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Ruhrgebiet: RVR kann planen…Bild

Ruhrgebiet II: Ruhrgebiet will noch mehr Macht…Westfälische Nachrichten

Bochum: "German Tüchtigkeit" begeistert Blackberry-Hersteller RIM… Ruhr Nachrichten

Dortmund : Sieraus aufgeräumtes Büro… DerWesten

Duisburg: Jamaika oder Rot-Rot-Grün… Ruhr Nachrichten

Essen: Limbecker Platz: 2. Bauabschnitt öffnet… Pottblog

Boyzone: No matter what the end is…Coffee & TV

World of Goo: Happy Birthday…FIXMBR

Claire Waldoff: Auf Gelsemkirchen geboren…Hometown Glory

Grafitti Pop: Bansky…Zoom

 

Linkspartei: Adieu, Astra?

Mehr Spaß mit der Zentralverwaltungswirtschaft. Die Linkspartei in NRW hat den Kampf um eine  sozialistische Zukunft noch nicht aufgegeben. Nach der Landtagswahl im kommenden Frühjahr sollen die Weichen im bevölkerungsreichsten Bundesland der Republik  so gestellt werden,  das auch an Rhein und Ruhr bald die Sonn unterlass scheint.

Eines ist sicher: Die Zukunft in NRW wird schön – wenn die Linkspartei sich durchsetzt. Wir arbeiten nur noch 30 Stunden in der Woche, haben unsere Haschischpflänzchen auf dem Balkon und Intersexualität wird endlich zu einem wichtigen Thema im Schulunterricht.

Die Begeisterung über den Entwurf des Wahlprogramms der Linken war entsprechend groß: Spiegel, WAZ und Welt berichteten ausführlich und das Lachen von Jürgen Rüttgers soll Zeugen nach in ganz Düsseldorf zu hören gewesen sein.

Mir ist beim Studium des Programmentwurfs aber noch ein weiteres Schmankerl aufgefallen, das bislang nicht in dem Maße gewürdigt wurde, wie es das ohne jeden Zweifel verdient hätte, denn die Linkspartei hat sich eines Problems angenommen, das in der Vergangenheit oftmals unterschätzt wurde: Der Verhinderung von unnötigem Konsum und der Aufblähung der Produktion:
„Der steigende Verbrauch von Rohstoffen, Wasser, Boden und Energie und die unnötige Aufblähung der Produktion und des Konsums sowie die Produktion von nutzlosen und schädlichen Produkten zerstören die Umwelt und gefährden das Klima und die Lebensgrundlagen der Menschen.“
Überflüssige Produkte? In Rüsselsheim und Bochum werden sie das nicht gerne hören. Nicht nur Automobilexperten fragen sich seit Jahren, warum es den Opel-Astra gibt. Die meisten fahren lieber Golf, Toyota ist besser fürs angesagte Loha-Image und der Dacia Logan billiger. Unnötiger als der Astra ist also kaum ein Auto. Und aufgebläht ist die Automobilproduktion mit weltweiten Überkapazitäten von ungefähr 40 % sowieso – von der Ökobilanz wollen wir hier gar nicht reden.

Aber auch in anderen Bereichen leiden wir täglich unter der aufgeblähten Produktion: Ketchup zum Beispiel. Mir würden Kraft und Heinz reichen. Ciao Tomy. Und brauchen wir wirklich zehn Kaffeesorten? Muss es ein Betriebsystem neben dem mächtigen Schneeleoparden geben? Zehn Apfelsorten? Paprika im Winter? Machen wir uns nichts vor: Die vielen Stunden Lebenszeit die wir bei der Auswahl von Produkten verschwenden könnten wir sinnvoller verwenden: Marx-Lesekreise, heimelige Abende bei der Nordkorea-Solidaritätsinitiative oder auch ein zünftiges Übungswochenende mit der Betriebskampfgruppe sind für viele durchaus attraktive Alternativen.

