Ruhrpilot – Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

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Fußball: Das große Revierderby…Pflichtlektüre

Ruhrgebiet: Weit entfernt von der Spitzenregion…Der Westen

Ruhr2010: Neues Römerjahr…RP Online

Duisburg: Widerstand gegen Rechte…Der Westen

Linkspartei: Stalinismus durch die Hintertür…Exportabel

Wirtschaft: Gründe gegen Bedingungsloses Grundeinkommen…Weissgarnix

Finanzen: RWE-Aktien oder Umlageerhöhung…Zoom

Bahn: Neue Hoffnung für den Rhein-Ruhr-Express…Der Westen

Auf die Knie, Leutheusser-Schnarrenberger!

zollitsch2Erzbischof Zollitsch, der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, verlangt von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger eine Entschuldigung. Sie warf der Kirche vor, bei der Verfolgung von Kinderschändern nicht eng genug mit den Strafverfolgungsbehörden zu kooperieren.

Was für eine Frechheit: Da regt sich die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger darüber auf, dass die katholische Kirche jahrzehntelang Pfarrer nicht bei der Polizei angezeigt hat, die Kinder vergewaltigt haben. Das ist natürlich bei einem Offizialdelikt wie Kindesmissbrauch eine Unverschämtheit von Leutheusser-Schnarrenberger. Am Ende käme noch jemand auf die Idee, gegen all die Pfaffen zu ermitteln, die ihre Kumpels nicht sofort bei der Polizei angezeigt haben, nachdem sie wussten, dass sie sich an Kindern vergangen haben. Überhaupt: Wie kommt ein Mitglied der Bundesregierung dazu, seine Stimme gegen die Kirche zu erheben? Das Pack ist doch nur vom Volk gewählt worden, mag sich da der Kirchenfunktionär denken. OK, wir dürfen die Kirche bezahlen, auch die Gehälter der Bischöfe und auch noch die Lehrer, die Religion unterrichten, aber unsere Repräsentanten haben gefälligst den Mund zu halten.

Es bleibt dabei: In jedem Dorf gibt es einen, der Licht bringt – der Lehrer. Und einen, der es wieder löscht – der Pfarrer.

AMI Leipzig: Ferrari Camouflage

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Die Zukunft des Automobils zeigt sich, wenn sich im nächsten Monat die Leipziger Pforten für die Automobilmesse „Auto Mobil International“ (AMI) öffnen. Wir greifen vor und stellen einen weiteren heißen Boliden der Zukunft vor.

Ferrari präsentiert den ersten Zwölfzylinder im aufregenden Bundeswehr-Look. Erd- und Olivtöne stehen zur Auswahl. Die Handy-Halterung kann mit nur einem Handgriff gegen einen Flaggeschütz-Flansch ausgetauscht werden. Zündet der Motor, klappt das Navigationsgerät mit einem knackigen Explosionsgeräusch auf. Der Rauchwolkenverwirbeler kann abgeschaltet werden. Per Fingertipp leuchten alle aktuellen Kriegsschauplätze auf einer übersichtlichen Weltkarte auf.

Schnell ist mittels eines Dreiwegschalters für Überblick gesorgt: Die Kriege lassen sich gezielt nach Kriterien anwählen, nach solchen mit deutschem Interesse, amerikanischem Interesse und solchen, die nur interessantes Gemetzel sind. In den feineren Ortsansichten sind alle strategisch wichtigen Ziele, Tankstellen, Brücken und Bordelle mit farbigen Fähnchen markiert. Schnell speichert der MyWar-Button Bewertungen für bis zu zehn persönliche Lieblingskriege.

Sämtliche Militärsender sind mit dem stylischen Military-Look-Weltempfänger abrufbereit, Verschlüsselte Sender nur mit zusätzlicher Common-Interface-Karte. CI-Karten können von staatstragenden Bürgern bei jedem Geheimdienst zu saftigen Preisen erworben werden. Ein gültiger Personalausweis ist Pflicht.

Von Gastautor Manfred Ganswindt.

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Aufruhr 1225


Ach, Ritter. 400 Burgen gab es mal im Revier. 100 stehen heute noch – mehr oder weniger intakt – im Ruhrgebiet herum. Und es gibt spannende Geschichten über die Festen zu erzählen. Das mag man.

Die Ausstellung Aufruhr 1225 im Archäologischen Museum Herne beschäftigt sich mit dem Kampf zwischen Friedrich von Isenbergs und dem Erzbischof von Köln. In dem Konflikt ging es um Macht und Land und irgendwann lag Erzbischof Engelbert I von Köln erschlagen im Gewelsberger Wald. Naja, denkt sich mancher Angesichts von Mixa und den Kinderschändern,  da hat es nicht den Falschen getroffen. Waren halt raue Zeiten damals. Ob Friedrich ihn ermordet hat oder ob es ein Totschlag unter Räubern war, das konnte nie ganz festgestellt werden. Auf jeden Fall ging die Sache für Friedrich übel aus: Der Mann wurde nach einem zwielichtigen Prozess zum Tode verurteilt und gerädert. Üble Sache. Tut weh.

