Wir Wiederholungstäter


Das neue Heft bestellen? Einfach hier klicken: KLACK

Nach der ersten Ausgabe unseres Print-Dings haben wir uns gefragt, was wir alles falsch gemacht haben. Die Leser fanden: Die Rechtschreibung. Gut, das wollen wir mal so glauben. Also haben wir für die zweite Ausgabe eine ganze Armee von Lektoren beschäftigt, unsere Texte zu checken.

Unter den Lektoren gab es Selbstmordversuche. Einige sind jetzt in der Psychiatrie. Das Ergebnis kann sich zwar sehen lassen, in Gedanken sind wir trotzdem bei den Familien der Betroffenen. Sorry. Wir können das einfach nicht, das mit dem richtig schreiben – wir bemühen uns aber, besser zu werden. Ehrlich.

Nun zum neuen Heft.

Gestern ist es aus dem Druck gekommen und wandert nun in die Läden. Ab Montag wird es erhältlich sein. Hier kann man es online bestellen: KLICK

Bei der Zusammenstellung sind wir in bewährter Weise vorgegangen. Welche Geschichten müssen richtig lang sein? Was ist absurd oder neu? Was regt uns auf, was macht uns an? Einen lockeren Faden haben wir nicht. Wir haben einfach gesammelt, was sich interessant anhört. Wir Großstadtcowboys schreiben halt von Kuhhirten und anderen Wilden im Westen.

Natürlich sind wir nicht im Ruhrgebiet geblieben. Wir haben Geschichten aus Amerika, aus Zentralasien, aus Ägypten und aus Frankreich.

Natürlich waren wir auch vor Ort, bei Hausbesetzern, bei Platzbesitzern und auf der Loveparade. Wir haben uns dann noch einmal der Kulturhaupstadt gewidmet und die Wattenscheider Schule hat gleich zwei großartige Geschichte abgeliefert: über Jesus-Freaks und ungenießbare Würstchen. Toll.

Auch nach diesem Heft soll es irgendwie weitergehen, wenn es weitergeht. Wie? Wissen wir selbst nicht. Woher auch, das Leben ist zu bunt und zu schrill, als dass man es planen könnte. Es gibt Menschen, die wissen genau wie  die Zukunft wird. Wir nicht. Und am Ende ist noch jeder gestorben.

In diesem Sinne:

Lasst uns die Zechen endlich schließen.

Annika Joeres, Stefan Laurin, Christoph Schurian, David Schraven für die Ruhrbarone

Auch hier kann man das Heft online bestellen: KLICK

Nazi Horror Picture Show am Düsseldorfer Schauspielhaus

Wenn den Zuschauer nichts mehr zu erregen, nichts mehr zu verstören und nach all den von Kunstblut, Kotze und Koitus geprägten Inszenierungen des modernen Regietheaters nichts mehr zu schockieren vermag, hilft nur noch eins: Nazis und Juden müssen her!

So oder so ähnlich scheinen deutsche Regisseure zu denken, wenn sie darüber nachsinnen, wie sie mit einer Inszenierung am ehesten auf sich aufmerksam machen können. Denn eines haben die Theatermacher mit der Zeit gelernt: Eine Woyzeck– oder Faust-Aufführung ruft für gewöhnlich nur wenig Resonanz bei Publikum und Medien hervor. Aber die Aufführung eines Stückes, in dem »Heil Hitler« gerufen wird und Juden erschossen werden, kann sich von vornherein großer Aufmerksamkeit gewiss sein. Als etwa der Regisseur Roberto Ciulli vor rund einem Jahr am Mülheimer Theater an der Ruhr Fassbinders antisemitisches Drama Der Müll, die Stadt und der Tod inszenierte, berichtete sogar die Tagesschau über die Premiere. Auf Anhieb waren alle Vorstellungen des finanziell angeschlagenen Hauses ausverkauft.

Diesem Prinzip der kalkulierten Provokation seines Mülheimer Nachbarn folgend, zeigt nun das Düsseldorfer Schauspielhaus Elfriede Jelineks Stück Rechnitz (Der Würgeengel) – und löst prompt einen handfesten Theaterskandal aus. Offenkundig scheint man nicht nur an der Ruhr, sondern auch am Rhein genau zu wissen, welche Knöpfe man drücken muss, um einen Eklat zu produzieren.

