Zwischenraum: Ausstellungsfläche in Bochum

In der Bochumer Innenstadt besitzt die Stadt einen leerstehenden Ausstellungsraum. Eigentlich schade – mit dem könnte man doch mehr anfangen als ein paar Poster ins Fenster zu hängen.

Eine große Schaufensterfront zum Südring hin – das ist doch mal was. Unser heutiges Angebot zur Zwischennutzung liegt Mitten in der Bochumer Innenstadt und war einmal Teil eines sich edel gebenden, australisch angehauchten Restaurants. Aber Koala-Burger und Schnabeltier-Spieße fanden wohl nicht allzu viele Anhänger. Heute wird ein Teil der Ex-Braterei von Gravis genutzt, der andere Teil steht leer. 220 Quadratmeter Fläche hat der Laden. Er könnte als Ausstellungsraum oder Showroom für Modekram genutzt werden. Auch Live-Perfomances sind möglich. Wer sich einmal vor Publikum nackt in mit Mayonaise eingeschmierten Kunstoffplanen wälzen möchte kann das hier tun: Das Lokal verfügt über zwei Duschen. Übrigens: Das Bermudadreieck ist gleich nebenan. Die Stadttochter EGR tut sich mit der Vermarktung schwer. Im Moment hängen nur ein paar Poster im Schaufenster. Obwohl die Miete laut Aushang mit 16 Euro den Quadratmeter billig ist, will keiner rein. Für Leerstand ist der Raum allerdings zu schön. Angebote für eine Zwischennutzung nimmt die EGR entgegen.

Ebenfalls zu diesem Thema:

Zwischenraum: Traumimmobilie im Dortmunder Kreuzviertel…Klick

Vom Sinn und Unsinn der Zwischennutzung…Klick

Aufruf: Wir suchen leerstehende Häuser…Klick

Jochen Malmsheimers ungeliebte Wahrheiten

Der Kabarettist Jochen Malmsheimer hat mit einem Grußwort zur Eröffnung des Zeltfestivals Ruhr Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz gegen sich aufgebracht. Dabei hat er nur die Wahrheit gesagt.

Entegegen der landläufigen Meinung ist Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz nicht die nette „Otti“, als die sie sich in der Öffentlichkeit gerne darstellt. Unter vielen Mitarbeitern des Rathauses genießt sie den Ruf Beratungsresistenz mit Kommunikationsunfähigkeit auf das Trefflichste zu verbinden. Was sie nicht mag ist Kritik, und die gab es bei der Eröffnung des Zeltfestivals Ruhr von dem Kabarettisten Jochen Malmsheimer reichlich. Klar dass sich Scholz nicht entblödete sich bei den Veranstaltern zu beschweren. Dabei hatte der nur gesagt was eigentlich fast alle denke die ich kenne – und das gar nicht lustig sondern voller Grimm: Das die Stadt ihr nichtvorhandenes Geld für ein überflüssiges Konzerthaus raushauen will, dass Millionen aus Blödheit einfach verschlampt worden sind (Natürlich ohne Konsequenzen für irgendwen) und dass der Platz der Europäischen Versprechens einfach nur Bauernfängferei ist. Das alles kann man in den Ruhr Nachrichten nachlesen. Dort ist das Grußwort von Jochen Malmsheimer in Teile dokumentiert. Für jedes einzelne Wort gebührt ihm Dank.

Werbung


Der Ruhrpilot

Schlingensief: Rebell der Republik…Spiegel

Loveparade: Razzia bei Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller…Welt

NRW: Wer ist der bessere Kopf für die CDU?…Welt

NRW II: Land will Frauenhäuser finanziell stärken…Der Westen

Ruhr2010: Gute Nachbarn im Pott…Tagesspiegel

RuhrTriennale: Willy Decker muss loslassen, um kreativ zu sein…Der Westen

Bochum: Die Grußworte von Jochen Malmsheimer…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Der Polizeipräsident soll die Seite wechseln…Ruhr Nachrichten

Gamescon: Das bewegte Spiel…taz

Google: Der analoge Balkon- und Streetview…FAZ

Medien: ver.di warnt vor weiteren Sparorgien bei Zeitungen und Zeitschriften…Zoom

Wenig Spender bei Jedem Kind ein Instrument

Die Idee hat Charme: Jedes Kind im Ruhrgebiet soll in der Grundschule ein Instrument lernen. Vor allem für Kinder aus bildungsfernen Schichten eine große Chance. 2007 startete das Projekt Jedem Kind ein Instrument (JeKi) im Ruhrgebiet.

