Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Spiel: Bottrop-Sonntagsrätsel…Bottblog

Opel: Gespräch mit dem Scheich…Der Westen

RWE: Streit um Großmann…Manager Magazin

Zukunft: Sorgen im Sauerland…Zoom

Kultur: Das Büdchen lebt…Welt

Grimme: Zwischen Messias und Marl…FR-Online

Club: Royal Bambi…Echt!

Gedenken: Kurt Cobain…Spiegel

Arabien: Irakische Flüchtlinge in NRW…Der Westen

Musik: Steereo…2.0

AGR – ist das gelogen?

Die Abfallgesellschaft Ruhr (AGR) feiert sich gerne selbst. Das darf sie. Jeder darf das. Nur wie weit darf man die Wahrheit biegen, um sich selbst zu feiern? Wenn es nach der AGR geht, wohl ziemlich weit. Ich habe das neue AGR-Firmenheft bekommen. Darin geht es auf Seite 11 um das Cross-Border-Leasing der Tochterfirma des Regionalverbandes Ruhr.

AGR-Geschäftsführer Dietrich Freudenberger lobt sich selbst und alle Verantwortlichen auch beim RVR in den höchsten Tönen: "Die Finanz- und Rechtsexperten unserer Häuser haben mit Unterstützung unserer externen Berater – vor allem unter Berücksichtigung der momentanen Bankenlage – ein Ergebnis erzielt, das bemerkenswert ist."

Die AGR sagt, sie habe einen "Schlussstrich" unter das Cross-Border-Leasing gezogen. Siehe Abbildung:

Diese Aussage ist in meinen Augen an den Haaren herbeigezogen.

Die Wahrheit ist: Es wurde ganz und gar kein Schlussstrich unter das Cross-Border-Lease gezogen.

Im Gegenteil. Alles ist noch übler geworden. Vielleicht meint Freudenberger auch das, wenn er sagt, das Ergebnis sei "bemerkenswert."

Der RVR und die AGR haben den Trust in Delware nämlich übernommen und müssen nun die ganzen Zahlungen der Banken garantieren. Der Trust: Das ist die Briefkastenfirma, die in den USA residiert und der die Müllverbrennungsanlage RZR I gehört. Alles Risiko aus dem Geschäft liegt auf dem Trust. Und damit nun auf dem RVR und der AGR selbst.

Die Verantwortlichen versuchen diese Wahrheit zu unterdrücken, wenn sie solche irreführenden Aussagen machen.

Die Summen mit denen der RVR und die AGR hier im Feuer stehen, liegen bei weit über 200 Mio Euro. Die genaue Summe wird geheim gehalten. Sie erscheint bislang nicht einmal im Haushalt des RVR.

Wenn Politiker und Geschäftsführer solche irreführenden Aussagen wie hier treffen, dann untergraben sie damit die Glaubwürdigkeit ganzer Institutionen. Wieso soll man Freudenberger und Co jetzt noch irgendetwas abnehmen, wenn sie in einer so zentralen Sache die Wahrheit verdrehen.

Ich finde dieses Verhalten degoutant.

Roboter tot, Grind-Dichter flüchtig

Interview-Termin in Essen mit Christof Kather von JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE. Treffen in den Wirrungen des Hauptbahnhofumbaus, dann einmal durch die City zu einem dieser dysfunktionalen Plätze, man sitzt schließlich mit Getränken auf Treppenstufen. Das Ende vorweg: Beim Ausstieg aus der Straßenbahn auf dem Rückweg sieht der Autor eine Tasche mit dem Namenszug der Band und schenkt der ein Buch lesenden Besitzerin direkt die noch nicht veröffentlichte CD der Band. Eine runde Sache.

