Rüttgers vor Rücktritt?

Gerücht in Düsseldorf: An diesem Wochenende könnte Rüttgers zurücktreten.

Wirft Rüttgers hin? In Düsseldorf kocht die Gerüchteküche. Rüttgers, so heisst es, steht kurz davor das Amt des Ministerpräsidenten zur Verfügung zu stellen. Nicht nur dass er keine Mehrheit mehr hat. Auch die FDP hat die Zusammenarbeit beendet. Unklar ist noch, ob er auch das Amt des CDU-Parteivorsitzenden aufgibt. Die Pressestelle der CDU NRW mag die Gerüchte weder bestätigen noch dementieren. Dort, so sagte man uns auf Nachfrage, habe man keinerlei Informationen zum Thema Rücktritt.

Heimatdesign 7 – das neue Magazin ist da

Während des Deutschlandspiels über Heimatdesign Nr. 7 zu schreiben: das passt. Draußen fahren Autos mit gleich vier Schlandfahnen am Dach, die Außenspiegel patriotisch kondomiert, Fangrüppchen kreuzen ihre Wege vor meiner Haustür im Dortmunder Klinikviertel, die einen Richtung Friedensplatz unterwegs, die anderen wollen zum Westpark, zum Café Erdmann. Zwei kleine Jungs spielen sich auf dem Bürgersteig ne alte Pocke zu, gönnen sich vor dem Anpfiff noch ne Kugel Zitroneneis für 70 Cent bei Panciera. Heimat!
Anpfiff: Der Heimatdesign-Titel. Komischer Typ mit Retroschnäuzer und Serbenfrisur pellt sich aus einem weißen Hemd; er trägt weiße Strumpfhosen oder enge Leggins, dazu weiche braune Schuhe. Gay-Vogue, warum nicht. Titelthemen: Henze, New York, Schlaglöcher, die Zukunft, 4x Mode. Gute Mischung. Mal ein Printding ohne plakative politische Ansichten, hehe.

(Mist, dann kommt dieses Spiel dazwischen. Zwei Stunden setze ich mal aus mit der Lektüre bzw. Rezension. Mein Heimatgefühl wird ziemlich angekratzt. Viel Bier. Schwamm drüber)
Weiter mit dem neuen Hundertseiter. Ich mach’s jetzt kurz: klasse Teil! Gar nicht so szenig-kuschelig-inzüchtig, wie man diesen Design-Nerds manchmal vorwerfen könnte. Optisch ein Genuss, klar layoutet, verschwommene Modefotos von Philipp Wente. Auffällig die erstklassigen Illustrationsideen von Katrin Rodegast und Anne Deppe. Oder wie Designer „Heimat“ illustrieren: als verlassenen Parkstreifen mit Mülltonne und Lärmschutzwand wie Reza Nadji. Und als Sehnsuchtschiffre mit Surfer-Attitude wie Cape Arcona. Tolle Anzeige von Jan Kath (wenn Teppiche und genug Geld: dann da). Dazu kurz beleuchtete Themen wie Unprojekte (von der Kulturhauptstadt abgelehnt), Bohème Précaire (Kultur in leer stehenden Räumen), Concrete Playground (Streetart-Festival) oder Ruhrgestalten (Lifestylemagazin aus Herne). Macht, käme man von außerhalb, durchaus den Eindruck einer recht agilen Szene.
Drei längeren Heimatstücken hätte der neue Chefredakteur Volker K. Belghaus ruhig mehr Platz einräumen können: Johannes Wiek berichtet von Schlaglöchern auf unseren Straßen und wie sie ein intelligenter Schlagloch-Flashmob mit geradezu hippiesken Aktionen stopfen könnte. Der Grandseigneur des Hochrads und neue Prophet der Entschleunigung, Ekamina-Veranstalter Martini, beschreibt eine easy Paddelfahrt auf der Ruhr, die zwei Seiten mehr Fotos vertragen hätte; und über den Ruhrgebiets-Tellerrand hinaus blickt die Reportage von Jan Wilms, der mit seinem „Auge“ Philipp Wente bei Hans Werner Henze in der Nähe von Rom war und mit dem greisen Komponisten im Jaguar durchs Latium cruiste.