Zuvor war es erfolgreich in Bochum erprobt worden. Allen Kindern im Revier die Möglichkeit zu geben, ein Instrument zu lernen, ist teuer: Gut 42 Millionen Euro Kosten wurden bis 2011 vom Land NRW veranschlagt.

13,6 Millionen Euro stellt dabei das Land NRW zur Verfügung, die Kulturstiftung des Bundes 10 Millionen, 12,5 Millionen sollen von den Eltern kommen, 3,3 Millionen von den Städten, 630.000 Euro von der Zukunftsstiftung Bildung. 12 Millionen sollten zudem von Sponsoren und Spendern aufgebracht werden.

Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllt hat: Statt 12 Millionen Euro brachten Sponsoren und Spender nach einem Bericht des Landesrechungshofes bis zum April vergangenen Jahres nur gut eine Million zusammen. Und auch längst nicht jedes Kind im Ruhrgebiet hat die Chance an dem Projekt teilzunehmen. Zahlreiche Städte wie Alpen, Hünxe oder Wetter machen nicht mit. Von 900 Grundschulen im Revier beteiligen sich nur 650 an dem Programm. Jedes dritte Kind im Revier ist also auch weiterhin ohne Instrument.

Das soll sich künftig ändern. Manfred Grunenberg, Vorstand der Stiftung „Jedem Kind ein Instrument“ sagt: „Wir gehen auf die Städte zu und hoffen, sie zum mitmachen bewegen zu können.“ Das langsamere Wachstum hat für Grunenberg aber auch den Vorteil, dass das geringe Spendenaufkommen sich nicht ungünstig auf das Projekt ausgewirkt hat: „Wir konnten mit Hilfe der Städte die Instrumente kaufen. Das Geld hat gereicht.“

Und weil dem so war, hat man sich auch nicht mit aller Energie um mehr Spender bemüht: „Kurz nach unserem Start begann die Finanzkrise und wir standen bei den Spenden im Wettbewerb mit der Kulturhauptstadt. Unser Ziel ist es jetzt, mit den Spenden die Gebühren für die Kinder zu finanzieren, die aus Familien kommen, die nicht als Hartz IV Empfänger von den Gebühren befreit sind, aber bei denen es trotzdem finanziell eng ist.“ Ohnehin müssten die laufenden Kosten eines solchen Projektes staatlich finanziert sein: „Wir sind Teil der Bildungsinfrastruktur. Die muss gesichert sein und kann nicht von einem schwankenden Spendenaufkommen abhängen“.

Gefährdet ist das Projekt nicht. Auch die neue Landesregierung will JeKi auf das ganze Land ausdehnen. Andreas Kersting, Pressereferent des Kultur-Ministeriums NRW: „Grundsätzlich stehen wir dem Projekt positiv gegenüber. Allen Kindern den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen, ist ein zentrales Anliegen unserer Kulturpolitik. Da ist es folgerichtig, dass das Projekt auch über das Kulturhauptstadtjahr hinaus weitergeführt wird. Wir wollen das Projekt allerdings weiterentwickeln.“ Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung, wie vom Landesrechnungshof schon von der alten Landesregierung gefordert, sei in Auftrag gegeben worden. Und im September kommt dann auch noch einmal Geld in die JeKi-Kasse: Am 24.September. lädt Bundespräsident Christian Wulff zu einem Benefiz-Konzert des Violinisten David Garrett zugunsten von Jeki in die Kölner Philharmonie.

