IBA, Expo und so…

Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski wird sich durchsetzen. Das Ruhrgebiet wird sich zur Expo bewerben. Schade ist, dass es sich bewerben muss.

Es ist ok, wenn sich das Ruhrgebiet für die Expo bewirbt. Eine Region mit fünf Millionen Einwohnern kann so etwas machen. Klar,  Felix hat Recht, wenn er auf Frontbumpersticker auf die Problematik einer solchen Veranstaltung hinweist und aufzeigt, dass sich in Hannover viele Erwartungen nicht erfüllt haben.

Aber man kann man aus den Fehlern anderer lernen. Und die  Renovierung des Nahverkehrssystems im Zuge der Expo hat sich für Hannover gelohnt. So etwas könnten wir im Ruhrgebiet auch gut gebrauchen. Dazu kommt, dass eine solche Veranstaltung gutes Marketing sein kann. Man muss ja bei der Expo nicht, wie im Ruhrgebiet sonst üblich, auf importierte Deppen setzen. Klimawandel halte ich als Grundthema für nicht so spannend. In zehn Jahren wird der demographische Wandel das zentrale Thema des Ruhrgebiets sein. Und für weite Teile Europas, Japan und China. Auch dazu kann man gut was machen.

Man kann also eine Expo machen. Aber das Problem ist, dass das Ruhrgebiet sie machen muss. Denn nur über solche Veranstaltungen bekommen die Städte so etwas wie ein Zusammengehörigkeitsgefühl.  Da können sie gemeinsam um Förder mittel betteln. Darin haben sie Übung, dass können sie. David hat heute in der WAZ beschrieben, dass später, wenn all die Internationalen Bauaustellungen und Kulturhauptstadtevents vorbei sind,  kein Geld da ist, die Hinterlassenschaften der alten Großprojekte zu sichern. Man könnte hinzufügen, dass es auch meistens an vernünftigen Nutzungsideen fehlt. Mir persönlich geht die Musealisierung des Ruhrgebiets durch die ewige Beschwörung der ach so einzigartigen Industriekultur schwerst auf die Nerven.

Die Expo soll eine Einigkeit herstellen, die es im Inneren nicht gibt, wo noch immer die Kirchturmpolitik den Alltag bestimmt. Also schleppt sich das Ruhrgebiet von  Großprojekt zu Großprojekt. Wenn man gewinnt, mag das noch halbwegs funktionieren. Aber man kann nicht immer gewinnen. Und wenn ein paar Niederlagen hintereinander kommen, könnten  die Städte  Zusammenarbeit auf den Prüfstand stellen.

Es bleibt dabei: Was das Ruhrgebiet braucht ist eine starke Klammer und die braucht Geld. Der RVR müsste endlich, wie die Landschaftverbände, direkt Mittel aus der Landeskasse bekommen um finanziell selbstständiger zu werden. Das hat aber niemand in den Wahlprogrammen gefordert. Die Grünen nicht und auch nicht Frank Baranowski, der Chef der Ruhr-SPD.   Im Regionalverband Ruhr hat die Verbandsspitze keine Lust sich für das Thema zu engagieren. Expo2020? Klar, kann man machen. Aber bevor man auf einen Kuchen die Sahne packt sollte man sich auch mal mit der Herstellung des Teigs beschäftigen.

Der Ruhrpilot

Ruhrgebiet: Großprojekte im Ruhrgebiet in Gefahr…Der Westen

Ruhrgebiet II: Expo an der Ruhr?…Frontbumpersticker

Ruhrgebiet III: Geografie und Strukturwandel…Bo Alternativ

Ruhrgebiet IV: Die Ruhries sind die Schwarzen Deutschlands…Hometown Glory

Ruhrgebiet V: Jochen Malmsheimer über Ruhr.2010 und die „Anstalt“…Soester Anzeiger

