Warum und wie Adolf Sauerland doch auf der Trauerfeier war

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Adolf Sauerland

Bei der Trauerfeier zum Gedenken an die Opfer des Love Parade-Unglücks am Samstag war Adolf Sauerland nicht anwesend, aus Respekt vor den Angehörigen, wie er sagte. Das stimmt und stimmt doch nicht: Er war anwesend, und zwar in einer Art, welche die Trauerfeier mit einem Makel behaftet. Eine kurze Betrachtung aus kommunikationstheoretischer Sicht.

Nein, persönlich anwesend war Adolf Sauerland, nach allem was wir wissen, nicht. Er blieb der Trauerfeier fern. Man könnte sagen, aus Gründen der Deeskalation. Dies Fernbleiben aber ist ein kommunikativer Akt, der vor dem Hintergrund seines Verhaltens in den Tagen seit der Katastrophe gesehen werden muss, vor allem seiner Weigerung, die politische Verantwortung zu übernehmen. Dann ergibt sich die folgende Lesart: Ohne vorherigen Rücktritt ist es ein demonstratives Fernbleiben. Dies hat die kommunikative Eigenschaft, dem Abwesenden eine gedankliche, auch gefühlte Präsenz bei den Anwesenden, aber auch Zuschauern, zu verschaffen. Er ist nur leiblich abwesend, durch seine in der Medienöffentlichkeit vollzogene Geste des Nichterscheinens aber in den Köpfen präsent. Das dergestalt demonstrative Fehlen beeinflusst die Atmosphäre der Veranstaltung unweigerlich. Sein vorheriger Rückzug hätte das Fernbleiben erklärt, stimmig, weil konsequent wirken lassen. So aber hat er unentrinnbar das Gegenteil von dem bewirkt, was er zu erreichen vorgab: Die Trauerfeier von dem Mann frei zu halten, der für viele ein unverständliches – und unerträgliches, da verletzendes – Verhalten an den Tag legt – ihm selbst.

Unverbrauchte Popkultur beim 15. Juicy Beats Festival

Explosiv: Jen Bender, Frontfrau Großstadtgeflüster

Die Ruhe während der Schweigeminuten vor der Hauptbühne beim juicy beats-Festival war tiefempfunden, aber nicht bedrückend. Zuvor hatte der Dortmunder Pfarrer Friedrich Laker eine Kerze für die Opfer des Unglücks auf der Loveparade entzündet. „Das Leben und die Liebe bleiben- lasst uns wieder fröhlich sein“ fügte er danach an, um eine halbwegs würdige Überleitung in die Zeit nach der Trauer zu finden.

Das große Musikfest unter Dortmunds Floriansturm markiert das schlichte Gegenteil eines klaustrophobischen Massenevents. Am Samstag waren circa 25000 Menschen über das Areal locker verteilt. Und vielleicht war es auch die Nachwirkung der aktuellen Ereignisse, die hier alles noch friedlicher zugehen ließ bei der 15. Festival-Ausgabe.
Die Organisation des Ablaufs, aber auch die konzeptionelle Vernetzung lokaler Dortmunder Kulturschaffender wiederspiegeln beim juicybeats-Festival-Bestehens das gemeinsame An-einem-Strang-Ziehen lokaler Kräfte und damit verbunden ein hohes Maß an Unabhängigkeit von kommerzieller Fremdbestimmung und hysterischem Kulturhauptstadt-Theater. Städtische Institutionen wie FZW, Jazzclub domicil, Konzerthaus Dortmund, aber auch viele Clubs und Initiativen sind mit im Boot. Das bereitet auf der grünen Wiese unterm Floriansturm der bunten Vielfalt niveauvoller Popkultur einen überaus fruchtbaren Nährboden.

Viele Neuentdeckungen und intensive Momente also auch beim 15. Festival: An die Loveparade-Gedenkminuten hätte wohl kaum eine Band stimmiger anschließen können als Tocotronic mit ihrem empfindsamen, auf sehr menschliche Weise nachdenklichen Indierock – „Lanzen für den Widerstand“ gegen bestehende Missstände inbegriffen… Aktuell appelliert Sänger Dirk von Lowtzow zum aktiven Protest gegen eine angekündigte Demonstration von Rechtsradikalen am 4. September in Dortmund.

Vollbusig: Aphex Twin, zitiert von der Soulwax-Crew

Der freche,unverbrauchte Pop, den viele junge Bands bieten, zeugt von Authentizität, bereichert mit fühlbarer Substanz. Bis zum Bersten energiegeladen und tänzerisch ausgefeilt kommt etwa der Auftritt der jungen Band „Großstadtgeflüster“ daher – sexy, frech und humorvoll sind Songs und Bühnenpräsenz der Berliner.