Elfriede Jelinek, österreichische Literaturnobelpreisträgerin von 2004, reflektiert in ihrem Stück den Umgang mit den Verbrechen des Nationalsozialismus. Der Titel steht für ein Massaker, bei dem im März 1945 in Rechnitz an der österreichisch-ungarischen Grenze am Rande eines rauschenden Festes 180 jüdische Zwangsarbeiter ermordet wurden. Zum Zeitpunkt des von Margit Gräfin Batthyány, einer Enkelin des Stahlmagnaten August Thyssen, veranstalteten alkoholseligen Kameradschaftsabends, zu dem auch HJ-Führer, örtliche NSDAP- und SS-Größen geladen waren, stand die vorrückende Rote Armee bereits 15 Kilometer vor dem Dorf. Gegen Mitternacht bat Franz Podezin, Ortsgruppenleiter der NSDAP, einen Teil der Gäste nach draußen, verteilte Waffen und lud dazu ein, die Zwangsarbeiter zu erschießen. Ob die Gräfin Batthyány mitgeschossen oder »nur« zugeschaut hat, ist bis heute ungeklärt. Die Adelige floh Ende März 1945 in die Schweiz, wo sie 1989 hochbetagt starb, ohne je zur Rechenschaft gezogen worden zu sein.

Doch Jelinek scheint das an Grausamkeit nicht zu reichen. Sie spannt am Schluss des Stückes einen Bogen von Rechnitz zu dem »Kannibalen von Rotenburg« und zitiert dessen authentischen Dialog mit seinem Opfer. Der damals 39 Jahre alte Armin Meiwes hatte im Jahr 2001 einen Ingenieur aus Berlin mit dessen Einverständnis entmannt, getötet und Teile der Leiche gegessen.

Holocaust plus Kannibalismus: Damit schockt man schlagzeilenträchtig Publikum und Kritik. Wobei die Düsseldorfer Theatermacher ihre Inszenierung als eine Art Erweiterung der historischen Perspektive verstehen. »Wir Nachgeborenen haben uns einen Blick auf die NS-Zeit zurechtgelegt, der mehr oder weniger sagt, der Holocaust ist ein bürokratischer und verwaltungstechnischer Akt gewesen«, sagt Hermann Schmidt-Rahmer, Regisseur der Düsseldorfer Inszenierung. »Und die Jelinek sagt, es ist ein dionysischer Rausch gewesen, in dessen Verlauf Menschen gegessen worden sind.«

Die Premiere vor rund drei Wochen rief jedenfalls tumultartige Publikumsreaktionen hervor (und entsprechend breite Medienberichterstattung). Zahlreiche Zuschauer verließen den Saal noch während des Stücks, andere riefen wütend »Aufhören!«. Bei der zweiten Aufführung einen Tag später bespuckte ein empörter Besucher die Spielleiterin.

Ganz anders bei der Aufführung vergangene Woche. Nichts mehr war von Empörung und Eklat zu spüren. Gebuht, geschimpft und gespuckt hat dieses Mal niemand. In kaum drei Wochen scheint alle Wut verpufft und einer zurückhaltenden Zustimmung gewichen zu sein. Ganz sicher lag das daran, dass die Aufführung diesmal quasi pädagogisch eingebettet wurde. Vor der Inszenierung führte der Dramaturg in die Thematik des Stückes ein. Nach der Vorstellung stellten sich die Schauspieler und die künstlerische Leitung in einem Publikumsgespräch den Zuschauern.

Ungeklärt blieb dabei jedoch die zentrale Frage: Warum stellt das deutsche Theater die Jahre 1933 bis 1945 immer wieder geradezu obsessiv aus der Perspektive der Täter dar? Auch in Jelineks Stück treten die Opfer nicht ein einziges Mal in Erscheinung – und bleiben so das, was sie sind: anonym, stumm, tot.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“.

Auf zum Griechenriechen – Tourismusknaller im nördlichen Revier

Das Schicksal spielt der Stadt Herten übel mit. Erst wird man nicht „InnovationCity Ruhr“, verliert gegen Bottrop. Das ist schlimmer als im Wettbewerb „Welche Stadt ist fast so scheiße wie Gladbeck?“ wieder nur den zweiten Platz gewonnen zu haben, weil seit Jahren Gladbeck selbst unter falschem Namen siegt.

Jetzt der nächste Schlag: die 90 Sozialwissenschaftler kommen im Herbst 2011 auch nicht. Sie werden nicht mit dem Segway die Halde runter brettern, keine Radtour im Schlosspark unternehmen und das Dorf Westerholt wäre ihnen auch egal. Wäre, wenn es sie gäbe. Allein, sie sind ebenso wie ihre Tagung in der Recklinghäuser Justizakademie reine Erfindung von mir. Irgendwas musste ich doch erzählen am Samstag im örtlichen Tourismusbüro, um die Qualität der Einrichtung zu testen. Die ist gut. Nur leider merkt es niemand. Wahrscheinlich, weil trotz vergeblicher Innovation und ausplätschernder Hauptkultur.2010 kein Mensch freiwillig nach Herten kommt.