Dass Belghaus seiner Vorgängerin Petra Engelke Gelegenheit gab, ihren Umzug nach New York mit Heimatgefühlen zu erläutern (plus der Abdruck ihres live ungeheuer emphatisch vorgetragenen Gedichts „Wir sind eine Armee“), ist eine schöne Geste und sorgt für heimatliche Kontinuität. Heimatbilder auch, als das Magazin letztens in Dortmund vorgestellt wurde: Auf dem Bürgersteig vor der grandiosen „Ständigen Vertretung“ und dem Heimatdesign-Laden am Hohen Wall, knallgelbe Sitzsäcke, süßer Cava (Praktikantinnen darf man nicht einkaufen schicken!), Schalker Bier und in Sichtweite die Tauben vom Winkelmann auf dem U. Nee, is dat schön hier.

Weitere Infos: Die U4 hat Bionade gebucht, das nächste Heimatdesign erscheint im Oktober, die Website heißt http://www.heimatdesign.de/magazin

Die Internetoper schiebt eine Extraschicht

Das Musiktheater im Revier verlagert seine Aktivitäten immer stärker in die virtuelle Welt des Internets. Schon seit Anfang des Jahres steht die Internetoper „Die Affäre Manon“ auf dem Spielplan. Im Rahmen der Extraschicht geht man jetzt zu einem „multimedialen Happening“ in das Straßenbahndepot Engelsburg an der Essener Straße in Bochum. Die Besucher ihre Extraschicht sollen Eindrücke und Kommentare zur „längsten Nacht im Revier“ per Mobilfunk in das Depot schicken. Dort warten Videokünstler der Bauhausmaschine Weimar und verwandeln das eingehende Material in eine Foto-Videocollage, die in Echtzeit auf eine Leinwand im Straßenbahndepot übertragen wird.

Der Videokünstler Andreas Etter dreht an diesem Abend das Video „Spektakel im Depot“, das anschließend unter www.internetoper.de zu sehen ist. Bis jetzt ist man mit der Beteiligung an der virtuellen Oper ganz zufrieden, wenn auch die Zahl der eingestellten Beiträge noch überschaubar ist. „Wir haben schon damit gerechnet, dass es eine Zeit dauert bis Folgen geliefert werden“, sagt die Chefdramaturgin Anna Melcher. „Es müssen meist noch viele persönliche Informationen gegeben werden, um die Hemmschwelle beim Mitmachen aufzulösen. Wir haben jetzt auch einen Produktionsleiter, der sich direkt vor Ort darum kümmert. Es gibt auf jeden Fall viel mehr Anfragen und die Nachfrage steigt stetig“.

Erzählt wird die Liebesgeschichte „Affäre Manon“ zwischen der luxusliebenden Manon Lescaut und dem armen Studenten Armand. Giacomo Puccinis Oper „Manon Lescaut“ aus dem Jahr 1893 und Hans Werner Henzes Drama „Boulevard Solitude“ von 1952 bilden die künstlerische Grundlage. Mit Hilfe der Romanvorlage von Abbé Prévost wurden die Opern zu einer fortlaufenden Geschichte verknüpft und in 50 kurze Episoden aufgeteilt. Es lassen sich einzelne Episoden auswählen und die Idee soll dann in einem selbstgedrehten Video verwirklicht werden. Das wird dann hochgeladen und so zu einem Bestandteil der Internetoper. Sänger des Musiktheaters im Revier und die Neue Philharmonie Westfalen haben die Musik dazu aufgenommen. Die Hemmschwelle vor der vermeintlichen Hochkultur ist allerdings auch im Internet bisher sehr groß. Kooperationen mit Schulen können das vielleicht ändern. So nutzte das Schalker Gymnasium in Gelsenkirchen das Format um gegen die Schließungspläne der Politik zu protestieren. Die unter Leitung von Regisseurin Michaela Dicu entstandene Folge der Internetoper handelt von der Schließung des Gymnasiums. Die Schüler stehen vor dem verschlossenen Tor, brechen es auf und übernehmen die Schule. „Wir würden die Plattform gerne behalten und weitere Projekte starten“ erklärt Anna Melcher. „Für die Oper haben wir die Nutzungsrechte für ein Jahr. Es ist natürlich eine Utopie zu glauben, dass jetzt unglaublich viele jungen Menschen in unserer Opernsäle strömen“. Zumindest kann man das Musiktheater präsentieren und die Arbeit vorstellen.