Die Isenburg in Hattingen, damals eine mächtige Festung Friedrichs und die größte Burg im Ruhrgebiet, wurde zudem zur Strafe geschliffen. Eine spannende Geschichte, ein Mittelalter-Krimi und eine spannende Ausstellung – da bin ich mir sicher.

Ab Samstag, 27.2. ist Aufruhr 1225 zu sehen.

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schmidt_rwiRWI: Kreativwirtschaft wird überschätzt…Der Westen

NRW: Das große Zittern…Bild

NRW II: Die Kosten einer Affäre…FAZ

NRW III: Eine Affäre, die allen Parteien schadet…Handelsblatt

NRW IV: Abgeordnetenwatch gestartet…Pottblog

Ruhr2010: “Ruhr 2010? Peinlichkeiten ohne Ende“…Der Westen

Ruhr2010 II: Riesenbanane wackelt…Ruhr Nachrichten

Ruhr2010 III: Bier, Rubbellose und jetzt auch Sekt und Wein…Hometown Glory

FDP: Prof. Dr. Populist…Zeit

Twitter: Das 140 Zeichen Orakel…Weissgarnix

Ruhr: Schwermetalle im Kemnader Stausee…Ruhr Nachrichten

Online: Medienkompetenz und das Internet…Kontextschmiede

Kreuze im Gericht: Weltanschaulich neutral…Law Blog

Duisburg: SPD gegen höhere Steuern…RP Online

Gelsenkirchen: CDU  gegen höhere Steuern…Der Westen

Ruhr2010 IV: „3Abschied“ – Anne Teresa de Keersmaeker…FR Online

CDU NRW hat einen neuen Generalsekretär – Krautscheid und Probleme

krautiAnd the Gewinner is: Andreas Krautscheid (CDU), Jahrgang 61 und derzeit Hilfs-Minister in der Staatskanzlei von Jürgen Rüttgers für Medien und Europa und Bundesangelegenheiten.

Bekannt ist Krautscheid als Strippenzieher in der Staatskanzlei. Einige Kollegen in Düsseldorf vergleichen ihn mit dem legendären „Joseph Fouché“. Er meint alle zu kennen und über jeden etwas in der Hand zu haben. Gerne lässt Krautscheid in Gesprächen durchklingen, zu wem er Kontakte unterhält, um den einen oder anderen einzuschüchtern. In seinem Büro soll der Medienminister eine umfangreiche Sammlung von journalistischen Texten unterhalten, die ihm nicht gefallen haben. Für später mal.

Krautscheid kommt aus dem Kreisverband der CDU Rhein-Sieg, den er seit mehr als zehn Jahren als Vorsitzender mit harten Hand beherrscht. Ihm wird allgemein zugetraut, einen Wahlkampf mit harten Bandagen zu führen. Bislang war allerdings geplant, diesen aus dem Hintergrund heraus zu steuern. Doch mit dem Abgang von Hendrik Wüst muss Krautscheid nun in die erste Reihe treten. Ob er hier glänzen kann, bleibt abzuwarten.

Denn mit seiner Berufung kommt auf die Rüttgers-Regierung nun zunächst ein Problem zu. Bleibt Krautscheid Minister? Wenn ja, dann wird es schwierig, Amt und Mandat vor dem Gesetz ordentlich zu trennen. Die Staatskanzlei darf in NRW keinen Wahlkampf finanzieren. Oder aber, Krautscheid verzichtet auf seine Ministertätigkeit, dann aber wird sein Ressort einfach stillgelegt, weil es unwahrscheinlich ist, dass sich jemand noch für zwei Monate in diese Bereiche einarbeiten kann. Das aber bedeutet, dass die Bundesratsarbeit des Landes NRW leiden muss. OK, so wichtig ist das auch nicht, weil die schwarz-gelbe Koalition sowieso alle bösen Entscheidungen verschoben hat, bis die Wahlen in NRW am 9. Mai vorbei sind.

— Update: Gerade habe ich gehört, dass Krautscheid am 7. März sein Ministeramt aufgibt. Gut, wäre das geklärt. Passiert halt nicht Bundespolitisches mehr in NRW bis auf die Wahlen. —

Die Entscheidung für den Fouché der Landesregierung zeigt aber auch sehr deutlich, dass Rüttgers keine Leute mehr in der Partei hat, denen er richtig vertraut. Kandidaten für den Generalsekretärsposten wie der Chef der Ruhr-CDU Oliver Wittke oder den Arnsberger Regierungspräsidenten Helmut Diegel sagten schnell ab. So schnell, dass klar wurde, wie einsam Rüttgers in seiner Partei mittlerweile geworden ist. Seine Macht stützt sich derzeit auf seinen engsten Korso in der Staatskanzlei. Denn dort sitzt der Minister Krautscheid mit seinem Ressort in unmittelbarer Nähe zum Ministerpräsidenten, dem er unterstellt ist. Und hier sitzt der zweite Mann im Geflecht von Rüttgers, der Reserve-Hauptmann Berger aus der Planungsabteilung

Beide zusammen sind so etwas wie die Leibgarde für Rüttgers.

