Gedanken zur Philharmonie Essen und einem Kulturbeutel

philiDie Philharmonie in Essen ist eines der Vorzeigeprojekte im Ruhrgebiet, der Kulturhauptstadt Europas. Hochgelobt und hochgepriesen. Doch irgendwie ist es ruhig geworden um die „gute Stube“ Essens, seit Intendant Michael Kaufmann vor gut anderthalb Jahren rausgeworfen wurde. Warum?

Ich habe mir am Wochenende das Programm der Philharmonie angesehen. Das lag der WAZ bei. In dem Programm waren so ziemlich genau 20 Veranstaltungen in der Philharmonie. Grob überschlagen wird der Bau für diese Veranstaltungen 60 Stunden im Monat genutzt. An nur 15 Tagen wird die Philharmonie im März bespielt. Das bedeutet: jeden zweiten Tag passiert da gar nichts, außer dass die Bürger Essens für den Unterhalt zahlen. Weil geheizt werden muss ja. Ein schöner Saal, der zu oft leer steht.

Im Programm in der WAZ war das aber schön wegfrisiert. Die 15 Spieltage liegen ja nicht gleichmäßig verteilt über den Monat. Sondern die Veranstaltungen knubbeln sich an den Wochenenden. Damit dass dann nicht so aussieht, als passiert in der Philharmonie gar nichts, wurden beispielsweise in eine Wochenlücke ein bunter Platzhalter gesetzt. Dort stand dann, wie man Karten bei der Philharmonie kauft und so was. Schön groß und farblich und auffällig. Anderswo stand in einem Kästchen, was wie ein Programmpunkt, dass ein Konzert mit Barbara Sukowa ausfällt, für das im Internet noch geworben wird.

Und wenn man noch genauer hinschaut, sieht man, dass der Philharmonie Saal sogar nur vielleicht 14 mal für Philharmonische Konzerte benutzt wird. Die anderen sechs Veranstaltungen finden in einem kleineren Nebensaal statt oder es sind Führungen durchs Gebäude oder Events des Jugendamtes oder so Sachen wie der  „Boogie Woogie Congress“

Kaufmann wurde damals geschasst, weil er seinen Etat angeblich überzogen hatte. Mir kam es so vor, als habe er dafür zumindest das Haus bespielt. Vielleicht hält heute sein Nachfolger den Etat ein. Dafür setzt aber eine Abwärtsspirale ein. Es wird weniger und weniger und das noch schlechter gemacht.

Damit ist das Haus kaum noch in der Lage, Geld über den Eintritt zu verdienen, um selbst die eigenen Kosten zu tragen. Das bedeutet, noch weniger Veranstaltungen und noch weniger Verdienst-Möglichkeiten können geschaffen werden. Wenn aber zu oft der Boogie Woogie Congress stattfindet, wird der Ruf des Hauses beschädigt, es kommen weitere billige Events – dafür aber irgendwann Anna Sophia Mutter nicht mehr. Ein Teufelskreis, den die Stadt Essen nur mit viel Geld durchbrechen kann, das sie aber offensichtlich nicht hat.

Mir graut vor dieser Lage. Zunächst wird das Problem zugekleistert, bis das Kulturhauptstadt-Jahr um ist. Die Philharmonie gilt immer noch als einer der wenigen Erfolge von Wolfgang Reiniger (CDU) und dessen immer noch amtierenden Stadtdirektor Christian Hülsmann (CDU). Und als einer der wichtigen Säulen der Hochkultur im Pott.

Nach dem Jahr aber geht es bergab mit der Philharmonie. Sie droht, kaputt gespart zu werden. Gott sei Dank wurde zumindest der Bau des nächsten Konzerthauses in Bochum bis auf weiteres abgeblasen. Das wäre die nächste Hochkulturruine geworden.

Ich kann heute die Leute gut verstehen, die sich gegen den Kaufmann-Rauswurf gewehrt haben. Ohne einen renommierten Spitzenmann kann eine Philharmonie schnell zur Halle für billige Volksbespaßung verkommen. Am Wochenende habe ich mit einem Kumpel drüber gesprochen. Der sagte den schönen Satz: „Die wollen Kulturhauptstadt machen, können aber gerade mal Kulturbeutel.“

Das Foto stammt von der Seite ruhr2010-tickets.de

Ruhrpilot – Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

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2010, Odyssee im Stadtraum

uliseeb_400hSechs Uraufführungen, 14 Stunden Schauspiel, 77 Schauspieler – im Ruhrgebiet wurde am Wochenende ein Theatermarathon gegeben. Doch  die „Odyssee Europa“ ist weniger Extremsport für Theaterjunkies als ein fröhlicher Ausnahmezustand.