19. Juni 2010
Straßenbahndepot Engelsburg
Essener Straße 125
Bochum
Mobilnummer für Extraschicht: 0178-4700584

TV ohne Fußball – der Doppel-Tagestipp (VIII-IX)

In meinem Freundeskreis häufen sich die 50. Geburtstage, heute ist wieder einer, darum hier heute eine Doppelfolge.
Tagsüber habe ich heute wenig anzubieten. Wenn Sie in der Familie oder WG fürs Wochenende Krieg anzetteln wollen, dann geben Sie den andern bekannt, um 15.15 h mare-TV (NDR, heute: Das Donaudelta) sehen wollen. mare ist wirklich eine tolle Zeitschrift und ihr monatlicher vom NDR gesendeter TV-Ableger (donnerstags 20.15 h, hatte ich gestern als Tipp vergessen) eine der wenigen Möglichkeiten, beim TV-Glotzen Ruhe zu finden. Aber versuchen Sie das mal heute nachmittag! ;-))
Gutes TV gibts dann erst am späten Abend wieder, dann aber geballt. Meine Nummer 1 eine weitere Folge von Für alle Fälle Fitz (UK 1993, 23.15 h, zdfNeo), die Mehrheit unserer LeserInnen würde aber wohl, was ich voll respektiere, auf die 1 The Big Lebowski (USA 1998, 23.55 h, RTL2) von den Gebrüdern Coen wählen. Damit nicht genug: der WDR sendet derzeit eine Retrospektive des Frühwerkes von Damiano Damiani, heute Don Mariano weiß von nichts/Der Tag der Eule (ITA 1967, 23.15 h) und 3sat bringt heute den Copthriller Romeo is bleeding (USA 1993, 23.10 h) mit einer vielgelobten Lena Olin. Für Freunde des ultrabrutalen Deutschland-Trashs hat Arte in der Nacht noch ein Angebot: Gib Gas – Ich will Spaß (BRD 1982) mit Nena, Markus und – selbstverständlich – Karl Dall.
Wenn Sie draußen Grillen wollen, machen sies heute. Für morgen ist hier im Westen Schafskälte angemeldet. Wir habens hier immer noch gut. In Münchener Biergärten wird angebllich schon seit Tagen Wasserball gespielt.
Wenn Sie darum, oder weil Sie heute mare-tv gucken wollten, morgen Hausarrest haben, trösten Sie sich mit dem Copthriller – ja, die häufen sich – Insomnia (USA 2002) mit dem nie übertroffenen Al Pacino (20.15 h, Vox). Danach empfehle ich den Prix Pantheon (22.40 h, WDR). Die Kabarettbühne in Bonn macht sich mit diesem Preis seit Jahrzehnten nicht nur um das Kulturleben ihrer Stadt, sondern auch die Nachwuchsförderung in Kabarett und Comedy verdient.
Samstagnacht gibt es dann in meinen Augen noch den besten aller Wallander-Darsteller zu sehen: Rolf Lassgard (das Kügelchen über dem „a“ kriege ich irgendwie nicht hin) in Die fünfte Frau (S 2002, 1.30 h, ZDF, zwei Teile bis 5.15 h).
Das müsste auch TV-Süchtigen reichen. Ich melde mich Sonntag wieder.

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NRW: Rot-Rot-Grün durch die Hintertür?

Die Minderheitsregierung von SPD und Grünen darf nicht auf einen Dauertolerierung durch die Linkspartei hinaus laufen. Ihr Ziel müssen möglichst schnelle Neuwahlen sein.

Aus Sicht von SPD und Grünen gibt es zwei  gute Gründe in NRW eine Minderheitenregierung zu bilden: Die Destablisierung   von Schwarz-Gelb in Berlin und den möglichen Wettbewerbsvorteil den man bei Neuwahlen hat, wenn man als Amtsinhaber antritt.

Aber das war es dann auch schon. Bei dem propagierten Politikwechsel in NRW sollten sich Grüne und SPD nicht von der Linkspartei abhängig machen. Beide sollten sich inhaltlich nicht von diesen totalitären Sektierern treiben lassen, sondern möglichst schnell versuchen, über Neuwahlen eine eigene Mehrheit für ihre Politik zu bekommen.

Je kürzer der Phase der Minderheitsreghierung ausfallen wird, umso höher sind die Chancen dafür. Mit jedem Tag den SPD und Grüne sich in die Abhängigkeit der Linkspartei geben, werden ihre Chancen  sinken, eine eigene Mehrheit zu gewinnen. Die Minderheitsregierung von SPD und Grünen ist ein Risiko von Kraft. Dient sie als Hintertür für eine Zusammenarbeit mit Trotzkisten und alten DKP-Anhängern wird sie zum Risiko für NRW. Ich will nicht, das Anhänger totalitärer Ideologien in NRW das Sagen haben: Weder direkt in einer Koalition noch indirekt über die Duldung einer Minderheitsregierung.

