Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet.

Ruhr2010: Ruhrgebiet feier schlicht und stur…Spiegel

Musik: Stirb langsam…FAZ

Ruhr2010 II: Ruhrgebiet drück Kulturhauptstadt an Herz…Der Westen

Ruhr2010 III: Capital of Culture…ABC

Ruhr2010 IV: Wozu Kulturhauptstadt?…Zeit

Ruhr2010 V: Besucherandrang bei Eröffnung…Ruhr Nachrichten

Ruhr2010 VI: Also wenn… …Rotwangblog

Ruhr2010 VII: MiR in vollem Glanz…Gelsenkirchen Blog

Ruhr2010 VIII: Komm zur Ruhr…Prospero

Ruhr2010 IX: Die Überflüssigen…Bo Alternativ

Ruhr2010 X: Ich bin Kulturhauptstadt…Kueperpunk

Ruhr2010 XI: Komm zur Ruhr…Süddeutsche

Ruhr2010 XII: Identität als Ruhrstadt…Deutschlandfunk

Ruhr2010 XIII: Kultur durch Klimawandel…NMZ

Ruhr2010 IVX: Etwas Größenwahn muss sein…Welt

NRW: Rüttgers kann sich nicht mehr sich sein…Tagesspiegel

NRW II: FDP Signale an die SPD…RP Online

Debatte: Die heterarchische Kommunikation…Weissgarnix

Rechte: Menschenkette gegen Pro NRW…Prospero

Dortmund: Schlechtes Marketing…Der Westen

Dortmund II: Diegel kontert SPD-Vorwürfen…Ruhr Nachrichten

Update: Party im Schnee

Kurze Reden, Strukturwandel, Freude und ja, das Ruhrgebiet hat sich gemacht: Mit einem Festakt auf Zollverein wurde gerade die Kulturhauptstadt eröffnet.

Eine Open-Air Party im Schnee – in den Alpen Alltag, im Ruhrgebiet schon etwas Besonderes. Wenn man über das tief verschneite Zollvereingelände geht, kommen einem vermummte Gestalten entgegen. Die Bierstände, im Ruhrgebiet sonst von Menschentrauben umlagert, sind noch verweist. Gut 500 Menschen haben wir vorhin auf dem Geländer gezählt, aber die Party geht ja auch erst nach 18.00 Uhr los.

Eins ist aber auch klar: Katastrophal war hier gar nix –  mal von den Ruhrgebiets-Rappern abgesehen. Die Veranstalter hatten unvorstellbares Glück mit dem Wetter: Januar – das bedeutet Nieselregen und Temperaturen um die vier Grad. Schmuddelwetter. Schnee und ein wenig Frost – das ist das perfekte Wetter für Aussenveranstaltungen im Winter.

Gerade ist es hier sehr schön. Die Leute laufen herum, freuen sich und frieren nur ein wenig. Wir sind leider bis jetzt in keine Veranstaltung hineingekommen. Wir wollten einen ZDF-Film sehen. Aber da war alles voll. Wir wissen jetzt nicht richtig, was wir tun wollen. Schauen uns einfach um.

Mittlerweile hat es aufgehört zu schneien, und auch der Wind hat sich gelegt. Mit vernünftiger Kleidung kann man es jetzt gut draußen aushalten. Etwas Zauberhaftes liegt über dem Zollvereingelände: In den Büschen hängen Boxen, man hört Klanginstallationen, und viele Gebäude sind illuminiert. An den zahlreichen Ständen können sich die deutlich zahlreicher werdenden Besucher über die verschiedenen Projekte informieren. Im Hinterhof von Pact-Zollverein zieht ein Irrgarten aus weißen Ballonen die Besucher an. Wirklich nett hier.

 

Update: Richtig schön war es im Umfeld der Kokerei. Dort wurde das Stück Klangfarbe aufgeführt – Neue Musik, eigentlch nicht meine Sache. In diesem Ambiente, an der beleuchteten Eisbahn, war es fantastisch. Auch die Feuer-Performances haben sichj gelohnt. Schade dass auf der Hauptbühne so etwas wie eine dröge WDR-Lokalzeit ohne Pause gebracht wurde – da hätte man sich etwas mehr Mühe beim Programm geben können: Grönemeyer nicht nur für geladene Gäste, Kapelle Petra, Boris Gott, Kreator…es hätte genug gegeben was man hätte zeigen können und nicht gezeigt hat.  Fazit: Es war toll und es hat sich gelohnt, dabei zu sein. Vor allem abseits der Hauptbühne gab es viel zu entdecken. Am Ende waren es deutlich mehr als 10.000 und als wir um 22.00 gingen kamen immer noch mehr Leute an als abfuhren.  Morgen gibt es einen ausführlichen Bericht, Fotos und Videos.  

