Viele unserer Leser sagen uns „Schreibt doch mal was Nettes über die Waldorfschulen. Da ist nicht alles schlecht. Da lernt man tolle Sachen.“ Ja, zum Beispiel das Buchstabentanzen. Eine praktische Sache. Ist man zum Beispiel mit dem Flugzeug abgestürzt kann man so schnell und präzise auf dem Boden liegend Botschaften ans Suchflugzeuge übermitteln. Allerdings sollte der Pilot auch ein ehemaliger Waldorfschüler sein. In unserer Sommerschule zeigen wir heute ein kurzes Video mit dem mann schnell, einfach und Zuhause den Buchstabentanz lernen kann – die Eurythmie. Viel Spaß!
Herne will das Google Geld zahlt, um die Straßen der Stadt zur Erstellung von Street-View Bilder zu benutzen. Und städtische Gebäude soll Google sowieso nicht abbilden dürfen. Viel Lärm um Nichts: Herne gehört nicht zu den ersten 20 Städten, die Google mit Street-View abbilden will.
Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Köln und Wuppertal – das sind laut Kölner Stadtanzeiger die Städte, die noch in diesem Jahr auf Google Street-View freigeschaltet werden sollen. Herne ist nicht dabei. Warum auch? Herne hat eine Kirmes und eine U-Bahn . Mit der kommt man nach Bochum. Viel mehr gibt es über Herne nicht zu sagen.
Viele Menschen wissen noch nicht einmal wo Herne liegt. Nur die wenigsten empfinden das als dringend zu schließende Wissenslücke. Ich bin oft durch Herne gefahren, wenn ich nach Recklinghausen musste. Ausgestiegen bin ich selten. Einmal mit Thomas Nückel was gegessen. War lecker. Arnold in seinem Penthouse in Wanne besucht, aber der wohnt jetzt im Wedding.
Herne hat eine Menge Probleme: Wenig Jobs, eine tote Innenstadt. Aber die größte Sorge scheint zu sein, das Google Herne fotografiert. Laut Zeit will die Stadt nicht, das Google öffentliche Gebäude in Street-View abbildet und Google soll 20 Euro Gebühr für jeden Straßenkilometer zahlen, der für Street-View abgefahren wird. Die Stadt will also die Persönlichkeitsrechte von heruntergekommenen Schulen schützen. Und sich vor allem ein wenig wichtig machen. Das Verbot der Bilder öffentlicher Gebäude ist lächerlich – es gibt die Panoramafreiheit:
§ 59 UrhG – Werke an öffentlichen Plätzen
„(1) Zulässig ist, Werke, die sich bleibend an öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen befinden, mit Mitteln der Malerei oder Grafik, durch Lichtbild oder durch Film zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben. Bei Bauwerken erstrecken sich diese Befugnisse nur auf die äußere Ansicht.“
„(2) Die Vervielfältigungen dürfen nicht an einem Bauwerk vorgenommen werden.“
Herne will sich wahrscheinlich nur wichtig machen und in die Schlagzeilen kommen. Das hat geklappt. Jeder weiß jetzt, das Herne nicht will, dass man sein Rathaus fotografiert. Wollte bis jetzt auch niemand. Deswegen hat der Artikel auch kein Foto. Es gibt keine Herne-Bilder im Archiv. Nur eins von der Cranger Kirmes. Vielleicht packt Google Herne auch nicht in die nächste Welle der Street-View Städte. Und vielleicht auch nicht in die übernächste. Dann wird es in Herne vielleicht Protest dagegen geben, dass Google Herne übersieht.
In der medialen Aufbereitung der Loveparade Katastrophe soll Duisburg auf das Können eines Medienberaters setzen.