Der Ruhrpilot

NRW: Zum Scheitern verurteilt…FAZ

NRW II: Linke will Bedingungen für Kraft-Wahl stellen…Welt

NRW III: Kraft setzt voll auf Risiko…Spiegel

NRW IV: Die Kraft der Minderheit…taz

NRW V: Schon wieder ein Kraft-Brief an die Basis…Pottblog

NRW VI: Andreas Pinkwart erfährt erstmalig landesweite Bedeutung…Pottblog

NRW VII: Kraft-volle Perspektiven…DL

NRW VIII: Rettung der Bundeskanzlerin…Weissgarnix

Ruhr2010: Nacht der Jugendkultur…Hometown Glory

Loveparade: Floats und Liebe…Welt

Loveparade II: Loveparade könnte nach 2011 an der Ruhr bleiben…Der Westen

Bochum: Straße soll nach Peter Zadek benannt werden…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Weiler bleibt Rektor der Ruhr-Universität…Ruhr Nachrichten

Essen: Stadtspitze bleibt trotz Eon-Ermittlungen gelassen…Der Westen

Netzpolitik: Hans-Joachim Otto – Berater im Wirtschaftsministerium?…Netzpolitik

Jugendgewalt: Das wird sich ändern…Jungle World

VideoCamp 2: Kurzfristig noch freie Plätze!…Pottblog

Update: Kraft und Pinkwart schicken Rüttgers in Rente

SPD-Chefin Hannelore Kraft hat dem Druck aus ihrer Partei und den Grünen nachgegeben und will sich zur Ministerpräsidentin wählen lassen. Das bevölkerungsreichste Bundesland der Republik erhält damit eine Minderheitsregierung.

Das rumgeeiere hat ein Ende. Der Druck auf Hannelore Kraft war am Ende zu groß: Sie will sich mit den Stimmen von SPD und Grünen zur Ministerpräsidentin wählen lassen. Und gemeinsam mit den Grünen eine Minderheitsregierung bilden.  Noch am Wochenende hat Kraft auf vier Regionalkonferenzen erklärt, dies erst einmal nicht zu tun. Aber da hatte Andreas Pinkwart (FDP) auch noch nicht die Koalition mit der Union beendet. Der FDP-Politiker hat dazu beigetragen, dass die Karten in NRW neu gemischt wurden. Zumindest ein wenig.

Eine Stimme fehlt SPD und Grünen zu absoluten Mehrheit. Beide Parteien werden sich immer wieder Partner suchen müssen. Häufig wird das die Linkspartei sein. Vielleicht auch mal CDU und FDP. Wie stark Krafts Position sein wird, hängt vom Wahlausgang ab: Bekommt sie alle Stimmen von SPD und Grünen? Lassen sie die Anhänger eine großen Koalition in der SPD im Regen stehen? Werden Grüne und SPD einen Haushalt durchbekommen? Wir werden es sehen.

Update: Hier die Erklärung von Hannelore  Kraft:

Der FDP-Vorsitzende Pinkwart hat die schwarz-gelbe Koalition beendet.
Das heißt: Es gibt keine geschäftsführende Landesregierung mehr, sondern nur noch geschäftsführende Minister und einen geschäftsführenden Ministerpräsidenten.
Herr Rüttgers kann sich nur noch auf 67 Stimmen im Landtag stützen. Diese Situation wird auch durch das heutige Interview des geschäftsführenden Ministerpräsidenten im ZDF-Morgenmagazin verschärft, in dem Herr Rüttgers gesagt hat: „Ich kann nicht zurücktreten.“
Aus dieser Situation ergibt sich, dass nun 114 Stimmen gegen den „Ministerpräsidenten auf Abruf“ stehen. Eine handlungsfähige Regierung in Düsseldorf gibt es damit nicht mehr.
Diese instabilen Verhältnisse für Nordrhein-Westfalen verlangen jetzt ein schnelles und konsequentes Handeln. NRW braucht jetzt eine stabilere Regierung, als sie Herr Rüttgers noch bieten kann. NRW braucht jetzt klare inhaltliche Weichenstellungen. NRW braucht den Politikwechsel, der am 9. Mai gewählt worden ist.
Deshalb ist es jetzt notwendig, eine Minderheitsregierung von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zu bilden. Rot-Grün werden nun regierbare Verhältnisse schaffen.
Seit dem Ende der Sondierungsverhandlungen ist rund eine Woche vergangen. Die CDU hat sich seitdem erkennbar nicht bewegt. Im Gegenteil: Durch Lügen und Indiskretionen wurde das Klima zusätzlich belastet. Das zeigt: Eine neue politische Kultur ist mit der CDU in NRW derzeit nicht möglich.
Ich habe daher dem Landesvorstand der NRWSPD vorgeschlagen, mit den Grünen unverzüglich Verhandlungen über die Bildung einer Minderheitsregierung aufzunehmen.

