Neuer RVR-Chef gesucht

Alles Leiden hat einmal ein Ende. Jede Qual hört irgendwann mal auf. So auch beim RVR: Der sucht jetzt einen Nachfolger für Heinz-Dieter Klink.

Der Verbandsausschuss hat heute beschlossen, die Stelle des RVR-Regionaldirektors  auszuschreiben. Die Amtszeit des Mannes, der seit dem 1. März 2005 auf dem Stuhl des Regionaldirektors sitzt, endet Anfang kommenden Jahres. Heinz-Dieter Klink wird dann nicht mehr an der Spitze des RVR stehen. Mit Klink verlässt ein RVR-Chef seinen Posten, der seiner Aufgabe nie gerecht wurde. Noch nie gab es an der Spitze des Verbandes und seiner Vorgänger einen so schwache Figur. Klink war kaum mehr als ein Spielball der Politik. Der damalige SPD-OB von Dortmund, Gerhard Langemeyer, hob ihn ins Amt. Er wusste was Klink am besten konnte: Nichts tun. Rot-Grün wollte einen RVR-Chef ohne Profil und fand ihn in Klink.

Unter seiner Führung fiel der RVR in einen geistigen Tiefschlaf. Ideen? Initiativen? Fehlanzeige. Selten hat ein Mann in gut fünf Jahren weniger bewegt.

Der Klink Nachfolger soll, so haben es SPD und Grüne zumindest angekündigt, mehr Format haben. Jemanden mit weniger Format als Klink zu finden dürfte allerdings auch schwierig werden.

taz als iBook auf dem iPad

Die Zeitung als Buch: Die taz kann man seit gestern als iBook auf dem iPad lesen. Das verkünden die tazler stolz in einer Pressemitteilung. Natürlich ohne taz-nrw, denn die wurde ja eingestellt. Aber sonst geht alles. Der Spaß kostet 99 Cent pro Ausgabe. Die taz ist nach eigenen Angaben die erste  Tageszeitung in Deutschland die diesen Vetriebsweg nutzt.

Mehr dazu auf dem taz-Blog

Wanne-Eickel muss schön sein…

Ein Freund meiner Eltern aus Argentinien war zu Besuch im Ruhrgebiet. Sein wichtigstes Ziel: Wanne-Eickel.

Kulturhauptstadt 2010. Die ganze Welt starrt gebannt auf das Ruhrgebiet. Carlos nicht. Der hat alles schon gesehen, schipperte auf Schiffen den Yang-Tse hoch und runter, arbeitete in Deutschland und Schweden, tourte durch Südamerika, plantschte schon im Mittelmeer und war nun für ein paar Tage im Ruhrgebiet.

Der Grund für den Besuch war ein Name, den er auf einem Bahnhofsschild gelesen hatte: Wanne-Eickel. Und weil er sowieso gerade für ein paar Wochen in Deutschland ist, wollte er sich nun die Stadt mit dem lustigen Namen anschauen. Und das was so in der Nähe von Wanne-Eickel liegt: Dortmund, Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Duisburg. Das Ruhrgebiet.

Zwei Tage war er zusammen mit meiner Mutter auf eigene Faust unterwegs, einen halben Tag durfte ich den Fremdenführer spielen. Ich zeigte ihm Wanne-Eickel, Bochum, Gelsenkirchen und Duisburg. Die für Eingeborene wenig überraschende Erkenntnis: Bochum sieht aus wie Wanne Eickel. Wanne Eickel wie Gelsenkirchen. Marxloh und Bruckhausen sehen etwas schlimmer aus. Aber nicht wesentlich schlimmer. Der Innenhafen war ok. Die Dortmunder Innenstadt fand Carlos besser als die City Frankfurts.
Warum diese gleichförmige Masse die sich Ruhrgebiet nennt aus 53 Städten besteht, konnte ich ihm nicht erklären. Aus Carlos Sicht ist das Revier mit seinen fünf Millionen Menschen noch nicht einmal allzu groß. Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens, hat mehr als doppelt so viele Einwohner.

Was Carlos noch auffiel: Das Ruhrgebiet war grüner als erwartet und überraschenderweise flach. Er hatte es gebirgiger erwartet. Und dann fand er, dass wir alle angeben: Mit der Größe der Unis, des Bermuda-Dreiecks, den Kosten den Museum Folkwangs und so weiter. Carlos fand das ein wenig provinziell. Unis, Museen und Kneipenviertel hat jede Stadt. Was ist daran schon besonders?