Hihihi – mächtig was los da:

Rapper rappen – Ich ess Pommes mit Mayo. Und in Herne bin ich immer wieder gerne. Wozu soll ich in die Ferne. Hahahaha

Jetzt verstehe ich, warum das ZDF das nur in einer Zuschauerbefreiten Zeit senden wollte. 🙂 Aber wem es gefällt. Und dann kommt noch der Steiger – Glück Auf – Das Licht an in Jazz. Bin mal gespannt auf die Reaktionen der Zuschauer, die sich den Kram in der Kälte ansehen mussten.

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Miese Miss Daisy ist da

Ich sitze in Bottrop. Und hier ist die Miese Miss Daisy definitiv da. Ein unglaublich beschissenes Wetter. Der Schnee kommt aus allen Richtungen – meist horizontal direkt ins Gesicht. Fehlt nur das Wolfsheulen, um sich wie in Sibirien zu fühlen.

Wie dem auch sei. Ich geh wieder vor den Kamin und lese weiter in meinem Buch. 🙂 Aktuelle Infos zum Wetter im Revier habe ich nur hier gefunden. klick

Clement: Heucheln bei Ruhr2010

Wolfgang Clement  lobt das Ruhrgebiet in der aktuellen Welt und fordert das Zusammenwachsen des Reviers. Pure Heuchelei.

Als ich vorhin den Artikel von Wolfgang Clement in der Welt las, fiel mir mein mit Gelbwurst belegtes Knäckebrot aus der Hand. Clement zum Ruhrgebiet:

So ist jetzt erstmals eine ganze Region mit mehr als fünf Millionen Einwohnern, elf kreisfreien Städten und vier Kreisen „Kulturhauptstadt Europas“ (…) Es wäre wunderbar, wenn daraus noch mehr würde: Nämlich die eine „Metropole Ruhr“, die dieser so großartigen, dieser geschundenen und immer wieder aufgestandenen Region eine bessere, eine großstädtische, eine europäische Zukunft geben würde.“

Als er noch in der Regierung war, hat niemand ausser Johannes Rau so engagiert dagegen gearbeitet, dass das Ruhrgebiet zusammen wächst. Clement war wie Rau, der einmal sagte: „Was ich auf keinen Fall will, ist ein einheitliches Ruhrgebiet, womöglich noch mit einem eigenen Ruhrbezirk. Da werde ich Gesinnungstäter“, ein Blockierer, eine Verhinderer in Sachen Ruhrgebiet. Frisch an der Macht wollte er die einzige Klammer die das Ruhrgebiet damals hatte, den Kommunalverband Ruhrgebiet, durch eine Agentur Ruhr ersetzen,  deren einzige Aufgabe die Verteilung von Fördermitteln gewesen wäre. Mit Mühe ist das damals verhindert worden.

Clement überzog das Ruhrgebiet mit teuren und sinnlosen Leuchtturmprojekten. Erinnert sich noch jemand an HDO? Geleuchtet hat keiner die Türme. Clement war immer nur ein Lautsprecher, einer versagte, wenn es ernst wurde. Er setzte zig Millionen in den Sand.

Als das Ruhrgebiet sich für die Olympiade bewerben wollte, setzte Clement durch, dass Düsseldorf der Hauptort der Bewerbung wurde, die natürlich floppte. Als das Ruhrgebiet anfang sich für die Kulturhauptstadt zu bewerben, setzte das Land auf Köln. Clement hat nichts für das Ruhrgebiet geleistet. Wenn ausgerechnet er heute in der Welt von einer Metropole schwärmt ist das nichts als pure Heuchelei. Warum kann dieser Mann nicht einfach mal den Mund halten?

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Ruhr2010: "Entecken Sie Deutschlands neue Hauptstadt"…Spiegel