NRW: Der Mann, den sie „Zukunftsminister“ nannten…Welt

NRW II: Niemals geht man so ganz…FAZ

NRW III: Rot-Grün schafft Studiengebühren ab…RP Online

Dortmund: Stadt kauft endgültig für 18 Mio. Euro Phoenix-See…Der Westen

Duisburg: Gerichtsvollzieher W., der freundliche Bandido von nebenan…Spiegel

Umland: Wem nutzen Schulverbunde?…Zoom

WM: Singen mit Jens…Pottblog

WM II: Bochumer Nasenbären sagen Deutschland-Sieg voraus…Der Westen

Internet: Einige Reaktionen auf einige Thesen zur Netzpolitik…Netpolitik

Karstadt: Eigentumsfragen – oder: Es muss nicht immer Karstadt sein…Xtranews

Umwelt: Bürgerinitiative gegen Hochspannungsleitungen…Verlorene Generation

Expo2020: Ruhrgebiet will Weltausstellung ausrichten

Webseite der Expo2010 in Shanghai

Exp02020: Das Ruhrgebiet will sich für die Weltausstellung im Jahr 202o bewerben.

Nach der Internationalen Bauausstellung  und der Kulturhauptstadt setzt das Ruhrgebiet zur nächsten Großveranstaltung an. Die Städte im Ruhrgebiet wollen sich für die Weltausstellung im Jahr 202o bewerben. Im Mittelpunkt der Ausstellung soll der Klimawandel stehen. Die Expo2020-Bewerbung wird vom Land und der Emschergenossenschaft unterstützt. 2020 werden zwei Großprojekte beendet, die auf einer Weltausstellung gut präsentiert werden könnten: Innovation City und der Umbau des Emschersystems.

Hier die Pressemitteilung:

Für den Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski gehört die „Klima-Expo“ ins Ruhrgebiet. Damit greift Baranowski einen Vorschlag der Vorsitzenden der NRW-SPD, Hannelore Kraft auf, die eine Weltausstellung mit dem Schwerpunkt „nachhaltiger Klimaschutz“ ins Gespräch gebracht hat.
Nach Auffassung von Baranowski könne eine solche Expo im Jahr 2020 zeitgleich zum Abschluß der Renaturierung der Emscher stattfinden.
Zehn Jahre nach dem Großereignis Kulturhauptstadt könnte das Ruhrgebiet dann zeigen, welche Fortschritte es auf den Feldern  Klimaschutz, innovative Technologien und Stadtumbau gegeben hat.
Ähnlich wie für die Kulturhauptstadt wäre auch für die Expo „Klima“ ein gemeinsames Handeln von Wirtschaft, Städten und Land notwendig.
Die für die Ausrichtung der Kulturhauptstadt bewährten Strukturen der Zusammenarbeit könnten dann auch für das nächste Großereignis genutzt werden.

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Nazivorwürfe: Independent Ruhr Festival fällt aus

Vom 29. Juli bis zum 1. August sollte das Independent Ruhr Festival stattfinden. Daraus wird nichts. Der Veranstalter hat das Festival  abgesagt. Immer mehr Veranstalter und Bands hatten nach Nazivorwürfen gegen die Veranstalter ihre Teilnahme abgesagt oder überdacht.

Es sollte das große Fest der schwarzen Szene im  Ruhrgebiet werden. Zahlreiche Bands sollten auftreten. Dazu Parties in den verschiedensten Clubs im ganzen Revier. Das Independent Ruhr Festival war groß geplant. Daraus wird nichts. Der Veranstalter, ein „Indie Ruhr Team“, hat alles abgesagt.  Es habe eine Kampagne gegen einen Mitveranstalter gegeben, der zu unrecht als Rechtsradikaler denunziert worden sei. Wettbewerber hätten das Independent Ruhr Festival so zerstören wollen.

Es geht bei diesen Vorwürfen um den Besitzer der Agentur VAWS, die auch hinter dem Festival stand. Der Mann heißt Werner Symanek und ist seit Jahrzehnten kein Unbekannter in der rechten Szene. Schon in den 80ern bewegte er sich in der Neonazi Szene. Mitte der 80er gründete Symanek auch die VWAS – Verlag und Agentur Werner Symanek.