Spannend fand er es, sich mit dem öffentlichen Personennahverkehr durch das Ruhrgebiet zu bewegen. Dass jede Stadt andere Fahrscheinautomaten hat, dass man mal in der Bahn, mal vor der U-Bahn die Karten abstempeln muss und es auch Karten gibt, die nicht abgestempelt werden müssen, trug zur Unterhaltung bei. Die Menschen fand er freundlich, aber ein wenig zu redselig. An der Supermarktkasse wollte er nicht unbedingt über die Krankengeschichte der Kassiererin informiert werden.

Ich denke, es hat ihm hier ganz gut gefallen. Aber auch nicht so gut, dass er wiederkommen wird. Denn jetzt kennt er ja Wanne-Eickel. Und was da so alles in der Nähe liegt.

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Der Ruhrpilot

Opel: Opel muss sich ohne Bundeshilfen sanieren…Welt

Opel II: Merkel lässt Opel hoffen…FAZ

Opel III: Bochumer reagieren bestürzt nach Absage für Opel…Der Westen

Opel IV: Merkel sucht mit Bundesländern neue Lösung für Opel…Ruhr Nachrichten

NRW: Hogwarts meets NRW…Pottblog

Dortmund: Bildungs-Demo in Dortmund lautstark und friedlich…Der Westen

Bochum: DüBoDo-Gegner scheitern vor Gericht…Ruhr Nachrichten

Essen: Rot-Weiss Essen vor dem Neuanfang…Der Westen

Ruhr2010: Mild Pitch…Kochplattenteller

Umland: Fraktionsvorsitzender der freien Wählergemeinschaft “MbZ” schreibt für die “National-Zeitung”…Zoom

Debatte: Die nützlichen Idioten der Islamofaschisten…Achse des Guten

Steuern: Die Mittelschicht als Geisel…Frontmotor

Internet: Eine Definition von Netzneutralität…Netzpolitik

Recht: Jugendmedienschutz-Staatsvertrag ist ungeeignet für alle Alterstufen…Xtranews

Röttgen erzählt Mumpitz zu Elterngeld

Arme Menschen, Hartz IV-Empfänger, kriegen kein Elterngeld mehr. Die Millionärsgattin aber, die nie einen Tag gearbeitet hat, bekommt trotzdem weiter den Mindestsatz von 300 Euro im Monat. Die Dame des Reichen kauft sich davon vielleicht eine neue Kette, die armen Menschen müssen verzichten.

Das ist unglaublich. Aber trotzdem wahr.

Norbert Röttgen, Bundesumweltminister von der CDU, verteidigt das ungerechte Streichen bei „Hart aber Fair“:

Das Elterngeld sei nie für Leute gedacht gewesen, die nicht arbeiten, sagt er.

Auf den Einwand, auch die Millionärsgattin habe nie gearbeitet, meint Röttgen: Es gehe ja nicht um die Millionärsgattin. Man wolle eben den Handwerkersgattinnen, den nicht arbeitenden Frauen von Pförtnern und Gerichtsvollziehern nichts wegnehmen. Sprich den Menschen, die CDU und FDP wählen sollen.

Das ist keine gerechte Politik.

Was ein unglaubliche Mär. Dagegen sind Proteste sehr gerechtfertigt.

Die Regierung wird den Konflikt nicht durchstehen können.

Ich glaube das erstemal an eine gescheiterte Merkel-Regierung.

Es sei denn, es kommt schnell zu Korrekturen, die diese unmögliche Röttgen-Argumentation beenden.

Update: Brüderle lässt Opel fallen – und Merkel fängt auf

Der Autobauer Opel muss ohne Hilfe der Bundesregierung auskommen. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle sprach sich gegen eine Bürgschaft aus.

Auf den ersten Blick mag die Entscheidung ordnungspolitisch gesehen korrekt sein. Allerdings hat das Votum einen faden Beigeschmack. Denn Brüderle begründete seine Absage für die Staatsknete auch mit der Intervention anderer Autobauer. In den vergangenen Tagen hätten ihn Wirtschaftsvertreter „eindringlich“ vor drohenden Wettbewerbsverzerrungen gewarnt, sollte der Bund bei Opel als Bürge einspringen.
Was nun passiert, steht auch in dem kurzen Statement des FDP-Wirtschaftsministers: Der Automarkt sei von erheblichen Überkapazitäten geprägt. Ergo: Bei Opel folgen nun tiefe Einschnitte. Das Fragezeichen hinter dem Werk in Opel ist nun richtig dick geworden. Die Hoffnung ruht nun auf Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie könnte noch eine Bürgschaft für Opel bewilligen.

Update: Und Merkel ist zügig dazwischen gegangen. In Sache Opel sei das letzte Wocht nicht gesprochen, erklärte sie nach Brüderles Njet. Zusammen mit den Ministerpräsidenten der betroffenen Bundesländern will sie nun beraten, wie der GM-Tochter doch geholfen werden könnte.

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