Ein Glas Wein auf der Premierenfeier, „dann schlaf‘ ich wohl ein“. Ulrike Seybold vom Organisationsteam der „Odyssee Europa“ ist erschöpft. Gerade hat sie die aus dem Bochumer Schauspielhaus strömenden Theaterbesucher mit einem Megaphon angetrieben. Seit Wochen arbeiten die Organisatoren an den Abläufen des Wochenendes: „Die Mitreisenden begeben sich bitte in die bereit stehenden Busse“, scheppert es über den Theatervorplatz – auf zur nächsten Etappe, einer Schifffahrt mit Abendessen auf dem Rhein-Herne-Kanal Richtung Westen. Am Ende des ersten Tages bringt das Theater Oberhausen noch Uraufführung Nummer Drei.

Ein  Theatermarathon hat eigene Gesetze. Selbst Feiern wird zur logistischen Herausforderung. Die Polen, meint Anselm Weber der scheidende Intendant des Essener Grillo-Theaters auf dem Deck des Ausflugsschiffs, „die Polen haben schon um Sieben angefangen, da wird es nachher schwer reinzukommen.“ Gerade spiegeln sich die Lichter von Hafenanlagen im Fahrwasser des Rhein-Herne-Kanals, der Mond scheint über dem Südufer, Wanne-Eickel ist nicht weit. Die Idylle auf einem Fahrgastschiff „das älter ist als die Titanic“, wie der Kapitän stolz verkündet.
dobuehne_400qNoch betagter ist der Stoff, dem sich diese Theaterreise widmet: Die Odyssee von Homer, die älteste Reiseliteratur des abendländischen Kulturraums. Odysseus, ein Sieger von Troja, findet nicht zurück nach Ithaka zu Frau, zu Hof und Sohn. Der Gott Poseidon wütet gegen ihn, der Held muss über stürmische Meere, mit einer Zauberin leben. Beschützt von der Göttin Athene, bereist er sogar die Unterwelt, um seinen Weg zurück zu finden.

Für die sechs europäischen Schriftsteller, die sich im Auftrag der Ruhr 2010 dieses Stoffes angenommen haben, ist die Heimkehr Odysseus‘ einer der Ausgangspunkte. Nach zwanzig Jahren strandet Odysseus an der Küste Ithakas. Doch seine Gemahlin Penelope erkennt ihn kaum wieder, nassauernde Freier haben sich am Hof eingenistet und ihr erwachsener Sohn Telemachos. Odysseus tötet Penelopes Verehrer und alle Helfershelfer. Doch wie die Geschichte weiter geht, verliert sich in Mythen.

Am Essener Grillo-Theater hat der polnische Autor und Regisseur Grzegorz Jarzyna einen blassen Mann stranden lassen, der sein Gottvertrauen verloren hat. Einsam beginnt er ein stummes Gebet, bevor er in die Schlacht gegen die Freier zieht, den Tod findet er aber durch die Hand seines aufmüpfigen Sohnes. Um diese Rückkehr geht es auch im Finale, der am lautesten bejubelten Inszenierung am Sonntag Abend in Dortmund. Nun liegt Schnee auf Ithaka. Die Freier nennen sich  „Reformer“, sie haben Stauseen, Industrien, Schlachthöfe geschaffen, sie begnügen sich nicht mehr mit Odysseus‘ Weinkeller. In großem Stil beuten sie Ithaka aus, bis sie von Odysseus erschlagen werden. Müde hält er hernach seinen Sohn in den Armen – hält er ihn zu fest? „Odysseus, Verbrecher“ nennt der österreichische Autor Christoph Ransmayr seine Version der Odyssee, tapfer und wortkarg hat der Dramatiker die Theaterfahrt durchs Ruhrgebiet mitgemacht.

Zum Beispiel Oberhausen: Hier belauern sich vier Freier in Badehosen in einem leeren Pool. Bange warten sie auf Odysseus Heimkehr, ringen immer verzweifelter um Penelopes Gunst, die den mörderischen Wettkampf der Nebenbuhler wie die Spielleiterin einer Fernsehshow beobachtet. Als eine abschreckende Idee, mit der sich Penelope die Männer vom Leib hält, ist der Odysseus des irischen Autoren Enda Walsh übrigens der mächtigste dieses Wochenendes.