Die Nähe der VAWS zum Festival störte viele in der Schwarzen Szene. Es kam zu einem Boykottaufruf, mehrere Bands sagten ihre Kommen ab, Clubs begannen über ihre  Teilnahme am Festival nachzudenken. Die Szene hat schnell reagiert.  Das Independent Ruhr Festival Geschichte. Dabei ist die Idee eines solchen Festivals eigentlich gut. Wenn sich ein vernünftiger Veranstalter finden würde…

TV ohne Fußball – der Tagestipp (XV)

Heute komme ich wieder heim. Aber wird die Welt noch dieselbe sein? Spielen die in Südafrika wirklich weiter, als wäre nichts geschehen? Wie geht es Ihren fußballinteressierten Angehörigen? Verkraftet das unser Gesundheitswesen? Was ist überhaupt besser für unser Gesundheitswesen: dass die deutsche Mannschaft heim muss, oder dass sie jetzt eine glorioses Turnier weiterspielt? Hat das noch keine Krankenkasse ausgerechnet? Herr Rösler, machen Sie mal ihren Job, das ist jetzt wichtiger als Ihre Sektenhobbys (Kopfpauschale etc.)!
Heute empfehle ich Ihnen für einen kühlen politischen Kopf Katanga – Krieg um Kupfer (Belgien 2010, 22 h, Arte).
Wenn Sie beamtet und nachmittags schon zuhause sind, können Sie schon Alain Delon und Jane Fonda in Wie Raubkatzen (F 1963, 14.45 h, Arte) sehen – oder Sie haben Urlaub wie ich.
Beim WDR geht heute die Damiani-Reihe weiter: Das Verfahren ist eingestellt: Vergessen Sies (ITA 1971, 23.15).
Sonst habe ich für heute nichts gefunden. Vielleicht ist je wieder schönes Wetter. Gehen Sie mal aus, bevor es wieder schlecht wird, und bevor wieder ein Schland-Spiel ist!

Der Ruhrpilot

Jürgen Rüttgers (CDU) betont lässig
Jürgen Rüttgers (CDU) betont lässig

NRW: Rüttgers verzichtet auf den Parteivorsitz…Welt

NRW II: Rüttgers kündigt Rücktritt von allen Ämtern an…FAZ

NRW III: Rüttgers will Parteivorsitz abgeben…Spiegel

NRW IV: Linke will Uhlenberg wählen…Der Westen

Duisburg: Paech an der Uni –  Mephisto und die Rucksacktouristen…Xtranews

Duisburg II: Traumzeit will jünger werden…Der Westen

Dortmund: Stadt schnappt Rechten Szenetreff weg…Der Westen

Bochum: Opel-Chef Reilly macht in Bochum Schönwetter…Der Westen

Essen: Fortschritte im Streit um Karstadt-Mieten…Welt

Umland: Islamischer Antisemitismus in Hannover…Frontbumpersticker

IT: Sechseinhalb Stunden Warten auf Godot eh Apple iOS 4 und Multitasking beim iPhone 3G…Pottblog

Bloggen: Ein paar Fakten und persönliche Worte über das Bloggen bei der FAZ…Blogbar

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Rüttgers wirft alles hin

Rau-Groupie Rüttgers

Jürgen Rüttgers zieht die Konsequenz aus der Wahlniederlage am 9. Mai und seinem Taktieren nach der Wahl: Rüttgers wirft alle Ämter hin. Er wird 2011 nicht noch einmal für den CDU-Landesvorsitz kandidieren. Er will sich in das Privatleben zurückziehen. Ein politisches Comeback in NRW wird es für ihn nicht geben.

Noch vor wenigen Monaten war er der gesetzte Wahlsieger in NRW. Niemand glaubte ernsthaft, dass Hannelore Kraft ihn jemals hätte schlagen können. Jürgen Rüttgers war zwar in NRW kein Liebling des Volkes, aber er schien ungefährdet.

Dann kam eine Reihe von Skandalen (Rent a Rüttgers) und der Nimbus des gesetzten Siegers begann zu bröckeln. Aus Rüttgers wurde ein Gejagter. Die CDU-Wahlkampfzentrale reagierte auf die Enthüllungen mit Journalistenschelte, sprach von einer SPD Kampagne. Doch die wusste gar nicht so genau, wie sie zu ihrem Glück kam. Es waren die Enttäuschten, die von Rüttgers Entmachteten in der Union, die sich rächten und den in der eignen Partei zunehmend isolierten Ministerpräsidenten unter Druck setzten. Sie hatten Erfolg.