Die Stadt hat es nicht leicht. Früher war sie mal angeblich die „größte Bergbaustadt Europas“, ein Titel, der in den letzten 20 Jahren mit jeder Zechenschließung im Ruhrgebiet weiter gereicht wurde. Den hätte man sich noch auf die Ortschilder pinseln können. Jetzt ist Herten „die größte Stadt Festlandeuropas ohne eigenen Bahnhof“. Zum Kontinentalsieg hat es nicht gereicht, Reykjavik ist größer und ebenfalls bahnhofslos. Sowas pinselt sich niemand freiwillig auf die Ortsschilder. Auch wenn ein paar Kilometer weiter nördlich aus Haltern offiziell ein Haltern am See wurde, nur damit man sich anschließend mit grausamen Wortspielen blamieren kann. Milde Sympathie für dieses Städtchen schlägt in blanken Hass um, wenn man am Ortseingang begrüßt wird von einem Schild mit dem Spruch: „Schön Sie zu Seen“ und folglich, nach Vollbremsung und Kehrtwendung diesem Vergehen gegen das Sprachgesetzbuch entfliehend, auf der Rückseite eben dieses Schildes konsequent weiter verhöhnt wird mit der Wendung: „Auf WiederSeen“.

So fies ist Herten nicht. Herten ist freundlich, leistet sich ein Tourismusbüro auf Zeche Ewald –  kurz vor Wanne-Eickel, dicht bei der Müllverbrennung, dem schön getauften Rohstoffrückgewinnungszentrum der AGR, unweit der Zentraldeponie Emscherbruch, aber die ist schon Gelsenkirchen – an einer Stelle also, an der selbst Herten längst den Versuch aufgegeben hat Urbanität vorzutäuschen. Das Tourismusbüro ist eigentlich schnuckelig, vielleicht etwas kühl jetzt im Herbst. Jedenfalls hat die kurz nach Öffnung aufgeschreckte Mitarbeiterin einen kalten Händedruck und eine verschnupfte Nase. Sie beruhigt, im Backoffice laufe die Heizung. Immerhin. Sie sucht mir den einen Stadtprospekt heraus, 16-seitig, fein gestrichenes Papier, die drei Miniatur-Leporellos zu Spezialthemen und die schöne Schrift zum Schlosspark. Die Clubzeitung des Hertener Tennis  Clubs e.V. greife ich auch noch ab, 76 Seiten, vierfarbig.

Die Dame bemüht sich um meine 90 Sozialwissenschaftler, auch noch als ich fantasiere, dass man sich am Freitagnachmittag in Gruppen aufteilen, verschiedene Orte besuchen wolle. Sie empfiehlt die Mitbewerber, Zeche Zollverein und den Gasometer, da gäbe es 2011 auch wieder eine schöne Ausstellung. Sie bedauert, dass das Hertener Horizontobservatorium auf der Halde nebenan wohl noch länger gesperrt bleibe, gefährliche Risse in der Metallkonstruktion. Und die Wasserstoffräder führen auch nicht mehr, Probleme mit den Kartuschen. Aber mit Citybikes sei man dabei, ich solle doch unbedingt die Fahrradstation im Keller besuchen. Auf dem Weg dahin betrete ich den Lichthof der Lohnhalle und erblicke Schemen einer wahrscheinlich wunderbaren Ausstellung. Mehr ist nicht zu erkennen, der Lichthof liegt Anfang November im Dunklen. Bei 438 000 Euro an europäischen Fördergeldern in drei Jahren muss an der Beleuchtung gespart werden.

Der Fahrradkeller sieht aus wie ein Projekt der Diakonie, bei dem die Wiedereingliederung arbeitsloser Aussiedler gescheitert ist. Dafür kann der nette Mitarbeiter nichts. Ganze zwei Citybikes stehen dort und einige andere mehr oder minder fahrtüchtige Räder. Ich stelle mir die enttäuschten Gesichter meiner Sozialwissenschaftlerhorde vor und verlasse die Tourismuszentrale. Ich entschließe mich zur unbeteiligten Beobachtung vom Parkplatz aus.

11:15 Uhr. Fünf Menschen in Outdoor-Kleidung von links nach rechts, am Tourismusbüro vorbei.

11:22 Uhr. Vier Mountainbiker auf dem Weg zur Halde, ohne Beachtung der Einrichtung.

11:33 Uhr. Schwarzer Kastenwagen des Wachschutzes dreht seine Runde. Fahrer beobachtet mich.

11:40 Uhr. Mann in mehrfarbiger Sportkleidung, begleitet von drei Hunden (Mischlinge?) von rechts nach links.

12:00 Uhr. In der gegenüber liegenden Kochschule tut sich was. Köchin holt etwas aus dem Auto, verschwindet wieder in der Schule.

12:05 Uhr. Die Sonne kommt hervor.

12.27 Uhr. Ein schwarzer Golf rast heran, stoppt vor dem Büro. Mann mit Schnäuzer, Bürstenfrisur, in Tarnklamotten springt heraus. Reißt der Beifahrerin die Tür auf, küsst sie. Frau verschwindet mit Staubsauger und Eimer im Büro.