Der Artikel erschien in ähnlicher Form bereits in der Welt am Sonntag

Werbung


Der Ruhrpilot

adolf_sauerland
Adolf Sauerland

Loveparade: 10.000 Duisburger wollen Abwahl Sauerlands erwirken…Zeit

Loveparade II: Massen waren bei Loveparade ohne Steuerung…Der Westen

Loveparade III: Xtranews wehrt sich vor Gericht gegen die einstweilige Verfügung der Stadt Duisburg…Pottblog

Loveparade IV: Gegen die Stadt Duisburg…Law Blog

Kultur: BFBS schränkt Sendebetrieb ein…RP Online

NRW: Röttgens letzte Bastion bröckelt…Bild

Verkehr: Kein Geld für Bau des Ruhr-Express…Kölner Stadtanzeiger

Dortmund: …wird gepixelt…Ruhr Nachrichten

Bochum: Malmsheimers ordentliche Pöbelei beim Zeltfestival…Bo Alternativ

Bochum II: Schweißtreibendes Auftaktkonzert beim Zeltfestival  mit Jan Delay…Ruhr Nachrichten

Bochum III: Der Tortenprozess geht zügig weiter…Bo Alternativ

Dortmund: Wellen schlagen vor dem Nazi-Aufmarsch hoch…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Envio klagt gegen Zahlung von 1,5 Millionen Euro…Der Westen

Jubiläum: Ein Eispickel gegen den Kopf der Weltrevolution…Welt

Gängeviertel: Das Gewirr…taz

Medien: Westfalenpost mit irreführender Abonnentenbetreuung?…Zoom

Energie: Die Kraftwerksbetreiber müssen sich neu legitimieren…Frontmotor

RWE: Ein Mann und seine Meinung…FAZ

Ins Bett mit Ranga Yogeshwar: WDR Köln sucht Zuschauer, die sich über ihr Sexleben befragen lassen wollen

Mediabolo Logo

Eigentlich ist für mehr Sex im Kölner Fernsehen doch RTL zuständig. Und es gab auch mal Liebe Sünde. Doch der Staatsfunk holt auf: 400 Freiwillige dürfen nun über ihr Sexleben Auskunft geben – und ins ARD-TV-Studio.

Man scheint dazuzulernen in Köln: Vor 10 Jahren klagte man sich noch fremde E-Mail-Adressen ein, um mehr über das Privatleben der Deutschen zu erfahren. Doch das nahmen die so „Beglückten“ dem Sender übel.

Jetzt lockt man damit, zu Ranga Yogeshwar ins Fernsehstudio zu kommen und seine intimen Geheimnisse freiwillig preis zu geben.

Allerdings – keine Angst – Sie müssen keine sexuellen Geständnisse vor laufender Kamera machen, so wie einst bei Liebe Sünde. Das war dann ja Pornografie und wurde von den dummen Bayern, die natürlich gar keine Ahnung von modernem Lifestyle hatten, schon vor Jahren mit einer Polizeirazzia geahndet. Deshalb gibt es diese Sendung auch nicht mehr.

Ranga Yogeshwar ist dagegen schlau und befragt niemanden selbst. Das machen die deutsche Gesellschaft für Sexualforschung und Infratest für ihn. Anonym und schriftlich.

Wer dann den Fragebogen ausgefüllt hat, darf am 29. Oktober als Puplikum (sic! Also bitte alle brav Bohnen essen am Abend vor der Sendung! Mal schauen, ob Herr Yogeshwar dann ins Hyperventilieren kommt…) ins Fernsehstudio. Wenn er schnell genug ist, denn so groß ist das Studio nicht – es passen nur 400 Zuschauer hinein. Außerdem erwerben die Teilnehmer automatisch eine Waschmaschine, drei Handyverträge, ein Abo einer TV-Zeitschrift ihrer Wahl und natürlich das Fragezeichen. Die Sendung heißt Wer Wie liebt Deutschland? und hier ist das Bewerbungsformular der Kölner Castingagentur.