Die Pressestelle darf kaum Auskünfte geben, der persönliche Pressesprecher von Oberbürgermeister Adolf Sauerland weilt im Urlaub. Kommuniziert wird trotzdem. In der Krisen-PR soll die Stadt Duisburg nach den Ruhrbaronen vorliegenden Informationen auf einem externen Medienberater setzen. Engagiert worden sein soll der Berater über die Anwaltskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek. Heuking Kühn Lüer Wojtek haben in der vergangenen Woche auch einen Bericht über die Geschehnisse rund um die Loveparade verfasst, der die Stadt und OB Sauerland entlastete. Die Kanzlei war in den vergangenen Jahren häufig für die Stadt tätig. Unter anderem beriet sie Duisburg in Fragen des Vergaberechts. Update: Eine Anfrage der Ruhrbarone zu diesem Thema beantwortete die Pressesprecherin von Heuking Kühn Lüer Wojtek knapp: „Leider kann ich Ihnen die Fragen nicht beantworten, da ich nicht weiß, wen die Stadt als Medienberater angestellt hat.“ Die Stadt Duisburg hat bislang nicht reagiert.
Der für Heuking tätige Journalist, dessen Name uns vorliegt, soll bis in das vergangene Jahr hinein für ein bundesweit erscheinendes Medium tätig gewesen sein und gilt in der Medienszene NRWs als gut vernetzt.
Das Ruhrgebiet leuchtet, so stark, dass man es aus dem Weltall sehen kann, neben Paris und London. Ansonsten wird Europa seinem Ruf als der dunkle Kontinent gerecht.
Das soll uns ein vermeintliches Satellitenbild weismachen, eine eigentlich lustige Grafik der Agentur cp/compartner, die immer wieder verbreitet wird von Ruhrgebietsliebhabern, denen dabei Freudentränen und Lobeshymnen aus dem Kopf quellen. Vor ein paar Tagen noch druckte die WAZ die Grafik als „Foto“ ab und verlieh damit dem PR-Gag einen Echtheitsbonus, der eines endlich erklärte: Warum Außerirdische gerne mal im Schrebergarten von Bottroper Hausfrauen gesichtet werden, aber nie bei Frau Merkel im Bundeskanzleramt. Ließ das bislang an der Intelligenz des Lebens im Weltall zweifeln, wird nun klar: Die sind gar nicht doof, die sehen Berlin da oben einfach nicht, weil die Hauptstadt die Lampen nicht an hat. Vielleicht sollen Außerirdische mit dem Leuchtbild auch nur eingeladen werden, ihren nächsten Betriebsausflug auf Zeche Zollverein zu verbringen statt schon wieder auf Alpha Centauri.
Drei heftige Lichtdetonationen sehen wir, so als feierten zeitgleich Paris den Nationalfeiertag, London das Thronjubiläum und das Ruhrgebiet Cranger Kirmes mit Höhenfeuerwerk. Schon ein Blick in den Kalender hätte genügt, den Schwindel zu entlarven. Die drei feiern nämlich nie zusammen an einem Tag. Aber der Wunsch nach Bedeutung ist größer als ein Restbezug zur Wirklichkeit.
Dass Oliver Scheytt lächelnd diesen Drei-Metropolen-Unfug verbreitete auf seiner von Dinslaken bis Unna führenden Roadshow für die Ruhr.2010, dass eine stolze Regionalzeitung den Quatsch wiederholt druckt – geschenkt. Aber als der Rektor der Ruhruni Bochum, Professor Dr. Elmar Weiler, immerhin ein Naturwissenschaftler, diese Lüge Kollegen in den USA auftischte und anschließend in der reflexstolzen Regionalzeitung davon berichtete, kamen mir zwei Gedanken: Amerikaner sind doch sehr höfliche Menschen und es gibt doch Gründe dafür, dass es Bochum nie zur Elite-Universität geschafft hat.
Ein Anruf beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, und ein freundlicher Physiker schickt dir ein hochaufgelöstes Nachtbild von Europa, auf dem selbst die Metropole Ballermann mit der Metropole Ruhr mithalten kann.
Wirklichkeit passt den Pott-Metropoliten nicht ins Konzept. Einrichtungen wie die Ruhr Tourismus GmbH setzen lieber auf die These, nicht mehr Paris, London oder Barcelona, das Ruhrgebiet sei nun „a hot place to be“. Wo doch jeder weiß, „a hot place to pee“ käme der Sache näher. Ernst nehmen kann ich die Ruhrtouristen nicht mehr, seit sie damit begannen, Gewinnern von Preisausschreiben Reisegutscheine in die Hand zu drücken – für ein Musical in Hamburg. Andererseits lassen die sich manchmal auch pragmatische Sprüche einfallen, etwa um holländische Touristen anzulocken. Dann leuchtet auf dem Weltall-Bild der Broschüre der gesamte Benelux-Raum kaum dunkler als das Ruhrgebiet, begleitet von dem Satz: „Het Ruhrgebied – geen kust, geen bergen, geen problem!“
Nein, das Ruhrgebiet ist keine Metropole. Das Ruhrgebiet gibt es gar nicht. Wir bleiben zersplittert: Wir haben zwei Landschaftsverbände, drei Regierungspräsidenten, vier katholische Bistümer, fünf Universitäten, sechs Profifußball-Mannschaften (wenn man Ahlen mitzählt), 13 Großstädte und 40 weitere Gemeinden, macht 53 Städte. Demnächst haben wir 178 citynahe Shopping Malls und müssen feststellen, dass es auf der ganzen Welt nicht genügend Holländer gibt, die auch mit Kunden zu versorgen. Selbst die Grenze zwischen Aldi-Nord und Aldi-Süd geht mitten durchs Revier, wobei Aldi-Süd bei uns im Westen und Aldi-Nord im Osten liegt. Wahrscheinlich verläuft auch irgendwo zwischen Dortmund und Bochum die Datumsgrenze, und demnächst führt Gelsenkirchen den Linksverkehr ein.
Immerhin: Die Lichtverschmutzung ist selbst im Ruhrgebiet schon heute so stark, dass man den Sternenhimmel von hier aus nur höchst selten beobachten kann.
Die Angst des Tormannes vor demselben ist zum geflügelten Wort geworden. Aber wie ist das eigentlich mit der Angst dessen, der frei vor dem Tor steht und einen ruhenden Ball nur noch irgendwie reinsemmeln muss? Ein Geschichtchen zum Bild.
Traditionell stellt man diese Frage natürlich einem Engländer, Stuart Pearce zum Beispiel… aber ich will nicht hämisch sein, nicht nach dem gestrigen Tag. O.K. es geht hier nicht wirklich um Fußball, wenn überhaupt, dann irgendwie um Radsport.
Gestern soll in Bochum der Sparkassen-Giro unter dem Wetter gelitten haben. Was soll ich sagen, mir war es ziemlich recht so, zuerst ersparte mir der Regen einen nachmittäglichen Spaziergang durch die Wallachei und tat mir dann noch den Gefallen, früh genug aufzuhören, um doch noch das Finale des Rennens mitzubekommen.
Wenn man ehrlich ist, dann sind Radrennen auf größeren Runden, ohne Werbekarawane und ordentlich Kamelle, direkt an der Strecke ziemlich langweilig. Es macht ein paar mal „Wusch“, das Feld knistert vorbei und das war es dann für lange Zeit. Am besten verfolgt man eine solche Veranstaltung am Fernsehgerät. Da reicht es in der Regel echt, wenn man zum Finale erscheint.
Interessanter und spektakulärer für den Zuschauer an der Strecke ist eh ein Kriterium, wie es am Vorabend des Hauptrennens von Amateuren der C-Klasse durchgeführt wurde. Enthusiasten und hoffnungsvolle Amateure knechten für die Ehre ca. 50 mal im Kreis, bieten spektakulären Sport, während man selbst von Bierstand zu Bierstand schlendert und das Rennen von jeder Ecke aus erleben kann. Vom nachfolgenden Derny-Rennen ganz zu schweigen, das allein wäre schon fast eine Geschichte für sich wert. Das machte sogar der vom Radsport unbeleckten angenehmen Begleitung Spaß, auch weil sie dem Drittplatzierten der Raserei hinterm Mopped, Michael Schweizer, die Hand zur Gratulation schütteln durfte. Hochklassiger Sport zum Anfassen. Gewonnen hat das C-Klasse Rennen übrigens ein Fahrer aus Essen, Franz Labbé.