12:28 Uhr. Der Golf verschwindet. Das Geschehen beruhigt sich. Lektüre der „Hertener Allgemeinen“.  Erste Lokalseite: „Leiche wird mitten auf der Kreuzung umgeladen“. Unfall mit einem Leichenwagen. „Die Unfallfahrzeuge standen ungesichert auf der viel befahrenen Kreuzung, während es draußen dunkler wurde.“

12:37 Uhr. Radfahrer von rechts nach links.

12:38 Uhr. WDR2 berichtet von der Soester Kirmes. Besuchermassen trotz Dauerregens.

12:41 Uhr. Außenrecherche. Im Straßenbegleitgrün ein vermoderndes Werbeschild. „Eiskiste Glück auf. Ab sofort auf Zeche Ewald. 16 leckere Milchspeiseeis Sorten!!!“ Eiskiste trotz intensiver Suche unauffindbar. „Milchspeiseeis“ ergibt ein schönes Schriftbild.

12:51 Uhr. Frau aus dem Golf verlässt das Zechengebäude, geht in die Fahrradstation im Souterrain.

12:55 Uhr. Golf-Frau zurück aus dem Souterrain, mit Wischmopp.

12:59 Uhr. „Hertener Allgemeine“, Umfrage zu den örtlichen Männertagen. „Maurice W. (24) ist Choreographie-Tänzer und dem Programm gegenüber schon deshalb nicht abgeneigt.“ Ein Problem hat er mit den Männertagen: „Da gibt es dann ja gar keine Frauen.“

13:00 Uhr. Tourismusexpertin holt Besen aus der Fahrradstation. Beginnt mit Fegen des Eingangsbereichs. Schaut aufmerksam in meine Richtung. Verstecke mich hinter spannender Lektüre, „The Emscher Landscape Park“.

13:06 Uhr. Fegen beendet. Tourismusexpertin bringt Besen zurück.

13:09 Uhr. Ältere Dame, begleitet von noch älterer Dame (ihre Mutter?) von rechts nach links. „Hertener Allgemeine“, Tagestipp: „50 Jahre Griechen in Herten, 16 Uhr: Schnupperkurs“. Wollte schon immer wissen, wie Griechen riechen.

13:17 Uhr. Ereignisse überschlagen sich. Schwarzer Smart hält vor dem Gebäude. Bekannte ältere und noch ältere Dame von links nach rechts. Die weniger Ältere hat zwei Wanderkarten in der Hand. Wegen Ablenkung durch Zeitungslektüre verpasster Besucher-Peak! Ich lande nie beim Spiegel. Hans Leyendecker würde mich verachten.

13:19 Uhr. Smart-Fahrerin verschwindet mit Pappkarton in der Kochschule.

13:30 Uhr. Abbruch der Beobachtung. Beschämt von meiner Sozialwissenschaftlerlüge und frustriert vom Recherche-GAU.

Bilanz eines Milchmädchen-Sohnes: Das Projekt Tourismusbüro Herten kostet in drei Jahren 438 000 Euro, das sind pro Öffnungstag etwa 480 Euro. Das sind in dreieinhalb Recherchestunden am letzten Samstag 336 Euro.

Wenn in Herten Besucher annähernd so abgerechnet werden wie in vergleichbaren öffentlichen Einrichtungen, habe ich erlebt: Intensives Beratungsgespräch mit Einzelgast, Vermittlung diverser Broschüren, Konzipieren eines Gesamtpaketes für eine Großgruppe, Zusammenstellen eines Rundumpaketes für verschiedene Gruppen, Beratung eines Tourismus-Managers, Ausarbeiten je einer geführten Radtour rund um Herten, auf die Halde, durch den Schlosspark, in die City und nach Westerholt. Aktive Kooperation mit Anbietern in Oberhausen, Essen und anderen Städten, Bildung eines sozialwissenschaftlichen Netzwerkes.

Implementierung eines Mehrgenerationenprojektes unter Berücksichtigung des Gender Mainstreamings, Ausarbeiten verschiedener Wanderrouten, Beratung von Familientouristen, Kooperation mit der Fahrradstation, Konzipierung und Ausführung einer praktischen Einheit zur Erstellung eines Facility-Management-Master-Plans. Hintergrundgespräch mit Journalisten.

Das Tourismusbüro Herten ist also ein Erfolg. Der Besuch der bahnhoflosen Stadt kann nur dringend empfohlen werden, nicht nur zum Griechenriechen.

Tourismusbüro Herten. http://www.tourismusbuero-herten.de/

Oppa erzählt vom Krieg oder: Damals unter Präsident Ottokar Wüst war beim VfL Bochum doch wirklich alles besser!

Sportlich dümpelt der VfL Bochum momentan in der 2. Bundesliga und der Wiederaufstieg der „Unabsteigbaren“ ist momentan nicht wirklich gesichert.