Gegen so etwas verbreiten die französischen „Nouvelle Vague“ schon fast so etwas wie gepflegte Langeweile. Haben die Franzosen einst charmant-chillige Bossa-Nova-Arrangements von Klassikern des New Wave produziert, so geht es jetzt deutlich stromlinienförmiger zur Sache.

Derweil kocht die Stimmung vor der Hauptbühne schon wieder. Two Many DJs zelebrieren ihr ganz eigenes Multimedia-Retro-Entertainment: Auf Grundlage wummernder Elektrobeats schnipseln die Belgier endlose Zitate aus der alternativen Popkultur zusammen und bombardieren ihre Crowd mit verqueren Animationen der jeweiligen Plattencover. Von Joy Division bis hin zur computeranimierten Vollbusigkeit des Richard D James aka Aphex Twin sorgt dieses Spektrum pausenlos für großes Hallo! Das schließt so manche Kreise zwischen dem Dekonstruktionsfimmel der 90erJahre – Postmoderne und andererseits der zeitgenössischen Youtube-Kurzclip-Kultur.

Auch in nächtlicher Finsternis lassen sich friedliche junge Menschen durch Wald und Auen treiben. Und dringen gehäuft zu den etwas verschwiegenen Standorten für die elektronische Clubkultur vor. Deren Überleben stellen so ambitionierte Initiativen wie etwa Beatplantation sicher – und auch der Essener Club Hotel Shanghai gehört zu den allerersten Adressen in Sachen House und anderes. Und von deren Betreibern wird auf juicybeats der Seepavillion bespielt. Der bietet perfekte Zuflucht in Sachen makellosem Techhouse und hypnotischen Visuals.

Derweil Klaus Fiehe den Drum and Bass Floor zu rocken weiß. In Rauchwolken gehüllt leistet der seit den späten Neunzigern unermüdliche „Mister Raum und Zeit“ sein redliches Handwerk beim Plattenauflegen in Sachen gebrochener Beats. Der älteste Radio-DJ von Einslive sorgt nach wie vor für die fortschrittlichsten Klänge auf dem Sender. Leider streikt die Technik phasenweise. Das lässt auch einen gestandenen Profi wie Fiehe in Nervosität und Verlegenheit geraten. Aber das Publikum hält ihm auch in einigen bangen, verstärker-losen Minuten die Treue. Ein einzelner Idiot, der ein Feuerzeug in Richtung von Fiehe und DJ-Bühne wirft, bleibt in Dortmund einsame Ausnahme.

Waldorfschule: „Detlef Hardorp, der Berlin-Brandenburgische Bullterrier der anthroposophischen Öffentlichkeitsarbeit“

Jetzt ist schon wieder was passiert. Nein, keine Sorge. Der „Berlin-Brandenburgische Bullterrier der anthroposophischen Öffentlichkeitsarbeit“, Detlef Hardorp, hat kein Kind tot gebissen. Obwohl. Beschwören möchte ich das nicht– Von unserem Gastautor Andreas Lichte.

Waldorfschule. So wie „kreativ“. Spiel ganz wichtig:

– Helmut Meisenburg, Waldorflehrer, spielte mit seinen Schülern „Mundzukleben“, wenn es mal zu laut wurde. Kam gut an, sagt er selber.

– Angelika Gilde, ehemalige Leiterin der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung

Alte Ziegelei Rädel, führte als Schulsport Freistil-Ringen ein. Ihre Erfindung: der „Gilde-Griff“. Der Sieger stand schon vorher fest.

– „Kinder spielen im Asbest“. Muss man erst mal drauf kommen. Findet auch die Berliner Morgenpost.

– und der „Bund der Freien Waldorfschulen“ spielt „Monopoly“: Wenn man die Schulnachbarn nicht vor Gericht zum mitspielen bringt, hilft die gut gefüllte Schulkasse.

Manche Eltern natürlich Spielverderber. Dann erklärt ihnen Detlef Hardorp noch mal die Regeln. Seine Freunde, die Anwälte, helfen ihm dabei. Und danach ist wieder Ruhe. Ich persönlich finde ja, Hardorp sollte mal die Mafia coachen, Omertà durchaus noch verbesserungsfähig.

