Leis is nice

"Landtag NRW- Raum der Stille." Mein Header der Woche! Nur eine dürre Betreffzeile in der Mailbox, Zuschrift der Landtags-Pressestelle. Doch was für eine gute Idee: der Landtag, das Parlament – still, kein Wort.

Stattdessen meditierende Oppositionsführerinnen, tiefenentspannte Fraktionsgeschäftsführer, in sich ruhende Hinterbänkler, keine Zwischenrufe, keine kaugummiaufblasende Schulklasse auf der Besuchertribüne, keine Abgeordneten mit Handy am Kopf, Hand vorm Mund, einarmig mühen sie sich an der Saaltür, atemlose Interviews, keine stolzierenden Politiker in Wandelhallen. Stattdessen, endlich: Sense, Schluss, Silenzio im Raum der Stille*. Quiet nice.

Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet.

Arcandor: Konzern wird aufgeteilt…FTD

Arcandor II: Eick, der gescheiterte Anti-Middelhoff…FTD

Finanzkrise: WestLB gründet Bad Bank…Handelsblatt

Krise: Schon vorbei?…FAZ

Wahlkampf: Plakte-Remix…Netztpolitik

Gamescom: NRW-Minister entdeckt Computerspiele…Der Westen

Westfalenstadion: Weltweit die Nummer Eins… Times

Essen: Kinderarztmangel im Norden…Der Westen

Internet: Zypries gegen strengere Kontrollen…Welt

Ausstellung: Industrial Land Art…Hometown Glory

Bochum: Musiksommer erreicht Bermuda3eck…Ruhr Nachrichten

CDU: Auf zum Mond…Kueperpunk

Theorie: Was war Stamokap?…Weissgarnix

Wohnungsbau: Dortmund an der Spitze…Der Westen

Preis: Stratmann erhält Tegtmeier…Kuvi

Koks: Polizei ermittel gegen CDU-Ratsherrn…Bild

Essen &  Trinken: Bochum kulinarischg…Genussbereit

Sauerland: FDP kann HSK…Zoom

Die perfekte Welle – Solarworld für neue Energiewirtschaft

Der Vorstandschef des Bonner Sonnenkonzerns Solarworld Frank Asbeck ist einer der streitbarsten Vertreter der Enereuerbaren Energien. Er hat sich beim gescheiterten Energiegipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit E.on-Chef Wulf Bernotat angelegt und kämpft vehement gegen Ideen wie Desertec. Immer wieder sorgt er mit spektakulären Ideen für Aufsehen. Etwa als er Opel kaufen wollte, um aus dem Autobauer einen Ökomobilisten zu schmieden. In einem Gastbeitrag für die Ruhrbarone erklärt der ehemalige grüne Lokalpolitiker Frank Asbeck, wie er sich die neue Welt nach der Finanzkrise vorstellt.

Wellen gehören zum Sommer. Ihr Auslöser ist übrigens die Sonne, die die Luft erwärmt und für Wind sorgt. Wellen werden mit Energie erzeugt.

Auch die Wirtschaftsentwicklung vollzieht sich in Wellen. Erst kommt der Aufschwung, dann folgen Stagnation und Rezession. Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ist mehr als nur das Erschlaffen eines x-beliebigen Konjunkturzyklus. Sie markiert das Ende einer Wirtschaftsordnung, die sich auf fossile, auf endliche Energien verlässt.

Der russische Ökonom Nikolai Kondratjew und nach ihm Joseph Schumpeter haben bereits Anfang des letzten Jahrhunderts die „langen Wellen“ beschrieben, die die uns geläufigen fünf- bis siebenjährigen Konjunkturzyklen überlagern, und die von der Überwindung zentraler Knappheiten angestoßen werden. Engpässe in der kapitalistischen Produktion müssen mit neuen Basis-Innovationen überwunden werden. Zu diesen Technologien zählten damals die Dampfmaschine, die Eisenbahn oder das Automobil. Ihr flächendeckender Einsatz führte zu einem gewaltigen Schub der Produktivität und hievte die Wirtschaftsgesellschaften auf neue Wohlstandsniveaus, wenn auch nur in wenigen Staaten der Welt. Ursächlich war dies immer verbunden mit einer Weiterentwicklung der Energieerzeugung: Zuerst die Nutzung von Holz, und Kohle, später von Öl, dann der Ausbau der Stromversorgung. Der letzte dieser Zyklen wurde durch Computer und Internet und den Aufbau mobiler Datennetze ausgelöst, welche die Informationsknappheit aufhoben. Doch dieser Impuls verpufft, das Kapital sucht sich schon lange keine investiven Wege mehr, sondern sieht sein Heil in der Spekulation – ein Zeichen, dass die Zeit reif ist.

Ohne grundlegende Veränderung ist aber kein erneuter Aufschwungsboom zu erwarten. Woher soll er auch kommen, wenn alles beim Alten bleibt? Die Aufgaben sind mehr als deutlich. Endliche Energieträger und die Restriktionen des Klimawandels grenzen unsere Ökonomie ein. Weite Teile der Welt spüren dies noch deutlicher als wir. Zwei Milliarden Menschen haben gegenwärtig überhaupt keinen Zugang zu Energie, geschweige denn zu ausreichender Nahrungsversorgung.

So wie die einzelnen Kondratjew-Zyklen der Vergangenheit durch die Überwindung von Knappheiten ausgelöst wurden, gilt dies auch für die Neue Welle von Morgen. Sie hat bereits begonnen. Deren Basis-Technologien sind die Effizienttechnologien und die Erneuerbaren Energien, vor allem die Solarstromtechnologie. Denn die Sonne ist die einzige Energiequelle, die überall verfügbar ist und grundsätzlich nicht knapp wird – zumindest nicht in den nächsten fünf Milliarden Jahren. Ihre Energielieferung auf die Erde beträgt das 3.000fache dessen, was von uns Menschen verbraucht wird. Die Solarstromtechnologie ist inzwischen reif, um massenhaft wirtschaftliche Anwendungen zu ermöglichen. Bereits Anfang des nächsten Jahrzehnts wird es auf jedem Dach in Deutschland möglich sein, den Strom billiger zu produzieren als er aus der Steckdose kommt. Hausbesitzer werden zu Stromerzeugern, so wie es bereits 500.000 Betreiber in Deutschland erfolgreich vorgemacht haben. Die deutschen Dachflächen reichen aus, um alleine ein Drittel des gesamten Stromverbrauches zu decken. Dafür braucht man nicht erst große Leitungen nach Nordafrika legen. Für weite Teile Afrikas allerdings bedeutet der Einsatz von Solartechnologie erstmals überhaupt die Möglichkeit, wirtschaftliche Entwicklung zu vollziehen.

Damit wird die nächste „lange Welle“ der Ökonomie eine der ganz großen. Die Wirtschaft der Industrieländer kann ihre größten Schranken überwinden. Abhängigkeiten werden abgebaut, im Großen, aber auch im Kleinen für jeden einzelnen Stromverbraucher, beziehungsweise dann Stromerzeuger. Die Sonne wird diese neue Wirtschaftswelle antreiben. Und das ist gar nicht so besonders – mit den Meereswellen macht sie das schon seit Jahrmillionen.

Werbung


Lengsfeld lesen!

Das Wahlplakat von Vera Lengsfeld sorgt für Aufmerksamkeit. Die hätte ihr Doppeltagebuch auch verdient.

OK, PR-Coup gelungen. In einem bislang langweiligen Wahlkampf setzte Vera Lengsfelds Mopsplakat Maßstäbe. Aber die Frau hat auch was zu sagen. Vera Lengsfeld kämpfte als Bürgerrechtlerin engagiert gegen die DDR, wurde von ihrem eigenen Mann bespitzelt und saß vor ihrer Zeit bei der CDU für die Grünen im Bundestag. Nun hat sie ein interessantes Projekt: Sie führt ein Doppeltagebuch: Die Einträge spiegeln die Ereignisse kurz vor dem Fall der Mauer und dem Ende der Ostzone wieder und schlagen eine Brücke zur Gegenwart, zum Beispiel zur Lage der Opposition im Iran. Manchmal wird es arg wahlkämpferisch, aber selbst dann erreicht Lengsfeld ein Niveau, von dem die meisten anderen Bundestagskandidaten nur träumen. Ach so, und Lengsfeld ist seit langem Bloggerin: Sie schreibt bei der Achse des Guten.

Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Bochum: Interview mit CDU-OB-Kandidat Gräfingholt…Pottblog

Krise: Steinbrück warnt vor Euphorie…Welt

Gladbecker Geiseldrama: Rösner wieder vor Gericht…Spiegel

Duisburg: Hausbesitzer gegen Stadtentwicklung…Der Westen

Essen: Werben um Mieter…Der Westen

Demo: Mit Deichkind gegen Nazis…S5

Ruhrgebiet: Fotowettbewerb startet…Ruhr Digital

Literatur: Manuskript von B. Traven aufgetaucht…Welt

iPhone: Bochumer mahnen T-Mobile ab…Macnotes

Grippe: Schule geht pünktlich los…Zoom

3 FÜR 7 – Festival-Special

Gestern fragte ich einen dieser renommierten Essener Schlagzeuger beim Milchkaffee, ob Marc Ribot eigentlich immer diese Topstars (Elvis Costello, Marianne Faithfull, Iggy Pop) für die Ruhrtriennale klar macht, weil er davon ausgeht dass solche Namen bei Kulturlobby und Publikum des Ruhrgebietes ziemlich sicher geläufig sein müssten. Auch ging es um den schönen Job des Moers-Machers. Und um die Frage, ob Tim Isfort nun noch eine oder zwei Chancen hat, das Traumzeit Festival nach vorne zu bringen. Und um das Erbe von Glastonbury. Und um das Wetter in Haldern und beim Melt!, die Gegend um SonneMondSterne herum, wie kurz genau man beim Werden Open Air war und ob man zu Essen.Original geht. Im folgenden geht es um: Die Ruhrtriennale, das Micro!Festival und das Kanalfestival.

Beginnen wir klein und in Dortmund (mal was anderes als immer diese Superlativheischerei in Bezug auf U und Co). Es gibt hier nämlich doch noch ähem "Kultur live für lau" jenseits von Stadtfesten. Das Micro!Festival auf dem Dortmunder Friedensplatz widmet sich auf vielerlei phantasievolle Weise dem Straßentheater, mit Gästen aus aller Welt und einem Konzept, das eher nach Kinderaugen als Kulturanthropologie verlangt. Ein wertvoller, origineller Teil der hiesigen Veranstaltungskultur.

Einen größer, aber dafür nach Datteln: Beim Kanalfestival hat man es eher mit einem jener zu tun, bei dem Erwachsene immer etwa 55 und Kinder immer 8 Jahre alt sind. Es gibt also eine Spielwiese für die Kleinen und Schlager und Beatmusik für die Älteren. Das führt nicht zwingend zu einem katastrophalen Booking übrigens, denn es kommen immerhin The Rattles, aber es gibt halt auch die "beste deutsche Beatles Coverband von 2002", noch ne Coverband, Fackelschwimmen und eine Wasserski-Nachtshow, Zauber und Akrobatik, die Erste Deutsche Schlagerpartei, die Donots und Olaf Henning. Nebst weiteren. Ehrlich gesagt empfindet der Autor das alles als eine äußerst amüsante Mischung.

Und nun mit allem Gebotenen an Handkuss, Hofknicks und "Will-Freikarte-Haben"-Attitüde an die Ruhrtriennale, haha. Nun, was gibt es denn in diesem Jahr? Pop und Faithfull zum Beispiel, genau. Letztere teilt sich die Bühne nicht nur mit Ribot, sondern auch mit Carla Bozulich (Foto: Triennale). Und das sehr bald, nämlich am kommenden Samstag und Sonntag. An dieser Stelle also noch ein wenig Namedropping für weitere Produktionen im August: Willy Decker hat Arnold Schönbergs Oper "Moses und Aron" für die Bochumer Jahrhunderthalle neu inszeniert. Moslemische, jüdische und christliche Musiker unter der Leitung von Jordi Savall bringen ihre Sicht auf "Jerusalem – Die Stadt der zwei Frieden" auf die Bühne. Zudem gibt es die Junge Triennale, Kino mit Krzysztof KieÅ›lowski, Matinees, eine Lesung mit der Korrespondenz zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan und natürlich einiges mehr – ja, "einiges mehr" auch schon im August. Ist ja Ruhrtriennale! Da geht es doch um etwas!

Das Micro!Festival findet von Freitag bis Sonntag statt.
Das Kanalfestival auch.
Die Ruhrtriennale beginnt am Samstag und endet Mitte Oktober.

 

Wahlkampf kann auch gut sein. FDP-Nückel macht es vor

Hier ein Video des Hertener FDP-Kandidaten Thomas Nückel. Es zeigt, wie man auch spannend und unterhaltsam Video-Wahlkampf im lokalen Geschäft machen kann. Nückel kriegt es sogar hin, ein Langweilerthema wie den versiften Bahnhof spannend zu präsentieren, ohne dabei Negativ-Campaigning zu machen. Von mir kriegt der ehemaligen Ruhrbaron zwei Daumen hoch.

 

Tja, und hier ein Beispiel, wie es gar nicht geht. Das ist dann Antiwahlkampf. Anke Flemming ist "unabhängige" Kandidatin der CDU und FDP in Herten.

Werbung


Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Ruhr2010: Kulturhaupttstadt kämpft mit der Krise…Kölnische Rundschau

Pro NRW: Ganz objektiv…Hometown Glory

Krise: Aus dem U ein V machen…Weissgarnix

Haushalt: Bochums Sparplan…Der Westen

Wahlkampf: CDU kommt aus den Puschen…Der Westen

Wahlkampf II: Der Busen-Wahlkampf…taz

Krise II: Unkritische Gesellschaft ermöglichte Krise…Welt

Wahlkampf III: Piraten werben in Counterstrike…Tagesspiegel

Demo: Freiheit statt Angst…Schrozberg

Wahlen: Eltern wollen nicht wählen…Der Westen

Perspektive: SPD-Spitze arbeitslos…Wirres

Kommunalwahl: Keine Trennschärfe im Sauerland…Zoom

Kommunikation: Was nach der E-Mail kommt…Stern

Community: Termine…Ruhr Digital

 

 

Content für die Schnäppchenbörse

Rupert Murdoch will mal eben die Spielregeln im Internet ändern. Noch in diesem Jahr, so hat der Australier beschlossen, sollen die Webangebote seiner News Corp Zeitungen nicht mehr kostenlos sein. Zwar besitzt der SKY-Besitzer in Deutschland keine Zeitungswebseiten. Doch seine Initiative hat die Szene ganz schön aufgemischt. Auch den Ruhrbaron.

Bild: ruhrbarone.de

So erwägt der Axel-Springer-Macher Mathias Döpfner, für Internet-Inhalte seiner Redaktionen Gebühren zu erheben. Auch WAZ-Mediengruppen-Mann Bodo Hombach – der schon einmal mit einem Zeitungsgebührensystem ähnlich der Rundfunkrefinanzierung liebäugelte – lobte Döpfner für die "wichtigste medienpolitische Intiative seit Jahrzehnten". Kai Dieckmann ist natürlich ebenfalls ein Gegner der kostenfreien Redaktionsinhalte im Internet – der Bild-Chef spricht von einem  "furchtbaren Geburtsfehler"; klick. Als Ruhrbaron möchte man ins gleiche Horn stoßen – zum letzten Hallali.