Rüttgers verlor die Landtagswahl. Nur knapp blieb die Union nach Stimmen stärkste Partei in NRW. Im Landtag hatte sie nach dem 9. Mai exakt so viele Sitze wie die SPD. Der Abend des 9. Mai wäre ein guter Tag für Jürgen Rüttgers gewesen, seine Niederlage einzugestehen und Platz zu machen. Für den Aachener Integrationsminister Armin Laschet zum Beispiel, der die Verhandlungen über eine große Koalition vielleicht erfolgreicher geführt hätte als Rüttgers. Und ihn am Wahlabend ja schon in den TV-Shows vertrat. Aber Rüttgers gab den Koch, klammerte sich an die schwindende Macht wie ein Ertrinkender an einem Stück Balsaholz.

Nun hat er die Konsequenzen gezogen. Zu spät für seine Partei, die letztendlich auch zu schwach war, ihn nach der Niederlage in die Schranken zu weisen.

Ein Hamas Helfer zu Gast bei Freunden – Norman Paech an der Uni Duisburg-Essen

Norman Paech und Lothar Zechlin Foto: Thomas Rodenbücher/Xtranews

Eigentlich sollte man meinen, dass es sich selbst in den schäbigsten Ecken der BRD rumgesprochen hat, dass es sich bei Prof. Dr. Norman Paech um einen schieren Ideologen, einen eingefleischten Israelhasser handelt, mitnichten jedoch um einen netten emeritierten Völkerrechtler, der sich allein der methodischen Suche nach neuen Erkenntnissen verschrieben hat.

Von unserem Gastautor Sebastian Mohr

Paech, selbsternannter Völkerrechtsexperte und bis 2009 außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Linkspartei und seit drei Wochen als authentische Stimme des Free- Gaza Movement in den deutschen Medien unterwegs, vergleicht schon seit Jahren das Vorgehen des israelischen Militärs mit Nazimethoden, empfiehlt die Hamas als Dialogpartner und stellt Israel als einen Fremdkörper im Nahen Osten dar. Juden in der Westbank sind für ihn keine Zivilisten und daher sei der bewaffnete Kampf gegen sie eine völkerrechtliche Notwehr. Auch gebe es keinen Antisemitismus im Nahen Osten und der Terror der Hamas und Hisbollah sei lediglich reaktive Gewalt gegen israelische Aggressoren. Seit seiner Ausflugsreise gen Gaza auf dem Flaggschiff der Gaza Flottille, weiß man nun auch, dass er keine Berührungsängste mit Islamisten und türkischen Faschisten hat, wenn zur Feindfahrt gegen Israel aufgerufen wird.

Trotz oder gerade wegen dieser Obsession erhielt Paech am gestrigen Abend eine weitere Möglichkeit seinen Sermon bezüglich der jüdischen Nation loszuwerden. Diesmal jedoch nicht in einer ranzigen Kabache eines x-beliebigen Ortsverbandes der Linken, sondern in einem eigens dafür hergerichteten Kolloquium, an der Universität Duisburg Essen. Eingeladen hatten ihn Prof. Dr. Zechlin, ehemaliger Rektor der Universität Duisburg Essen sowie langjähriger Freund des hauptberuflichen Israelkritikers, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) und dem Lehrstuhl Prof. Dr. Debiel.

Das Thema seines Gastvortrages lautete schlicht „Völkerrechtliche Fragen des Israel/Palästina Konfliktes“ und rief zwangsläufig jene Gestalten an den Duisburger Campus, die sich seit Jahren in unterschiedlicher Intensität, der Sonderbehandlung Israels verschrieben haben.
Unter den rund fünfzig Anwesenden machten Paechs linke Adepten eindeutig die Mehrheit aus. Namentlich handelte es sich dabei um Genossen der Roten Antifa, dem Initiativ e.V., der Roten Hilfe und der Jugendorganisation der MLKP.

Selbstredend waren auch der Vorsitzende der hiesigen Regionalgruppe der deutsch-palästinensischen Gesellschaft (DPG) und Angestellter des Duisburger Umweltamtes Dr. Ribhi Yousef anwesend, sowie Murat Yilmaztürk, Vorsitzender des vom Verfassungsschutz beobachteten Human Dignity and Right e.V.(HDR). Alles in einem, eine sachkundige Gemeinschaft von aufrichtigen Friedensfreunden.