OK, ein paar Nebensächlichkeiten müssen noch geklärt werden: Welche Produktion ist aufgebläht? Welches Produkt sinnlos? Ich schlage vor, dass sich einige prominente und erfahrene Genossen der Linkspartei dieser Fragen annehmen. Sie können auch dafür sorgen, dass unnötige Härten vermieden werden. So werden sich Gregor Gysi und Oskar Lafontaine sicher dafür einsetzen, dass das Angebot an Qualitätsweinen zumindest in den Delikatessläden nicht allzu schlecht sein wird. Und auch die Produzenten von leicht größer machenden Einlegesolen werden wohl aufatmen können.
Die Zukunft wird schön. Das wusste auch schon der prominente Konsumkritiker Erich Honecker. Sein Satz „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf“ ist heute aktueller denn je.

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Ruhrgebiet: Neuer Ruhrbischof gewählt… Der Westen

Dortmund I: Langemeyers letzter Tag als Oberbürgermeister… DerWesten

Dortmund II: Langemeyers Abschied voller Symbole… Ruhr Nachrichten

Dortmund III: Video: Zum Abschied von Gerhard Langemeyer Ruhr Nachrichten

Essen: Video: Abschied von Oberbürgermeister Reiniger… DerWesten

Bochum: WAZ mal wieder etwas langsam… Pottblog

Duisburg: MSV darf wieder nicht Gastgeber für Venlo sein… DerWesten

Kulturhauptstadt 2010: Ritter Rost wird Botschafter… BILD

Spielemesse: Live von der Pressekonferenz… Vinsalts Spieleblog

00Ricke drückt auf die Tränendrüse



Kai-Uwe Ricke ist aus meiner Sicht der schlechteste Vorstandschef der Deutschen Telekom gewesen. Unter seiner Führung war keine Strategie erkennbar, der Laden stolperte von Panne zu Panne. Nicht vergessen sollte man die Spionageattacken gegen Betriebsräte und Journalisten, die unter seiner Ägide stattgefunden haben. Jetzt outet sich Ricke als Heulsuse.

 

Um eines vorneweg klarzustellen: Gegen Ricke wird wegen der Schnüffelei ermittelt, bewiesen ist nichts. Die Staatsanwaltschaft führt ihn als Beschuldigten. Zu den betroffenen Journalisten gehört auch ein früher Mitarbeiter von Capital.

Etwas krude wirkt es daher, dass ausgerechnet das Wirtschaftsmagazin heute vorab aus einem Interview mit dem Ex-Telekom-Chef zitiert. In dem Gespräch durfte sich Ricke über eine Kultur des Misstrauens in den Topetagen auslassen. „Je höher man steigt, um so misstrauischer muss man sein, weil jeder, der um die Ecke kommt, im Zweifel etwas will", so Ricke. Misstrauen müsse dabei nicht in erster Linie den Verrat von Geschäftsgeheimnissen bedeuten, sondern häufig viel profanere Dinge: „Dass man bei jedem, mit dem man zu tun hat, irgendeinen Hintergedanken vermuten muss. Man kriegt ja von überall her E-Mails, wird dauernd von irgendwem benutzt.“ Da fange man an, sich abzuschotten. „Dann wird es potenziell einsam“, zitiert das Magazin den Ex-Manager.

Nachfrage zu Rickes Rolle bei der Telekom-Spitzelaffäre fehlen in dem Vorab. Bin mal gespannt, ob die in der gedruckten Ausgabe zu finden sind. Stattdessen darf sich Ricke darüber auslassen, dass er froh sei, dass er "den Job relativ jung machen durfte und gesund wieder herausgekommen“ sei.

In dem Gespräch ist sich Ricke auch nicht zu schade, von seiner angeblichen Bescheidenheit zu reden. "Ich war nicht verliebt genug in die Rolle des Telekom-Chefs. (…) Ich hätte meine Persönlichkeit stärker (…) zur Schau stellen sollen.“ Vielleicht gibt ihm die Staatsanwaltschaft ja eine Gelegenheit dazu.

 

Tschüß Gerhard

Heute hat Dortmund Obertbürgermeister Gerhard Langemeyer seinen letzten Arbeitstag. Er  war ein Mann mit Ideen und ein skrupelloser Trickser.

Unter der eher blassen Riege der Revier-Oberbürgermeister stach Gerhard Langemeyer immer heraus. Nicht weil er ein guter Redner war oder durch sonderlich viel Charme auffiel – in jedem Finanzamt der Republik gibt es Sachbearbeiter mit mehr Charisma, sondern weil er Ideen hatte und sie durchsetzte.

Klar, vieles und milde gesagt riskant finanziert, aber wenn in zehn Jahren die Bötchen auf dem Phoenixsee schippern und die vielen von ihm angestoßenen Gewerbegebiete sich füllen wird sich kaum einer mehr daran erinnern, wie all das im einzelnen finanziert wurde und wie das Land ein fürs andere Mal dazu gebracht wurde Steuermillionen nach Dortmund zu stecken. Ein schönes Beispiel für Langemeyers handeln wird das Dortmunder U werden.
Langemeyer  wollte es zu einem Museum umbauen – eine Idee, für die es vom Land keinen Cent gegeben hätte. Also erzählte Langemeyer etwas von Kulturhauptstadt, Kreativwirtschaft und Neuen Medien und schon flossen die Landesmillionen. Wetten dass in ein paar Jahren dort ein Museum sein wird und niemand mehr von Kreativwirtschaft reden wird?

Langemeyer beschritt oft neue Wege: Das Dortmund Project gilt heute als Musterbeispiel für eine innovative Wirtschaftsförderung. Der Phoenix-See, das U, Phoenix West aber auch viele Maßnahmen um die Attraktivität der Nordstadt zu steigern, das Sozialticket – Langemeyers Bilanz kann sich sehen lassen.  
Und dann noch das Personal das unter Langemeyer hochkam: Ob Sierau, Mager oder Stüdemann – in keiner Stadt finden sich in Spitzenpositionen so viele starke Persönlichkeiten wie in Dortmund.

Aber das war nur eine Seite von Langemeyer: Phasenweise konnte er vor lauter Begeisterung über die eigenen Macht kaum laufen. Im Kampf mit seinem Intimfeind, dem Obergenossen Franz Josef Drabig, kannte Langemeyer keine Grenzen. Als RWE-Aufsichtsrat, ein lukratives Amt, dass er auch nach seinem OB-Ende weiter behalten wird, griff er den RWE-Angestellten Drabig sogar beruflich an  und auch seine eigene Partei war Langemeyer letztendlich egal: Ob der überflüssige Machtkampf um die OB-Kandidatur im Sommer des vergangenen Jahres oder die „überraschende“ Haushaltssperre am Tag nach der Wahl seines Favoriten Ullrich Sieraus zu seinem Nachfolger: Langemeyer konnte nicht loslassen und musste bis zur letzten Stunde zeigen, wer der Chef ist. Koste es was es wolle. Und Langemeyer hasste das Ruhrgebiet. Der Mann war Westfale durch und durch und verzog jedes Mal angewidert den Mund, wenn es das böse Ruhr-Wort aussprechen musste. Dortmund hat es als ehemalige Freie Reichsstadt und größte Stadt des Ruhrgebiets nun wirklich nicht nötig sich am modrigen Geruch des westfälischen Provinzialismus zu berauschen. Langemeyer war zu sehr Provinzler um das verstehen zu können. Das Heinz-Dieter Klink heute Chef des RVRs ist, hat er vor allem Langemeyer zu verdanken. Dort wollte er einen schwachen Kopf haben – und bekam ihn.