Zusätzlich zur sportlichen Misere kommt das Vakuum im Aufsichtsrat, welches durch den überstürzten Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden Werner Altegoer und weiterer Mitglieder des Aufsichtsrates verursacht wurde. Zwar besteht der VfL Bochum darauf, dass man handlungsfähig sei, doch die Frage in welche Richtung sich der VfL Bochum zukünftig entwickeln wird, ist weiterhin offen. Wenn es irgendwo zu Umbrüchen kommt, werden die verschiedensten Vorschläge gemacht und in die Diskussion eingebracht. So auch beim VfL.

Es fing alles mit einem unscheinbaren DIN A4-Zettel an, der vom Layout her irgendwo zwischen „Kindergartenkinder versuchen sich an Erpresserbriefen“ und den ersten Layoutversuchen mit Hilfe von Schreibmaschine und Pritt-Stift anzusiedeln ist:

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Der Ruhrpilot

Dortmund: Sierau will mut U punkten…Der Westen

NRW: Der alte Mann und die Parteikasse…Süddeutsche

Energie: Stadtwerke im Rennen um Steag in Endrunde…Der Westen

Hochtief: Kaum noch Abwehrchancen…Ruhr Nachrichten

NRW II: Merkel und Röttgen…Frontmotor

Essen: AWO unter Druck…Der Westen

Dortmund II: Klopp im Interview…Pottblog

Duisburg: Ein Monat Marxloh…RP Online

Bochum: Freispruch für Nazi…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Knappschafts-Briefmarke…Pottblog

Parallelwelt: Mehrheit der Piraten rechnet wohl mit baldiger Regierungsbeteiligung…Netzpolitik

Umland: Neuer Bahnfahrplan…Zoom

CollaborationCamp: 10 x 2 Übernachtungen kostenlos…Hirnrinde

Eon macht seinen Energiewechsel

Während sich in Gorleben die Bürger quer legen, bereitet in Düsseldorf eine Firma ihre ganz eigene Vorstellung eines Energiewechsels vor. Marktführer Eon will weniger Deutschland, auch wegen des Ausstiegs aus dem Atom-Ausstieg.

Der Düsseldorfer Energiekonzern will sich unter dem neuen Vorstandschef Johannes Teyssen künftig stärker in Wachstumsmärkte in Asien und Südamerika investieren. Der Strategieschwenk soll zu Lasten Deutschlands gehen, also dem Land, in dem Eon etliche Atomkraftwerke betreibt. Auf seinem Heimatmarkt hat Eon aber zuletzt ordentlich Gegenwind bekommen. So droht das im Bau befindliche Kohlekraftwerk in Datteln zur Investitionsruine zu werden, Grund sind Klagen von Bürgern.

Die neue Strategie von Teyssen ist ein deutliches Votum Richtung schwarz-gelbe Koalition: Denn dass der seit rund einem halben Jahr amtierende Eon-Chef das Deutschlandgeschäft zurückfahren will, ist eine deftige Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung. Mit der Revision des Atom-Ausstiegs wollte sie auch die Versorgerbranche pampern. Das ging daneben. Denn Investitionen ins Ausland zu verlagern, ist in der Industrie die deutlichste Form der Abstimmung mit den Füssen.

Doch was schmeckt dem Energiekonzern nicht? Es ist vor allem die der Revision des Atomausstiegs verordnete Brennelementesteuer. Mit dieser will Berlin einen Teil der Gewinne abschöpfen, die beim längeren Betrieb der Atommeiler anfallen werden. Doch bis die Zusatzgewinne in die Kassen der Versorger rollen, wird es noch einige Jahre dauern. Erst müssen sie drauf zahlen. Offenbar kein gutes Geschäft, will sich an Teyssens Strategie zeigt.

Gorleben: Polizei nervös

Der Castor-Transport nähert sich Gorleben. Mahnwachen sind geplant. Es gibt neue Blockaden. Für uns vor Ort: Martin.

8.11. 19.03 Uhr Die Polizei ist nervös. Bei Laase wurden 30 Demonstranten die sich der Straße näherten, auf der der Castor-Transport stattfinden wird, näherten von 300 Polizisten gestellt. Wasserwerfer fuhren auf, Schlagstock und Pfefferspray wurden angedroht.

8.11. 12.00 Uhr: 600 Demonstranten haben sich in Spieltau versammelt und werden über die Geschehnisse der vergangenen Nacht informiert. Ab 16.00 Uhr sind Mahnwachen an der Castor-Strecke geplant. In Gorleben gibt es Blockaden. Ein Problem: Im Vergleich zu gestern ist es sehr kalt.

8.11. 8.25 Uhr: Die Blockade in Harlingen wurde von der Polizei geräumt. 1500 Menschen sind unter freiem Himmel gefangen genommen worden. Viele leiden nach der kalten Nacht an Unterkühlung. In Harlingen wartet nun der Reparaturzug darauf, die Schienen kontrollieren zu können. An der Strecke nach Gorleben sind allerdings zahlreiche neue Blockaden entstanden.

