Die Ruhrbarone-Nummer 1 ist im Laden

Jepp, nachdem die Release-Party am Mittwoch verdaut ist, gibt es ab jetzt endlich das Heft zumindest in den wichtigsten vier Hauptbahnhöfen Dortmund, Bochum, Essen und Duisburg zu kaufen. Im Laufe der kommenden Woche werden weitere Buchhandlungen, Kioske und Shops bestückt. Es geht voran, wenn auch langsam. 🙂 Ende der kommnenden Woche soll die Auslieferung dann abgeschlossen sein.

Eine unserer besten Geschichte im Heft dreht sich um die Linkspartei. Wir haben monatelang recherchiert, um zu sehen, wer denn da in die rot-rot-grüne Regierung will. Dabei herausgekommen ist ein Report, der zu lang ist, zu detaillreich und auch noch stilistisch nicht rund. Selbst die Rechtsschreibfehler haben wir nicht ausreichend bekämpfen können. Egal. Es geht um den Inhalt.

Und der hat es in sich: Wussten sie, dass auf den aussichtsreichsten 16 Plätzen der Landtagsliste der Linken neun Vorstandsmitglieder hocken. Ran an die Diäten eben.

Oder wussten Sie, dass von den 16 Leute je nach Zählung 13 und 14 Menschen Getreue der beiden Strömungen „Antikapitalistische Linke“ (8 oder 9) und „Sozialistische Linke“ (6 oder 4) sind? In ersterer organisieren unter anderem Trotzkisten und orthodoxe Kommunisten ihre Mehrheiten. In letzterer hocken die Freunde des Venezuelanischen Diktators Hugo Rafael Chávez aufeinander. Die Gewerkschaftsromantiker. Beide Strömungen werden vom Verfassungsschutz beobachtet.

Das ist nicht alles. Wie enthüllen, wie der linke Vize-Landesvorstand und Parteisprecher Ralf Michalowsky auf Spitzelmethoden zurückgreift, die an Stasieinsätze erinnern, um für innerparteiliche Zucht zu sorgen.

Wir veröffentlichen in dem Report eine Spitzel-Email, die an Michalowsky abging und die dieser als so eine Art Politkommissar in münsterländisch Sibirien mißbrauchte, um Gegner zu diffamieren. Michalowsky wollte sich dazu übrigens nicht äußern. Er wollte auch nicht sagen, ob solche Spitzeleien bei den Linken an der Tagesordnung sind.

Dann konnten wir etliche Finanzunterlagen der Linken sichten, und beweisen, dass da mit dem Geld rumgehaust wird. Selbst der Landesgeschäftsführer Günter Blocks hat das mit seinen Reisekostenabrechnungen nicht ordentlich auf die Reihe gekriegt. Man kann den Eindruck bekommen, bei den Linken wird schonmal in die Kasse gegriffen.

Und zum Schluss berichten wir über die Streitigkeiten in der Partei zwischen Kadergenossen und Basisdemokraten. Und die toten Seelen in den Mitgliederkarteien.

Üble Nummer das Ganze.

Um es klar zu sagen: Die Geschichte ist kein klassisches Skandalstück, eher eine Milieubetrachtung.

Nach der Recherche habe ich den Eindruck, dass diese Partei nicht regierungsfähig ist. Dies glauben nur Leute, die Romantik in ihren Augen und Herzen haben. Zwar ist es sicher richtig, dass die inhaltliche Position der Linken für die Armen und Benachteiligten im Parlament vertreten werden muss. Leider bedient aber die real existierende Linke in NRW hier nur Gefühle und keine echten Positionen. Tatsächlich hocken an den Schalthebeln der Partei kalkulierende Machtmenschen aus extremen Randbereichen der Politik, die nur endlich an die Fleischtöpfe wollen. Keine Menschen, wie Lafontaine oder Gysi, die man irgendwie sympathisch und klug finden kann.

Lernen Sie mal Kadertrotzkisten mit Haupt- und Nebenwiderspruch und einem Posten in irgendeiner Spaltung der 4. Internationalen kennen. Sie werden verstehen, was ich meine.

Wie gesagt: den ganzen Report gibt es nur gedruckt. Online kann man die Ruhrbarone im Moment nur beim Klartext-Verlag direkt bestellen. Hier der Link: klack

Wenn einer noch Hinweise zur Linken hat – gerne hierhin: david.schraven (at) ruhrbarone.de

Eine Liste mit allen Verkaufsstellen ist in Arbeit. Wir veröffentlichen Sie, sobald wir sie haben. Zudem werden wir noch den Amazon-Link einstellen, sobald der da ist.

Das wissenschaftliche Waterloo des Duisburger Uni-Profs Karl-Rudolf Korte

Vor ein paar Tagen hat der Wir-in-NRW-Blog einen Email-Austausch zwischen dem Duisburger Politikwissenschaftler Duisburger Politikwissenschaftler und dem engsten Vertrauen von NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), Boris Berger, gebracht. Die Schriftsätze haben es in sich. Sie sind geeignet, den wissenschaftlichen Ruf des Professors zu zerschmettern und ihn zu einem Gefälligkeits-Schönredner zu degradieren. Wie der Pottblog berichtet, will auch das ZDF die Rolle des Wissenschaftlers untersuchen, denn Korte trötet ab und an als „Polit-Experte“ seine Thesen in die Kameras des Senders. Dann beweisen die Emails noch etwas anderes. Sie zeigen erneut, was in der moralschwachen Rüttgers-Regierung mit Geld möglich gemacht wird.

Auf den ersten Blick handelt es sich bei dem Email-Wechsel um kalten Kaffee. Die Schriften sind mehrere Jahre alt. Es geht um kleines Geld. Und die mit Asche unterfütterte enge Verbindung zwischen Korte und Rüttgers ist auch seit langem bekannt. Und dass sich ein Professor und Institutsleiter für eine wichtige Studie eines Mitarbeiters beim Regierungschef einsetzt, kommt bestimmt öfter vor, als man denkt.

Trotzdem ist die Korte-Sache hier besonders. Mir ist folgende Passage aufgestoßen. Korte erklärt da, wie ein Untergebener finanziert werden soll, der eine Studie über Rüttgers ersten Regierungsjahre machen soll. Damit der Mitarbeiter seine Dissertation über die „Startphase“ des Ministers schreiben kann, soll eine Drittmittel-Konstruktion geschaffen werden. Der Mitarbeiter soll demnach nach BAT IIa über die Uni von einem Unternehmen bezahlt werden. Miet-Mich-Rüttgers-Kumpel Berger soll sich mit bemühen, eine Firma zu finden. Mit dem Unternehmen soll dann ein Deal eingestilt werden, und zwar so, dass Korte und Mitarbeiter einen Projektantrag an das Unternehmen stellen, den dieses dann genehmigt, und so die Finanzierung als Sponsor sicherstellt. Korte sagt:

Im Hinblick auf die wissenschaftliche Wirkung ist so eine Konstruktion optimal.“

Es sollte also wissenschaftliche Unabhängigkeit vorgespielt werden, obwohl von Anfang an klar war, dass es die Staatskanzlei eng in die Finanzierung eingebunden war. Es ging dem Wissenschaftler nur um den Anschein von Freiheit.

Jedem, der von diesem Kontakt wusste, war klar, Korte ist ein Gefälligkeitsagent. Ein Wissenschaftler, der parteipolitisch gewickelt ist. Niemand, den man ernst nehmen muss. Ein Lobbyist im Gewand des sauberen Akademikers.

Das ist sicher nicht so selten. Ich kann mir vorstellen, dass es viele so Deals gibt. Gerade bei der Finanzierung von Studien.

Aber die Käuflichkeit eines Professors so dargestellt zu finden, ist schon eher selten.

Rüttgers-Kumpel Berger sagte zu, bei der Sponsorsuche zu helfen, wie man weiter lesen kann.

Trotzdem kam es anders. Der Korte-Mitarbeiter bekam für 50.000 Euro einen Werkvertrag beim Rüttgers-Dienst und wurde direkt in der Staatskanzlei beschäftigt. Vielleicht konnte kein Unternehmen gefunden werden, dass bereit war, bei diesem Schmuh mitzutun. Oder vielleicht war Berger sogar die anscheinende Restunabhängigkeit des bezahlten Gutachters egal.

Die Studie kam am Ende zum Schluss, dass Rüttgers ein Landespapi in der Tradition von Johannes Rau werden müsse. Toll.

Kortes Leute kommen irgendwie immer zu diesem Ergebnis. Und Berger irgendwie auch.

