Motorpsycho, Freitag, 28. Mai, 20.00 Uhr, Gloria, Köln
Der Ruhrpilot
Kirche: Bischof Overbeck spricht nicht mit Schwulen…Der Westen
NRW: SPD verlangt Rüttgers Rückzug…Zeit
NRW II: Meinungsforscher warnen vor Neuwahlen in NRW…Welt
Ruhr2010: Schachtzeichen-Ballons wegen Wind eingeholt…RP Online
Bochum: Begegnung nach 47 Jahren…Bo Alternativ
Bochum II: Jusos fordern Entschuldigung SPD-Landtagsabgeordneten Yüksel…Pottblog
Dortmund: Airport will länger öffnen und wachsen…Ruhr Nachrichten
Essen: Zurück zu den Wurzeln aus Stahl…Welt
Gelsenkirchen: Freiheit…Hometown Glory
Ruhr2010: Der Glöckner vom Dortmunder U-Turm…WDR
Umland: Elementarkräfte in Hannover…Frontbumpersticker
Linkspartei: Unrecht, das zum Himmel schreit…Die Achse des Guten
Die Wahrheit über „Sex and the City“
Am Donnerstag startet der zweite Kinofilm über vier junge Frauen in den Häuserschluchten und Herztiefen von New York. Wieder geht es um Kleidung, die kein Sterblicher mit den gezeigten Jobs bezahlen kann. Doch das wird den Ansturm an den Kassen von kreischenden deutschen Frauen nicht verhindern. Ein Insiderbericht – aus der Männerperspektive!
Ich glaube, ich werde Journalist. Eigentlich wollte ich mich ja diesem Rummel um den zweiten Kinofilm von „Sex and the City“ entziehen. Mir haben schon die Filmchen in meinem Telefunken-TV-Gerät gereicht, die ich mir fast wöchentlich mit einer eigentlich erwachsenen Frau anschauen musste, weil an diesen Tagen, an dem die TV-Serie lief, meine bessere Hälfte immer den Fernbedienungs-Joker zog. Doch ehrlich gesagt, kann man sich diesem Wahn doch gar nicht entziehen. Erst am Wochenende griff ein TV-Sender in die Klamottenkiste und lieferte den ersten Kino-Film als so genanntes „warming up“. Überall sieht man Plakate, im Fitness-Studio, zu dem man sich ja nicht ohne Grund hinschleift, grinsen einem die 50-Kilogramm-Girls von jeder Frauenzeitung in verschiedener Größe an. Und wenn man sich mal gemütlich in der Regionalbahn nach Bochum entspannen will, morgens etwa so kurz vor 9 Uhr, dann hört man ein wildes Gequietsche von Girlies, die die Altersgrenze von 30 schon deutlich überschritten haben, von der Hinterbank und stören bei der Lektüre so wichtiger Texte wie „Sorgen über Spanien und Korea lasten auf Börsen“. Es gibt, so mag es erscheinen, keinen SATC-freien Raum! Und dabei ist das doch alles großer Lug und Trug.
Fakt 1: Geld fällt vom Himmel
Ich muss für mein Geld, das mir monatlich mehr oder minder häufig überwiesen wird, kräftig anpacken. Das geht schon Jahre so – und sicherlich habe ich oft auch das Gefühl des Neides, wenn ich an einem Cafe, etwa in Essen oder Düsseldorf, vorbei gehe, und dort die zahlreichen Studenten oder jungen Mütter sehe, die werktags besseres zu tun haben als ich. Ich gebe offen zu, das ist weder politisch korrekt noch geht es konform mit meiner katholischen Erziehung der Nächstenliebe. Doch wenn ich eine besser Art und Weise hätte, Geld zu verdienen, würde ich es machen. Bei SATC geht es – offenbar. Man muss nur eine lächerliche Kolumne in einer nichtssagenden Postille schreiben und kriegt dafür einen Haufen von Geld. Anders ist es doch kaum zu erklären, warum sich die Hauptdarsteller, die sich literarisch gesehen nicht wirklich von einem Durs Grünbein-Lyrik-Versuch unterscheidet, Schuhe leisten kann, die so viel kosten wie mein letzter Ski-Urlaub. „Manolo Blahnik“, heißen die und gelten als hip. Wobei ich mir gar nicht vorstellen könnte, wie meine 60 Kilo-Freundin darauf laufen sollte – bei den Absätzen und den Riemchen.