Jetzt hat sich Hardorp erst mal selber zum Schweigen gebracht. Da hatten doch Kommentatoren geschrieben, Hardorp sei „rechts“. Und als Beleg dafür einen Artikel von Hardorp verlinkt: „Unzeitgemäßes Vokabular“. Lieber Leser, klicken sie mal drauf … sorry, ich sage Ihnen jetzt nicht, wo Sie den Artikel doch noch finden können. Nichts gegen Anwälte, aber muss ja nicht sein, dass die Ruhrbarone noch mal die Regeln erklärt bekommen.

Was sagt Hardorp in „Unzeitgemäßes Vokabular“? Darf ich das jetzt ausplaudern? Fange ich doch mal mit dem SPIEGEL an, der SPIEGEL kennt bestimmt die Regeln, Zitat:

„Der umtriebige Steiner (1861 bis 1925) hat die umstrittene Anthroposophie erdacht, jene »Weisheit vom Menschen«, auf der die Waldorfpädagogik gründet. Vorwürfe, der Guru der Bewegung verbreite auch Rassismus, hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Dass sich nun aber die Bundesprüfstelle der Kritik annimmt, zeigt, dass die Waldorfanhänger zu lange in der Defensive verharrten und die Vorwürfe herunterspielten. Detlef Hardorp etwa, deutscher Vertreter beim »European Council for Steiner Waldorf Education«, kann im Werk des Ahnherrn höchstens »unzeitgemäßes Vokabular« entdecken.

Dabei spricht die Diktion für sich selbst: »Die Menschen, welche ihr Ich-Gefühl zu gering ausgebildet hatten, wanderten nach dem Osten, und die übriggebliebenen Reste von diesen Menschen sind die nachherige Negerbevölkerung Afrikas geworden«, schreibt Steiner in der »Geisteswissenschaftlichen Menschenkunde«, die nun auf den Index soll. Darin schwadroniert er auch von der »passiven Negerseele«, die »völlig ihrer Umgebung, der äußeren Physis hingegeben« sei. Die »kaukasische Rasse« dagegen soll »den Weg machen durch die Sinne zum Geistigen, denn sie ist auf die Sinne hin organisiert«.“

Was will uns der SPIEGEL damit sagen? In seinem Artikel „Unzeitgemäßes Vokabular“ bemängelt Hardorp Steiners Wortwahl, findet aber Steiners Ideen nach wie vor zeitgemäss und „interessant“. Mich erinnert das an das Politikersprech: „Wir haben unsere Ziele nicht klar genug kommuniziert.“ Ich finde ja auch, Ziele sollten so klar wie möglich formuliert werden:

„Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.” Rudolf Steiner

P.S.: Lieber Leser, ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich nicht deutlicher geworden bin. Hoffe aber auf Ihr Verständnis. Ich hab‘ schon Respekt vor dem „Berlin-Brandenburgischen Bullterrier der anthroposophischen Öffentlichkeitsarbeit“, Detlef Hardorp. Ich hätte mich auch nie getraut, den „Bildungspolitischen Sprecher der Waldorfschulen in Berlin-Brandenburg“ „Bullterrier“ zu nennen. Aber das ist ein Zitat des Anthroposophen Christian Grauer, hier. Da darf ich das doch, oder? Mal sehen, was mein Anwalt sagt.

Info: Die Waldorfschule, Rudolf Steiner, und die Anthroposophie

Die erste Waldorfschule wurde 1919 in Stuttgart vom Anthroposophen Emil Molt, Besitzer der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, als Betriebsschule gegründet. Molt beauftragte Rudolf Steiner mit der pädagogische Leitung der neuen „Waldorf“-Schule.

Rudolf Steiner (1861–1925) promovierte 1891 mit der schlechtmöglichsten Note „rite“ in Philosophie; die 1894 versuchte Habilitation scheiterte. Um 1900 kam er in Kontakt mit Helena Petrovna Blavatskys esoterischer „Theosophie“. Von 1902 bis 1912 leitete Steiner die deutsche Sektion der „Theosophischen Gesellschaft“, die er 1912/13 abspaltete und unter dem Namen   „Anthroposophie“ neu gründete.

Steiner ist nach eigener Aussage Hellseher. Er behauptet, in der „Akasha-Chronik“, einem allumfassenden „Geistigen Weltengedächtnis“ im „Äther“ lesen zu können. Steiner erklärt: „Erweitert der Mensch auf diese Art [d.h. durch Steiners Anthroposophie] sein Erkenntnisvermögen, dann ist er (…) nicht mehr auf die äußeren Zeugnisse angewiesen. Dann vermag er zu  S C H A U E N , was an den Ereignissen nicht sinnlich wahrnehmbar ist (…).“ Die Anthroposophie schöpft damit aus esoterischen, okkulten Quellen, die für Nicht-Anthroposophen reine Fiktion sind.

