Aufbruch auf dem Öko-Bankenmarkt – der Krise trotzen

Foto: Flickr.com / terrorcore

Die Nachricht kommt aus Bochum, von der GLS-Bank. Und sie macht irgendwie Hoffnung. Elf der weltweit führenden Öko-Banken haben sich schon Anfang März in Holland in einem neuen Bündnis zusammengeschlossen. Ziel dieser „Global Alliance of Banking on Values“ ist die gemeinsame Entwicklung einer Alternative zum zerrütteten Finanzmarkt in der gegenwärtigen Form. Es geht um Geldgeschäfte, die nicht allein auf Profit aus sind, sondern die ökologisch und ökonomisch Sinn machen sollen. Es sollen Biobauerhöfe unterstützt werden und Firmen, die sich hohen moralischen Werten verpflichtet haben. Ein netter Nebeneffekt der frühen Ablehnung von Junk-Bonds: Die Ökobanken sind allesamt nicht von der Krise betroffen und machen nach eigenen Angaben Profit.

Neben der sozial-ökologischen GLS Bank gehören zu der neuen Allianz unter anderem die BRAC Bank. Dieses Haus ist das weltweit größtes Mikrofinanzinstitut mit Sitz in Bangladesch. Es vergibt Kredite über wenige hundert Euros an Farmer und Händler, die sonst keine Chance auf neue Werkzeuge oder Waren hätten. Dabei ist auch die ShoreBank aus Chicago sowie die Triodos Bank mit Sitz in den Niederlanden. Zusammen verfügen die elf Banken der Allianz, über Einlagen von über 10 Mrd. US-Dollar. Und sie betreuen über sieben Mio. Kunden in 20 Ländern.

Die Allianz plant, ihre Arbeitsweisen und Finanzierungsinstrumente international zu bündeln, Organisationen aufzubauen, die besser auf nachhaltige Ziele ausgerichtet sind, sowie neue Eigentumsformen und ökonomische Kooperationen zu schaffen.

GLS Bank Vorstandssprecher Thomas Jorberg freut sich über die Partnerschaft: „National geben wir bereits seit langem Impulse für politische und gesellschaftliche Diskussionen. Doch gerade jetzt, in Zeiten der Krise und des Umbruchs, ist es entscheidend, dass sich erwiesenermaßen starke Partner zusammenschließen, um ihr Know-how international zu bündeln und auch global beispielgebend zu agieren.“

Peter Blom, von der der Triodos Bank ist froh, dass die alternativen Banken im Gegensatz zu den etablierten Häusern auch in Zeiten der Krise "sehr profitabel sind". Er sagt weiter:  „Obwohl es außer Mode war, hielten sie sich an das klassische Kerngeschäft von Banken, das die Bedürfnisse der Menschen sowie ökologische Aufgaben auf der einen und die Rendite auf der anderen Seite im Gleichgewicht hält. Es gibt nicht nur eine Antwort auf die globale Finanzkrise, sondern zahlreiche. Die Vorsitzenden dieser international agierenden Institute halten viele davon bereit.“

Fazle Hasan Abed, Gründer und Vorsitzenden von BRAC, hält die Allianz für einen kleinen Gegenentwurf zur Globalisierung der Ausbeuter: „Wo auch immer wir in der Welt leben, ökonomisch sind wir zunehmend voneinander abhängig. Wenn wir die globalen Probleme, mit denen wir alle konfrontiert sind, angehen wollen, ist ein internationales Vorgehen notwendig. Wir glauben, dass diese Banken das Potential haben, die Architektur der Finanzwelt zu reformieren und dauerhafte Lösungen für bisher nicht oder unterversorgte Gemeinschaften und Sektoren anzustoßen.“

Die Allianz wird von der niederländische Prinzessin Máxima Zorreguieta Cerruti, einer ehemalige Bankerin und Mitglied der UN-Beratergruppe für die allgemeine Zugänglichkeit von Finanzsektoren (United Nations Advisors Group on Inclusive Financial Sectors) sowie von Achim Steiner, Leiter des UN-Umweltprogramms, unterstützt.

Dierkes‘ Comeback

Der Duisburger Linke Herrmann Dierkes, der infolge massiven öffentlichen Druckes von seiner Kandidatur zum Oberbürgermeister und seinem Amt des Ratsfraktionsvorsitzenden seiner Partei zurücktreten mußte, ist bei seinen örtlichen Parteifreunden weiterhin wohlgelitten. Von Thomas Meiser

Hermann Dierkes. Foto: Die Linke/Duisburg
Der Duisburger Linke Herrmann Dierkes, der infolge massiven öffentlichen Druckes von seiner Kandidatur zum Oberbürgermeister und seinem Amt des Ratsfraktionsvorsitzenden seiner Partei zurücktreten mußte, ist bei seinen örtlichen Parteifreunden weiterhin wohlgelitten.

Dierkes hatte einen Boycott israelischer Waren vorgeschlagen, "um den Druck auf Israel für eine andere Politik gegenüber den Palästinensernzu verstärken".
Auf der gestrigen Mitgliederversammlung seiner Partei warb der bekennende Trotzkist um Vetrauen in seine Person: "Ich bin bereit, weiterhin den Fraktionsvorsitz zu machen und bitte um Eure Zustimmung."

