RAG-Chef Bonse-Geuking vor Ablösung?

Als Chef der RAG-Stiftung ist Wilhelm Bonse-Geuking  für die Abwicklung der Steinkohle verantwortlich. Doch noch vor der Kohle könnte Bonse-Geuking abgewickelt werden.

In den vergangenen Tagen wurde Wilhelm Bonse-Geuking, Chef der RAG-Stiftung, immer wieder wegen der Rügen der Rechnungshöfe von Bund, NRW und dem Saarland kritisiert. Der RAG-Stiftung wurde mangelnde Transparenz beim Verkauf eines Aktienpakets am Energie- und Chemiekonzern Evonik an den Finanzinvestor CVC vorgeworfen. Vor allem das Handelsblatt gingt mit Bonse-Geuking hart ins Gericht.

Wie wir erfahren haben, soll Bonse-Geuking nun möglicherweise vor der Ablösung stehen. Auch über Nachfolger wird bereits spekuliert. Einer der möglichen Kandidaten: Der ehemalige RAG-Chef Werner Müller. Der sah sich schon vor Jahren als künftiger Ruhrbaron und wollte im Revier mit den Geldern der RAG-Stiftung Industriepoltik im großen Stil machen. Die schwarz-gelbe Landesregierung stoppte Müller und setzte mit Bonse-Geuking auf jemanden, der nur ein Ziel hatte: Die  Abwicklung des Bergbaus. Bei der scheint  Bonse-Geuking Fehler gemacht zu haben. Bislang konnten wir keine Reaktion der RAG-Stiftung zu den Gerüchten erhalten.

Die Sommerschule: Wir machen ein Mett-Hähnchen

Gutes Essen mit Freunden – das macht Spaß und liegt im Trend. In unserer Sommerschule widmen wir uns daher heute dem Thema Kochen.   Passend zur Jahreszeit stellen wir ein leichtes Sommergericht vor: Das Mett-Hähnchen.

Die Zutaten für das Mett-Hähnchen gibt es in jedem gutsortierten Supermarkt: Ein Hähnchen, Mett, Zwiebeln, Salz, Pfeffer und Paprika.

Das Hähnchen: Bevor wie uns dem toten Geflügel widmen gilt es den Pürzel zu entfernen. Die kleine Fettdrüse am Hühnerpo scheidet auch im Backofen Fett aus uns sorgt so für überflüssige Kalorien.   Wenn der Bürzel weg ist das Hähnchen mit Salz, Pfeffer und Paprika einreiben.

Das Mett: Je nach Größe des Hähnchens nehmen wir zwischen 300 und 600 Gramm Mett. Wir wählen die bewährte Mischung aus Rind- und Schweinefleisch. Das ist gut für den Geschmack und sorgt für die nötige Saftigkeit. Könner mischen Zwiebeln und Knoblauch unter das Mett, ganz verwegene auch noch eine kleingeschnittene Peperoni.

Die Hochzeit: Nun das Mett durch den Po in das Hähnchen hineinschieben. Ab in den Backofen. 90 Minuten bei 210 Grad reichen aus. Als Beilage machen sich auch hier Frikadellen gut.

Die Estnische (I) – 2:1 gegen Faröer

2010, Ruhrgebiet ist bald vorüber. Das nächste große Ding heisst Tallinn 2011, Geschichten von der See. Und ich bin dabei. Mit Geschichten von der See, der Stadt und diesem überhaupt ziemlich seltsamen Land am nordöstlichen Rande Europas.

Estland gegen Faröer Inseln guckt man sich an, wenn… es nicht anders geht! Nach den ersten Tagen in Tallinn ist es zum so genannten Le Coq Stadion nur ein kurzer Spaziergang durch tiefgrüne Kastanienblätteräste. Hier spricht man eher vom Kastaaniiblaattiaesti. Zum Finnischen soll sich das Estnische wie Georgisch zum Deutschen verhalten, oder war es Albanisch? Alt-Dänisch?