7.11. 20.10 Uhr: Die Blockade in Harlingen besteht weiterhin. Mittlerweile ist die Polizei wieder aufgetaucht. Scheinwerfer wurden aufgebaut und beleuchten die nach wie vor ruhige Szene. Es geht das Gerücht, dass die Polizei nicht genug Einsatzkräfte mobilisieren kann. Es gibt wohl zu viele Blockaden im Wendland und zu viele verschiedene Einsatzorte .

7.11. 17.09 Uhr: Bei Harlingen im Wald sind 5000 Leute auf den Schienen. Die Polizei hat sich zurückgezogen. Die Stimmung ist gut. Die Demonstranten rechnen damit, dass erst kurz vor dem Eintreffen der Castoren geräumt wird.

7.11. 15.20 Uhr: Die Schotter-Aktionen sind scheinbar beendet worden. Bei Harlingen blockieren 2000 Menschen die Schienen, Das ganze in Partystimmung: Ein mobiles Soundsystem ist auch dabei.

7.11. 13.20 Uhr: Martin: Der Kessel bei Leithagen wurde von der Polizei mittlerweile wieder aufgelöst. Die Polizei hat Platzverbote ausgesprochen und zum Teil die Personalien festgestellt. Die Polizei fährt einen Doppelstrategie: Im weiteren Umfeld um die Castro-Strecke agiert sie zurückhaltend. Die Strecke selbst wird allerdings mit allen Mitteln gehalten. Wasserwerfer sind im Einsatz. Die Polizei setzt Tränengas ein.

7.11. 12.20 Uhr Meldung von Martin: „Im Wendland ist viel Bewegung mit tausenden Leuten. Unklar ist, wie erfolgreich die Aktionen sind. Westlich von Leithagen wurden 200 Leute von der Polizei eingekesselt.“

6.11. 15.20 Uhr: Die Polizei in Dannenberg ist prügelnd auf  eine Gruppe Demonstranten losgegangen. Die hatten versucht eine Straße zu unterhölen.

6.11. 15.04 Uhr. In Dannenberg ist das Netz zusammengebrochen. Der Ort der Demonstration ist „rappelvoll“, Staus gehen bis Lüneburg. Die Polizei hält sich bislang vor Ort zurück.  Wenn wir die nächste SMS bekommen, geht es weiter. Ansonsten empfehlen wir den Ticker der Kollegen von der taz.

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Künast gegen Wowereit – Dieser Wahlkampf bestimmt nicht nur die Zukunft der Hauptstadt

Wenn ich in Berlin gewesen wäre, dann hätte ich von meinem Loft-Büro im Wedding direkt auf den Gebäudekomplex  schauen können, in dem die Berliner Grünen den Nominierungsparteitag für Renate Künast veranstaltet haben. Es sind die ehemaligen BVG Werkstätten die zu Zeit mit dem Geld der Lottostiftung zum Zentrum für zeitgenössischen Tanz ausgebaut werden. 100% Zustimmung für ihre Kandidatur fuhr sie ein und setzte lauthals auf Sieg. Damit ist der Berliner Wahlkampf eröffnet.

Wowereit hat schon  viel früher seine erneute Kandidatur verkündet. Seine Ambitionen auf eine mögliche SPD-Kanzlerkandidatenschaft liegen offensichtlich seit längerem auf Eis. Seine darauf zurückgeführte  und von den Medien immer wieder behauptete  Amtsmüdigkeit hat ihm aber bislang nicht sonderlich geschadet. Mit der nun offiziellen Kandidatur  von Renate Künast  wird sie jedoch, egal ob real oder nur gefühlt,  ab sofort zu Ende sein. Zum ersten Mal hat Wowereit einen ernst zu nehmen Gegner, und wenn er verliert ist es auch mit seinen Bundesambitionen aus.

Renate Künast, obwohl nicht in Berlin geboren und aufgewachsen sondern im Ruhrgebiet, gilt als waschechte „Berliner Schnauze“. Was nicht verwunderlich ist, denn wenn es zwei  Menschengruppen in deutschen Landen gibt die sich mental und vom sprachlich Duktus erstaunlich ähnlich sind, dann sind es die Ruhris und die Hauptstädter.  Allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Berliner sich zur Zeit auf dem  auf- und die Revierbürger trotz allem Kulturhauptstadtgeschwurbels immer noch auf dem absteigenden Ast befinden.

Wichtiger aber für den Ausgang der Wahl ist, dass die Berliner mehrheitlich  der Überzeugung sind,  dass sie ihren Wiederaufstieg eben diesem  „Und das ist gut so“ Wowereit verdanken. Er personifiziert das neue Berlin wie Niemand anders, egal ob er sich dabei gerade müde fühlt oder nicht. Er hatte nicht nur den ganz persönlichen  Mut sich als schwul zu outen sondern auch den politischen Mut zu einer Koalition die sich in Deutschland bislang aus gutem Grund nur wenige trauen. Die damit verbundene politische und mentale Integrationsleistung im wiedervereinigten Berlin wird ihm jedoch einmal historisch als eine seiner größten politischen Leistungen angerechnet werden.