Annähernd eine Stunde nahm Paech nun sein Auditorium an die Hand und begleitete es hinüber in das paechsche Paralleluniversum. So erfuhr man dort, dass Israels Bedrohung einzig und allein aus seinem Inneren herrühre, kein arabisches Volk es jemals bedroht habe und das schließlich jegliche Aggression im Nahen Osten – man ahnte es schon – von Israel ausgehe. Da überrascht es auch nicht, wenn er über ethnische Säuberungen fabuliert, die momentan in Israel durchgeführt werden. Befeuert durch zustimmendes Gemurmel und jauchzenden Wortfetzen, entblödete Paech sich ebenfalls nicht Katajun Amirpurs historisches Vermächtnis zu reanimieren, in dem er Ahmadinejads Vernichtungsdrohungen gegenüber Israel als einen schlichten Übersetzungsfehler darstellte. Ein Fehler, den Israel und die USA zu verantworten haben und – so raunt es in den paechschen Weiten – den nächsten Waffengang gegenüber dem Iran einleiten soll. Ergo war es ein Heimspiel für den verhinderten Märtyrer und Menschenfreund aus Hamburg und gleichzeitig langersehnter Balsam für ein linkes Konglomerat, was doch in letzter Zeit so sehr unter der Knute der zionistischen, respektive antideutschen Lobby zu leiden hatte. Eben eine Gesinnungstankstelle zum Nulltarif mit universitärem Kolorit.

Das diese Veranstaltung bereits im Vorfeld in den Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg Essen auf Desinteresse oder gar Wohlwollen traf, sollte eigentlich nicht verwundern, reden wir hier doch über einen akademischen Betrieb, noch dazu in Duisburg, jene Stadt der Boykottwillige und Wohnungsstürmer , in der ebenfalls Massenveranstaltungen von Islamiste niemanden mehr aufzuschrecken vermögen. Lediglich einzelne Studierende waren es, die Paechs Auftreten an einer Universität für inakzeptabel hielten und es im Verbund mit der liberalen Hochschulgruppe vermochten, eine erste Veranstaltung zu unterbinden, so dass Paech und seine Fürsprecher mit einem Kolloquium, statt einer regulären Vorlesung vorlieb nehmen mussten.

Paechs unsägliche Aussagen, seine Delegitimierungsversuche und seine fortwährende Dämonisierung Israels sowie seine offene Zusammenarbeit mit Djihadisten und Faschisten vor Gaza, ließen im besagten Lehrbetrieb jedoch keinen Zweifel an seinen Eigenschaften als Nah-Ost und Völkerrechtsexperten aufkommen, noch regte sich dort Protest hinsichtlich seines Gastvortrages. Im Gegenteil, stellte sich ein Teil des Instituts unverblümt hinter das gestrige Kolloquium.

Diese Ignoranz im akademischen Überbau, spiegelte sich derweilen auch am Bodensatz des ansässigen akademischen Betriebs wieder, in der sogenannten Interessensvertretung der Studierenden im sozialwissenschaftlichen Milieu, dem Fachschaftsrat der Sozialwissenschaften, deren Mitglieder sich sonst im Kampf gegen Ungerechtigkeiten aller Art hervortun. Da wird gerne zum Boykott von Studiengebühren aufgerufen oder ganze Hörsäle tagelang besetzt, aber wenn es darum geht Kritik an einer Veranstaltung eines Hamas Freundes und Kriegstreibers zu äußern, verlässt man sich doch lieber auf die Fachkompetenz und Integrität des ehemaligen Rektors der Universität DUE, respektive Prof. Dr. Zechlins. Jenem, dem man noch vor gut fünf Jahren das Büro zertrümmern wollte, weil man nicht willens war, Studiengebühren zu zahlen.

Wie sich die Zeiten ändern können, oder doch eher nur das Sujet des Anstoßes? Sich gegen den Auftritt eines lupenreinen Antisemiten zu positionieren sollte ein Leichtes sein, doch nicht so in Duisburg. Hier gilt bis auf weiteres: Für das uneingeschränkte Recht auf Israel-Kritik und für die bedingungslose Redefreiheit von Hamas-Helfern und Antisemiten, im Stadtrat, in städtischen Einrichtungen und im universitären Betrieb sowieso.

Der Autor ist Mitglied im Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg