Circa Survive, Dienstag, 7. September, 19.30 Uhr, FZW, Dortmund
Der Ruhrpilot

NRW: CDU-Wirtschaftsflügel rechnet mit Rüttgers ab…Der Westen
NRW II: Ein Masterplan für Generationen…Welt
NRW III: Stuttgart 21 gefährdet ÖPNV-Ausbau in NRW…RP Online
Herne: Interview mit OB-Schiereck…Pottblog
Bochum: Lesen, Lesen, Lesen…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Trauerzeit nach Loveparade endet mit Würde…Der Westen
Essen: Täglich sieben Einwohner weniger in Essen…Der Westen
Internet: Guck mal, wer da löscht…Weissgarnix
Dortmund: Protest muss möglich sein
Tausende protestieren gestern in Dortmund gegen die Nazis. Die haben davon allerdings kaum etwas mitbekommen.
Wer glaubt, mit Verboten das Nazi-Problem lösen zu können irrt. Hätte das Bundesverfassungsgericht das Verbot der Demo am Samstag bestätigt, nichts wäre gewonnen gewesen. Sicher, die Nazis konnten in Dortmund nicht demonstrieren, ihre Kundgebung am Rand der Nordstadt war schlecht besucht. Auch wenn alle Rechten die auf dem Weg waren dort angekommen wären: Die Zahlen der Vorjahre wären nicht erreicht worden. Das Verbot hat ihnen Probleme gemacht. An den Übergriffen auf Nazigegner wird das aber auch in Zukunft nichts ändern.
Wirkungsvoller wäre engagierter Protest gewesen. Den hat die Polizei allerdings nicht zugelassen. Jeder demokratischen Partei wird aus gutem Grund zugemutet, dass beispielsweise bei Parteitagen in Rufweite zur Halle demonstriert wird. Den Nazis nicht. Auch in Dortmund hätte man die Demonstranten näher an das Kundgebungsgelände heranlassen können, ohne die Sicherheit zu gefährden. Der Skandal war weniger die genehmigte Nazi-Demo, als die Unterdrückung des Protests durch eine übertrieben weite Absperrung von großen Teilen der Nordstadt.
Dass die Dortmunder Polizei am Freitag ein Nazi-Konzert in den Innenstadt genehmigte, aber den Protest des S4-Bündnis am Samstag untersagte passt in das Bild einer zweifelhaft agierenden Dortmunder Polizei.
Kein Ruhmesblatt war auch das Verhalten der Sozialdemokraten und Grünen. Während in der Nähe ihres Kundgebungsortes am Nordmarkt im Bereich der Kreuzung Mallinckrothstraße/Leopoldstraße die Situation zwischen Polizei und Demonstranten zu eskalieren drohte, waren sie nicht vor Ort. Sie überliessen es der Linkspartei, sich als Vermittler in Szene zu setzen. Das war töricht und dumm. Zumindest von den Grünen hätte man anderes erwarten dürfen, als die Menschen in Dorstfeld mit einem Konzert des unsäglichen Purple Schulz zu traktieren.
Emscherkunst 2010 – Ein Gewinn für die Region

Die Sache hat eine Menge Geld gekostet. Keine Frage. Aber sie hat sich für die Emscherzone, ja für das ganze Ruhrgebiet jetzt schon gelohnt. Emscher und Kunst, egal wie man zu den Werken im Einzelnen steht, sind in den Medien zum Synonym geworden. Vom Meideraum zum Ausstellungsgelände, oder in Neudeutsch „ from No Go to Must Go“, das ist die zentrale Nachricht an die Menschen in und außerhalb des Reviers.
Dass das Ganze nur mit dem Fahrrad zu bewältigen ist, passt zu einer Region die letztlich nur als Roadmovie zu begreifen ist. Wobei dieses Fahrzeug auch die ökologische Zukunft des Ruhrgebiets bestimmen wird. Mit dem Rad zur Kunst bzw. von Kunstwerk zu Kunstwerk zu fahren, und das entlang der Emscher, sagt mehr als jeder Masterplan über die Zukunft des Emschertals aus.
Für die Menschen in der Region ist es zugleich Kunst en Passant, Ästhetik im Vorbeigehen/fahren. In gewisse Weise zufällig und deswegen auch in angenehmer Weise überraschend. Von der Dimension so gewählt, dass man das Werk nicht übersieht, ja dass man zu ihm hin ge- und verführt wird. In der Gesamtlandschaft jedoch „nur“ eine Zugabe, eine sie nicht dominieren wollende Geste.
Teilweise bilden die Werke sogar ganz neue Aufenthaltsqualitäten, ja neue Plätze mit eigenen Funktionen wie bei den umgebauten Klärbecken in Bottrop Ebel. Die dann auch bleiben werden und natürlich im Erhalt wieder Geld kosten. Aber auch hier wird für das Geld etwas Wichtiges geboten: Lebensqualität durch Kunst. Durch künstlerische Intervention.
Andere Werke werden wieder verschwinden, zum Teil aus Mangel an Geld, zum Teil aus Absicht. Temporäre Kunst eben. Kunst auf Zeit die nach ihrem Verschwinden jedoch in Erinnerung bleiben wird, denn es gibt jetzt schon Menschen an der Emscher, die sich in bestimmte Werke geradezu verguckt haben. Die sie eigentlich in ihrer Nähe behalten möchten. Obwohl sie sich das am Anfang gar nicht vorstellen konnten.
Die Emschermenschen sind, obwohl es sehr interessante Museen und natürlich die übliche Kunst im öffentlichen Raum gibt, von der Emscherkunst mehr oder weniger überrascht worden. Sie ist anders als das was sie bislang kannten. Deswegen gab es auch Leute die ihnen diese Werke vor Ort vermittelt und näher gebracht haben. Und denen haben sie, wie mir berichtet wurde, einen Pinn in den Bauch gefragt. Dass das Kunst sei, war vielen von ihnen keineswegs im ersten Moment einsichtig.
Letztlich interessiert diese Frage die Menschen vor Ort auch weniger als die Künstler und die Kuratoren. Die Menschen vor Ort gehen eine eher sinnlich vermittelte Beziehung zu den Artefakten ein, die sie sehen und berühren können. Dass die Aussteller dem noch eine spezielle Veranstaltungsform hinzugefügt haben, in denen direkt mit den Anwohnern und örtlichen Kunstinteressierten über die Werke diskutiert werden konnte und kann, passt bestens dazu.
Der so organisierte direkte Kontakt der Künstler mit dem Emschervolk war dabei oft heftig und zugleich lehrreich. Der sogenannte fremde Blick traf auf den einheimischen und genau hier wird dieser fremde Blick erst fruchtbar. Es nutzt der Emscherregion nicht, wenn die Kunst keinen Dialog mit der Landschaft und ihren Menschen aufnimmt. Wenn der Fremde Blick nur einseitig ist, wenn sogenannte Miles and More Künstler hier einfliegen und ihre Kunstwerke wie Raumschiffe landen lassen. Dann kann das immer noch Kunst sein, aber sie bringt die Menschen hier nicht wirklich weiter.
Das ist allerdings erst einmal nur eine These. Die Frage ist nämlich, muss Kunst das wirklich? Hat sie sich nicht jeden Zweckes zu entziehen? Darf sie nicht so fremd sein wie sie will? Muss sie den Dialog überhaupt suchen? Bedarf sie der Vermittlung gar nicht, weil sie immer auch Konfrontation ist bzw. sein soll? Hat der Ort an dem sie wirken will ihr nicht letztlich egal zu sein? Ist es schon deswegen besser, dass die Künstler die an der Emscher tätig werden, nicht aus dieser Region kommen? Denn wer hier lebt und arbeitet könnte auch als Künstler zur Konformität mit den Verhältnissen neigen. Wohlmöglich sogar zur Heimattümelei, zur Sozialromantik, zum allseits bekannten Ruhrgebietskitsch.
Es ist dieses Verhältnis von örtlichem/regionalem Kunstschaffen und internationaler Kunst, das weiter zu klären ist. Es ist dieser wohlmöglich produktive Konflikt der für die nächste Runde Emscherkunst von besonderer Bedeutung sein könnte. Lokalität kann dabei natürlich nicht bedeuten, dass der internationale Anspruch dieser Ausstellung aufgegeben werden sollte. Die Frage ist viel mehr, wie Lokalität und Globalität in der Kunst zusammen geht und was das für die Zukunft der Emscherkunst bedeutet.
Die zweite wichtige Frage ist, wie bei einem möglichen nächsten Mal die Bevölkerung vor Ort eher und intensiver eingebunden werden kann als bei der Premiere. Das gilt auch für die vielen Menschen mit Migrationshintergrund und vor allem für die türkische Community. Hier geht es nicht nur um Sprache als inhaltliche Vermittlung zur weitaus größten Einwanderergruppe der Emscherregion, sondern auch um Sprache als Mittel der symbolischen Anerkennung. Schriftlich Ankündigungen und Erklärungen für die Emscherkunst sollten deswegen in Zukunft dreisprachig sein: Deutsch, Englisch und Türkisch.
Im Dunkeln munkeln knipsen

Zum Fotografieren braucht man zunächst mal Licht. Was aber, wenn grad keins da ist und man auch nicht mit eigenen Lichtquellen die einzigartige Stimmung zerstören will?
Die besten Partybilder erhält man bekanntlich, indem man das Licht löscht, 20 Sekunden wartet und dann mit Blitz fotografiert!
Sonst ist Blitzlicht allerdings nicht unbedingt das Mittel der Wahl, wenn es um Aufnahmen bei wenig Licht geht.
Wie es besser geht, erläutert das Fachbuch „Low Light Fotografie“ (eigentlich ein Untitel, es müßte schon „Low Light Photography“ heißen!) des Amerikaners Michael Freeman, das Markt & Technik übersetzt auf Deutsch herausgebracht hat. Gerade das Richtige für jemanden wie mich, der gerne ohne Blitz fotografiert.
Etwas überraschend für Einsteiger – das Buch ist für mittelerfahrene Fotografen bestimmt, nicht für Vollprofis – ist, daß sich mehr als die Hälfte des Buches gar nicht mit dem Fotografieren beschäftigt, sondern mit der Nachbarbeitung der Aufnahmen am Computer. Doch dies ist auch meine Erfahrung: Aufnahmen bei schlechtem Licht werden meist erst dann etwas, wenn man sie im RAW-Format macht und das Ergebnis anschließend nachbarbeitet – im Originalzustand sind Rauschen, Weißabgleich und Belichtung bei Schwachlichtaufnahmen einfach katastrophal.
Auch sind manche Aufnahmen nur mit Ständer Stativ möglich – und da kann man auch so einiges falsch machen.
Neben Romantikern, die gerne bei Mondlicht fotografieren, ist das Buch auch für Reporter, Konzertfotografen & Co. relevant – oft darf ja nicht geblitzt werden oder der Blitz würde die Stimmung „töten“.
Zum Überblick hier das Inhaltsverzeichnis:
einführung 6
kapitel 1
Low-Light 8
licht und sensor 10
grenzen und kompromisse 16
lichtquellen 18
kontrast 20
lichter retten 22
schatten öffnen 26
natürliche schatten 30
farbtemperatur 32
weissabgleich und farbton 34
kameraeinstellungen
für low-light 36
natürliches low-light 38
künstliches low-light 48
farbtemperaturen mischen 58
farbe selektiv ändern 60
farbprofilierung 64kapitel 2
freihändig fotografieren 66
freihändig oder fest? 68
stabilisieren 72
Stative und zubehör 78
elektroniSch StabiliSieren 82
lichtStarke objektive 86
Schärfe bei offener blende 90
Schärfe definieren 92
techniSche bearbeitung 94
unSchärfe finden 96
unSchärfe korrigieren 104
Schärfentiefe auSweiten 110
bewegungSunSchärfe
korrigieren 112
objektiv- und bewegungSunSchärfe
korrigieren 116
extreme bewegungSunSchärfe 118
bilder in
ebenen kombinieren 120
mitziehen für Schärfe 124
gezielte bewegungSunSchärfe 126
raw bei Schwachem licht 128
raw zweimal entwickeln 132
freihändige hdr-aufnahmen 136
PSeudo-hdr 138
rauScharten 142
rauSchen reduzieren 146
blitzlicht 156kapitel 3
statisch fotografieren 158
Stative 160
Stative im einSatz 164
StativköPfe 166
befeStigungSmaterial 170
bewegungSunSchärfe mit Stativ 172
langzeitbelichtung
und rauSchen 174
aufnahmeSerie für
rauSchreduzierung 178
kontraStumfang 180
globaleS überblenden 184
manuelleS überblenden 186
emPfindlichkeit überblenden 188
überblenden-Software 190
hdr-aufnahmen 194
hdr-aufnahmen montieren 196
tonemaPPing 200
Photomatix 204
PhotoShoP 206
fdrtoolS 208
eaSyhdr 210
geiSterbilder 212
The Briggs
The Briggs, Montag, 6. September, 20.00 Uhr, Café Steinbruch, Duisburg
Der Ruhrpilot
Nazis: Dortmunder protestieren gegen Neonazis…Zeit
Nazis II: Tausende protestieren friedlich – 160 Festnahmen…Ruhr Nachrichten
Nazis III: Dortmunder protestieren friedlich gegen Nazis…Der Westen
NRW: Zwei Christdemokraten auf Ochsentour…Welt am Sonntag
NRW II: Ranking sieht NRW im Mittelfeld…Welt am Sonntag
NRW III: Im Land der Computerspiele…Welt am Sonntag
NRW IV: Unis fürchten ums Geld…Der Westen
NRW V: 365 Tage Stillstand…DL
RWE: „Laufzeitverlängerungen um 20 Jahre am besten“…FAZ
Bochum: Poker um neues Landesinstitut für Gesundheit…Der Westen
Duisburg: Gedenktafel an Loveparade-Rampe enthüllt…Der Westen
Duisburg II: Das Container-Prinzip…Xtranews
Herten: Subjects in transformation…Hometown Glory
Umland: Die Presse ist frei…Zoom
Nazis in Dortmund – live vom Demonstrationsgeschehen
Heute, am Samstag, wollen die Nazis wieder in Dortmund demonstrieren. Zahlreiche Gruppen haben ihren Widerstand angekündigt. Das Bundesverfassungsgericht hat über die Zulässigkeit der bislang verbotenen Nazidemo befunden: Die Nazidemo darf stattfinden, die Dortmunder Polizei sieht eine „Standkundgebung“ der Nazis in der Dortmunder Nordstadt auf einem Parkplatz an der Speestraße vor.
00.44 Uhr (Sonntag). Die Polizei gibt auf Nachfrage an: Niemand der festgesetzten Antifas ist noch im polizeilichen Gewahrsam. Der Twitter des Dortmund-stellt-sichquer-Bündnisses sprach vor 19 Minuten davon, daß „alle raus“ wären. Was den freigelassenen Festgenommenen angeschuldigt würde, konnte uns die Leitstelle der Polizei zur Stunde nicht sagen. Es lägen ihr keine Akten dazu vor.
22.00 Uhr. Die Abschlußbilanz der Polizei ist raus und auch online. Die klingt nach unserer professionellen Einschätzung ein wenig nervös, was nicht wundert. Es stand ja ein Attentatsszenario der Nazis im Raum.
Jedoch:
„Gegen 14.00 Uhr fanden sich ca. 500 Personen im Kreuzungsbereich Mallinckrodtstraße / Münsterstraße ein und führten hier eine Sitzblockade durch.
Der MdL der Partei „Die Linke,“ Herr Wolfgang Zimmermann, gab sich gegenüber der Polizei als verantwortlicher Versammlungsleiter zu erkennen und meldete eine Spontandemonstration an, die auch durch die Polizei bestätigt wurde.
Schnell wuchs die Zahl der Teilnehmer auf ca. 1000 Personen an. Gegen 17.00 Uhr wurde die Veranstaltung beendet und der Kreuzungsbereich durch die Teilnehmer geräumt. Vereinzelt kam es aus dieser Gruppe zu Flaschenwürfen gegen Polizeibeamte.“
Hier wird noch aufzuklären sein, inwieweit der Prügeleinsatz der Polizei zur Lageverschärfung am Ort des Geschehens geführt haben könnte.
Und ob der Prügeleinsatz reaktiv oder offensiv war.
Unser Mann vor Ort hat den jedenfalls als offensiv wahrgenommen.
20.40 Uhr. Ruhrbarone sind raus. Bis auf etwaige Notfälle. Oder Eilfälle. Wir liefern morgen, Sonntag, noch Summaries und Einschätzungen nach. Und wir bedanken uns bei den freundlichen Kolleginnen vom Dortmunder Antifa-Radio.
Es grüßen alle Beteiligten: Die Baronskis Micha, Stefan, Christian und Tom.
19.38 Uhr. Demogeschehen, Bodycount. Nach Angaben von antifaschistischen Organisatoren der Dortmunder Anti-Nazi-Festspiele wurden bislang etwa 160 Leute von der Polizei festgenommen, 135 Menschen befänden sich noch im Gewahrsam der Polizei. Man erwarte allerdings deren Freilassung bis Mitternacht. Dies bestätigte uns auch mittelbar der Dortmunder Ermittlungsausschuß, der sich um polizeilich festgesetzte Personen kümmert. Der Dortmunder Ermittlungsauschuß ist zur Stunde telefonisch errreichbar, EA-Nummer hier.
Dieweil arbeitet die Dortmunder Polizei an einem Fazit des Demonstrationsgeschehens, sie wolle zunächst auch das gerade stattfindende Friedensfest in Dortmund-Dorstfeld abwarten, um es in die Bilanz zu integrieren.
Auf dem Friedensfest sind nur enttäuschende 400 Teilnehmer anwesend.
Der Polizei sprach uns gegenüber um 14.37 Uhr von 111 in Gewahrsam genommenen Personen bei einem Tatgeschehen an der Uhlandstraße. Bei dem Landfriedensbruch und Widerstandshandlungen angeschuldigt werden. Eine Person habe gar einen Polizeibeamten mit einem Tritt in das Gesicht verletzt.
18.52 Uhr. Die Dortmunder Polizei ediert um 18.38 Uhr eine weitere öffentlich zugängliche Presseerklärung.
18.30 Uhr. Antifa-Radio Dortmund meldet: „In Bochum ist heute Abend eine Spontan-Kundgebung der Nazis geplant. Und es gibt eine linke Gegendemo.“ Das alles würde rund um den den Platz vor dem Bochumer Hauptbahnhof vonstatten gehen. Auf unsere Nachfrage von 18.01 Uhr konnte uns die Dortmunder Polizei die vermeintliche Planungsabsicht der Nazis noch nicht bestätigen. Erklärt wurde allerdings, daß „Nazigruppen von Dortmund aus nach Westen fahren“. Von Dortmund aus gesehen liegt Bochum im Westen.
18.24 Uhr. Lagebild Dortmund Hauptbahnhof. Hunderte Antifas mit Zulauf an der Südseite des Bahnhofes, drei Dutzend Antifas abbröckelnd an der Nordseite des Bahnhofes. Der kurze Zeit für den Durchgangsverkehr gesperrte Bahnhof ist wohl wieder uneingeschränkt begehbar.
17.36 Uhr. Die Nazidemo Speestraße nähert sich dem Ende, gerade spielt eine Band Nazi-Oi. Noch 150 Nazis befinden sich auf dem Demoplatz. In der nächstgelegenen U-Bahnstation Hafen sammeln sich Nazis. Bereit zum Abtransport U-Bahn in Richtung Hauptbahnhof. Gerade fuhr die erste Bahn in diese Richtung. Vollgepackt mit Nazis.
Dieweil zieht die Polizei am Nordausgang des Hauptbahnhofes Kräfte zusammen. Gruppen von Antifas (17.17 Uhr) liefen dort schon auf.
17.07 Uhr. Die Nazidemo bröckelt ab. Zur Zeit redet ein Tscheche, während sich Nazis in Gruppen auf den Weg in Richtung der nächstgelegenen U-Bahnstation machen. Wohl um damit zum Hauptbahnhof zu gelangen. Darunter die Nazis in den Hawaihemden – es sind Mitglieder der Kameradschaft Aachener Land.
16.53 Uhr. Nazidemo Speestraße. Knapp 60 Nazis wollen den Kundgebungsplatz verlassen. Wohl nicht auf einer der Polizei genehmen Route. Zuvor ging auf der Nazidemo der Klingelbeutel rum. Veranstalter Dennis Giemsch versuchte, „Kosten von über 5000 Euro“ einzutreiben.
Dieweil gibt es eine Art Spontandemo von 200 Nazis auf dem Bahnhofsvorplatz von Hamm. Das bestätigt uns auf Anfrage die Polizei. Die Nazis sind wohl von DO-Scharnhorst dorthin gelangt.
16.38 Uhr. Nazidemo Speestraße. Jetzt redet Gottfried Küssel. Sowohl Küssel wie auch Worch stellten auf die tagesaktuellen rassistischen Thesen von Sarrazin ab. Viel Beifall für Sarrazin von der Nazidemo.
16.28 Uhr. Nazidemo Speestraße. Jetzt redet ein russischer Nationalist, er hat seine Kameraden mit ‚liebe Volksgenossen‘ begrüßt. Bei dessen Appell ‚Heil Russland!‘ wurde nicht applaudiert. Zuvor redete Christan Worch.
16.15 Uhr. Während die Promis der Grünen per Fahrrad protestierend durch Dortmund fahren, stehen Promis der Linkspartei im Demogeschehen Mallingrodtstraße/ Ecke Leopoldstraße in der ersten Reihe. So sind etwa deren Landtagsfraktionsspitzen Bärbel Beuermann und Wolfgang Zimmermann dort vor Ort. Bärbel Beuermann versucht, mit der Polizei zu unterhandeln. Prominente Sozialdemokraten sind bislang noch nicht eingetroffen.
15.43 Uhr. Prügeleinsatz der Polizei gegen Antifas an der Mallingrodtstraße/ Ecke Leopoldstraße. Unvermittelt hätte behelmte Polizei mit Knüppeln losgeschlagen, berichtet unser Mann von dort. Danach hätte sie sich zurückgezogen, um sofort danach „friedliche verprügelte Demonstranten abzufischen“. Zur Zeit skandieren die verbliebenen Demonstranten: „Haut ab, haut ab.“ Drei Seiten des Geschehens sind von Polizeikräften eingeschlossen.
15.38 Uhr. Nazidemo Speestraße. Jan Peter, ein junger Mann, sänge in scheußlichem English, er kennte die Unterschiede zwischen transitiven und intransitiven Verben nicht, sagt unser Mann vor Ort, der gelernter Anglist ist. Der Sänger trüge Sonnenbrille und Kappe. Zwischen Bühne und Publikum klaffe ein breiter Raum. Die Nazis im Publikum reichten einander Reichsflaggen, um ihre Demo bedeutender wirken zu lassen. Seltsamerweise gebe es eine Gruppe Nazis, die mit Hawaihemden angetan wäre. Und am Demorand sitzt Christian Worch.
15.20 Uhr. Die Kundgebung der Nazis auf dem Parkplatz an der Dortmunder Speestraße hat begonnen. Gerade verlas Dennis Giemsch die Auflagen der Polizei, die Standkundgebung betreffend. Höchstens 250 Nazis hätten sich versammelt. Zur Zeit fände gerade ein Soundcheck für die wohl üblicherweise bereitstehende Nazi-Oi-Band statt. „Natürlich ist es kein Soundcheck, sondern eine Klangüberprüfung“, lästert unser Mann vor Ort.
Nazi Giemsch selektiere jetzt, berichtet unser Mann vor Ort: „Wer mit der Presse redet, der ist in unseren Kreisen nicht mehr willkommen.“
14.48 Uhr. Die Polizei dementiert auf Anfrage einen Ticker der Ruhrnachrichten von 14.27 Uhr, „das ist nicht richtig, wir versuchen, der Ursache auf die Spur zu gehen“.
Im Ticker hieß es, laut Polizei, falsch:
„Polizeisprecher Manfred Radecke hat soeben erklärt: „Alle rechten Aktivitäten in Dortmund werden sofort beendet. Die Personengruppe, die sich zur Zeit auf dem Parkplatz an der Speestraße befindet, darf dort fünf Minuten demonstrieren. Danach werden alle Versammlungen beendet.“
Laut Polizei sammelten sich weiterhin Nazis am vorgesehen Kundgebungsplatz an der Speestraße. Jedoch würde ein weiterer Zufluß von Nazis dort künftig nicht mehr gestattet werden.
14.34 Uhr. Der grüne Fahrradcorso ginge los. Meldet unsere Gastkorrespondentin. Und daß die 60 Radler nach Dorstfeld zum Wilhelmplatz wollten, die Polizei diese aber nicht ungehindert fahren ließe.
13.59 Uhr. Nazi-Demonstrationsgeschehen Dortmund-Wambel. Die Polizei beschleunigt die Schlagzahl ihrer über das Netz und Ticker verbreiteten Presserklärungen. Es wurde eine Gruppe von Nazis in Wambel polizeilich „angehalten und eingeschlossen“, heißt es von der Polizei.
13.24 Uhr. Kreuzung von kurzzeitig Antifaschisten besetzt. Mallinckrodtstraße/ Ecke Leopoldstraße. Spontandemo von etwa 400 Antifas zieht danach in westliche Richtung.
13.13 Uhr. Antifa-Radio Dortmund spielt gerade Antifa Hooligans. Von Los Fastidos, einer italienischen Streetpunkcombo. Sehr schön. Für mich am Desk hier: Lied des Tages bislang. Erinnert mich an meine Jugend. (-;
13.00 Uhr. Nazis, aus einem Zug aus Hamm kommend, halten sich in DO-Scharnhorst demonstrierend auf. Bestätigt uns die Bundespolizei.
12.49 Uhr. Das Lagebild wird komplexer. Während Claudia Roth unter Musikeinfluß auf der Honoratiorendemo sprach. Dort spricht jetzt NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider. Abseits davon ist die Rede ist von Scharmützeln Antifa versus Polizei, im Stadtgeschehen vagabundierenden Nazis, Verletzten und Festnahmen. Verifikationen sind schwierig. Wir sind jetzt stationiert an der Honoratiorendemo, am HBF und an der Speestraße.
12.34 Uhr. Dortmund Nordstadt. Am vorgesehenen Parkplatz der Nazikundgebung – Speestraße – ist noch niemand. Die Nordstadt ist mit starker Polizeipräsenz besetzt, die Mallinckrodtstraße wäre „verkehrsarm wie Sonntags um fünf Uhr morgens“. Ein massiver Polizeigürtel sichere die ruhige Lage. Jedoch seien Gruppen von Nazis zum Kundgebungsort schon innert des Sperrgürtels unterwegs.
12.19 Uhr. Ein Zug mit Nazis ist auf dem HBF Gleis 18 eingetroffen, die werden jetzt einzeln kontrolliert und von der Polizei durchsucht.
12.13 Uhr. Rund 300 Menschen auf der Honorationendemo am Nordmarkt. Darunter Dortmunds OB Ulrich Sierau und die unvermeidliche Claudia Roth (Grüne). Sowie der Regierungspräsident und DGB-Funktionäre. Unsere Gastkorrespondentin meldet: „Claudia guckt wie immer in alle Kameras.“ Es würde noch eine Menschenkette gebildet werden, Ziel wäre eine im Quartier gelegene Moschee. Anreiseempfehlung: Via U 46, Station Grundstraße.
11.56 Uhr. Am Arbeitsamt ist es nach Polizeiangaben „zu Einschließungen von mehreren Personen gekommen“. Es würde ermittelt wegen des Verdachtes auf Landfriedensbruch, Personen seien vermummt gewesen, es sei zu Widerstandshandlungen gekommen, ein Polizeibeamter sei gegen den Kopf getreten worden. Die Antifas sprechen dagegen von einem „Kessel mit über 100 Festgenommenen“.
11.50 Uhr. Im Hauptbahnhof wird ein Zug mit Nazis aus Richtung Hamm offiziell erwartet. Auf Gleis 18.
11.18 Uhr. Die Katharinentreppe ist von ca 100 Antifas besetzt, die Polizei drohe Räumung an. Es scheint polizeilich vorgesehen zu sein, die am HBF eintreffenden Nazis per U-Bahn zu ihrer erlaubten Standdemo in der Nordstadt zu geleiten. Diese werden nach interner Polizeikommunikation etwa auf Gleis 8 des HBF erwartet.
11.13 Uhr. Nach Polizeiangaben wird die erlaubte Nazidemo eine Standkundgebung auf einem Parkplatz an der Speestraße in der Dortmunder Nordstadt sein. Dies erklärt die Polizei auch in einer Presseerklärung von 11.06 Uhr, die nunmehr online ist.
11.05 Uhr. Die Polizei hat mehrere Dutzend Demonstranten des s4-Bündnisses auf der Kurfürstenstraße, Höhe Arbeitsamt eingekesselt. Dieweil versammeln sich rund 150 Antifa-Demonstranten an der Steinwache nördlich des Hauptbahnhofes.
10.50 Uhr. Das Bundesverfassungsgericht hat die bislang verbotene Nazidemo erlaubt, dies erklärte uns eine Sprecherin des Gerichtes.
10.49 Uhr. Auch die Autobahn-Zufahrten Richtung Dortmund Hafen würden intensiv polizeilich beobachtet, der Verkehr staue sich, das berichten nach vor Ort anfahrenden Ruhrbarone.
10.35 Uhr. Laut Dortmunder Antifa-Radio befänden sich ca 500 Antifademonstranten im Dortmunder Hauptbahnhof. Es würden Gleise blockiert, auf denen die Nazis anreisen wollten. Die Polizei trachte danach, diese Gleise zu räumen.Verhandlungspartner der Blockierenden aus Kreisen des linksparteiaffinen Bündnisses Dortmund-stellt-sich-quer beschwichtigten. Es käme zu erheblichen Beeinträchtigungen des Schienen- und des öffentlichen Personennahverkehres.
9.25 Uhr. Das S4-Bündnis ruft dazu auf, in die Nordstadt zu ziehen. Dort soll die Abschlussveranstaltung der Nazis stattfinden. Das Bundesverfassungsgericht will im Laufe des Vormittags entscheiden, ob das Verbot der Nazi-Demo gültig bleibt. Weitere Proteste finden in der ganzen Stadt statt. Die Polizei hat indes mehrere tausend Einsatzkräfte aus dem ganzen Bundesgebiet in Dortmund zusammengezogen. Überall finden Kontrollen statt. Nazis sind bereits vor Ort. Die Polizei soll Gegendemonstranten in Dortmund-Eving eingekesselt haben.
Es berichten live Michael Kolb, Stefan Laurin, Christian Werthschulte und Thomas Meiser (Desk).
Tom Liwa
Der Ruhrpilot
Karstadt: Gerettet ist noch nichts…Welt
NRW: CDU misstraut der eigenen Parteizentrale…RP Online
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NRW III: Wirtschaft im Ländervergleich schwach…RP Online
NRW IV: Regierung streitet über WestLB…RP Online
Dortmund: Nazis ziehen vors Verfassungsgericht…Der Westen
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Dortmund III: FZW macht Verlust…Ruhr Nachrichten
Gelsenkirchen: BVB-Fans boykottieren Derby auf Schalke…Hometown Glory
Gelsenkirchen: 23.Jazztage im Revier…Gelsenkirchen Blog
Debatte: Sarrazin und das Gen…DL
Medien: „Verleger, hört die Worte von Konstantin Neven DuMont“…Indiskretion Ehrensache