Die Waldorfschule war für Steiner von Beginn an ein wirksames Instrument zur Verbreitung seiner esoterischen Heilslehre „Anthroposophie“. Und die „Anthroposophie“ ist bis heute verbindliche Grundlage des Unterrichts jeder Waldorfschule, Rudolf Steiner deren unangefochtene Autorität. Wie weit die Verehrung geht, mag man am Umfang der Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe ermessen: Sie hat zurzeit 354 Bände.

Zum Autor: Andreas Lichte ist ausgebildeter Waldorflehrer und Grafiker, lebt in Berlin. Er ist Autor kritischer Artikel zur Waldorfpädagogik und Anthroposophie. Er erstellte für die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM) ein Gutachten zur Indizierung zweier Werke Rudolf Steiners, die fortan nur noch in kommentierter Form erscheinen dürfen.

Andreas Lichte bei den Ruhrbaronen:

„Waldorfschule: Vorsicht Steiner“

Interview mit Andreas Lichte

„Kampf bis zur Erleuchtung – Lorenzo Ravagli und der Glaubenskrieg der Anthroposophie gegen Helmut Zander“

„Die Waldorfschulen informieren“

„Drei Gründe für die Waldorfschule“

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CDU-Online-Guru Gorny offline

Dieter Gorny

Dieter Gorny sitzt für die CDU in der Internet-Enquetekommission des Bundestages. Das European Center for Creative Economy, mit dem Gorny  die Kreativwirtschaft fördern will und dessen Direktor er ist, ist hingegen offline. Mit der Arbeit aber hat man angeblich längst bekommen.

Der Platz im Internet würde knapp werden, wenn man alle Ämter aufzählen wollte, die Dieter Gorny sein eigen nennt.  Nur ein paar wichtige: Er sitzt für die CDU in der Internet Enquete Kommission des Bundestages,  ist Funktionär der Musikindustrie, Künstlerischer Direktor des Kulturhauptstadtveranstalters Ruhr2010 GmbH und ebenfalls Künstlerischer Direktor des wohlklingen European Centers für Creatice Economy (ECCE). Das ist in Dortmund beheimatet und hat seine Arbeit längst  aufgenommen. Zumindest erhalte ich seit Wochen Einladungen und Pressemitteilungen in denen Leute als ECCE -Mitarbeiter bezeichnet werden.  Auch eine Agentur für die ECCE-Pressearbeit gibt es schon. Schade nur, das man nur eine grobe Vorstellung davon erhält, was denn das ECCE so macht, denn über eine eigene Internetseite verfügt dieses Europäischen Zentrum nicht. Zu den Aufgaben von ECCE könnte die Stärkung der Kreativwirtschaft gehören. Das zumindest legen die Seiten der Ruhr2010 nahe, auf die man gerät, wenn man www.e-c-c-e.com anklickt. Für dieses noble Unterfangen wären eine Internetseite sowie eine Telefonnummer sicher hilfreich. Auch unter den „Kreativen“ wird der eine oder andere sicher Computer und Telefon besitzen. Sogar die Existenz eines Internetzugangs ist nicht auszuschließen.

Selbst die Domain ist nicht auf ECCE oder die Ruhr2010 GmbH eingetragen, sondern auf den Namen des stellvertretenden ECCE-Direktors Bernd Fesel. Der ist bei der Ruhr2010 GmbH für gleich zwei Flop-Projekte zuständig: Sowohl die nicht funktionierende Vermittlung von Büros und Wohnungen an Kreative  als auch das peinliche 2010lab fallen in seinen Verantwortungsbereich. Und das könnte so bleiben: Beide Projekte sollen von ECCE weiter betrieben werden. Klar, wenn das genauso intensiv und erfolgreich läuft wie bisher, braucht ECCE keine Internetseiten.