Nach einer kurzen Nacht steht Oliver Scheytt mit den anderen Reisenden im Foyer des Theaters an der Ruhr in Mülheim und wirkt schon sehr zufrieden mit dem Theater-Happening: „Wir sind bei den Leuten angekommen mit den Geschichten, der Idee, diesem Wochenende“, sagt der Geschäftsführer der Ruhr 2010 zur Halbzeit. Zu anstrengend sei das nicht, findet der Kulturpolitiker, oft bleibe noch Zeit für einen Kaffee, „und die Reisen empfinde ich als angenehm“.

muelnonn_400qDie Agentur „Raumlabor“ aus Berlin hat das Umfeld der Aufführungen entwickelt, auch die Busfahrt von Mülheim nach Moers am Ruhrdeich entlang. Rechts strömt der Fluss zum Rhein, links die Autobahn, dazwischen die Kleingartenanlage „Ruhrperle“; spitzgiebelige Häuschen, Deutschlandfahnen und blaue Autobahnschilder. Später passiert die Reisegruppe die weißen Riesen von Hochheide, trostlose siebziger Jahre Wohnsilos im Schmuddelwetter. Das Orkantief bringt Regen, Hagel und Wind von der Nordsee.

Das Moerser Schlosstheater spielt in einer ehemaligen Tennishalle eine weibliche, türkische Odyssee der Autorin Emine Sevgi Özdamar. Eine Irrfahrt der jungen Perikizi die um Auswanderung kreist, um Ausbeutung, Anpassung und auch für die Zuschauer in einem befreienden Hochzeitsfest gipfelt, einem „Bad in der offenen See“. Tee wird dazu gereicht, Süßigkeiten und Kolonya – türkisch Kölnisch Wasser. Dann ein Paukenschlag: Der Moerser Intendant bittet die Besucher für die kleine Bühne zu unterschreiben. An der Westgrenze des Ruhrgebiets befürchtet man, die Kommune werde das Theater schließen.

Die Irrfahrt endet in Dortmund, ein riesiges Straßenbahndepot, eine Festtafel für dreihundert Gäste, türkische Musik, türkische Küche, lange Schlangen, ein Stimmensummen. Das Paar nebenan ist einfach nur „glücklich“, diese Reise mitgemacht zu haben. Sie kommen aus Essen, haben das Theaterhappening trotzdem mit Übernachtung gebucht. Die Gelegenheit, sechs so unterschiedliche Stücke so kompakt vorgeführt zu bekommen, habe sie begeistert – aber noch mehr die „neuen Kontakte mit anderen Zuschauern oder unseren Gastgebern in Moers“. Und dann müssen ihm alle am Tisch von ihren Erlebnissen berichten und welches der Stücke, am besten gefallen habe.

gesicht_400qNatürlich ist dieser Reigen der Ruhrtheater auch ein Kräftemessen der Bühnen. Nicht nur die Autoren der Stücke, Vertreter der anderen Theater sind vor Ort, auch Prominente wie der Intendant des Berliner Ensembles. Mit Buhrufen reagierte Claus Peymann etwa auf den Hauptdarsteller an seiner alten Arbeitsstätte Bochum. Auf einer Guckkastenbühne hat Odysseus von seinem Abstecher in die Unterwelt berichtet – ein stark rauchender, fast leidenschaftsloser Held, der in dem Stück von Roland Schimmelpfennig auch als „Mann aus dem Lotto-Totto-Laden“ oder „Mann vom Sofortdienst“ geführt wird. Das Publikum hatte für das Spiel von Wolfgang Michael weit mehr übrig als Legende Peymann.

„Nein“, sie werde kein Ranking der Ruhrbühnen vornehmen, sagt eine Zuschauerin, Lehrerin aus Essen vor der letzten Aufführung: „Diese Art von Reise hat mich begeistert, diese Inszenierung mit uns“. Im Katalog der Odyssee stehe ja, dass es „um die Bühnenwerdung der Welt“ gehe. Ihre Theaterfreundin meint, sie habe selten mit so vielen Leuten gesprochen – komisch, dass es das nur bei einem solchen Happening gebe? War es das türkische Essen im Nordstadt-Depot, der frische Eindruck – diesen beiden gefiel die Auswanderer-Odyssee aus Moers besonders gut.