Fakt 2: Zahnstocher-Irrglaube
Das reicht aber offenbar nicht. Die Hauptdarsteller verdient mit ihrer komischen Kolumne auch so viel Geld, dass sie sich nicht nur ständig komische Schuhe leisten kann. Sie geht auch ständig mit ihren komischen Freundinnen in ein Cafe – zum Kaffeetrinken. Und wenn sie sich nicht zum Kaffeetrinken trifft, dann geht sie Mittagessen. Schon allein das ist ein Irrsinn. Denn entweder ist die Hauptdarstellerin Dauerbesucherin der Toiletten, wo sie das teure Essen wieder sausen lässt, oder sie muss volle Teller wieder zurück gehen lassen. Anders ist es doch gar nicht zu erklären, wie eine Frau zu einem solchen Hungerhaken wird, der weder schön noch gesund ist. Hand aufs Herz: Habt Ihr Euch, bitte, diese Zahnstocher angesehen, die eigentlich Beine heißen. Ich habe in ganz New York überwiegend normale Frauen gesehen, mit normalen Figuren und tollen Kurven. Zugegeben: In einer Ausstellung im MoMo rannte einmal ein solcher Zahnstocher an mir vorbei – aber wer will schon einen solchen Zahnstocher im Haus haben. Zahnstocher sind doch in der Regel so frustriert, weil sie nicht essen dürfen, so dass das Zusammenleben eine Qual ist. Und dann wundern sich diese Zahnstocher ständig, warum es kein Mann mit ihnen aushält. Ich kann dazu nur sagen: Mehr essen! Dann klappt’s auch mit den Männern!
Fakt 3: Männer sind die besseren Frauen
SATC wurde von einem Mann erfunden und geschrieben. Da sagt bitte noch eine Frau, ein Mann kann sich nicht in die Gefühlwelt der holden Weiblichkeit einfühlen. Ihr seit ertappt!
Fakt 4: Mr. Big wartet nicht
Und dann ist da noch die Sache mit Mr. Big – und wir sind nun bei Fakt 3 angekommen. Laut Erzählungen von SATC-Insiderinnen, soll sich am Schluss der umfangreichen TV-Staffel die Hauptdarstellerin dann doch an Mr. Big wenden und ihm ihre Liebe offenbaren. Das ist romantisch. Kommt sicherlich direkt hinter Hermann Hesses „Narziß und Goldmund“. Doch welcher Mann wartet denn, bitteschön, auf einen solchen Hollywood-reifen Abschluss. Mal ehrlich, Männer, wir haben doch besseres zu tun, als uns, wenn wir es denn mal tun, so emotional an der Nase herumführen lassen, wie das diese Frau bei SATC mit ihrem Mr. Big macht, der übrigens auch so viel Geld hat wie Kohle in der Kokerei Prosper liegt. Bis sich die Prinzessin auf der Erbse aus ihrer emotionale Inbalance dazu besinnt, wer der richtige Mr. Big ist, sind wir doch längst über die Berge und fühlen uns in dem bestätigt, was wir Mr. Right doch schon immer gesagt haben, auch wenn sie es mal wieder nicht hören wollte: Wir sind die besten!
Hase-und-Igel-Rennen zur Staatskanzlei
Wer lädt ein? Wer bezahlt Kaffee und Käsebrötchen ? Und noch wichtiger: Wo wird verhandelt? Wenn Wahlverlierer Jürgen Rüttgers (CDU) morgen auf die gefühlte Siegerin Hannelore Kraft (SPD) trifft, hängt die große Politik an kleinen Details. Schließlich wird einer von beiden zukünftig Macht abgeben – oder neu wählen lassen
Gedealt um die künftige Landesregierung wird im Maritim-Hotel am Düsseldorfer Flughafen, möglichst weit von der Staatskanzlei am Rhein. „Wir wollen auf Augenhöhe verhandeln“ sagen sowohl SPD-Chefin Hannelore Kraft als auch der noch regierende Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. Zuvor behaupteten beide Seiten, sie hätten die andere Partei eingeladen. Die SPD schickte wenige Minuten nach dem Scheitern der rot-rot-grünen Sondierungsgespräche am vergangenen Donnerstag eilig einen Boten mit dem Einladungsbrief an die CDU-Geschäftsstelle. Rüttgers sprach unbeirrt wenige Stunden später davon, glücklich darüber zu sein, dass die SPD seine „Einladung annimmt.“ Abgeschickt hatte er aber nie eine.