Der Ruhrpilot

Trauerzug zum Loveparade-Desaster
21 schwarze Ballons symbolisieren die 21 Toten: Trauerzug zum Duisburger Loveparade-Desaster. Bild Rodenbücher

Loveparade: Wulff fordert Hilfsfonds für Opfer-Familien…Der Westen

Loveparade II: Tod im Tunnel…FAZ

Loveparade III: Die Chronologie des Versagens…Welt

Loveparade IV: Wiedersehen mit der Angst…Spiegel

Loveparade V: Bewegende Rede von Hannelore Kraft…Pottblog

Loveparade VI: Der fehlende Anstand des Alexander Dobrindt…F!XMBR

Loveparade VII: Zeit gehen zu lassen…Unkreativ

Ruhr2010: Kulturhauptstadt 2010 geht ohne Änderungen weiter…Welt

Verkehr: Komplettsperrung bei Bochum-Stahlhausen…Ruhr Nachrichten

NRW: Ministerin verlangt Frauenquote für Aufsichtsräte…Der Westen

Bochum: BP bietet Aral zum Verkauf…WiWo

Bochum II: Uni-Neubau versus Wald…Ruhr Nachrichten

Dortmund: 20 000 beim Juicy Beats im Westfalenpark…Der Westen

Gelsenkirchen: Gelsenkirchen feiert seinen Galaktischen…Spiegel

Justiz: Keine Menschen zweiter Klasse…Law Blog

Debatte: Das alte Europa wird zum Morgenland…Welt

Und Sauerland will bleiben…

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Adolf Sauerland

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland will im Amt bleiben. Im gestrigen N24 Interview sehen wir einen Politiker in einer unvorstellbaren Erbärmlichkeit.

21 Tote gab es am vergangenen Samstag bei der Loveparade in Duisburg. Heute war die Trauerfeier. Merkel war da. Wulf war da. Kraft hielt eine wirklich beeindruckende Rede.

Einem ist das egal: Duisburgs Oberbürgermeister will im Amt bleiben. Auf N24 sagte Sauerland, er wolle im Amt bleiben, bis die Vorfälle rund um die Loveparade geklärt seien. Mit seiner Pension habe das nichts zu tun. Gestern stand er wohl kurz vor dem Rücktritt. Er hat es sich anders überlegt. Menschen, die ihm in der vergangenen Woche begegnet sind, berichten von Sauerland als einem Betroffenheitsdarsteller. Seine Hauptsorge: Sein Amt. Nur kurz mimt er in Gesprächen den Trauernden. Er ist aggressiv. Uneinsichtig. Wütend.  Ein Egozentriker ohne Moral.

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Dortmund wird zur Gastro- Steppe

Diesen Sommer erlebe ich in Dortmund meinen Sommer der Langeweile. Dortmund hat es geschafft, das jede Gastronomie, die ich als Lofibos bisher besucht habe, geschlossen ist. Ein Leidensbericht von unserem Gastautor Thorsten Stumm.

Auf dem ehemaligen Thiergelände hat eine Shoppingmall , die Sixpm, das Mendoza und die Liquid Lounge planiert. Die Livestation ist dem Bahnhofsumbau zum Opfer gefallen. Gut, habe ich mir gedacht, gehst Du erstmal nicht mehr feiern. Ausserdem ist mit der Eröffnung des FZW da eine gewisse Entlastung geschaffen.

Allerdings kommt es diesen Sommer knüppeldick. Das Solendo, mein Strand, geschlossen. Im Brückstrassenviertel haben in Juli das CHill’Ar und die Q-Bar endgültig geschlossen.

Nun schliesst auch mein letztes Refugium. Das Edwards in der Berswordthalle macht zum 31.07. zu. Nicht wegen wirtschaftlichem Misserfolg sondern der Besitzer Holger Lente gibt entnervt vom Kleinkrieg mit der Stadt Dortmund auf. Die Liste der Ärgernisse ist lang. Mal sperrt die Stadt einfach die Berswordthalle und damit alle Zugänge zum Edwards. Oder verweigert eine notwendige Sanierung der Abwasserrohre.

Als ich Bochumer in den 90’er nach Dortmund zog, war ich anfangs entsetzt über die Szenewüste Dortmund. Der Mettbrötchen-Stammtisch-Durch-und-Korn-Stösschen-Steppe entzog ich mich und fuhr öfter nach Bochum. Anfang des 21. Jahrhunderts schien es auch in Dortmund so zu sein, das sich immer mehr Menschen mit der Langeweile in Dortmund nicht abfinden wollten.
Passe, die Mettbrötchen haben gewonnen.

Der Ruhrpilot

Loveparade: Deutschland trauert mit Duisburg…Welt

Loveparade II: Sauerland will sich nach der Trauerfeier äußern…Der Westen

Loveparade III: Schwarzer Peter für den Rat…Xranews

NRW: Aktionsbündnis Raus aus den Schulden…Pottblog

Bochum: Ausstellung im Bochumer Hauptbahnhof vorzeitig beendet…Ruhr Nachrichten

Online: Vorratsdatenspeicherung in 6 EU-Staaten nicht umgesetzt…Netzpolitik