Ruhrbarone ?: Bei mir im Kopf seid Ihr eigentlich schon lange, spätestens seit Eurer Veröffentlichung mit den Coverversionen drauf. Jetzt eine Split-CD mit Eisenvater, demnächst ein Album mit 54 so genannten Kurzgedichten namens „Luxusvernichtung“ auf Eurem eigenen Label, Unundeux. Und eine Tour und vorher mehrere Termine am Stück in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Ganz schön viel los auf einmal, dabei hatte ich immer den Eindruck, Ihr seid wirklich noch eine der etwas bekannteren Bands, die tatsächlich nur macht worauf sie Lust hat.

Christof Kather !: Wir veröffentlichen ja schon recht viel. Zwar erst drei Alben, aber dafür noch einige EPs, Splits mit anderen Bands und diese Cover-Platte zum Beispiel. Das könnte im Nachhinein nach Konzept riechen, aber eigentlich schießen wir los wenn wir etwas haben. Und da Texte bei uns schon eine wichtige Rolle spielen, bin ich auch dafür dass das dann auch zeitnah herauskommt. Deshalb gibt es da schon eine Art Veröffentlichungszwang, und das ist sicher mit ein Grund, warum wir jetzt das Label machen.

?: Fast wie das alte Single-Prinzip…

!: Nur dass wir keine Single-Band sind.

(Lachen)

?: Dafür sind die Stücke ja auch meist etwas kurz.

!: Unser längstes Stück ist schon drei, vier Minuten lang, aber bei den Kurzgedichten sind es auch mal fünf, sechs Sekunden. Die ältesten davon sind schon fünf Jahre alt, das hört man der Produktion auch teilweise an, mal im Wohnzimmer, mal im Proberaum aufgenommen. Aber es geht halt auch um die Texte. (Anm.: Liegen auch diesmal wieder bei.)

?: Live ist ja auch ganz groß derzeit, heißt es. Ihr spielt aber nicht soo viel, das stimmt schon, oder?

!: 2007/2008 haben wir jeweils so um die 20 Shows gespielt. Das ist schon wenig. Ich glaube auch nicht dass viele Konzerte unbedingt wichtig sind um bekannter zu werden. Dafür gibt es viel zu viele Bands, und im Internet ist das ähnlich. Bei uns liegt der etwas höhere Bekanntheitsgrad wohl tatsächlich zum einen am Namen und, wenn man dem Feedback glaubt, wirklich auch an den Texten, die anscheinend etwas Besonderes haben.

?: Und wo kommt diese spezielle Mischung her, Text und Klang?

!: Angefangen haben wir 1998 zu zweit, als ich Klaus, der nach wie vor Gitarrist ist, über das Studium kennen gelernt habe. Vorher hatten wir schon unsere eigenen Bands, so den üblichen 18-jährigen-Traum mit Plattenvertrag und so. Aber dann wollten wir nur noch hauptsächlich aufnehmen, haben das dann ins Netz gestellt, und so ist das eher natürlich und kontinuierlich gewachsen. Die ersten fünf Jahre waren wir meist zu zweit, dann gab es erst den ersten Auftritt, ein paar Personalwechsel. Und inzwischen sind wir halt sechs Leute, davon zwei Sänger.

?: Ihr habt ja auch Jobs, die nicht direkt mit dem Musikbusiness zu tun haben.

!: Plattenladen, arbeitslos, Teilzeit-Krankenpfleger, Schreiner, Straßenbauarbeiter, Bremsenfabrik.

?: Also ergeben sich die Dinge eher über Kontakte. Kunst, aber nicht künstlich.

!: Das kann man sagen.

?: Das habe ich mich auch vor dem Interview gefragt: Macht man das jetzt, Euch so dem Mainstream vorwerfen?

!: Na, vor dem Internet, da gab es ja noch Mainstream. Wer heute Mainstream macht, der packt es richtig an, und da werden dann wirklich alle Register gezogen. Wir waren da nie dahinter her. Zum zehnjährigen Bandjubiläum haben wir T-Shirts gedruckt mit dem Spruch „Ehrlich verdienter Erfolg seit 1998“.

?: Ich habe das öfter mal mitbekommen, wenn Musiker dann ihre eigenen Label gründen. Dann kommt ja auch viel Geschäftsarbeit auf einen zu, gegebenenfalls Verantwortung für andere Bands, Verhandlungen, etc.

