachige Liedermacher zwischen Freiburg-Stühlinger und Berlin-Prenzlauer Berg.
Die Texte sind Klasse, er beoachtet halt sehr fein und er kann auch gute Mucke machen, als gelernter Klavierspieler. Grebe stammt gantiert nicht aus Delmenhorst. Grebe und Combo gastieren in ein paar Tagen bis in ein paar Wochen im Admiralspalast – Berlin Mitte. Vor Tagen im ZDF-Morgenmagazin.
Zur Zeit gibt es grob zwei Wertungen der massenmedialen Berichterstattung, wenn es ums Radeln in der Stadt der Städte geht. Es ist entweder ein wahnsinniges Abenteuer für Lebensmüde oder es ist das neue Bikerparadies, weil es mittlerweile über 600 km Fahrradwege gibt. Die Wirklichkeit liegt wie gewöhnlich genau dazwischen und über die will ich im Folgenden berichten.
Mein erstes Fahrrad mit dem ich in New York herumgeradelt bin hatte den vielversprechenden Typennamen „Metropolitan Iron Horse“ und kam aus Taiwan. Der New Yorker Verkäufer in Larry&Jeff´s Bycicle Shop in der Upper Eastside, einem der wenigen Läden die zu dieser Zeit schon Räder ausliehen, empfahl mir, doch gleich eins zu kaufen. Pro tag hätte mich das geliehene damals 20$ gekostet. Mein eisernes Metropolenpferd bekam ich stattdessen für gerade mal 250$. Das erschien mir ein klasse Deal zu sein.
Bis zum dritten Platten innerhalb von 2 Tagen, denn die Bereifung dieses Gefährts war auf keinen Fall für die damaligen und heutigen New Yorker Straßen geeignet. Zuviele Schlaglöcher, zuviele Glas- und Eisensplitter und zuviele zu hohe Bordsteine mit stahlverstärkter Kante. Schon nach einer Woche waren aber auch die Bremsen ausgeleiert bzw. lößten sie sich in ihre Einzelteile auf. Das häufige harte und schnelle Bremsen , dass der dichte Verkehr erforderte, machte ihnen sichtlich zu schaffen. Ich rüstetete also entsprechend auf.
Kaum dass ich das getan hatte, wurde mir das Fahrrad geklaut. Ich aber war so begeistert von meinen ersten kompletten Monat mit einer täglicher Dosis wildesten Metropolenverkehrs, dass ich mein Geld zusammenkratzte und mir ein neues und vor allem robusteres Fahrrad kaufte. Typ Mountainbike aber ohne Federung. Federungen machten und machen das Rad schwer. Da man es in New York zu dieser Zeit häufiger Mal tragen musste, um weiter zu kommen, oder aber die U-Bahn zu benutzen, war das Gewicht mindestens so entscheidend wie die Schlagloch- und Bremstauglichkeit.
Fahrradwege waren zu Beginn meiner Bikerkarriere in New York, sprich 1986, so etwas wie eine Wahnvorstellung. Es gab ja auch kaum Radfahrer mit Ausnahme der Kurriere und die brauchen sie bis heute nicht. Auch die New Yorker Polizei und alle Lieferwagenfahrer stehen damit zur Zeit auf dem Kriegsfuß, obwohl oder gerade weil es sie mittlerweile fast flächendecken gibt. Sie sind für beide Gruppen beliebt und zugleich notwendig als Entlade- und Kurzzeitparkzone, weil sie in der Regel am äußeren Rand der Avenues und der größeren Straßen eingezeichnet sind.
Ohne Bikelanes war das Leben überhaupt einfacher für Radler, weil ohne sie ihre Flexibilät im Straßenverkehr weniger eingeschränkt ist und sie trotzdem nicht schlechter vor Autos geschützt sind. Auch in Deutschland passieren die meisten Radfahrunfälle auf Radwegen. Als es sie in New York noch nicht gab, nahm man sich einfach eine ganze Spur der vielspurigen Einbahnstraßen und die Autofahrer gewöhnten sich sehr bald daran. Überholen war und ist bei diesem Straßentyp eben kein Problem und deswegen tut man es auch heute noch da, wo es keine Bikelanes gibt.
Die Radfahrer konnten und können so, wenn sie nicht alleine unterwegs sind, auch ohne Probleme zu zweit nebeneinader fahren, ohne die Autofahrer zu aggressivem Verhalten zu provozieren. 2 Biker fuhren und fahren auch heute noch, vom Platz her zusammen so groß wie ein Kleinwagen, da auf einer Spur, wo es die Anzahl der Spuren erlaubt. Größere Gruppen fahren im Pulk. Auf den Streets, die in der Regel viel schmaler als die Avenues sind und deswegen, vor allem als Einbahnstraßen, selten über mehr als eine Lane verfügen, fahren Radfahrer als Gruppe natürlich hintereinander.
Dabei haben sie das gleiche Privileg gegenüber den Autofahrern wie alle New Yorker Fußgänger: Sie dürfen, auch von der Polizei geduldet, bei Rot die Ampel queren. Für deutsche Verhältnisse unvorstellbar. In New York dagegen kann es einem als Radlergruppe passieren, dass die Autofahrer sogar dann noch warten, wenn sie schon Grün haben, damit alle Biker über die Kreuzung kommen.
Die New Yorker Autofahrer sind insgesamt eher vorsichtig, wobei die Ausnahme die Regel nur bestätigt. Das liegt zum einen am amerikanischen Rechtssysstem, dass einem bei schuldhaftem Versagen im Straßenverkehr, sofern der Unfallgegner über einen guten Rechtsanwalt verfügt, ein Vermögen kosten kann. Der Hauptgrund ist aber, dass Amerikaner überhaupt ein anderes, relaxteres Verhältnis zum Auto haben. Nicht umsonst wurde in diesem Land die Geschwindigkeitsbegrenzung nie ernsthaft in Frage gestellt.
Erst in der Kombination mit dem Ampelprivileg wird das Fahrrad in New York aber zu einem unschlagbar schnellen Verkehrsmittel, was vor allem den Messangerbikern von Anfang an zu Gute kam. Dabei haben sich, als das Fahrrad zunehmend zum Alltagsfahrzeug wurde, auch andere informelle Verkehrsregeln zwischen Auto- und Radfahrern entwickelt, die man allerdings kennen muss, um diesen Mobilitätsvorteil komplett einzustreichen.
1. Autofahrer hupen ein bis zweimal kurz, wenn sie Radfahrer überholen um dann vor ihnen rechts abzubiegen, sprich sie schneiden.
2. Radfahrer geben deutliche Zeichen wenn sie die Spur wechseln, damit die Autofahrer rechtzeitig reagieren können.
3. Das Fahren gegen die Einbahnstraße ist Radfahrern erlaubt, wenn sie sich entsprechend in der Platznahme verhalten, d.h. am äußersten Rand der Straße fahren.
Da in den New Yorker Einbahnstraßen aus Sparsamkeitsgründen die Autoampeln nur in eine Richtung zeigen orientieren sie die Radfahrer beim Gegen-die-Einbanhstraße-fahren an den Fußgängerampeln.
Auch gegenüber den Fußgängern gibt es wichtige informelle Verkehrsregeln, die nur von den Kamikazeradlern, die es natürlich auch in New York gibt, nicht eingehalten werden.
1. Radfahren kreuzen auf Grund ihrer schnelleren Beweglichkeit Fußgänger wenn möglich hinter ihnen, um sie nicht unnötig zu irritieren.
2. Wenn die Fußgänger Grün (in New York ist das die Farbe weiß) haben, haben sie natürlich Vorfahrt vor den Radlern, die bei Rot kreuzen, weil kein Auto quert.
Die Stadt und vor allem ihr unbedingt notwendiger Verkehrsflusss lebt von dieser gegenseitigen Rücksichtnahme, die allerdings klare Zeichen voraussetzt. Am Wenigsten können New Yorker mit einem Verkehrsteilnehmer anfangen, der nicht weiß was er will. Kommte ein New Yorker selbst in diese Situation nimmt er fast automatisch eine Position neben oder am Rande des Mobilitätsflusses ein, um ihn durch seine Unentschlossenheit nicht zu behindern.
Wer z.B. mit seinem Bike in die U-Bahn will, und er darf das bislang in New York zu jeder Zeit ohne extra dafür zu bezahlen, darf deswegen nicht zögern, wenn ihm der ausgesuchte Waggon ihm ersten Momemt zu voll erscheint. Entweder er geht rein und zu seinem Erstaunen machen alle dann doch irgendwie Platz. Oder er versuchts erst gar nicht und warten auf den nächsten Zug. Dazwischen gibt es nichts, was nicht zu absoluten Verwirrung bei allen anderen Beteiligten führen würde.
Kooperation ist in New York alles und Sorry das am meisten gesprochene Wort. Auch für Radfahrer. Leider gibt es neuerdings auch in dieser Stadt den Rechthabertypus, ausgestattet mit der üblichen wurstpellenartigen Kleidung und einer schrillen Klingel die er auch bei jeder Gelegenheit einsetzt.
Die überwiegende Mehrheit besitzte aber nach wie vor kein solches Warninstrument sondern spricht mit den anderen Verkehrsteilnehmer bzw. ruft ihnen etwas zu. Und natürlich kann da auch mal ein aufgeregter Schrei bei sein. „Watch it!“ oder „Head(s) up!“wenn der andere einen nicht rechtzeitig bemerkt. Oder“ I´m up on your left/right“ wenn man kurz davor ist jemanden von links/rechts zu überholen. Oder einfach nur ein mehr oder weniger lautes „attention“, wenn man Fußgänger aufmerksam machen will.
Das alles verlangt eine erhebliche und permanente Konzentration, vor allem wenn man sich auf den großen verkehrsträchtigen Trassen in Manhatten bewegt. Wenn möglich noch zur Rushhour. Und am Wochende im Central Park ist es auf der großen Acht, dem breiten und komplett asphaltierten Rundweg, nicht viel besser. Dafür wird man aber für diese Konzentration mit etwas belohnt, dass einem kaum eine andere Stadt bieten kann: Einem realen und zugleich phantastischen 3D-Filmerlebnis in dem man selbst mitspielt. Ganzkörperlich und mit allen Sinnen.
Erst recht wenn man sich über die großen Brücken bewegt, die mittlerweile fast alle eine eigene Fahrrad bzw. Fahrrad- und Fußgängerspur haben. Hier gibt es dann nur noch die Achtsamkeit auf die Fußgänger und die haben sich ebenfalls an die immer mehr werdenen Radfahrer gewöhnt. Was auf der Brooklynbridge zu einer ganz neuen Art von allabendlichem Verkehrsstau geführt hat. Hier reicht der hölzerne Fußweg einfach nicht mehr aus, um die Mengen an unmotorisiertem Verkehrsteilnehmern aufzunehmen, die zu dieser Zeit über diese weltberühmte Brücke wollen respektive müssen.
Immer mehr Leute fahren nämlich aus Brooklyn mit dem Fahrrad zur Arbeit. Dazu kommen die vielen Touristen, die sowohl mit geliehendem Rad als auch zu Fuß das besonder Lichte des Sonnenuntergangs hinter der Skyline von Manhattan erleben wollen. Daraus wird dann ein nicht enden wollende dichte Prozession, die sich oberhalb der Autos über dieses fulminante Bauwerk schiebt. Aber selbst da klappt es bislang noch mit der sprichwörtlichen Rücksichtnahme der New Yorker von der sich auch die Touristen in kürzester Zeit anstecken lassen.
Der ideale Fahrradtyp für New York ist das sogenannten Single-Speed. Ein Rad ohne Gangschaltung bzw. nur mit einem einzigen Gang, wenn möglich ohnen jede Federung, mit robusten Reifen und schnell und exakt ragierenden Bremsen. Es wird gerne mit einem sogenannten Fixie verwechselt, das obendrein keine Bremsen und keinen Freilauf hat , d.h. bei dem sich jede Bewegung des Pedals unmittelbar auf das Hinterrad überträgt. Das fahren auch in New York nur sehr wenige, denn es verlangt eine enorme Körperbeherrschung.
Das Single Speed dagegen ist, gerade weil man überall auch in Anwesenheit der Polizei, bei Rot über die Ampel darf, gegenüber einem Rad mit Gangschaltung, viel reaktionsschneller. Erst recht weil durch das überwiegend exakt rechtwinkelige Straßensystem der kreuzende Verkehr bzw. Nichtverkehr schnellstens sichtbar wird und die Entscheidung, doch noch über die Ampel zu fahren , dadurch in Sekundenbruchteilen gefällt werden kann. Runter oder raufschalten kostet in solchen Momenten nur unnötige Zeit. Obendrein sind die Steigungen, mit Ausnahme der großen Brücken, in New York eher gering. Nur im obersten Norden Manhattans kann es auch schon mal steiler werden.
Single Speeds sind in New York eben nicht nur Style, auch wenn sie stylish geworden sind. Ich habe mein Erstes bei Will in einem kleinen Fahrradladen an der Havemeyerstreet in Williamsburg/Brooklyn gekauft. Will kommt aus Iowa und wollte in New York mal Schauspieler werden. Stattdessen hat er, weil ihm als passionierten Radfahrer kein Bike seiner neuen Heimat angemessen erschien, einen eigen Bikelinie/Label entwickelt: New York City Bikes. Selbst der New York Times ist das damals eine Nachricht wert gewesen und seit dem konnte Will von seiner Leidenschaft leben.
Ansonsten braucht man in New York kein besonderen Pioniergeist mehr, um sich auf einen Drahtesel zu schwingen. Und das ist gut so. Der aktuelle Bürgermeister Bloomburg, der sich als Milliardär wohl eher mit der Limousine durch New York kutschieren läßt, hat erkannt, dass ,zwar nicht für ihn persönlich, aber doch für seine Stadt, das Fahrrad eine große Zukunft hat. Es ist nämlich in der Lage eines ihrer größten Probleme (mit) zu lösen: Die Luftverschmutzung.
Die mitterweile einflussreichen Fahrradfahrerorganisationen New Yorks, unter denen die wichtigste wohl „Transportation Altertnatives“ heißt und schon lange eine eigene Zeitschrift herausgibt, werden schon länger an den Verkehrsplanung der Stadt beteiligt. Es gibt seit gut 10 Jahren sogar ein jährliches Bike-Marathon bei dem die Stadt für einen Tag insgesamt über 100 Km Straßen sperrt und an dem mittlerweile über 30.000 Radler, darunter ein gehöriger Teil von außerhalb der USA, teilnehmen.
Ich kurve in dieser Stadt am liebsten alleine oder zu zweit rum. Auch auf den neuen Radwegen, wenn es sich so ergibt. Aber auf denen kann man das nur selten bequem nebeneinander. Dafür ist die Mehrzahl einfach zu schmal. Obendrein ist man dort häufig, wie in Deutschland, gezwungen zu nahe an den parkenden Autos vorbei zu fahren. Da bleibe ich doch lieber beim alten New York Bikestyle. Auch heute abend, wenn es mal wieder rüber nach Manhattan zum Tangotanzen geht.
Schaut man sich diesen Blog an, dann können wir hier im Ruhrgebiet ziemlich wenig und dieses auch noch nicht mal besonders doll… tscha, so kann es gehen.
Es gab Zeiten, lange her, also mal so echt lang, da konnten „wir“ hier wenigstens den Ball ordentlich treten, aber auch das ist lange her, gar nicht zu reden davon, was es, nur so als Beispiel, den BVB damals gekostet hat, oben mitzuspielen (und noch weniger davon zu reden, was es die Schalker aktuell kostet). However, es ging auf und ab, meistens eher ab und man fand sich im uninteressanten Mittelfeld der Liga wieder. Uninteressant in der Liga zu sein, das hat aber auch Vorteile, mag man kaum glauben, ist aber wirklich so. Je uninteressanter man ist, desto eher läuft der Spielbericht in der Sportschau und desto weniger braucht man daran zu denken, am Sonntag früh aufzustehen, um den „Dopelpass“ nicht zu verpassen. Ist eben muckelig, dort im Mittelmaß. Ich hatte ich schon echt daran gewöhnt… und was ist nun? Alle Vereine tanzen aus der Reihe, machen mir den Gewohnheiten völlig kaputt. Schalke spielt sich in die Geschichte der Bundesliga und in eine Reihe mit Tasmania Berlin. Borussia biegt ein 2:3 in der Ukraine irgendwie rum und gewinnt endlich mal wieder ein Derby… Das war es mit uninteressantem Mittelmaß, wir sind wieder wer, jedenfalls dann, wenn es um die Quote geht.
Leberkusen geben Zwietracht Darmstadt will ja keine Sau sehen, dafür bleibt kaum ein Fernseher eingeschaltet und erst recht bleibt niemand dafür wach, das läuft im Vorprogramm.
Kaum spielen Borussia und Schalke wieder halbwegs publikumswirksam, muß man wieder ewig und drei Tage auf den Spielbericht in der Spochtschau warten…
Interessant und quotenrelevant zu sein, hat also nicht immer Vorteile
Die Erderwärmung hat mir nie sonderlich große Sorgen bereitet. Als halber Grieche bin ich sowieso für höhere Temperaturen ausgelegt. Aber die drohende Erdabkühlung macht mir Angst.
Ein neuer Sonnenzyklus hat begonnen. Mit weniger Sonnenflecken. Und beim Nächsten sollen es noch weniger werden. Das könnte bedeuten, dass es kühler wird auf der Erde. Eine unangenehme Vorstellung. Kalte Zeiten auf der Erde waren Zeiten mit Missernten und Kriegen. Und ganz nebenbei: Ich arbeite im Sommer gerne im Park und sitze mit den Kumpels am liebsten vor der Kneipe. Dazu kommt eine starke Abneigung gegenüber Pullovern. Kurzum: Kaltzeiten sind keine Stefanzeiten.
Nun wird uns seit Jahren ausgiebig erklärt, was wir gegen die Erderwärmung tun können: Statt mit dem Auto zu fahren, sollen wir die Bahn nehmen. Wir sollen weniger heizen, nicht mehr fliegen und Bäume pflanzen. Und auch beim Einkauf auf die Co2 Bilanz achten: Grünkohl aus Dorsten statt Spargel aus China.
Da wir vor einer Kaltzeit stehen, gegen die ich bereit bin, mich zu engagieren, braucht es nun Konzepte für eine Erderwärmung. Eine Idee: Ich könnte mein Auto auch Nachts laufen lassen. Abschliessen kann ich es ja mit dem Zweitschlüssel. Und natürlich bei offenem Fenster heizen. Ein offenes Fenster empfiehlt sich ja sowieso für einen Raucherhaushalt.
Wir könnten auch alle mehr Fleisch essen. Bei Facebook bin ich ja stolzes Mitglied der „Gruppe Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg„. Vor allem Rindfleisch empfiehlt sich – wegen des Metans, das Kühe ausscheiden. Mehr Kohlekraftwerke? Mal drüber nachdenken.
Vielleicht können wir ja auch zusammenlegen und einen Wald kaufen – um ihn abzubrennen. Was ich schade fände, weil ich ja Wälder eigentlich mag. Aber kann man darauf in Zeiten wie diesen noch Rücksicht nehmen?
In einer Forsa-Umfrage sind Grüne und SPD gleich auf. Grüns kann sich freuen – für die SPD ist das eine Katastrophe.
Es ist eine Momentaufnahme, aber sie hat mehr als Symbolgehalt: SPD und Grüne liegen in einer Forsa-Umfrage beide bei 24 Prozent. In Berlin überlegt sich Renate Künast (Grüne) als OB-Kandidatin gegen Wowereit (SPD) anzutreten und auch in Baden-Würtemberg scheint ein Grüner Ministerpräsident nicht mehr ganz ausgeschlossen zu sein.
Fast jede vierte Stimme für die Grünen – das zeigt, wie gering in dieser Gesellschaft der Zusammenhalt geworden ist. Die unterschiedlichen Fraktionen dieser Gesellschaft haben immer weniger miteinander zu tun, fühlen sich immer weniger füreinander verantwortlich und haben immer weniger Berührungspunkte. Und wenn man ehrlich ist: Anders will man es ja auch gar nicht mehr haben.
Die Grünen sind die Partei für Leute, die wenig Probleme haben und sich Sorgen machen können über abstrakte Fragen. Grünen Wähler verdienen gut und wenn nicht, werden sie es irgendwann wahrscheinlich tun. Oder es ist ihnen nicht so wichtig. Postmaterialisten eben. Man ist links oder war es und schätzt am Linkssein den Lifestyleaspekt. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch das sehe ich nicht als verwerflich an. Lifestyle, die Definition seiner selbst über Produkte, ist eine gute kapitalistische Errungenschaft. Wenn es einem besser geht, weil man ein Bio-Würstchen gekauft hat, ist das eine feine Sache. Hauptsache es wirkt. Nur klar ist: Postmaterialismus muss man sich leisten können. Viele Wähler der Grünen können das.
Bei der Klientel des SPD sieht das ein wenig anders aus. Hartz IV ist für die meisten Grünen ein theoretisches Problem. Für Teile der traditionellen SPD-Wähler ist es Realität. Sie wollen gefördert , nicht gefordert werden. Leistungslosen Zugang zu finanziellen Ressourcen verspricht die Linkspartei – also wird sie gewählt.
Für viele Grüne ist der Klimawandel eine große Bedrohung. Ihre Wähler wollen die Wirtschaft ökologisch umbauen. Für sie eine lässige Angelegenheit, die sie entweder nicht betreffen wird oder von der sie profitieren werden. Ein Facharbeiter in einer Aluminumhütte oder bei einem Automobilhersteller ahnt, dass er bei diesem Prozess schnell hinten rüber kippen kann. Und eine SPD, die sich eng an die Grünen bindet, verliert bei diesen Menschen an Glaubwürdigkeit.
Das Besondere an den Grünen und ihren Wählern ist, dass sie sich selbst nicht als Klientel- und Lifestylepartei empfinden, sondern glauben, im gesamtgesellschaftlichen Interesse zu handeln. Das erlaubt ihnen, weit in das traditionelle, bürgerliche Lager hinein zu wirken. Bei der SPD, der FDP oder der Linkspartei ist das anders. Ihre Ideen wirken auf das andere Lager abschreckend oder obskur. Ihre Forderungen haben nicht den moralischen Überbau. Atomkraft, Klimawandel – immer geht es um das große Ganze. Wie popelig erscheinen da die Fragen des Alltags, für die die Grünen auch nur selten realistische Antworten haben?
Wie bekommt man einen Androiden in eine Frauenhandtasche? Motorola glaubt, die Lösung gefunden zu haben.
Eigentlich ist Apple der Spezialist für Mädchenfarben: Frühere Exemplare des Ipod mini waren dafür berüchtigt, nur in für richtige Kerle untragbaren Pastelltönen lieferbar zu sein. Doch auch andere Hersteller haben inzwischen Geräte in Barbie-Farben im Sortiment.
Als ich das neueste Motorola Android-Handy mit Tastatur zum Test anforderte, erwartete ich eigentlich den Nachfolger des Milestone, einem technisch hochwertigen Android-Smartphone.
Das Milestone 2 kommt allerdings erst in einigen Wochen auf dem Markt. Solange gibt es das Flipout (zu deutsch: Ausrast) und das BacksideBackflip. Ersteres ist laut Motorola für 300 € ohne Vertrag bei O2, The Phone House und Vodafone zu haben, letzteres laut Motorola für 200 € mehr ebenso vertragsfrei bei Amazon und Mogelcom.
Das Flipout richtet sich an eine junge Zielgruppe, die auch mal mit kleineren Taschen unterwegs ist. Gerade für junge Frauen ist es besonders interessant, da es in praktisch jede Handtasche passt und zu jedem Kleidungsstil dank seiner unterschiedlich farbigen Cover passt. Das Backflip ist da viel erwachsener und zielt auf etwas ältere Nutzer ab.
so die Erklärung von Motorola zum Unterschied der Ausrichtung der beiden Geräte, die sich technisch außer in Gewicht, Größe und Auflösung der Kamera (3 MP vs. 5 MP) nicht wesentlich unterschieden.
Tatsächlich liegen Flipout und Blackflip inzwischen beide bei etwas unter 300 € ohne Mobilfunkvertrag auf Amazon.de. Beide haben eine Tastatur, eine Kamera und „Motoblur“, eine Motorola-eigene Android-Ergänzung, die die Verknüpfung mit Twitter, Facebook & Co. erleichtern soll sowie alle eingerichteten Mailaccounts, auch via Exchange, zusammenfaßt.