Dortmund: Kopf an Kopfrennen bei OB-Wahl…Der Westen

Ruhr2010 II: Schief im Westen…Spiegel

Ruhr2010 III: Rutsch-Party…FAZ

Ruhr2010 IV: Sonderteil…FAZ

Ruhr2010 V: Das Revier feiert den Wandel…Welt

Ruhr2010 VI: Sonderteil…Welt

Ruhr2010 VII: Feeling His Was…Financial Times

Ruhr2010 VIII: Een cultuurmetropool op maat…De Standaard

Ruhr2010 IX: "Die ist eine Region im Aufbruch"…Wirtschaftswoche

Antisemitismus: Hermanns Gruppentherapie…xtranews

Pro NRW: Kurzer politischer Einwurf…Hometown Glory

Pro NRW II: Widerstand gegen Rechtspopulisten…Der Westen

Blogs: Tortenprozess am Dienstag…Bo Alternativ

Debatte: Das wahre Gesicht Mohammeds…Welt

Gelsenkirchen: Lofts für Bismarck…Gelsenkirchen Blog

NRW: Rüttgers Rhetorik…FR Online

Schweine: Erhalten durch Aufessen…Genussbereit

Wirtschaft: Schumpeter und das Ende des Bürgertums…Weissgarnix

Literatur: Lesung im virtuellen München…Kueperpunk

Ruhrmuseum & 2010 – Der ganz große Bildungsgutschein

Ein Sneak-Preview in das Ruhrmuseum, ein Live-Bericht von der Generalprobe zur Kulturhauptstadteröffnung. Aus dem feinen Pressezentrum im Sanaa-Gebäude (Ex-Designschool), von der Kohlenwäsche (Ruhrmuseum) und der Kokerei (OpenAir-Probe) auf Zollverein. Mit Updates, chronologisch von unten nach oben zu lesen.

16.30 Uhr
Brrr. "Wo das geht, geht alles"? Nun, "alles" im Sinne von "hart wie Kruppstahl" vielleicht. Das Publikum der Generalprobe sitzt auf Plastiktüten, die okaye Designstühle abdecken. Der alte Fritz (Pleitgen) hat O. Scheytt eine Kosakenmütze geschenkt, dann haben beide Champagner gegen das Lampenfieber getrunken. Es gibt schwer zu findende Wolldecken und es zeigt sich, dass Scheinwerferlicht nicht zwingend wärmt. Die 2010-Belegschaft macht sich Sorgen, ob die Politikgäste bei dem zu erwartenden Verkehrschaos morgen pünktlich da sein werden. Übertragen wird nun doch live im ZDF, und man mag sich fragen, warum es wohl nur die Optionen "frierender Ehrengast auf Tribüne", "Pressemensch vor Leinwand im Architekturkunstwerk" und "TV-Heimglotzer" geben wird, und nicht z.B. Leinwände in den Hallen. Oder springen gar Gastwirte darauf an? Wohl kaum, ist ja kein Fußball.
Nun, es ist ja nur der Festakt, aber wie bei allen hoheitlichen Inszenierungen darf wohl schon hinterfragt werden, was diese über den Bezug zum "Volk" und die "Botschaft" allgemein aussagt. Und so ist das Volk beim Festakt nunmal einfach real recht außen vor – und darf erst zum "Kulturfest" richtig dazukommen. Und die vielgerühmten "Bilder"? Die Kulisse der Kokerei ist ja bekannt: Stahl, Rost, Martialisches. Darin tummelt sich denn quasi die Kultur ein wenig, ob beim Tanzen des Kulturhauptstadt-Logos oder beim Lied von Grönemeyer. Die seit IBA-Zeiten den Diskurs dominierende Architektur hingegen bestimmt das "große Ganze": Es sind die alten Bilder, vor denen Aufbruch vielleicht nur simuliert wird. "Wir sind das Feuer" ist das Motto des Eröffnungsfeier-Intendanten Gil Mehmert. Aber können die Menschen dieses alte (Architektur- und Industrie-)Erbe wirklich erwärmen? Man sieht eher etwas wie "Wir werden immer noch verheizt" vor sich, also eher "Wir sind die Kohle". Dass heute tapfere Freiwillige die Statisten geben und sich nur bedingt am Scheinwerferlicht erwärmen können und morgen die Ehrengäste erst recht tapfer zittern müssen, das ist natürlich irgendwie auch schön. Es ist aber vor allem schade, dass wie seit Jahrzehnten vor allem "Durchhaltevermögen", "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung" und "Was nicht passt, wird passend gemacht" als Bilder transportiert werden. Und das ist leider alles, nur nicht "Wandel durch Kultur". Schade, aber typisch. Das Programm zum Kulturfest am Samstag und Sonntag und ein paar News unter: http://www.ruhr2010.de/