Das absurde Hase-und Igel-Wettrennen um die Führungsrolle hat begonnen. Bei diesem ersten Treffen wird es natürlich darum gehen, wer die Regierung anführt und letztendlich das Sagen hat. Zwar hat Rüttgers bei der Landtagswahl vor zweieinhalb Wochen 6000 Stimmen und damit 0,1 Prozent der Stimmen mehr erhalten, die Fraktion ist mit 67 Mitgliedern aber genauso groß wie die der SPD. Und Hannelore Kraft ist die gefühlte Siegerin dieser Wahl und hat sich auch als künftige Ministerpräsidentin präsentiert.
Die SPD hat hohe inhaltliche Hürden gesetzt. „Die Menschen haben einen Politikwechsel gewählt und da muss die CDU jetzt umdenken“, sagt Kraft. Sonst werde es nicht zu Koalitionsverhandlungen kommen. Zweckoptimistischer zeigte sich Rüttgers am Mittwoch. „Wir wollen den Erfolg dieser Gespräche“, sagte er. Bei Verhandlungen über eine große Koalition müsse „jeder seinen Teil dazu beitragen, dass es gemeinsame Lösungen gibt“, sagte der CDU-Landeschef. Die CDU sei zu Kompromissen bereit.
Notgedrungen. Denn die CDU hat keine attraktive Alternative zur großen Koalition. Sie würde bei den drohenden Neuwahlen und dem zu erwartenden Spar-Feuer aus Berlin wahrscheinlich noch mehr verlieren. Ihr bisheriger Wunsch-Partner, die unglückliche FDP, droht gar unter die 5-Prozent-Hürde zu fallen. Mit der Absage von Kraft an ein Bündnis mit der Linkspartei würde diesmal auch die Endlosschleife der CDU von der „drohenden Koalition mit Extremisten“ nicht mehr gespielt werden können. Ein anderer Wahlkampfschlager aber, der ideologisch aufgeheizte Streit um das zukünftige Schulsystem, könnte in den morgigen Verhandlungen zum explosiven Bumerang mutieren.
Denn in der Bildungspolitik treffen zwei Weltanschauungen aufeinander. Die CDU an Rhein und Ruhr möchte im Prinzip wenig am System ändern, die SPD ein gemeinsames Lernen aller Schüler bis zur zehnten Klasse durchsetzen. Christdemokraten warnten in den vergangenen Monaten vor dem „drohenden Chaos in den Schulklassen“ und stellten sich sogar mit Pappschildern auf den Pausenhof von Gymnasien. „Die SPD will diese Schule schließen“, prangte darauf. Dass Rüttgers nun selbst eine Zusammenführung der Schulformen absegnet ist fast ausgeschlossen. Auch die Einführung der Studiengebühren von 500 Euro pro Semester war ein Herzstück der Rüttgers Koalition. Sie jetzt wieder abzuschaffen wäre eine nachträgliche Annullierung seiner Bilanz.
Die SPD kann ihre Forderungen nicht abmildern. Sie muss die Koalition mit dem bis vor zwei Wochen noch so heftig bekämpften Christdemokraten der Basis vermitteln. „Bei der großen Koalition ist da nicht nur Jubel vor Ort, sondern es gibt große Skepsis,“ sagt Kraft. Der Grund seien die schlechten Erfahrungen der SPD mit der großen Koalition im Bund.