Wo Lindner noch Subventionen abbauen könnte…

Bergbau-Subventionen zu steichen ist immer eine gute Idee. Die Folklore-Industrie sollte möglichst schnell beendet werden. Aber nur von Bergbau-Subventionen zu sprechen ist billig.

Kaum hat FDP-Generalsekretär Christian Lindner einen schnelleren Ausstieg aus den Kohle-Subventionen gefordert kommt Protest gegen die Forderungen. Aber leider geht der in die falsche Richtung: Lindner hat Recht, wenn er einen schnelleren Ausstieg aus dem Bergbau fordert. Es ist aber billig von ihm, nur den Ausstieg aus den Bergbau Subventionen zu fordern. Ich könnte mir auch den Abbau von Steuersubventionen für Hoteliers vorstellen.

Oder den Abbau von Landwirtschaftssubventionen in der EU, die Deutschland als größtem Zahler Milliarden kosten. Oder einen Bürokratieabbau, die Zusammenlegung von Bundesländern und noch vieles mehr. Das Ende der Pendlerpauschale fänd ich auch in Ordnung. Oder wie wäre es damit,  Einkünfte aus Kapitalanlagen genauso zu versteuern wie  Einkünfte aus Arbeit?

Sich wie Lindner nur den Bergbau rauszugreifen ist billig, aber für einen FDP-Politiker ungefährlich. Ernst nehmen könnte man Lindner erst, wenn er gegen Subventionsabbau auch in den Bereichen wäre, die FDP-Wählern weh tun würden.

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Der Ruhrpilot

Dortmund: Stadt will von Langemeyer kein Geld…Der Westen

NRW I: Tenside in der Ruhr Wahlkampfthema in NRW…VDI-Nachrichten

NRW II: Die Bürde der Schlüsselrolle…Post von Horn

NRW III: ZDF wünscht Sachaufklärung im Fall Prof. Dr. Dr. Karl-Rudolf Korte und die angebliche CDU-Verstrickung…Pottblog

NRW IV: Piraten in Bochum…Bo Alternativ

Ruhr2010: Pioniere in der Wüste…Nürnberger Nachrichten

Ruhr2010: Künstlertreff in der Negev-Wüste…Der Westen

Brückstraßenviertel: Vom Szeneviertel zum Dortmunder  Grabbeltisch…Muschelschubserin

Dortmund II: Strafe für Grünen OB-Kandidaten…Ruhr Nachrichten

Internet: Liebe Zeitungs-Gemeinde!…Netzpolitik

Clement: Noch einmal wichtig fühlen…Der Westen

TV: Lukas im Fernsehen…Coffee & TV

Der Ruhrpilot

Fußball: MSV-Boss Hellmich kündigt Rückzug an…RP Online

Ruhr2010: Das Herz im Pott ist rund…Spiegel

Karstadt: Revier-Städte streiten über Steuerverzicht…Der Westen

Bergbau: FDP will bei Kohle kürzen…Südwest Presse

NRW I: Das Comeback von Rot-Grün…taz

NRW II: Forscher legen härte Gangart gegen Rechtspopulisten nahe…Der Westen

NRW III: Westerwelles Heilfasten…Sprengsatz

NRW IV: Die Linke wird zum Zünglein an der Waage…RP Online

Medien: WAZ GE vom Presserat missbilligt?…Gelsenkirchen Blog

Linkspartei: Eine bewegte Frau…Achse des Guten

Reklame: Vodafones Blogger-Kampagne ist tot…F!XMBR

Online: Censilia und die Meldestellen…Netzpolitik

Regina van Dinther und die Politikverdrossenheit

Warum ist das Ansehen der Politikerinnen und Politiker so schlecht? Diese berechtige Frage stellt das Buch „Warum soll ich wählen gehen“ von Ortlieb Fliedner. Das Vorwort hat jemand geschrieben, der sich mit dem schlechten Ruf von Politikern auskennt: NRW-Landtagspräsidentin Regina van Dinther.

Die Antwort auf die oben gestellte Frage ist eigentlich ganz einfach: wegen Politikern wie Regina van Dinthern haben Politiker einen schlechten Ruf. Die Dame bekam nämlich als Vorsitzende des Regionalrates der Ruhrkohle AG für vier Stunden Kekseessen 30.000 Euro. So etwas mögen die Bürger nicht und denken sich: „Die kümmert sich doch gar nicht um meine Probleme und macht sich nur die Taschen voll und muss dafür noch nicht einmal arbeiten.“

Dass nun ausgerechnet die Keksesserin Regina van Dinther das Vorwort zu einem Buch schreibt, das Bürger für das politische Engagement gewinnen will und das Ziel hat „verbreitete Missverständnisse über unsere Demokratie aufzuklären“ ist ein schlechter Witz. Klar, die meisten Politiker  machen sich nicht die Taschen voll. Regina van Dinther allerdings hat es getan.

Sie das Vorwort schreiben zu lassen passt allerdings zum Autor. Ortlieb Fliedner (SPD) war bis 1999 Bürgermeister Marls . Ich hatte das Vergnügen, ihn auf ein paar Ratssitzungen in Aktion zu erleben. Fliedner war ständig überlastet, scheiterte schon dabei, eine Sitzung auch nur halbwegs ordentlich zu leiten. Er war eine traurige Figur mit wenig Fortune. Die hatte er bei der Auswahl der Autorin für das Vorwort seines Buches auch nicht.

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Ruhrbarone Magazin: Release Party im Freibad

Das Heft ist gedruckt. Und heute Abend wird gefeiert. Im Freibad in Bochum.

Und wir wollen nicht alleine feiern sondern mit Euch. Und zwar heute ab 20.00 Uhr im Freibad in Bochum. Es ist unsere zweite Party. Vor gut einem Jahr haben wir in Mandragora eine Pink-Slip-Party organisiert. Der Grund damals war der Stellenabbau bei der WAZ. Der Grund heute ist deutlich angenehmer: Die Präsentation unseres ersten Magazins.

Heute geht es für Walter Hellmich beim MSV Duisburg um alles.

MSV-Präsident Walter Hellmich wird auf der Jahreshauptversammlung Fragen  zu seinen Finanzen und denen des MSV beantworten müssen. Wir haben drüber berichtet. Klick und Klack.

Von David Schraven und Stefan Laurin

Damit aber nicht genug. Wir haben mittlerweile neues herausgefunden. Da ist zum Beispiel das Lizenzverfahren des DFB, das seit einiger Zeit läuft und in dessen Verlauf der Club unangenehme Fragen beantworten muss zu seinen Finanzen. Kann er die kommende Saison überhaupt wirtschaftlich überleben? Oder klappt das nur, wenn die tief verschuldete Kommune Duisburg weiter Millionen und Millionen in die Kicker pumpt und dafür Kindergärten und Schulen verkommen lässt.

Das mag  polemisch klingen,  aber es trifft den Kern. Am Ende der Kette steht nämlich nur die Stadt hinter dem Club. Hellmich selbst zieht  auch mal gerne Geld aus dem Verein.

Nehmen wir ein Beispiel: Die Firma des Sohnes von Walter Hellmich macht das Marketing für den Fußballverein. Dafür bekommt sie Prozente auf die Einnahmen. Erstaunlich, dass diese trotz mittelmäßiger Erfolg der Kicker nach oben weisen. In der aktuell verfügbaren Bilanz lag der Gewinn des Sohnes bei 1,1 Mio. Euro. Das meiste Geld stammte aus den Aktivitäten für die Kicker, denn ansonsten hat die Marketing-Firma nicht besonders viele Kunden. Hellmichs Sohn wollte uns gegenüber nicht sagen, wie viel Geld er mit dem MSV macht. Das ganze ist auch nur deshalb interessant, weil Hellmichs Spross in den Jahren zuvor kaum über die 500.000 Euro Hürde kam. Der MSV hat ihn vermögender gemacht.

Soweit das. Man kann dem Hellmich Sohn natürlich auch zu gute halten, dass er Sponsoren rangebracht hat und dafür belohnt werden muss. Andererseits kommen von den Geldgebern eben einige aus Duisburger Kommunalbetrieben. Und die hätte wohl auch jeder andere geholt.

Bleibt die Frage, wie der Filius von Hellmich Senior überhaupt den Marketing-Vertrag bekam. Nun: Die Story erzählt ein Ex-Aufsichtsrat der damals Verantwortung trug so: Im Jahr 2002 habe der Sohn sich mit einer so genannten Einstandsfee in Höhe von rund 1,4 Mio. Euro den Marketing-Vertrag beim MSV gesichert. Gut: Eine Einstandsfee nennt man das Antrittsgeld, das jemand dafür zahlt, dass er einen Vertrag unterschreiben darf. Bei einem Fußballclub ist das weder unnormal, noch ungewöhnlich.