In der Partei wurde es leider seit Jahren vermieden, neue Kräfte aufzubauen. Stattdessen wurden alte, bewährte, motivierte und gute Leute von Rüttgers und seinem engsten Umfeld via Krautscheid und Co weggebissen, weil diese Leute eigene Köpfe hatten. Die Liste der ehemaligen und geschassten Rüttgers-Mitarbeiter ist lang. Sie sitzen in allen möglichen Ämtern auf Versorgungsposten in der Verbannung.

Die Entscheidung für Krautscheid wird Rüttgers also nicht retten. Sie macht ihm das Leben stattdessen in den nächsten Monaten noch schwieriger. Anstatt die Last auf viele zu verteilen, konzentriert Rüttgers alles auf wenige. Das kann kaum gut gehen.

Foto: Fachhochschule für Medien in Köln

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Kauf Dir Die Politiker – Langsam wird es peinlich

uhlenbergkuhFoto: Umweltministerium / Der Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) steht links

Die CDU-NRW hat ihren Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers, wie eine Pulle Sekt zum Plausch im Club angeboten. Jetzt kommt raus, dass die SPD Kamin-Abende mit führenden Genossen zu Vorzugskonditionen für Anzeigenkunden des Vorwärts veranstaltet hat. Soweit so peinlich.

Aber jetzt wird es richtig degoutant. Da der CDU nach dem Abgang von Wüstilanti ein Mann für das schmutzige Fach fehlt, schicken die Konservativen ausgerechnet Umweltminister Eckhard Uhlenberg nach vorne. Der sagt gerade über alle Kanäle:

Bei der SPD hat es offenbar gekaufte Gespräche mit Spitzenpolitikern gegeben. Peer Steinbrück, Hubertus Heil, Peter Struck – alle waren mal bei den „Kaminabenden“ in Nobel-Hotels mit „Gelegenheiten zum vertraulichen Gespräch“ dabei. Bedingung für die Gespräche waren Anzeigen im Vorwärts.

Es gibt hier einen entscheidenden Unterschied zur CDU: Bei uns wurden fälschlicherweise Gespräche angeboten, bei der SPD wurden sie nicht nur angeboten, sondern sie hat es auch tatsächlich gegeben. Das ist ein Skandal, der sofort aufgeklärt werden muss. Die SPD in Land und Bund muss sich jetzt erklären. Frau Kraft muss ihre Heuchelei im Umgang mit dem Ministerpräsidenten sofort einstellen.

Das Wort „Heuchelei“ aus dem Mund von Uhlenberg ist schwer zu ertragen. Der Mann hat die Öffentlichkeit in die Irre geführt. Der Mann ist mit geschönten Zahlen über die Giftbelastung in der Ruhr nach vorne gegangen. Diesem Mann musste von einem Gericht per URTEIL bescheinigt werden, dass er Schönfärberei betreibt, dass er Daten frisiert. Und trotz dieses vernichtenden Urteils, das ihn als Schönfärber bloßstellt, beharrt Uhlenberg auf seiner falschen Darstellung. Dieser Uhlenberg hat gerade einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss am Hals, weil sein Haus an der Hetze auf einen Unschuldigen beteiligt war.

Und dieser Märchenonkel erzählt jetzt was von Moral? Entschuldigung. Das geht gar nicht.

Was kommt als nächstes? Frau Sommer lobt den Berufschancen unserer Hauptschüler, Frau Müller-Piepenkötter die Sicherheit im Siegburger Knast? Oder was?

Rent a Sozi

vorwaertsEine kleine Plauderei mit Rüttgers wurde zum  Schnäppchenpreis von 6.000 Euro angeboten. Schlemmen mit Steinbrück war teurer und auch wer den Abend mit Andrea Nahles verbringen will, muss tief in die Tasche greifen.

Axel Schäfer, Bundestagsabgeordneter aus Bochum und frischgeackener Sprecher der NRW Landesgruppe im Bundestag, ist kein Mann der leisen Töne: „Wenn sich jemand auf Zeit einer nicht bestimmten Zahl von Menschen gegen Geld anbietet, nennt man das im alltäglichen Sprachgebrauch Prostitution“, so Schäfer zur „taz“. Naja, wenn stimmt was Spiegel-Online berichtet – und warum sollte man daran zweifeln – muss sich Schäfer bald vielleicht bei ein paar Genossen entschuldigen. Denn Spon meldet, dass es für besonders wertvolle Anzeigenkunden des SPD-Blattes Vorwärts seit Jahren ein spezielles Angebot gibt: „Gute Kunden der Zeitung bekommen einen ganz besonderen Service geboten: Kaminabende mit hochrangigen Vertretern der SPD. Die Gespräche finden bis zu zwölfmal im Jahr statt, im noblem Brandenburger Hof in Berlin etwa, bei einem festlichen Essen und gutem Weinen.“   Mit dabei: Bahr und Steinbrück, bald gibt es einen Termin mit Nahles.  Besser wir die Sache mit Rüttgers dadurch nicht. Peinlich ist aber beides.