Den Genossen müsste also das Groß-Bündnis versüßt werden. Zum Beispiel mit einem einem neuen CDU-Fürsten. Rüttgers ist für die Sozialdemokraten an Rhein und Ruhr ähnlich untragbar wie einst Roland Koch für die hessischen SPDler. Nicht weil er wie Koch polarisierte, sondern weil er sich im einstigen roten Stammland als neuer Arbeiterführer verkaufte. Das schmerzte die Genossenseele. Gut möglich also, dass Rüttgers ohne Macht aus der Hotel-Lobby schreitet. Und die Staatskanzlei künftig in den Händen von seinen heiß gehandelten Erben wie Generalsekretär Andreas Krautscheid oder NRW-Integrationsminister Armin Laschet liegt. Kraft hingegen dürfte in jedem Fall gestärkt hervor gehen: Sie wird für sich mindestens ein Superministerium, etwa für die Ressports Wirtschaft und Arbeit, einfordern. Und bei Neuwahlen wird es auch Kraft sein, die in einigen Monaten wieder in ein Düsseldorfer Hotel einlädt. Nur wen ist dann noch ungewiss.
Kein Geld für Opel
Ich möchte nicht, dass Opel mit Steuergeldern geholfen wird. GM macht Gewinne und Opel-Autos verlieren weiter Marktanteile.
Es geht um viel Geld: 1,1 Milliarden Euro Staatshilfe in Form von Bürgschaften will GM für Opel. Dabei macht General Motors wieder Gewinn. 855 Millionen Dollar.
Aber es gibt noch einen weiteren guten Grund gegen Opel-Hilfen. Die Leute kaufen keine Opels mehr. Darüber mag man klagen oder auch nicht, aber es ist so: Nur noch 6,6 Prozent Marktanteil hatte Opel 2009. Die Firma ist bei den Zulassungszahlen nur noch auf Platz fünf.
Dass die Opel-Länder Rheinland-Pfalz, Thüringen und NRW dafür sind, das Geld der Steuerzahler zu riskieren, ist nichts anderes als Populismus. Die Käufer oder GM sollten Opel retten. Sonst niemand.
NRW: Sichere Mandate statt Neuwahlen!
Vieles in NRW spricht für Neuwahlen. Für eine große Koalition spricht dagegen vor allem die Angst der Abgeordneten vor dem Verlust ihrer Mandate.
In NRW gibt es viele Gründe für Neuwahlen: Die Wunschkoalitionen von CDU und SPD haben keine Mehrheit. Dreierbündnisse wird es nicht geben. Die beiden nicht mehr ganz so großen Volksparteien haben Probleme, sich in ihrem Patt darauf zu einigen, wer Koch und wer Kellner einer großen Koalition werden soll.
Kellner, das hat die SPD spätestens in großen Koalition unter Merkel gelernt, kann ein undankbarer Job sein.
Eine Koalition sollte auf einer halbwegs stabilen Basis stehen. Das wird in NRW bei einer großen Koalition kaum der Fall sein: Dafür ist das Mißtrauen zwischen Union und SPD zu hoch. Auch wenn man sich inhaltlich einigen könnte.
Das sind eigentlich gute Gründe für Neuwahlen – auch wenn viele Wähler nicht gerne wählen gehen. Ich kann dieses Nichtwählerverhalten zwar nicht ganz nachvollziehen, weil der Aufwand wirklich nicht groß ist, aber naja.
Warum es trotzdem eher nicht zu Neuwahlen kommen wird? Eine Mehrheit für die Auflösung des Landtages ist einfach nicht in Sicht – denn kaum einer der gerade frisch gewählten Landtagsabgeordneten kann sich dafür begeistern. Es geht ihnen nämlich auch um die eigene Zukunft, das eigene Mandat. Politische Überlegungen werden da ganz schnell zweitrangig.
Käme es zu Neuwahlen, würden die Wahllisten auf Parteitagen neu aufgestellt. Alle, die über die Liste in den Landtag gekommen sind, müssten zittern: Erhalten sie wieder einen guten Listenplatz? Und was ist überhaupt ein guter, sicherer Listenplatz? Das künftige Wahlergebnis kennt niemand.
Das gilt nicht nur für FDP Abgeordnete, die sich an dem Tag, an dem Neuwahlen beschlossen würden, schon mal beim Arbeitsamt melden könnten. Auch Grüne, Linke und SPDler müssten zittern. Die CDU brachte keinen Abgeordneten über die Liste in den Landtag.
Die Karten würden neu gemischt.