!: Der Hauptantrieb ist schon die Autonomie, ohne größere Promophase einfach mal etwas raus hauen zu können. Eisenvater sind mit auf dem Label, das fand ich damals schon gut, dass die eben nicht einfach Hamburger Schule sind und deshalb nicht so einzuordnen waren. Man musste sich schon dafür interessieren, denn es wurde einem nicht überall aufs Brot geschmiert. Man muss sich ja auch bei uns schon wegen der Sounds mehr mit uns beschäftigen. Ich sehe uns da schon in einer Linie mit Bands, die man eher wegen den Texten und der Attitüde gut findet und nicht weil es direkt ins Ohr geht oder so etwas. Und es würde auch keinen Sinn machen, da jetzt fünf, sechs andere Bands reinzuholen, denn es soll ja eben überschaubar bleiben. Diese Sache, dass der Künstler vom Applaus alleine lebt und das Label dann guckt wann jetzt der richtige Zeitpunkt ist, ein Album da und da zu platzieren, … All das gilt heutzutage nicht mehr.

?: Wobei Ihr – Stichwort Internet wieder – schon vor allem im deutschsprachigen Raum funktioniert.

!: Letztes Jahr waren wir einmal eingeladen zum Maryland Death Fest in den USA. Aber das sind dann auch nur so 1500 Leute, die amerikanischen Bands machen ja auch eher hier ihre Kohle. Man kennt uns schon weltweit, aber hauptsächlich geht es schon um Deutschland, Österreich, Schweiz. Wir spielen auch im Grunde nur auf Einladungen hin und haben keine Agentur dafür. Im Juni geht es bei der Tour mit Macabre auch mal nach Paris, nach Holland und so, aber wir wollen den Apparat schon eher klein halten, damit es auch weiter Spaß macht. Es nutzt ja nichts, von Musik leben zu können und dann zwei Monate auf Tour sein zu müssen. Das nervt mich schon nach vier Tagen, das Aufbauen und warten müssen. Wir würden auch längst nicht soviel produziert bekommen, wenn wir so etwas tun würden.

?: Klischee „ehrliche Musik aus dem Ruhrgebiet“. Kreator wird gerade herum gereicht. Es gibt viel guten Garage, Metal und Punk in der Gegend, der es aber nicht zwingend ins Fernsehen oder die Trendpostillen macht. Wie nimmst Du das wahr?

!: Für mich als gebürtigen Lüneburger gibt es schon diesen Zusammenhang „Arbeitermetropole – Metal“. Das hat schon immer etwas Underdog-mäßiges, auch wenn Metal jetzt scheinbar salonfähig wird und sich auch die Indie-Zeitschriften plötzlich interessieren. Wir spielen lokal meist innerhalb unseres Klüngels, wenn also Stadtfest, dann auch auf der Bühne vom turock. Aber bei Konzerten in Hamburg und Berlin finde ich es fast besser, wenn da ein etwas gemischteres Publikum kommt. Das passt dann auch eher dazu wie wir Musiker privat leben. Das entspricht nämlich gar nicht dem Metal-Klischee. Wie es bei unseren Stücken ja auch nicht immer nur um Krieg, Umweltzerstörung und Satanismus geht. In München zum Beispiel musste sich die Metal-Szene anscheinend auch absondern und klingt deshalb immer noch wie vor fünfzehn Jahren. Man bemerkt also schon den Unterschied zwischen einzelnen Städten.

?: Ich sage immer, in Essen gibt es von allem immer nur eins.

!: Ja, und alles halt eher nur in seiner Ecke.

?: Bedient Ihr Euch denn bei Euren Stücken bewusst bei anderen Bands?

!: Man kann schon sagen „der Part ist Slayer, und der ist Cradle of Filth“ oder so etwas. Wir zitieren aber nicht konkret in dem Sinne dass man da ein Zitat verstanden wissen will. Bei uns entstehen zuerst die Texte, oft mit dem Schlagzeug zusammen, und dann kommen die Riffs, bis schließlich die gute alte Cutup-Technik kommt. Wir haben tatsächlich noch nie ein ganzes Stück zusammen im Proberaum erarbeitet.

Solar wird es finsterer – Kunden können profitieren

Foto: Flickr.com / energy.center

Mir ist aufgefallen, dass eigentlich kein Unternehmen aus der Solarbranche eine Prognose über das Jahr abgeben will. Nicht einmal der erfolgsverwöhnte Chef der Solarworld AG aus Bonn, Frank Asbeck. Nach den Rekorden der vergangenen Jahre ist das seltsam. Doch bei näherer Betrachtung der Lage wird die reservierte Vorsicht verständlich. Denn tatsächlich stehen der Solarbranche in Deutschland unruhige Zeiten ins Haus. Sinkende Erlöse und ein Überangebot fertiger Solarzellen zwingen die ersten Unternehmen in die Verlustzone oder sogar in die Zahlungsunfähigkeit. Die Branche selbst spricht von einem Verdrängungswettbewerb, den vor allem die großen Unternehmen zur Absicherung ihrer Marktmacht nutzen könnten.

Eines der ersten Unternehmen aus der Branche, das wegen fehlender Kapitaldecke aufgeben musste, ist die City Solar AG aus Bad Kreuznach. Seit Ende Januar steht die Firma unter Kontrolle eines Insolvenzverwalters. Als Grund für die Pleite nannte City-Solar-Vorstandschef Steffen Kammler den Einbruch des spanischen Geschäftes. Neue Einspeiseverordnungen für Sonnenstrom hätten dort den Markt implodieren lassen. Der Export auf die iberische Halbinsel sei nicht mehr möglich. Zudem hätten mehrere Großanlagen mit einer Kapazität von über 30 MW immer noch nicht die Erlaubnis erhalten, ins Netz geschaltet zu werden. „Die Entwicklung in Spanien ist an uns nicht vorbeigegangen“, sagte Kammler. Ein Problem, auf das sich alle Solarunternehmen in Deutschland einstellen müssen. Die Finanzkrise hat den Export auf die iberische Halbinsel nahezu unmöglich gemacht – dabei war Spanien bis vor wenigen Monaten der größte Importmarkt der Welt. Für die Konzerne hat das Folgen: Nach einer jahrelangen Phase teils zweistelliger Kursgewinne an den Börsen muss nun heftige Verluste einstecken. Solarwerte verloren seit Herbst bis zu 80 Prozent.

Die Krise setzt sich in diesem Jahr ungebremst fort. Michael Toppeiner, Analyst der UniCredit für das Geschäft mit Alternativen Energien sagt: „Wir haben ein fürchterliches erstes Quartal erlebt.“ Neben der Krise in Spanien habe es aufgrund der Witterung habe es kaum Absätze gegeben. Die Lager seien voll. Es müsse damit gerechnet werden, dass viele Unternehmen ihre Produktion drosseln müssen und Verluste machen.

Das Bild wird bei einem Blick in die Bilanzen der Solarfirmen bestätigt. Die Bonner Solarworld hat in ihrem Konzernabschluss den Wert der Vorräte bei einer Bilanzsumme von 2 Mrd Euro mit auf 500 Mio Euro beziffert – nach rund 350 Mio im Vorjahr. Ähnlich das Bild bei Q-Cells: auch hier wurden im Jahresabschluss 2008 Vorräte im Wert von 216 Mio ausgewiesen. Im Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 94 Mio Euro. Doch auch diese Zahlen sagen nur die halbe Wahrheit. In den ersten Monaten des Jahres wurden kaum Module verkauft. Das bedeutet: Die Vorräte sind noch weiter angeschwollen. Ein Sprecher von Q-Cells mir sagte, die Produktion neuer Anlagen werde „gestreckt“ und der Nachfrage angepasst. Zudem werde der Ausbau einer geplanten neuen Fabrik in Asien „verlangsamt“. Noch beeindruckender sieht es bei kleineren Unternehmen wie der Konstanzer Sunway AG aus. Das Unternehmen musste bei einem Umsatz von 260 Mio Euro einen Verlust von 2 Mio Euro melden. Die liquiden Mittel schmelzen zusammen, gleichzeitig sind die Vorräte mit 48 Mio Euro hier höher als das Konzerneigenkapital von 41 Mio Euro.

Beim Berliner Modulhersteller Solon wird mittlerweile unter Analysten vor allem darüber diskutiert, wie lange das Bargeld noch reicht. Bei einem Umsatz von 815 Mio Euro wurde zwar zum Jahresende ein Buchgewinn von 55 Mio Euro vor Steuern ausgewiesen. Aus dem laufenden Geschäft flossen jedoch gleichzeitig 85 Mio Euro ab. Das Geld wird knapp: Solon wies nur noch einen Bargeldbestand von 4,5 Mio Euro aus.

Aufgrund der Zahlen sehen sich nur noch wenige Unternehmen in der Lage konkrete Prognosen abzugeben. Weder Solon noch die Solarworld AG sind dazu bereit. „In den kommenden zwölf Monaten erleben wir ein knallhartes Marktspiel“, sagt WestLB-Analyst Peter Wirtz. Er rechnet damit, dass gerade finanzschwache Unternehmen vom Markt verschwinden werden. Diese könnten weder die Vorteile einer Massenproduktion nutzen, noch hätten sein genug Eigenkapital um im anstehenden Preiskampf mitzuhalten. Wirtz. „Die Großen werden größer, die Kleinen haben ein Problem.“

Besonders Unternehmen wie die Masdar PV sehen in der Krise ihre Chance gekommen. Hinter der Firma steckt ein Staatsfonds des Emirates Abu Dhabi, das gerade auch bei Daimler eingestiegen ist. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Rainer Gegenwart, baut derzeit eine Fertigung in Erfurt auf. Er sagt: „Die Preise waren bislang zu hoch. Deswegen konnten auch ineffiziente, ältere Anlagen wirtschaftlich arbeiten." Diese Betriebe würden nun aussortiert. Mit einer starken Eigenkapitalbasis will Gegenwart bis Ende des Jahres in Produktion gehen. "Der überhitzte Markt wird momentan auf ein vernünftiges Maß zurückgefahren."

Für die Verbraucher hat die Lage etwas Gutes. Überkapazitäten und volle Lager sorgen für einen Preisverfall in Deutschland. „Der Druck ist enorm“, sagte ein Q-Cells-Sprecher. Im Endkundengeschäft hätten die Preise für je installiertes Watt um bis zu 30 Prozent nachgegeben. Im Markt wird berichtet, erste Module würden für zwei Euro je Watt Leistung angeboten. Bislang waren drei Euro üblich. Aufgrund der niedrigen Preise werde es für Investoren deshalb immer attraktiver Anlagen aufzubauen, berichtet UniCredit-Analyst Toppeiner. Die Erträge sind durch das Erneuerbare Energien Gesetz garantiert. Je nach Anlage liegen sie zwischen 32 und 43 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde. Die Nachfrage wird also steigen. „Es ist nur offen, wie stark die Nachfrage steigt“, sagt Toppeiner. Und davon hänge es ab, ob die frischen Investitionen ausreichen, die gesamte Branche zu stabilisieren.

Solarworld-Chef Frank Asbeck setzt deshalb jedenfalls lieber auf den langen Trend. Und der sieht nach wie vor blendend aus. Angetrieben von neuen Förderungen in den Vereinigten Staaten werde sich der Markt im zweiten Halbjahr erholen. Und das Entscheidende sei sowieso die so genannte Netzparität. Wenn die Stromerzeugung aus Sonnenlicht genauso teuer sei, wie der Strom aus der Steckdose, lohne es sich für alle Privatleute, sich ein kleines Kraftwerk auf das Dach zu stellen. Wann genau es soweit sein wird, ist nun die große Frage. Die optimistischen Schätzungen der Industrie sehen den Durchbruch in sonnengünstigen Ländern schon in weniger als fünf Jahren.

Werbung

Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Opel: Rettung aus dem Morgenland?…Der Westen

Rechte: Nazi-Modelabel in Essen…Der Westen

Fidel: Castro-Rauxel…taz

Kirche: Probleme mit Meinungsfreiheit…Gelsenkirchen Blog

Islamismus: Staatsanwaltschaft ermittelt…Der Westen

Aus: Geist von Malente hört auf…Pottblog

ProNRW: Braune Kacke und mehr…Hometown Glory

Verlust: Flughafen Dortmund macht 20 Millionen Miese…Ruhr Nachrichten

Preis: Grimme in Marl…Ruhr Nachrichten

Oscar-Preisträger Hofmann kommt ins Schauspielhaus Bochum

 Foto: Schauspielhaus Bochum

Nachdem in den letzten Jahren Hollywood-Star und Oscar-Preisträger Kevin Spacey im Rahmen der Ruhrfestspiele für ein Engagement im Ruhrgebiet gewonnen werden konnte, kommt nun ein weiterer, nicht weniger bekannter Schauspieler ins Revier: Philip Seymour Hofmann gibt vier Vorstellungen im Schauspielhaus Bochum.

Hofmann war lange Zeit ausschließlich ausgewiesenen Kennern amerikanischer B-Movies ein Begriff. Zwar spielte er bereits als junger Mann eine größere Rolle in dem Film „Der Duft der Frauen“, der mit Al Pacino in der Hauptrolle mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Doch erst 1999 schaffte Hofmann seinen Durchbruch als Schauspieler.

Zuerst spielte er in „Makellos“ an der Seite von Robert De Niro, dann in „Magnolia“ neben Tom Cruise und schließlich in der Patricia-Highsmith-Verfilmung „Der talentierte Mr. Ripley“. Seitdem ging es für Hofmann steil nach oben. 2006 wurde er schließlich für seine Rolle als Truman Capote für den Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Was jedoch nur die wenigsten wissen: Hofmann hat neben seiner Karriere als Filmschauspieler auch stets am Broadway Theater gespielt. Im Jahr 2000 wurde er sogar für den Tony Award, dem wichtigsten amerikanischen Theaterpreis nominiert.

Nun spielt er im Rahmen des Theaterfestivals des Bochumer Schauspielhauses „K15: Bretter, die die Welt verleugnen“ in Peter Sellars Othello-Inszenierung den außerordentlich fiesen und intriganten Jago.

Für alle vier Vorstellungen gibt es noch Karten – wenn auch nur sehr wenige. Kartenvorverkauf ab heute an der Theaterkasse Bochum. Telefon: 0234/3333-5555.

Kundenpflege bei der Dresdner Bank in den Zeiten der Krise

Wie hieß es doch so schön früher in der Werbung für die Dresdner Bank: Mit dem grünen Band der Sympathie. Von Sympathie ist in letzter Zeit nicht viel geblieben.Erst die unverschämten Abfindungen, dann die verschämte Rückzahlung durch den Boss und nun ein kleiner Erlebnisbericht aus der Welt der kleinen Leute. Viel besser spräche man von Kunden.

Schauen wir doch mal genauer hin wie die Dresdner Bank mit ihren Kunden umgeht: Da ist die junge alleinerziehende Frau in Hagen, Unterhaltsgeld vom Vater beziehend und aufgrund der Erkrankung des Sohnes nicht in der Lage ihren erlernten Beruf auszuüben.