Deswegen ist, obwohl die Grünen zu  Zeit auch in Berlin auf ihrem Allzeithoch schweben, das persönliche politische  Risiko für Frau Künast nicht zu unterschätzen. Sie hat es  durch ihre Sieg-und-nur-Sieg-Position obendrein ohne Not erheblich erhöht. Die Berliner sind aus ihrer wechselvollen Geschichte besonders misstrauisch gegenüber Leuten, die nur dann  für sie aktiv bleiben wollen, wenn sie zu den Gewinnern gehören.  Sie wollen dass man ohne Wenn und Aber zu ihnen und ihrer Stadt steht. Und sie haben es verdient.

Inhaltlich, und da hat die CDU in ihren ersten Verlautbarungen recht, hätten die Grünen in der Regierungsverantwortung in Berlin nicht allzu viel anders gemacht, als die jetzige rot-rote Koalition. Wahrscheinlich hätten sie auch die Stadtautobahn weiter gebaut und beim Projekt Media Spree haben sie sich sowieso nicht mit Ruhm bekleckert. Es ist also ein Kampf innerhalb des Lagers links von den Christdemokraten, das  in der Hauptstadt sowieso schon seit längerem das kulturelle und politische Sagen hat.

Aber da geht es um nicht weniger als den Führungsanspruch. Und das nicht nur in Berlin sondern im ganzen Land. Berlin ist hier „nur“ der erste Aufschlag  und das in einer Zeit in der die Grünen nicht nur die SPD zu überholen beginnen sondern Anstalten machen, auch wieder zur Bewegungspartei zu werden. Nicht umsonst wurde das Parteitreffen  im Wedding um einen Tag verschoben, damit die Delegierten und vor allem die Parteiprominenz sich auch mal wieder als Straßenkämpfer präsentieren konnten.

Gegen eine Atompolitik die durch die von purem Lobbyismus getriebene  Dummheit und Dreistigkeit dieser Bundesregierung  diesen rigorosen Protest geradezu herausfordert. Stuttgart scheint nur der Anfang gewesen zu sein. Deutschland gerät (wieder) in Bewegung und das wird am Berliner Wahlkampf nicht spurlos vorbei gehen. Der nun beginnende, von zwei auch deutschlandweit  als prominent, eloquent und beliebt geltenden Politikern  geführte  Streit  über die Zukunft der Hauptstadt wird nicht ohne Wirkung auf die Politik in ganzem  Land bleiben und umgekehrt. Egal wie er stimmenmäßig ausgeht.

Auswärtiges Amt: „Wir nehmen Blogs ernst“

Bloggertreffen in Kairo

Die Deutsche Welle Akademie veranstaltete ein deutsch-arabisches Bloggertreffen in Kairo. Es war auch ein Signal an die Regierungen der Region.

Lina  Ben Mehnn ist Bloggerin. Die 27jährige Tunesierin schreibt vor allem über Politik und das Bloggen – wie tausende anderer Blogger auf der Welt auch. Was in Deutschland für die meisten nicht mehr als ein harmloses Hobby ist, ist in Tunesien gefährlich. Tunesien wird von Staatspräsident Zine El Abidine Ben Ali mit harter Hand regiert. Es ist eine Scheindemokratie, bei den Wahlen wird die Opposition behindert. Tunesien ist ein Land, in dem die Pressefreiheit keinen hohen Stellenwert hat. Und Blogger, die sich dieses Recht einfach nehmen und schreiben was sie denken, erst recht nicht.

Ich lernte Lina auf dem Young Media Summit in Kairo kennen. Einem deutsch-arabischen Bloggertreffen, organisiert von der Deutsche Welle Akademie, finanziert über das Auswärtige Amt. Zwölf arabische und sechs deutsche Blogger, Markus Beckedahl (Netzpolitik), Hardy Prothmann  (Heddesheim-Blog) und Julia Seeliger (Zeitrafferin), Annina Luzie Schmidt (Girls can Blog), Teresa Buecker (Flanell Apparel) und ich trafen sich für fünf Tage in der ägyptischen Hauptstadt.

Und was Lina zu erzählen wusste, klang für uns wie Berichte aus einer anderen Welt: So wurden in Tunesien bei einer Demonstration für Pressefreiheit im Frühjahr alle Teilnehmer außer Lina verhaftet. Sie selbst durfte wenige Tage nach der Konferenz aus Tunesien nicht ausreisen. Etwas mit ihrem Pass sei nicht in Ordnung, wurde ihr gesagt. Was nicht in Ordnung sei, natürlich nicht.