Das gilt wenn auch abgeschwächt ebenfalls für die Abgeordnete, die ihre Wahlkreise direkt gewonnen haben. Bei einigen Siegern war der Vorsprung knapp. Zum Teil, wie im Kreis Recklinghausen, machten wenige hundert Stimmen den Unterschied. Auch solche Wackelkandidaten werden wenig Freude an Neuwahlen haben. Und nicht alle würden wieder aufgestellt.
Die Trägheit der Masse ist damit die Basis einer großen Koalition. Nur wenige werden ihre Mandate riskieren wollen, denn diese bieten immerhin fünf Jahre persönliche Sicherheit. Nicht die schlechtesten Aussichten in Zeiten wie diesen.
Apache
Apache, Donnerstag, 27. Mai, 21.00 Uhr, Sonic Ballroom, Köln
Der Ruhrpilot
NRW: Wir machen die Welt wie sie uns gefällt…F!XMBR
NRW II: Die Ampel springt auf Schwarz-Rot…Focus
Opel: CDU-Politiker gegen Staatshilfen…Welt
Karstadt: Investor mit Sammler-Gen…FAZ
Essen: Grüne gegen SPD…Der Westen
Bochum: Seltene Wasserralle könnte DüBoDo noch stoppen…Der Westen
Bochum II: „Nora“ von Ibsen beschließt Goerdens Intendanz…Ruhr Nachrichten
Ruhr2010: Gentleman-Club im Gastank…Spiegel
Ruhr2010 II: Kryptonite und Kunst im ASH…Hometown Glory
Ruhrgebiet: Ruhrländer oder Münsterpott?….Westfälischer Anzeiger
Kultur: Wer Raubkopiert stiehlt Filme…Patje
Internet: Hacker an die Macht…Zeit
Internet II: Hilfe, ein unverschlüsseltes WLAN…Law Blog
Umland: Bildungszentrum Sorpesee soll geschlossen werden…Zoom
Ruhrgebiet: Fröhliches Kannibalisieren
Das Ruhrgebiet schrumpft. Gleichzeitig nehmen die Einzelhandelsflächen zu. Die Konsequenz: Fast alle Einkaufsstandorte werden schwächer.
Im Ruhrgebiet leben immer weniger Menschen. Diese Erkenntnis ist weder überraschend noch neu: Es gibt zu wenige Jobs, die Arbeitslosigkeit ist hoch und das Bildungsniveau zu niedrig und dazu kommt obendrauf ein ordentliches Imageproblem.
Eigentlich wissen das alle, nur die Stadtplaner nicht. Sie haben dafür gesorgt dass die Einzelhandelsflächen im Ruhrgebiet gewachsen sind. Mehr Ladenfläche für immer weniger Menschen mit immer weniger Kaufkraft. Eine Studie der IHK aus Duisburg zeigt das. Allein seit 2001 sind die Einzelhandelsflächen um sportliche 15,6 Prozent gestiegen. Die Zahl der Ruhrgebietler nahm hingegen um 3,6 Prozent ab. Vor allem neue und erweiterte Einkaufszentren wie der Limbecker Platz in Essen haben diese Entwicklung verursacht.
Und der Wahnsinn geht weiter: In Bochum ist ein neues Einkaufszentrum in der Innenstadt geplant. In Dortmund wird auf dem ehemaligen Thier-Gelände bald eins eröffnet. In Duisburg wird auf dem Gelände neben dem Hauptbahnhof kein Büroquartier entstehen sondern wahrscheinlich ein Möbel-Bunker. In Recklinghausen soll auch ein Center kommen.
Opfer dieser Entwicklung sind die Innenstädte. Die waren im Ruhrgebiet noch nie attraktiv. Was an schöner Architektur den Krieg überdauerte vernichteten die Stadtplaner. Nun drohen sie endgültig zu veröden, denn gegen die Center werden sie in den meisten Fällen den Kürzeren ziehen. Es gibt eine erfolgreiche Kooperation der Städte? Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass es sich dabei um eine Legende handelt. Nur beim betteln hält man zusammen. Ansonsten bestimmt die Kirchturmpolitik nach wie vor den Alltag.
Best of Roland Koch
Mit Roland Koch verlässt ein Großer die politische Bühne. Und wir möchten an den größten Augenblick seiner Karriere erinnern. Er hatte ihn im Rahmen der CDU Spendenaffäre im Jahr 2000.