Folgende Situation kurz vor dem letzten Monatsersten: Konto bereits auf Null und sie benötigt noch 30 EUR. Gleichzeitig ist noch eine Überweisung über 120 EUR offen. Da aufgrund der fehlenden Erwerbstätigkeit kein Dispo eingeräumt wird, was soweit ja auch OK ist, spricht die junge Frau in der Filiale vor und erhält die 30 EUR bar ausbezahlt. Nach einigen Tagen stellt sie fest, dass die Überweisung aufgrund fehlender Deckung geplatzt ist. Nun hält sie Rücksprache mit der Filiale wo sie von der Filialleiterin der Dresdner Bank zu hören bekommt, dass sie froh sein soll, dass ihr die Dresdner Bank als Arbeitslose überhaupt ein Konto einräumt. Die verdutzte Bürgerin aus der beschaulichen Stadt Hagen ist erst mal ob dieser Frechheit der Filialleiterin baff, fängt sich alsbald und entgegnet, dies öffentlich machen zu wollen. Prompt zeigt die Dresdner Bank die hässlichste Fratze, die der Kapitalismus zu bieten hat und die Filialleiterin droht ihr mit einer Klage, falls sie den Sachverhalt öffentlich macht.

Es ist dahingestellt, ob dies ein Einzelfall war oder die Filialleiterin einfach nur einen schlechten Tag hatte. Entscheidend ist jedoch, dass so ein Verhalten nicht tragbar ist und die Bank vielmehr überlegen sollte, ob ihr solche Führungskräfte gut zu Gesicht stehen.

Afghanistan: Wir sollten gehen…

Ich war für den Krieg in Afghanistan – aber jetzt sollten wir raus.

Frauen in Burkas. Foto: Wikipedia

Es gab viele gute Gründe für den Versuch, die Macht der Taliban zu brechen: Die Menschenrechtsverletzungen, die Unterdrückung der Frauen, die Spengung von antiken Kulturdenkmälern, die Unterstützung von Al Qaida. Kurzum und vielleicht etwas naiv: Ich fand es gut, dass die Bundeswehr auch mit daran wirkte, das Mädchen in die Schule gehen konnten. Nicht überall, aber zumindest in ein paar Teilen des Landes.

Mir war zwar klar dass unsere "Partner" dort beinahe alles Schwerstkriminelle waren, aber ich glaubte auch, es gäbe dazu keine Alternative. Nun, nachdem Afghanistans Ministerpräsident Karzai ein Gesetz unterschrieben hat, dass Frauen zum Sex mit ihren Männern zwingt, ihnen das Verlassen des Hauses untersagt und das zahlreiche weitere barbarische Regeln enthält, ist es Zeit für uns zu gehen. Ein solches Regime will ich mit meinen Steuergeldern nicht unterstützen. Es ist nicht das Leben eines einzigen westlichen Soldaten wert.  OK. es gäbe eine Alternative: Wir machen Afghanistan zur Kolonie, aber das wird nicht klappen. Also gehen wir raus. Wir haben in Afghanistan keine Partner um das Land zu zivilisieren. Aber wenn wir gehen, dann mit allem: Keine Soldaten, aber auch keine humanitäre Hilfe. Keine Straßen, keine Krankenhäuser, keine Entwicklungshilfe. Sie wollen Mittelalter? Sie könnne es haben. Dann aber auch mit allem was dazu gehört. Und den Frauen und Mädchen können wir nicht in Afghanistan helfen – also lasst sie uns rausholen: Jede Frau aus Afghanistan bekommt im Westen Asyl. Pauschal.

 

Werbung

Wolfgang Welt liest heute Abend aus seinem neuen Roman

foto: suhrkamp

Der Bochumer Schriftsteller Wolfgang Welt ist – jedenfalls im Ruhrgebiet – weltberühmt. Nicht weniger legendär ist der erste Satz aus seinem Roman Peggy Sue

„Etwa zwei Jahre nach unserer ersten Begegnung machte mir Sabine am Telefon Aussicht auf einen Fick, allerdings nicht mit ihr selber, sondern mit ihrer jüngeren Schwester.“ Heute Abend liest er im Bochumer Schauspielhaus (Theater unter Tage, 19:30 Uhr) aus seinem neuen Roman Doris hilft. Für diese Veranstaltung gibt es noch Karten. Ein ausführliches Interview mit dem Bochumer Schriftsteller folgt in Kürze auf diesem Blog.