Nun ist er weg. Das Ruhrgebiet verliert einen seiner wirkmächtigsten Politiker und gleichzeitig einen der größten Bremsklötze für die regionale Zusammenarbeit der Region. Sei es durch seine Projekte oder sei es durch die Schuldenberge die er hinterlässt: Wir werden noch oftr und lange an ihn denken.

3 FÜR 7 – Essen-Special

Übetrieben gute Deutsche gibt es auch unter Türken, Machismo und Kontrollwahn auch unter Linken. Aber das Glück ist immer woanders. Bitte? Ganz einfach: Bei der Auswahl der Themen für diese Woche fiel schon auf, dass diesen wirklich anfechtbare Konzepte zugrunde liegen. Was en detail natürlich gleich weiter unten jeweils vorsichtig angedeutet wird. Sonst noch Gemeinsamkeiten? Hm, ja. Es geht schon immer auch um Heimatbegriffe. Wie kulturhauptstädtisch! Glücksritter. Alec Empire. LiteraTürk.

Mirjam Strunk diagnostiziert zumeist anscheinend einen gewissen Handlungsbedarf und macht dann ein Theaterstück, so letztens "Flüchtlinge im Ruhestand", so nun "Glücksritter". Ging es bei ersterem um ein zunächst physisches und letztlich vielleicht auch psychisches Ankommen in Deutschland, ist diesmal eher das Glück vor oder hinter der eigenen Haustür Thema. Dazu wurden denn auch vorher diese "Glückliche Orte"-Schilder unter die Bewohner Essens gebracht. Und jetzt ist es wieder eine irgendwie quotiert wirkende Truppe von Schauspielern, die davon und von glücklichen Momenten generell berichtet. Das wirkt alles seeehr integrativ manchmal, etwas zu nett um wahr zu sein. Hat aber auch immer gutes Beobachten und echte Erfahrung intus.

Beim Pop steht ja oftmals nicht drauf was drin ist. Und mit Pop ist hier natürlich auch das Popkulturprodukt gemeint, das keine oder nur wenig Breitenwirkung entfacht – denn Popmusik z.B. findet ja meist face-to-face statt, ob über Bässe, rätselhafte Texte, sexy Attitüde oder sonstwas. (Außer irgendein Feuilletonist oder sonstwer macht auf Diskurshoheit und erklärt den Gläubigen was das alles soll. Egal.) Was also sollte nun bitte kurz nach 1989 diese sich linksradikal gebende Digital Hardcore Nummer? Brutaler, rockhafter Techno wie von Krupp bestellt und "Deutschland has gotta die!" und "If the Kids are united" schreien. Und das alles natürlich immer mit etwas Iggy-goes-Cyberpunk-Marinade, gerne mal in Richtung Industrial und Lärm lappend. Ich sag ja immer: Was die Linken und Anarchos alles nehmen und sich antun, das hat schon immer eher härter gemacht – und oft härter als gebraucht. Gut dass Alec immer so grinsend wie Posterboy drübersteht, so macht das alles wenigstens auch noch Spaß. Doch Vorsicht: Tinnitus-Gefahr! Nicht zu früh freuen also auch, undsoweiter. Electropunkzecken in Glam. Tolle Band auf ne Art natürlich.

Und dann die Frage: Was berechtigt zur aktiven Teilnahme an LiteraTürk? Offensichtlich nicht ausschließlich die türkische Staatsbürgerschaft. Bis in welche Generation zurück wird da also Ahnenforschung betrieben? Quotiert da auch jemand in Richtung ethnischer Minderheiten dann? Merkwürdiges Konzept. "Türkische, türkischstämmige und deutsche Autoren" heißt es im Text, wohl schon an Definitionen gemäß Staatsbürgerschaften orientiert. Glauben wir also, dass mit "türkische" nicht zwingend z.B. schwedischstämmige Türken gemeint sind? Und mit "deutsche" nicht zwingend schwedischstämmige Deutsche? Wahrscheinlich. Nur steht das so nicht im Text. Es lesen u.a. Feridun ZaimoÄŸlu, Zafer Åženocak, Aygen-Sibel Çelik, Selim ÖzdoÄŸan (Foto: Tim E. Schnetgöke) und Aslı ErdoÄŸan.