Tatsächlich haben die beiden nur durch einen wenig stark entwickelten Meerbusen getrennten Nordlichtstaaten die gleiche Wurzel: einen kaukasischen Volksstamm, der sich und seine merkwürdige Sprache vor Urzeiten in zwei, drei Himmelsrichtungen verstreute. Ich weiß nicht mehr, ob mit oder vor oder nach der Völkerwanderung.

Für mich ist Estnisch ein Buch mit sieben Siegeln und mindestens 14 Fällen, die fein zu unterscheiden wissen, ob dieser jemand vorne oder hinten aus dem Haus geht.  Zum Glück gibt es im Nahversorger und Supermarkt aber „Eis-Tee“ zu kaufen oder „Vorst“ oder Brot als „Leib“ oder „Sprühsahne“, „Luftpumpen“… Tallinn hat übrigens verdammt viele Supermärkte, sogar Kaufburgen, riesige. Sogar im Le Coq Stadion, immerhin nur für Fußballsachen.

Kickend ist Estland der klein wenig größere Zwerg gegenüber den Faröer Inseln, in der ewigen Welttabelle trennen die beiden Staaten nur wenige Plätze. Dennoch gehen die Faröer Inseln in Führung, richtig muss es heißen: die Mannschaft der Faröer Inseln. Nach Kopfballkuddelmuddel schießt die Nummer 11, der immerhin bei Newcastle United spielt und an einen St. Pauli Stürmer erinnert, den Ball platziert in die rechte Torecke. Die Esten haben zwar rund 1,3 Millionen Einwohner, einige spielen als Profis in Holland, Norwegen, Dänemark, Griechenland, Azerbeidschan, Russland – doch zusammenspielen können sie nicht. Gar nicht.

Trotzdem bleiben die knapp 5.000 Zuschauer erstaunlich guter Dinge. Die Sonne scheint auf die Gegengerade, blaue Minivuvuzelas brüllen ins Spielfeld hinein, es ist warm, das Stadion ist steiler als der alte Bökelberg, es gibt dunkel geröstete Brotfinger in Bierbechern. Die Leute erleben  gerade den schönsten Sommer seit Menschengedenken – ohne Waldbrände profitiert das Land vom kontinentalen Dauerhoch, das den russischen Nachbarn im Osten so zu schaffen macht.

Ich hatte mir vor dem Spiel Sorgen gemacht, ob mir in meiner neuen kleinen postsowjetischen Teilzeitheimat ein wiederentdeckter nationaler Überschwang jeden Spaß am Fußball rauben wird – aber es war nur der eigensinnige Fußball. Selbst der Hymne wurde lässig zugehört. Ich war vor einem Jahr bei den finno-ugrischen Stammesbrüdern in Ungarn, da singen die Leute ergriffen vor jedem Ligaspiel, Hand aufs Herz.

Meine kleinen Beobachtungen über Estland werden intensiviert  – in der nächsten Folge habe ich dann auch wieder Internet und versuche zu erklären, warum alle Russen als Kleinkinder in Kokainfässer fallen und in Brombeerschnapsbecher. Warum Odinshühner wie kleine Schnepfen aussehen. Und wie sich der Nachfolger des Ruhrgebiets als europäische Kulturhauptstadt so anstellt.

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Der Ruhrpilot

Die vertraulichen Anhänge zum Download…Xtranews

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Die Sommerschule: Wir lernen Buchstabentanzen

Viele unserer Leser sagen uns „Schreibt doch mal was Nettes über die Waldorfschulen. Da ist nicht alles schlecht. Da lernt man tolle Sachen.“ Ja, zum Beispiel das Buchstabentanzen. Eine praktische Sache. Ist man zum Beispiel mit dem Flugzeug abgestürzt kann man so schnell und präzise auf dem Boden liegend Botschaften ans Suchflugzeuge übermitteln. Allerdings sollte der Pilot auch ein ehemaliger Waldorfschüler sein. In unserer Sommerschule zeigen wir heute ein kurzes Video mit dem mann schnell, einfach und Zuhause den Buchstabentanz lernen kann – die Eurythmie. Viel Spaß!