Ungewöhnlich war damals etwas anderes, wie sich der Ex-Aufsichtsrat erinnert. So habe Walter Hellmich damit gedroht, das Geld aus der Einstandsfee  zurückzuhalten, bis klar ist, dass er in die Spitze des Vereines marschieren darf. Der Aufsichtsrat meint sich zu erinnern, dass Helmmich sinngemäß gesagt habe, verklagt mich doch, wenn ihr das Geld haben wollt. Erst nachdem ihm der  Job in der Vereinsspitze zugesichert worden war, habe er seinem Filius signalisiert, die Kohle auszuschütten.

Soweit die Fama. Wir haben uns die Fakten angesehen. Der Vertrag mit Junior wurde abgeschlossen, bevor Senior in die Vereinsspitze aufrückte.

Aber es gibt diese informelle Ebene. Und die habe Vater Hellmich bespielt, sagt der damalige Aufsichtsratmann, der zudem an den Gesprächen beteiligt war.

Wir haben bei Herrn Hellmich nachgehört. Er sagt:

„Der Marketingvertrag besteht seit Anfang 2002, also weit vor meiner Amtsübernahme. Die Zahlungen der Einstandsfee erfolgten zeitnah. Die Amtsübernahme als Vorstandsvorsitzender erfolgte im Juli 2002. Es gibt nicht die geringsten Verbindungen zwischen Amtsübernahme und Marketingvertrag.“

Das ist so nicht ganz richtig: Seit dem 3. Juli 2002 ist Hellmich Vorstandsvorsitzender des MSV Duisburg. Der Vertrag mit der Firma seines Sohnes ist seit dem 1. Juli 2002 gültig und wurde 2008 vorzeitig verlängert. Eine Ausschreibung der Vertragsverlängerung gab es nicht.

Auch für Walter Hellmich selbst hat sich das Engagement beim MSV gelohnt. Damals, als Hellmich an der Spitze des Clubs anfing.

Und zwar hatte der Senior den Auftrag zum Stadionsneubau gewonnen – wenige Monate bevor der Junior mit Ankündigung der Einstandsfee den Marketingvertrag abholte. Gut. Senior Hellmich war auch damals der günstigste Anbieter und damit sicher zu recht Gewinner des Wettbewerbes.

Doch nachher, als Hellmich im Amt war und den Club führte und das Stadion baute, da wurde die Anlage immer teurer. So teuer, dass die Kommunalen Unternehmen ordentlich Schotter in Millionenhöhe nachschießen mussten, damit das Ding fertig werden konnte. Hellmich hat sich also sozusagen als Vereinskönig selber Aufträge zugeschanzt. Interessant, oder?

Hellmich sagt dazu auf Anfrage:

„Durch Erweiterung des Business-Centers, zusätzlicher Fan-Shop, erweiterte Räumlichkeiten Geschäftsstelle, Inventar u.a. ist es zu Mehrkosten gekommen. Aus diesem Grunde wurden Darlehen auch von kommunalen Gesellschaften aufgenommen, die natürlich verzinst und regelmäßig getilgt werden.“

Tja, dieses Geld dürfte dann größtenteils der MSV erwirtschaften müssen, damit die Miesen abgestottert werden können. Tattas, die dem Club beim Sichern des Erfolgs fehlen.

Wie dem auch sei, heute ist Mitgliederversammlung beim MSV. Es gibt einige Leute, die Hellmich stürzen wollen. Vielleicht haben Sie Erfolg.
Hellmich selbst pokert wohl auf einen ehrenvollen Rückzug mit möglichst langer Karrenzzeit.

In der Zwischenzeit schaut schon mal die Kreditgebende HSH-Bank in die Bücher des Vereines, um zu sehen, ob überhaupt nach der Kredit für das Stadion zurückgezahlt werden kann. Hellmich findet das normal, schließlich müsse sich die Bank in ständig absichern, dass alles OK läuft.

Und am Ende haftet sowieso das Land für alles. Denn das Land hat die Bürgschaft für das MSV-Stadion-Darlehen übernommen.

Toll.