Ausgestattet mit einem Equipment, gegen daß eine Ritsch-Ratsch-Klick Kamera professionell ist, pimperte ich in angenehmer Begleitung um den innerstädtischen Kurs.
Eindrücke und Bilder von der Strecke sind ja ganz nett und auch eindrucksvoll, aber eigentlich will man dann ja doch mal dorthin, wo es schmerzhaft ist, in den Strafraum, in den Zielbereich, wenn schon, denn schon. Wie schon gesagt, bis kurz vor Schluss sind solche Rennen irgendwie ziemlich langweilig, wenn man dann noch das Stundenmittel falsch einschätzt oder mit der Rundenzahl durcheinanderkommt (also mal ehrlich, der Teufelslappen gehört echt erst in der letzten Runde ausgerollt), tscha, dann hat man schon mal ein Stündchen oder so zu überbrücken…
Wenn man nicht gerade die angenehme Begleitung vertrösten muß, daß es bestimmt gleich vorbei ist und man echt auch gar nicht mehr lange rumstehen und Karsten Migel zuzuhören braucht (ich mag mich ja echt gerne über drei Wochen stundenlang von ihm durch Frankreich quatschen lassen, ich bewundere ihn geradezu dafür, aber aus einer schräpigen Lautsprecheranlage direkt am Ohr… das ist echt nicht vergnügungssteuerpflichtig), dann kann man einiges tun. Leute gucken zum Beispiel. Oder man lässt sich organisiert bespaßen.
Am besten ist es natürlich, man tut das, was Knipser auch im Training tun, einfach mal vom Punkt aus den Ball auf das Tor dreschen…
Klappt doch, wenn die falsche Rundenzahl nicht wäre und würde der Fahrer sich wenigstens im Ansatz freuen, dann ginge das glatt als Siegerphoto durch.
Ich will hier gar nicht die Geschichte erzählen, daß gut drei Viertel der Fahrer wegen etwas aus dem Rennen genommen wurden, was ein Typ im grünen Parka neben mir als „Arbeitsverweigerung“ bezeichnet hat. Irgendwann kommt der Moment, da pfeift der Schiri Elfmeter, äh… ne… falsch, das Rennen geht auf die letzten Meter… Ball… also in diesem Fall natürlich die Kamera nehmen, konzentrieren, ein Blick, hat im Training doch auch geklappt… Anlauf… Klick…
… und die Erkenntnis, daß der Kerl im grünen Parka nicht nur Radsportkenner und Fan ist… sondern auch mein ganz persönlicher Torwart! Nun weiß ich, wie Pearce sich gefühlt haben könnte.
Der Artikel ist mir leider fürchterlich cheauvinistisch geraten, denn natürlich sind auch die Elite-Damen gefahren und haben bestimmt dollen Sport gezeigt, gar nicht zu reden von den Jugendlichen. Schulligung, kann ich echt nix zu, in der Zeit habe ich für die angenehme Begleitung am Herd gestanden oder Einkäufe geschleppt, kann man nix machen.
Bleiben für mich noch ein paar Erkenntnisse. Schade ist, daß von ursprünglich mehr als 50 solcher Veranstaltungen in der Region nur noch eine Hand voll übriggeblieben sind (bekannt dürften z.B. die Six-days sein, die es nicht mehr gibt), da ist mehr als nur ein Stück Kultur und Tradition verlorengegangen und das sogar überregional, aber das ist ja gerade in diesem Jahr nix neues. Ich halte solche Dinge für erhaltenswert, deshalb am 5. September, ab nach Dortmund… ich krieg mein Zielphoto, diesmal mach ich ihn rein
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