Google will Herne nicht

Herne will das Google Geld zahlt, um die Straßen der Stadt zur Erstellung von Street-View Bilder zu benutzen. Und städtische Gebäude soll Google sowieso nicht abbilden dürfen. Viel Lärm um Nichts: Herne gehört nicht zu den ersten 20 Städten, die Google mit Street-View abbilden will.

Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Köln und Wuppertal – das sind laut Kölner Stadtanzeiger die Städte, die noch in diesem Jahr auf Google Street-View freigeschaltet werden sollen. Herne ist nicht dabei. Warum auch? Herne hat eine Kirmes und eine U-Bahn . Mit der kommt man nach Bochum. Viel mehr gibt es über Herne nicht zu sagen.

Viele Menschen wissen noch nicht einmal wo Herne liegt. Nur die wenigsten empfinden das als dringend zu schließende Wissenslücke. Ich bin oft durch Herne gefahren, wenn ich nach Recklinghausen musste. Ausgestiegen bin ich selten. Einmal mit Thomas Nückel was gegessen. War lecker. Arnold in seinem Penthouse in Wanne besucht, aber der wohnt jetzt im Wedding.

Herne hat eine Menge Probleme: Wenig Jobs, eine tote Innenstadt. Aber die größte Sorge scheint zu sein, das Google Herne fotografiert. Laut Zeit will die Stadt nicht, das Google öffentliche Gebäude in Street-View abbildet und Google soll 20 Euro Gebühr für jeden Straßenkilometer zahlen, der für Street-View abgefahren wird. Die Stadt will also die Persönlichkeitsrechte von heruntergekommenen Schulen schützen. Und sich vor allem ein wenig wichtig machen. Das Verbot der Bilder öffentlicher Gebäude ist lächerlich – es gibt die Panoramafreiheit:

§ 59 UrhG – Werke an öffentlichen Plätzen
„(1) Zulässig ist, Werke, die sich bleibend an öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen befinden, mit Mitteln der Malerei oder Grafik, durch Lichtbild oder durch Film zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben. Bei Bauwerken erstrecken sich diese Befugnisse nur auf die äußere Ansicht.“
„(2) Die Vervielfältigungen dürfen nicht an einem Bauwerk vorgenommen werden.“
Herne will sich wahrscheinlich nur wichtig machen und in die  Schlagzeilen kommen. Das hat geklappt. Jeder weiß jetzt, das Herne nicht will, dass man sein Rathaus fotografiert. Wollte bis jetzt auch niemand. Deswegen hat der Artikel auch kein Foto. Es gibt keine Herne-Bilder im Archiv. Nur eins von der Cranger Kirmes. Vielleicht packt Google Herne auch nicht in die nächste Welle der Street-View Städte. Und vielleicht auch nicht in die übernächste. Dann wird es in Herne vielleicht Protest dagegen geben, dass Google Herne übersieht.
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Der Ruhrpilot

NRW: Röttgens Rückhalt schwindet…Neue Presse

NRW II: NRW-CDU plant eine Troika…RP Online

NRW III: „Die CDU braucht wieder mehr Orientierung“…Zeit

Opel: …steht offenbar vor einem kleinen „Job-Wunder“…Welt

Ruhrtriennale: Abenteuer mit „Leila und Matschnun“…Ruhr Nachrichten

Ruhrtriennale II: Europaweit bekannt…Der Westen

Bochum: Duisburgs Pläne für Gedenken an Loveparade-Opfer…Der Westen

Dortmund: Sollten Morddrohungen Antifaschisten stoppen?…Der Westen

Googles: Vision-Statement in Auszügen geleakt…Netzpolitik

Recht: Schlechte Nachrichten für Blockwarte…Law Blog

Angst: Das Ende…Denkfabrikblog