Nächste Termine: Sa/So 6./7. März 2010; Sa/So 13./14. März 2010; Fr/Sa 2./3. April 2010; Sa/So 22./23. Mai 2010

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Dortmund: Pohlmann will Langemeyer zur Kasse bitten

pohlmannDer Wahlbetrug in Dortmund könnte ein juristisches Nachspiel bekommen: CDU-OB-Kandidat Joachim Pohlmann will im Falle seins Wahlsiegs den ehemaligen OB Gerhard Langemeyer zur Kasse bitten.

Im Interview mit den Ruhrbaronen sagte Pohlmann, dass Langemeyer als oberster Wahlbeamter der Stadt einen  großen finanziellen Schaden zugefügt hätte, für den er nach Möglichkeit zahlen müsse: „Er bekommt ja eine Menge Geld vom RWE, davon kann er was an die Stadt zurückgeben.“

Langemeyer hatte vor der Wahl die wirtschaftliche Situation er Stadt verschleiert und gehört somit zu den Verantwortlichen für die OB-Neuwahl in Dortmund am 9. Mai. Pohlmann will auch eine Verhaltenskodex schaffen, der es verhindern soll, das Politiker schnell Posten bei städtischen Unternehmen übernehmen,  wie zuletzt der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende Hengstenberg, der auf einen lukrativen Job bei den Entsorgungsbetrieben der Stadt wechselte.  Hengstenbergs Verhalten verurteilte Pohlmann scharf.

Das ganze Interview bald hier auf den Ruhrbaronen.

Wagenknecht-Abmahnanwalt siegt gegen Blogger im einstweiligen Verfahren

sahra-wagenknecht_pressefoto1Wegen der Verwendung eines alten Pressebildes von Sarah Wagenknecht (Die Linke) hat der Abmahnanwalt der Fotografin Helga Paris vor dem Landgericht Berlin einen ersten Sieg gegen Blogs erzielt. Zuvor war er mit seiner Geldscheffelei noch vor dem Amtsgericht Charlottenburg gescheitert. In einer einstweiligen Verfügung hat nun das Landgericht beschieden, dass der Blogger Thomas Rodenbücher von xtranews eine Unterlassungserklärung abgeben muss, wonach er das Bild nicht mehr verwenden darf. Der Blogger muss die Kosten des Verfahrens tragen. Der Streitwert liegt bei 2000 Euro. Die Kosten demnach im Bereich zwischen 200 und 400 Euro. Das Geschäftsmodell eines Abmahnanwaltes hat also mal wieder gezogen.

Nach dem Sieg von Thomas vor dem Amtsgericht Charlottenburg habe ich gedacht, die Nummer wäre ausgestanden. Aber leider hat das Landgericht das nicht so gesehen. Es folgte einer Argumentation, die auch von Rechtsanwalt Markus Kompa hier vorgetragen wurde. Demnach war es im vorliegenden Fall belanglos, dass die Linke das nun abgemahnte Foto von Sarah Wagenknecht über zehn Jahre lang unwidersprochen als freies Pressefoto für den allgemeinen Gebrauch im Internet verbreiten hat. Es war belanglos, dass die Fotografin für das Foto damals gutes Geld von der damaligen PDS Dortmund bekam.

Das Gericht sieht es als Recht, dass der Abmahnanwalt nun für die Fotografin Helga Paris bei allen Bloggern im Internet abkassieren darf, die das Foto von Sarah Wagenknecht malk benutzt hatten. Der Abmahnanwalt Ronald Schmidt aus der Kanzlei Haupt hat auch die Ruhrbarone schon bedroht. Und weitere Blogs.

In unseren Augen ist das kein Recht. Die Gründe, die hier dagegen sprechen, sind in unseren Augen das stillschweigende Einverständnis von Paris in die Verbreitung ihres Fotos als kostenloses Pressefoto. Auch im Internet. Die Fotografin hat ZEHN Jahre tatenlos zugesehen, wie sich ihr Foto verbreitete, um dann plötzlich gierig zu werden.