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TV ohne Fußball – der Tagestipp (VII)

Hatte ich doch gestern den seligen Eberhard Feik gebeten, die Spanier zu erleuchten. Und dann hat der Gute die Mannschaft verwechselt. Das kommt dabei heraus, wenn man die Schweiz erleuchtet: noch ein 1:0. Daran sieht man, dass im Himmel die WM nicht so wichtig ist, Ihnen liebe Fußballinteressierte geht es also so ähnlich wie im Himmel.

Sie müssen nicht leiden, wie die Fußballfans (Bayern-„Fans“ ausgenommen, die wissen nicht was Fansein bedeutet), nachmittags und abends gehts an den Kassenschlangen im Supermarkt super schnell, biergartenfreie Grünanlagen sind trotz Superwetters ein Hort erholsamer Ruhe und es ist kein Problem im Restaurant einen Tisch zu bekommen, naja, ausgenommen es hat einen Videobeamer ….
Und die TV-Sender versenden jede Menge Zeug, von dem sie eine schlechte Einschaltquote erwarten, was in der Regel gute Qualität bedeutet.
Heute nachmittag gehts schon um 14.45 h auf Arte los: Der Grenzer und das Mädchen (D/Polen 2005) mit einem wie fast immer starken Axel Prahl.
Sat1 wiederholt heute um 20.15 den Gladiator (USA/UK 2000) und die ARD um 22.45 h Brokeback Mountain (USA 2005).
Für die Politfreaks unter uns gibts heute den Klassiker Monitor (ARD, 21.45 h; Wdh. morgen 5.00 h ARD und 14.15 h WDR).
Einen Versuch wert scheinen mir für Neugierige und experimentierfreudige Glotzer – Cineasten wissen je eh immer schon Bescheid: Yeelen – Das Licht (Mali 1987, um 20.15 h auf Arte) und Wir sind alle erwachsen (F 2008, 23.15 h WDR).
Und im Nachtprogramm um 0.35 h auf Arte noch ein gut abgehangener Chabrol: Der Schrei der Eule (F 1987).
Meine persönliche Empfehlung ist allerdings der allwöchentliche Comedy-Donnerstagabend auf EinsFestival: heute mit Fawlty Towers (20.15), der Omid Djalili Show (20.45 h; dankenswerterweise n i c h t synchronisiert, sondern nur untertitelt; großartig, der Mann!), Nightwash (21.15 h) und Inas Nacht (21.45 h – Vorsicht, Ina polarisiert Männer und Frauen, mensch versteht nicht, was der Quatsch soll oder mann verliebt sich in sie), Dennis&Jesko (22.45 h) und Koffie to go (23 h) – die letzten beiden kenne ich nicht – ohne Gewehr!

Essen mal anders

ThyssenKrupp Zentrale Foto: TK
Neue ThyssenKrupp Zentrale in Essen Foto: ThyssenKrupp

Heute wird in Essen die neue Zentrale von ThyssenKrupp offiziell eröffnet. Wer einen massigen Koloss erwartet hat, der sieht sich getäuscht. Der Bau ist luftig und transparent. Besonders macht den Bau aber, dass ihn der Konzern alleine bezahlt hat.

„Wir sind ein Großkonzern, der es sich erlauben kann“, sagte Vorstandsmitglied Ralph Labonte gestern bei einer ersten Vorstellung der neuen Zentrale. Geld von der Stadt Essen habe ThyssenKrupp nicht benötigt. Eine beachtliche Aussage, immerhin hat der Stahlkocher im vergangenen Geschäftsjahr einen Rekordverlust verbucht. Da hätte es nicht verwundert, wenn er versucht hätte, das Stadtsäckel der Essener anzuzapfen. Immerhin hat der Neubau 300 Millionen Euro verschlungen.

Andere sind nicht so bescheiden, wie Kollege David Schraven von der WAZ schreibt (daran muss ich mich noch gewöhnen). Er berichtete hier, dass Eon Ruhrgas beim Bau seines neuen Firmensitzes von Essen zwei Millionen Euro überwiesen bekam. Zur Erinnerung: Eon Ruhrgas ist das Unternehmen, das mit seiner Dominanz auf dem deutschen Gasmarkt üppige Gewinne erwirtschaftet.