"Glücksritter" in der Casa des Grillo wieder ab Dienstag (19h).
Alec Empire im Grend am Dienstag (Türen 20h).
LiteraTürk an verscheidenen Orten in Essen von Samstag bis zum 1. November.

 

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Essen II: Unperfekthaus ist Baumarkt der Möglichkeiten… DerWesten

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Datteln: Eon baut weiter am Kohlekraftwerk… DerWesten

Emscher-Lippe: Gelsenkirchen und Recklinghausen streiten sich um Einkaufszentrum… Ruhr Nachrichten

Spielemesse: Pottblog(ger) berichtet im Extra-Blog… Pottblog

Das Buch, das nicht erscheinen sollte.

Heute erscheint der umstrittene Kriminalroman der Bochumer Autorin Gabriele Brinkmann. Der Düsseldorfer Droste-Verlag hatte sich geweigert das Buch zu drucken, weil es islamfeindlich sei und die Verlagsmitarbeiter und ihre Familien gefährde. Mit dem Leda-Verlag aus Niedersachen hat sich nun aber doch jemand gefunden, der in den letzten Tagen das Buch gedruckt und am Freitag öffentlichkeitswirksam auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt hat.

Gabriele Brinkmann und der Droste-Verlag. Das war bisher eine Erfolgspartnerschaft. Erst im September erschien ihr Roman "Für kein Geld der Welt". Außerdem hat Droste Brinkmann als Teil des Autorenduos Minck & Minck unter Vertrag, das mit den skurrilen Maggie-Abendroth-Ruhrpottkrimis hohe Auflagen erzielt.

Im August vergangenen Jahres hat Droste mit Brinkmann den Vertrag über einen neuen Kriminalroman geschlossen. Damals war schon klar, dass es um das Thema Ehrenmord gehen würde. Im August dieses Jahres sollte das Buch dann in Druck gehen, doch Verlagsleiter Felix Droste nahm den Roman aus dem Programm. Brinkmann hatte sich nach heftigem Streit geweigert folgende Textpassagen zu ändern. "Die stehen vor dir und heulen und lügen das Blaue vom Himmel herunter – und haben zehn Minuten vorher ihre Frau abgestochen, weil der Prophet es so wollte." oder "Schiebt euch euren Koran doch …". Droste befürchtete ähnliche Reaktionen wie bei den Mohammed-Karikaturen. In einem TAZ-Interview berichtet er sogar von Morddrohungen, die er erhalten habe. Brinkmann kann die ganze Aufregung nicht verstehen: "Wir haben in Deutschland eine Demokratie, künstlerische Freiheit und Meinungsfreiheit", sagte sie im Gespräch mit mir. "Wenn eine Figur im Roman islamfeindlich ist, dann muss ich das auch so schreiben". Brinkmann sagt übrigens, sie habe bisher – abgesehen von Herrn Droste – keine negativen Rückmeldungen auf ihr Buch bekommen. Auch Meldungen, die Polizei stehe bei ihr vor der Tür um sie zu schützen, stimmen nicht.

Was bleibt ist viel Aufregung um ein Buch, das es zumindest deutschlandweit in die Medien geschafft hat. Den Verdacht, sie habe das alles als clevere PR-Kampagne eingefädelt, weist Brinkmann von sich: "Manche meinen ich hätte das mit irgendwelchen dunkeln Hintermännern eingefädelt. Das ist Blödsinn"

Und was auch bleibt ist folgende Frage, die sich die Bochumer Autorin stellt: "Man muss sich doch fragen, in welcher Gesellschaft wir leben, dass Herr Droste sich gezwungen sieht, ein solches Buch nicht zu veröffentlichen, weil er Angst hat".