14.00 Uhr
Nun, 55 Millionen und mehr für das Ruhrmuseum. Das ist viel Geld für eine darbende Region. Aber es ist vor allem die Möglichkeit für die Menschen hier, auch durch ihre Gäste, selbst-bewusst zu werde. Wäre das Ruhrgebiet jetzt aus der Adoleszenz heraus, könnte man sagen: Hier sieht man, wie wir wurden was wir sind. Das Ruhrmuseum existiert nämlich an einem Ort, der einmal kein Gebäude, sondern eine Maschine war, eine Kohlenwäsche, die die Kohle vom Rest-Berg trennte. Mensch-Maschine, darum geht es hier schon strukturell, denn wie einst die Arbeiter werden nun die Besucher durch die (ehemalige) Maschine geschickt.
Mit der längsten Rolltreppe der Welt hinauf, dann der Bereich "Gegenwart" mit Film- und Fotodokumenten der Gegenwartskultur der Region. Fritz Eckenga, Problemviertel, Fußballdevotionalien, leicht Interaktives. Dann von Ebene 17 auf Ebene 12. Hier: "Gedächtnis". Warum letztlich die Natur (und dementsprechend ihre Ausbeutung durch den Menschen) diese Gegend geprägt hat. Mittelalter, Religion. Viele exquisite Exponate. "Geschichte" ist noch eine letzte Ebene darunter. "Neuere Geschichte", könnte man sagen, das Profil der Region Prägendes, nicht ohne Nationalsozialismus, Emanzipationsbewegungen, Strukturwandel natürlich. Überhaupt zeigt sich die Identität der Region sehr als eine zerrissene. Wo nun die Regierungsbezirke sind waren es früher ähnliche Strukturen. Vielleicht findet sich das Ruhrgebiet als solches erst mit der Musealisierung seiner fremdbestimmten Geschichte. Das Ruhrmuseum wird dann einen großen Anteil daran haben. Zumindest wenn die Menschen das Angebot für sich nutzen (und nicht nur auf der großen Kulturhauptstadtsparty mal wieder versaufen – der Bericht von der Generalprobe im Anschluss am späteren Nachmittag). Tag der offenen Tür im Ruhrmuseum am Sonntag. http://www.ruhrmuseum.de (Foto: Brigida Gonzáles)

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SPD-Dortmund: 11 mal roter Beton

Alles sollte anders werden nach Langemeyer: Offen wollte die SPD sein, selbstkritisch und Dialogbereit. Doch im Alltag wird wieder der rote Ruhrgebietsbeton angerührt, um die Macht zu erhalten.

Wie die WAZ meldet,  werden 11 Ratsmitglieder gegen die Neuwahlen des Rates klagen. Auch gegen die Neuwahlen aller Bezirksvertretungen klagen Sozialdemokraten – die Partei hatte sich noch im Dezember für Neuwahlen ausgesprochen. Damit ist klar: Rat und Bezirksvertretungen können nicht neu gewählt werden – die Verfahren vor den Verwaltungsgerichten können Jahre dauern. Von der neuen Offenheit, von der Transparenz, von der Dialogbereitschaft von der SPD-Chef Franz Josef Drabig sprach, ist nicht viel übrig geblieben. Für eine Politik des Neuanfangs stehen große Teile der Fraktion nicht zur Verfügung – auch gegen den Willen der Partei.  Die Gründe? Die Wahl sei zu teuer, es gäbe zwei Gutachten mit verschiedenen Positionen, die Ehre der SPD, Pflichterfüllung… . Muß man das ernst nehmen?  Nein, das fast dreckige Dutzend hält seinen Kopf hin, um die Macht der SPD zu retten. Und natürlich das eigene Pöstchen. Man setzt auf das kurze Gedächtnis der Wähler. Die Quittung könnte der SPD-OB Kandidat Sierau zahlen. Mal schauen wie die Forsa-Umfrage Morgen ausfällt – die allerdings vor Bekanntwerden der SPD-Klage gemacht wurde.
Wer wissen will, wie man eine Partei ruiniert, wie man jede Glaubwürdigkeit verliert, der sollte nach Dortmund schauen. Die Dortmund Eleven sollten aus der SPD-Fration ausgeschlossen werden – werden sie es nicht, werden sie von der Fraktion gedeckt. Sollte das der Fall sein, und davon gehe ich aus, ist die SPD im Dortmunder Rat nicht bündnisfähig. Mit der SPD-Fraktion im Dortmunder Rat sollte keine andere Fraktion gemeinsame Sache machen. Sie agiert mit zwei Gesichtern.

Die echte Ruhrgebietshymne von den Spardosen

Gerade hab ich das neue Video von den Spardosen gefunden. Gutes Zeug. "Glück Auf Ruhrgebiet" – Hörpflicht.

Wie ich beim Pottblog gelesen habe, ist die Nummer ein Mitmachvideo. Das heißt, jeder, der will, kann da an dem Video weiter mitstricken. Näheres dazu kann man unter spardosen-terzett.de erfahren.

Und hier noch wenig merh Musik zum Runterladen und weiterhören von den Spardosen.

Man kann die Lieder bei iTunes kaufen oder mitsamt der CD auf der Seite der Spardosen bestellen: klack