Das Gericht hat nach meiner Auffassung den Zeitfaktor nicht richtig bedacht, wenn es darauf abhebt, dass der Abmahner seit einiger Zeit versucht, von den Linken Geld einzutreiben. Diese Versuche dort Geld einzusammeln sind ja durchaus gegebenenfalls OK. Aber diese Versuche gibt es auch erst seit jetzt vielleicht einem Jahr. Das Gericht sagt, diesen Streit sei bewiesen, dass die Fotografin nicht mit der Verbreitung ihres Fotos im Internet einverstanden gewesen sei. Gut, und was ist mit den zehn Jahren davor, als sie untätig zuschaute, wie sich ihr Pic verbreitete wie frisch geschnittene Fleischwurst? Selbst bei Anne Will wird das Foto von Wagenknecht auf der Internetseite benutzt. Aber dort kassiert der Abmahner offensichtlich nicht ab. er stürzt sich lieber auf Blogger. Supertyp der Anwalt.

b1Und warum hat sie diese Sache nicht öffentlich gemacht? Warum hat sie bewusst weiter Blogs ins Messer laufen lassen? Mehr noch, die Geldmasche von Abmahner Schmidt ins Causa Paris-Wagenknecht blieb unter der Decke, bis die Blogs  vor ein paar Monaten als neue Einnahmequelle entdeckt wurden. Deswegen ist es auch falsch, wenn das Gericht so tut, als hätten entweder der Blogger oder die Öffentlichkeit etwas von dem Streit zwischen dem Abmahner und den Linken mitbekommen können.

Mir drängt sich der Verdacht auf, als würde hier versucht, unter Missbrauch des Urheberrechtes Abmahngebühren einzutreiben. Das ist doch strafbar, oder?

Ich finde die Sache degoutant. Und hoffe, Thomas Rodenbücher findet die Kraft weiter zu kämpfen. Jetzt braucht er erstmal einen guten Rechtsanwalt und Hilfe für die bislang aufgelaufenen Kosten.

Wer was für ihn tun will, kann sich direkt an ihn wenden über xtranews.

Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Ich hoffe am Ende siegt die Gerechtigkeit. In der Diskussion zwischen Kompa und mir steht es damit 1:1.

Hier habe ich mehr über den Abmahner Schmidt geschrieben.
Wagenknecht-Abmahnanwalt kriegt nicht genug. Nach der ersten Klatsche zieht er vor das nächste Gericht
Sieg für Blogger. Abmahnanwalt erlebt Desaster in Sachen Wagenknecht
Update: Abmahnärger um Bild von Sahra Wagenknecht

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Ruhrpilot – Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

rau_ruettgersNRW: Raus langer Schatten…Der Westen

Literatur: „Ey Jupp, du altes Arschloch!“…Berliner Literaturkritik

Henri V: Merkel bei Premiere…Der Westen

Pro NRW: Rechten die Show stehlen…Bo Alternativ

Pro NRW: Kein Platz in Horst…Gelsenkirchen Blog

Pop: Festland…Spex

NRW: Die Rüttgers-Inszenierung…Wir in NRW

Ruhrgebiet: FDP-Vize Witzel im Interview…Pottblog

Frauen: Wozu noch Feminismus in Blogs?…Kontextschmiede

Geld: Geschäftsmodell Abmahnung…Süddeutsche

Online: Deutschland gegen Transparenz bei ACTA…Netzpolitik

Umland: Mescheder Kreistag…Zoom

AMI Leipzig: Renault Proprement

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Wir stellen einen dritten heißen Kandidaten für das Auto der Zukunft auf der Automobilmesse „Auto Mobil International“ (AMI) in Leipzig vor, diesmal mit Seifenkisten-Feeling.

Renault wird den Autoliebhaber in der Kompaktklasse mit dem preiswerten „Proprement“ überraschen, bei dem Karosserie und Antriebsenergie aus ein und demselben Werkstoff bestehen: Aus Seife. Drei Motoren in Frühlingsduft, Rosmarinöl und Kamille stehen zur Auswahl. Eine Variante mit ätherischen Ölen wartet noch auf die Straßenzulassung.

Nachdem der Renault-Motorenabteilung die Erlaubnis zur Kernspaltung verweigert wurde, experimentierte man in Boulogne-Billancourt mit umweltfreundlicher Kernseifenenergie. Der aus dem Auspuff kommende saubere Seifenschaum wird im Heckschaumspender aufgefangen.

Man sollte sich nicht davon irritieren lassen, dass das Werk nur kantige Fahrzeuge ausliefert. Mit einem serienmäßig beiliegenden Spachtel kann die Linie vom Fahrer in die individuell gewünschte Form gebracht werden. Autorisierte Dienstleister werben mit der Plakette: „Rein in jeder Form“. Renault spricht von einem Schönwetter-Auto.

Von Gastautor Manfred Ganswindt.