Ich habe schon vor Jahren über die "Internet gleich Umsonst-Draußen(und-Tauschen)"-Frage gestritten. Ende 2003 starteten wir in NRW mit einer neuen täglichen taz-Regionalausgabe. Jedes Jahr sollte die zehn Prozent zulegen, um weitermachen zu dürfen. Doch gerade ein neues Produkt, so argumentierten wir gegenüber den taz-Geschäftsführern, dürfe seine zusätzlichen und anlockenden Inhalte nicht umsonst im Netz feilbieten. Die Wachstumsmöglichkeiten am Kiosk und im Abo würden massiv konterkariert, wenn weder Neugierleser noch bisherige taz-Skeptiker wirklich das Blatt kaufen müssen, weil sie sich auch im Netz durchs Angebot blättern können. Und selbst professionelle Muss-Käufer aus Parlamenten, Parteien, Redaktionen können die taz-Artikel so frei Haus beziehen, ohne einen Obolus zu entrichten. Wie gegen das Internet wachsen?

Die Berliner Antwort blieb immer gleich, unbefriedigend: Untersuchungen hätten ergeben, dass der Werbewert der allgemein zugänglichen Inhalte im Internet die Einnahmezugewinne für die taz im Print übertreffe. Außerdem sei die taz die erste deutschsprachige Tageszeitung, die vollständig im Internet zu lesen gewesen sei – das müsse so bleiben. Markenkern, or so.

Mit solch Argumenten waren die taz-Chefs keineswegs alleine. Selbst anfangs zurückhaltende Verlagshäuser folgten in diesem Jahrtausend dem Trend, Webportale aufzubauen, auf denen mindestens ihre komplette Print-Ausgabe zu lesen war. Nach und nach öffneten Medienhäuser etwa die WAZ sogar ihre Zeitungsarchive für die Tiefenrecherche – kostenfrei und in Hoffnung auf das baldige große Geschäft mit der Webwerbung. Bis jetzt  – es würde nicht wundern, wenn das seit Monaten wegen Relaunch geblockte Zeitungsarchiv bei "derwesten" mit einem Gebührensystem wieder eröffnet wird.

Es wird in den nächsten Monaten putzig sein, zu beobachten, wie rasch der allgemeine liberale Allesveröffentlichungsdiskurs – befeuert von der NYT oder spon – einer genauso allgemeinen Content-Paid-Veredelungs-Rhetorik weichen wird. Dabei ist die dem Gesinnungswandel zugrunde liegende Einsicht in die Milchmädchenrechnung uralt, dass der Konsument, nicht für etwas bezahlt, was er auch umsonst bekommt. Die Verlagshäuser haben sich ganz bewusst jahrelang selbst kannibalisiert und ihre Produkte aus Zeitungspapier abgewertet, weil sie auf den  gewaltigen Werbebrocken Internet setzten. (Richtig logisch war die Kostenfreiheit der Redaktionssinhalte im Netz nur für die Journalisten, die ihre Online-Rechte an den Artikeln ohne jede Gegenleistung abzutreten hatten!)

Der Vorstoß der Verleger kommt natürlich zu spät – die Lage auf dem Markt, die Aussichten sind dramatisch. Das Hauptargument für die freie Zugänglichkeit waren möglichst hohe Userzahlen, die man sich analog der TV-Werbung von den Werbetreibenden bald kräftig bezahlen lassen kann. Doch die Hoffnungen auf Refinanzierung, auf einen alles ernährenden Werbekuchen im Internet sind vorbei. Murdoch und Co. haben das große Zittern bekommen und wollen medienatavistisch zurück an den Geldbeutel des Lesers. Dass das ausgerechnet im Internet, der globalen Schnäppchenbörse gelingt, kann aber ziemlich zweifelsfrei beantwortet werden: Nein.