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Die Bundesliga wie sie sein sollte

Fußball. Bundesliga. Klar, muss man gucken, hilft ja nix. Obwohl es weiß Gott nicht im leicht ist, von Vergnügen ganz zu schweigen. Aber ich denke mal, dass ich für die zivilisierte Allgemeinheit spreche, wenn ich das 2:1 der Mainzer gegen die doofen Bayern „voll in Ordnung“ finde, oder? Als braver VFL-Bochum-Fan mit Werder-Migrationshintergrund weiß ich jedoch, das Leben ist kein Wunschkonzert und die Bundesliga schon gleich zweimal nicht. Warum eigentlich? Muss die Bundesliga-Tabelle wirklich immer gleich aussehen? Nö. Schluss mit wirklich und real – hier ein Bericht über einen dritten Spieltag, der RICHTIG Spaß gemacht hätte.

Fußballexperte Peter Podewitz

Dass es nicht der Spieltag der Großen werden würde zeichnete sich bereits am Freitag Abend bei der 3:0-Niederlage des FC Schalke gegen Hoffenheim ab.  Eingeleitet wurde der deutliche Sieg zweifellos durch den Überraschungscoup von Dietmar Hopp, in der Halbzeitpause Heiko Westermann vom FC Schalke für 2,5 Millionen Ablöse in bar für seine TSG zu verpflichten. Der setzte in den zweiten 45 Minuten, jetzt im Trikot des TSG, deutliche Akzente und war an allen drei Toren beteiligt.

Aber auch dem FC Bayern gelang es nicht, gegen den vermeintlichen Underdog aus Mainz zu punkten. Ein weiterer Schock ereilte Bayern-Manager Ulli Hoeneß, der in der zweiten Halbzeit bereits künstlich beatmet werden musste, nach der Begegnung: auf der Rückfahrt nach München geriet die private Fahrgemeinschaft von Miroslav Klose, Mario Gomez und Bastian Schweinsteiger in eine Polizeikontrolle, wobei die Beamten über drei Kilogramm Kokain sicherstellen konnten. Obwohl der Verein sich sofort bereit erklärte, die Kaution zu stellen, scheint der Einsatz der drei Bayern-Spieler am nächste Wochenende fraglich.
Und ebenso verpassten sowohl der Dortmunder BVB wie auch die Gäste aus Stuttgart ihre Chance auf einen Dreier: beim uninspirierten Ballgeschiebe im Signal-Iduna-Park zeigten sich die Spieler sichtlich irritiert vom seltsamen Einfall der Dortmunder Geschäftsführung, die „Gelbe Wand“ mit sechshundert Hektolitern Farbe neu streichen zu lassen.

Noch schlimmer erwischte es die Elf von Bayer Leverkusen, die nach einer unterirdisch schlechten Vorstellung mit 5:0 in Freiburg unterging. Angesprochen auf die miserable Leistung seiner Spieler machte Borussia-Trainer Jürgen Klopp für seine Mannschaft Verletzungspech geltend: es sei eben Pech gewesen, dass sich „von diesen Flaschen“ vor der Partie keiner verletzt habe. „Dann hätte ich vielleicht richtige Fußballer aufstellen können“ urteilte der Trainer, der sich bereits jetzt schon nach Mainz zurücksehnen dürfte.

Viele Tore gab es auch in Köln, wo sich die Gäste aus Frankfurt bei ihrer 4:0-Niederlage ein(e) Tracht Prügel abholten. Glücklicher zeigten sich die Clubberer vom 1. FC Nürnberg, denen nach dem 2:0-Heimsieg gegen Hannover sichtlich ein Frankenstein vom Herzen fiel.

Am Sonntag kamen bei der Begegnung zwischen dem VFL Wolfsburg und dem Hamburger Sportverein beide Teams nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Bei der durchgehend unansehnlichen bis unappetitlichen Partie bewegte sich Spiel der Wölfe an der Grenze zur Arbeitsverweigerung, während die Hamburger eher spielten wie Cheeseburger: ganz großer Käse.

Ein wahrer Augenschmaus dagegen der Auftritt von Werder Bremen: beim 11:0-Erfolg gegen die unglückliche Borussia aus Mönchen Gladbach durfte fast jeder Werder-Spieler einen Torerfolg verbuchen. Einzige Ausnahme: Tim Wiese, der allerdings nach knapp 30 Minuten gegen Rückkehrer Pizarro ausgewechselt wurde.

Ebenfalls sehenswert präsentierte sich der VFL Bochum, der die Partie gegen Hertha BSC Berlin zu jeder Zeit sicher im Griff hatte und mit 7:0 einen verdienten Heimsieg einfahren konnte. Den Grund für die spürbar erhöhte Leistungsbereitschaft seiner Spieler sah VFL-Trainer Marcel Koller in seiner Ankündigung, künftig die Mannschaft nach jeder Niederlage wieder in Telekom-Pink auflaufen zu lassen.

Damit ergibt sich folgende Tabellensituation:

Mannschaft                          Punkte        Tordifferenz
VFL Wolfsburg                     7                  4
FC Schalke 04                     6                  1
Hamburger SV                     5                  3
FSV Mainz 05                      5                  1
Werder Bremen                   4                  10
VFL Bochum                        4                  4
SC Freiburg                         4                  3
TSG Hoffenheim                  4                  2
1.FC Nürnberg                     4                  1
VFB Stuttgart                       4                  0
Eintracht Frankfurt               4                 -3
Bayer Leverkusen                4                 -4
Borussia Mönchen-Gladbach  4            -10
1.FC Köln                             3                 1
BVB Dortmund                     3                -2
Hertha BSC Berlin                3                -7
FC Bayern München            2                 -1
Hannover 96                        1                 -3

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Pro NRW: K.G. Hauer verliert vor Gericht

Der Wahlkampf von Pro Gelsenkirchen, einem Ableger von Pro Köln, ist ein einziges Wehklagen. Das Gejammer über die angeblich ungerechte Behandlung durch die Stadtverwaltung wird Dauerstudent Kevin Garth Hauer allerdings einstellen müssen – sonst könnte es für ihn teuer werden.

Wohl selten hat eine Partei versucht, so penetrant mit Mitleid um Stimmen zu werben wie Pro Gelsenkirchen, der etwas schwachbrüstig geratene Ruhrgebietsableger der rechtspopulistischen Partei "Pro Köln". Da wird die Truppe um Berufstudent Kevin Gareth Hauer, der in Gelsenkirchen den Spitzenkandidaten gibt, bei einer Mahnwache von einem "Mob" bedroht, dem sich "mehrere bekannte radikale und gewaltbereite Migranten" anzuschließen drohten und bei ihren Infoständen werden die Aktivisten von Pro Gelsenkirchen mit "Tiernamen" belegt. (Hamster? Maus? Wilder Stier?)

Schwung in den Wahlkampf bringt das alles nicht: Die mühsam propagierte Angst vor der Einführung der Scharia und der Ausrufung des Kalifats Ueckendorf will einfach nicht auf die Bevölkerung überspringen, und auch in den eigenen Reihen scheint es Motivationsprobleme zu geben: Längst nicht alle angemeldeten Infostände von Pro Gelsenkirchen sollen stattgefunden haben: Fleiß – auch in rechtspopulistischen Kreisen eine wohl immer seltener anzutreffende Sekundärtugend.

Und als ob das Leben für Kevin Gareth Hauer und seine Mannen nicht schon schwer genug wäre, sorgt jetzt noch das Landgericht Hamburg weitere Probleme: Denn auch über die Stadt Gelsenkirchen jammerte Pro Gelsenkirchen: Die hätte der Kleinpartei Formulare für die Reserveliste mit einem falschen Datum ausgehändigt. Voller Wut forderte Hauer Gelsenkirchen auf "soll…sich nicht SED-Methoden aneignen" und schwadronierte dann noch etwas über Sabotageangriffe. Damit ist Schluß. Die Stadt erstritt vor dem Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen Hauer, die ihm die Wiederholung der Vorwürfe untersagt – er kann sie natürlich auch wiederholen, muss dann aber mit einem Ordungsgeld von bis zu 250.000 Euro und sechs Monate Haft rechnen. Gleiches droht Hauer auch,wenn er noch einmal behauptet, die Stadt wolle mit allen Mitteln den Wahlantritt von Pro NRW in Gelsenkirchen verhindern. Kevin Gareth Hauer ist wahrscheinlich sehr froh darüber wenn der Wahlkampf in einer Woche vorbei ist.

 

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Polizei darf nur noch Gewaltvideos drehen

Ein ziemlich erstaunliches Urteil des Verwaltungsgerichts Münster. Das beschied soeben: die Polizei darf Teilnehmer an Demonstrationen nur noch filmen, wenn "erhebliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit" bestehen. Immerhin handele es sich um einen starken Eingriff in das Recht auf Versammlungsfreiheit und das Selbstbestimmungsrecht.

Bild: flickr.com

Geklagt hatten Atomkraftgegner aus dem Münsterland, verteidigt wurden sie von dem Münsteraner (Bürger-)Rechtsanwalt Wilhelm Achelpöhler, klick. Im Juni vergangenen Jahres hatte ein Kamerafahrzeug der Polizei dauerhaft und intensiv eine – wie heißt es bei den Veranstalters so schön – eigentlich "ereignisfreie" Demo von 70 Atomkraftgegnern gefilmt, die gegen die Urantransporte von Gronau nach Russland protestierten. 

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