Lina war eine Ausnahme. Die meisten anderen arabischen Blogger, die wir in Kairo kennen lernten, gingen die Regierungen ihrer Staaten – darunter Ägypten, Saudi-Arabien oder die Palästinensergebiete, nicht so offensiv an wie Lina und ihre Freunde. Sie waren, zumindest in unseren Augen, äußerst zurückhaltend und vorsichtig. Nur wenige von ihnen beschäftigten sich direkt mit Politik, griffen eher die Lebensumstände auf und mühten sich um mehr gesellschaftliche Freiheiten. Auch das sorgte schon für genug Ärger: Bloggerinnen aus Alexandria oder dem Gaza-Streifen erzählten zum Teil erschrocken davon, wie es ist, mit dem Vorwurf leben zu müssen, schlecht über den Propheten geschrieben zu haben. Und erklärten, dass sie dies natürlich nie getan hätten. Im von der Hamas regierten Gazah-Streifen ein gefährlicher Vorwurf.

Drei Tage lang diskutierten wir über Meinungsfreiheit und Tabus in unseren Gesellschaften. Zum Teil waren die Gespräche etwas zäh, weil die Konferenzsprachen Deutsch und Arabisch waren, und auch die besten Übersetzer aus jeder Diskussion die Geschwindigkeit herausnehmen, die sie erst spannend macht. Aber auf die Frage, worüber ich mich nicht zu schreiben trauen würde, viel mir nicht viel ein – und erst im Dialog mit Autoren, denen das anders geht wurde mir bewusst, was für ein Privileg das ist. Sicher, es gibt viele Themen über die ich auf dem Blog nicht schreiben würde, weil ich sie für zu privat halte, weil ich finde, dass sie niemanden etwas angehen. Aber zu wissen, ich könnte es tun ohne ein anderes Risiko einzugehen als das, mich lächerlich  zu machen, ist ein gutes Gefühl. Und man vergisst schnell, dass es nur wenige Länder auf der Welt gibt, in denen sich Autoren um Themen wie Zensur, Polizeibehörden und Geheimdienste keine Gedanken machen müssen.

Die Tage in Kairo zeigten mir aber auch, dass vieles im persönlichen Umgang deutlich lockerer war, als ich es mit vorgestellt habe. Während einer Diskussionsrunde erklärte ich meinen arabischen Kollegen, dass ich im israelisch -arabischen Konflikt hinter Israel stehen würde. Dass ich wenige Minuten auf dem Balkon des Marriot mit Blick auf den Nil mit dem im Westjordanland lebenden Mohammed Abuallan bei einer Zigarette weiter über das Thema diskutieren würde, hätte ich nicht erwartet. So kontrovers viele Diskussionen auch waren – es waren Diskussionen und keine Kämpfe.

Ein anderes Vorurteil, dass ich revidieren musste: Ob verschleiert, mit Kopftuch, Minirock oder enger Jeans – die arabischen Frauen bestimmten die Gespräche, gingen stärker in die Kontroversen hinein, als die Männer und hatten auch deutlich mehr Selbstvertrauen.

Erschreckend allerdings, dass eine dieser selbstbewussten, jungen Frauen als eines ihrer Vorbilder den ägyptischen Schriftsteller Sayyid Qutb nannte. Er war einer der wichtigsten Vordenker des modernen Islamismus. Ohne Qutb würde es kaum Terrororganisationen wie Al Qaida oder die Hamas geben. Er war der Mann, der die Büchse der Pandora öffnete.

Die Bundesregierung hat dieses Bloggertreffen nicht aus Zufall gefördert. Zum einen soll es der Auftakt einer Reihe von Treffen von Medienmachern aus Deutschland und den arabischen Staaten werden. Vielleicht treffen sich im kommenden Jahr Radioreporter oder Lokalredakteure irgendwo, um sich näher kennen zu lernen. Die Veranstaltung war aber auch ein politisches Signal in die Region hinein. Am Rande des Botschaftsfestes zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung wurde uns erklärt, dass die Bundesregierung mit diesem Treffen zeigen wolle, dass sie die Blogs in der arabischen Welt als Medien ernst nimmt. In der vagen Hoffnung, dass die Staaten der Region dieses Signal gegen die Verfolgung der Blogger wahrnimmt. „Wir nehmen“, sagte ein Diplomat “die Blogs ernst“

Der Fall von Lina  Ben Mehnn zeigte, dass dieses ehrenwerte Vorhaben bislang leider wenige Früchte trug.

Aber wir hätten ohne dieses Treffen keinen Gastbeitrag von Ben Mehnn über die Unterdrückung der tunesischen Blogger auf den Ruhrbaronen veröffentlicht. Wir kennen uns jetzt, stehen in Kontakt miteinander und wenn einem der arabischen Kollegen etwas passiert, werden wir darüber berichten. Das ist nicht viel, aber es ist ein Fortschritt.

Ein Artikel von mir zu diesem Thema erschien auch in der Welt am Sonntag.