Letzteres nennt sich „universeller Posteingang“, in dem dann alle eingegangen Mails chronologisch aufgelistet werden, unabhängig von ihrer Quelle. Beim Antworten werden sie aber wieder entsprechend auseinandersortiert. Zudem lassen sich mit Motoblur Accounts auch fernlöschen, falls man sich das Handy klauen läßt und zu blöd oder faul war, ein Paßwort für den Zugriff einzurichten.
Das Flipout dürfte momentan das kleinste Android-Smartphone mit Tastatur darstellen. Es ist wirklich für junge Frauen gedacht: Der älteren Generation dürfte das Display doch etwas zu klein sein, und spitz gefeilte Fingernägel dürften dem Treffen der kleinen Mäusetasten sehr zuträglich sein. Die Rückseite kann gewechselt werden – es muß also nicht Rosa sein, Orange und Lindgrün sowie Schwarz stehen ebenfalls zur Verfügung. Außerdem kommt frau nicht so in Streß wie mit einem Iphone.
Gegenüber dem ersten in Deutschland verfügbare Android-Handy, dem G1, benahm sich der Browser auf Spiegel online wesentlich ungeschickter und mußte ständig manuell gezoomt werden – andernfalls war zwar die Media-Markt-Flash-Werbung bestens zu sehen, doch der Text unlesbar. Die Ruhrbarone erscheinen dagegen auf dem Flipout in einer gut lesbaren Mobile-Version.
Beim Ansehen des täglichen Dilbert-Cartoons machte das Flipout seinem Namen schließlich alle Ehre: Es rastete aus und zeigte diesen flackernd hin- uind herspringend wie auf einem alten Fernseher, bei dem das Bild durchläuft. Es gab auch hin und wieder Probleme mit Umlauten und HTML in E-Mails, doch seltener als bei anderen Geräten.
Außerdem versagte die einzig mir bekannte sinnvolle Anwendung für eine Kamera im Handy, Android Shop Savy, mit dem Flipout: Shop Savy liest den Barcode von Verpackungen und zeigt dann die günstigsten Händler im Umkreis und im Netz, die dieses Produkt anbieten. Doch die Kamera des Flipout war im Ggeensatz zum HTC G1 nicht imstande, einen Barcode lesbar einzuscannen: Offensichtlich kann sie im Nahbereich nicht ausreichend fokussieren.
Alles andere funktioniert jedoch einwandfrei mit dem Flipout und der Android Market stört sich auch nicht am ungewöhnlichen Bildschirmformat: Die gängigsten nachträglich zu ladenden kostenlosen Android-Anwendungen wie QYPE oder CAB4me stehen fur das Flipout zur Verfügung und funktionieren auch.
Das Ein- und Ausklappen der Tastatur ist praktisch gelöst. Das fast quadratische Display-Format versagt es einem allerdings leider, längere Texte nach dem Einklappen der Tastatur hochkant zu lesen: Der Text dreht sich zwar wie bei Androids üblich beim Deaktivieren der Tastatur um 90°, aber das Format ändert sich dabei nicht wesentlich. Die Eingabe längerer Texte ist über die Mini-Tastatur wiederum sogar mühsamer als auf dem Bildschirm.
Die Batterielaufzeit, ein Schwachpunkt vieler Android-Telefone, ist bei Nichtbenutzung durchaus brauchbar – das Flipout schaltet von sich aus viele energieintensive Baugruppen bei Nichtbenutzung in Standby. Beim Surfen via UMTS ist dagegen der Akku angesichts der kleinen Bauform schnell leer und das Gerät erwärmt sich spürbar. Deutlich sparsamer – auch gebührentechnisch – ist das Flipout, wenn man es über einen WLAN-Hotspot benutzt.
Wer unterwegs einfach nur auf dem Laufenden bleiben will und einen schicken, kompakten, damenhandtaschenkompatiblen Fremdenführer mit Navigations- und Taxiruffunktion sucht, bei dem ist das Flipout gut aufgehoben. Ich warte lieber auf das Milestone 2.
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