Die knapp 50 Teilnehmer der Versammlung stellten sich einstimmig hinter Dierkes und ermutigten ihre Leitfigur anschließend mit Standing Ovations. Vorausgegangen war dem eine emotionale Rede des Transportfacharbeiters im Ruhestand, in der dieser bekannte, er habe zwar durch die "ungeheuere Schmutzkampagne richtig eine gezimmert gekriegt" und wäre "zu Boden gegangen", nunmehr wäre er "aber wieder da".

Dierkes räumte ein, "daß zu dem Thema schwierig zu diskutieren wäre",
er habe "möglicherweise eine falsche Aussage gemacht" – wünschte sich jedoch, daß "das Thema Sanktionen, bei einer Regierung, die die Menschenrechte mit Füßen tritt, in meiner Partei legitim diskutiert werden kann".

Nach Dierkes‘ Festellungen handelte es sich bei dem Proteststurm gegen
ihn, bei dem sich auch führende Mitglieder der Linkspartei auf Bundesebene und im Ruhrgebiet gegen ihn aussprachen, ohnehin "nur um eine ganz bewußte Intrige, die von den Sozialdemokraten eingestielt worden ist". Er hätte sich jedenfalls gewünscht, daß die Parteioberen ihn "davor geschützt hätten".

Sich eindeutig gegen einen Israelboycott auszusprechen, vermochte indes die Duisburger Parteiversammlung nicht: Ein Antrag, nach dem ein Warenboycott gegen Israel für die Kreispartei nicht in Frage käme, wurde mit einem Geschäftsordnungstrick verhindert. Die Versammlung entschied, der Antrag nicht zu befassen. Mit einer Gegenstimme. Der des Antragstellers.

Hintergrund:

Dierkes wirft hin…Klick
Kein Fussbreit zurück: Duisburger Linke verteidiht Israel-Boykott…Klick
Duisburger Linke für Israel Boykott…Klick

Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Metropolentraum: Die Stadt die niemals schläft…Der Westen

Internet: Preis für Dortmunds Webseite…Der Westen

Sex: Dortmunder Betriebsräte stehen auf SM…Ruhr Nachrichten

Amok: Auftrieb der Experten…Gelsenkirchen Blog

Amok II: Was werden unsere Politiker tun?…Kueperpunk

Betrug: Der Märchenerzähler aus Hamm…Manager Magazin

Gaza-Demo: Polizei sucht noch nach Gewalttätern…Der Westen

Aus: Laurenz-Meyer hat fertig…Duckhome

Das Ruhrgebiet ist nicht New York!

Empire State Bulding Foto: David

Vor einger Zeit watschelte eine Ente durch New York und quackte, der Pott sei das europäische Pendant zur Stadt am Hudson. Die Ente hieß Fritz Pleitgen. Da mussten sogar anwesende Reporter ihre Blicke zu Boden wenden und sich fremdschämen. Denn eines weiß doch jeder. New York ist nicht an der Emscher. Und das ist auch gut so. Das Ruhrgebiet ist nämlich die einzige Großstadt der Welt, die speziell für Kleinstädter gebaut worden ist. Die passende Hymne zum Thema gibt´s beim: klick

Hier vorweg und nur zum Lesen der Text der Hymne:

…..das Ruhrgebiet ist nicht New York, sondern das Gegenteil von New York. Das ist weder gut noch schlecht, dafür aber einmalig. Denn das Ruhrgebiet ist weltweit die einzige Großstadt, die speziell für Kleinstädter gebaut worden ist. Oder anders ausgedrückt: Das Ruhrgebiet ist die einzige Kleinstadt, in der Großstädter nicht auffallen. Oder anders ausgedrückt: Im Ruhrgebiet fällt einem Großstädter nur dann auf, dass er ein Kleinstädter geblieben ist, wenn es sich um einen wirklichen Großstädter handelt. Oder anders ausgedrückt: Wer im Ruhrgebiet zum Großstädter geworden ist, merkt das erst, wenn er aus Versehen nach Köln kommt. Dann möchte er jedoch sofort weiter nach Paris und London und landet schließlich in New York. Hier begreift er endlich, dass Peymann lügt. Sonst wäre er ja auch in Bochum geblieben, denn…..

verfasst von  Arnold Voß,  vertont von Karl Heinz Blomann (Sax) und Georg Grewe (Grand Piano) im Rahmen des Projektes "Klangräume", uraufgeführt im Rahmen des regionalen Kulturprogramms des Evangelischen Kirchentages 1991 im Ruhrgebiet

Wem es zu jazzig ist, der kann sich ja mit dem Text alleine begnügen. Er wird übrigens in der Tonaufnahme von Volker Mosebach gesprochen.

Tip zum runterladen: Klick mit rechter Maustaste und dann auf "Ziel speichern unter "

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Amokexperten bei Plasberg

Frank Plasberg hat das heutige Thema von Hart aber fair geändert. Nach dem Amoklauf von Winnenden lautet es nun "Schule der Angst – was macht Kinder zu Amokläufern?".

Frank Plasberg Foto: WDR

Zur Teilnahme des Talks in Berlin konnten  kurzfristig bekannte Amokexperten wie Wolfgang Bosbach, der stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion und der niedersächsische Kriminologe Prof. Christian Pfeiffer, die Psychologin Rebecca Bondü und der Journalist Tom Westerholt bewegt werden. Während Bosbach wohl einfach heute Abend nichts Besseres vor hattte, kann man davon ausgehen, dass Pfeiffer wieder einmal die Gelegenheit nutzen wird, auf die Gefahr von Computerspielen für die zarte Seele von Jugendlichen hinzuweisen. Bekanntlich starben die Opfer des heutigen Vormittags ja nicht an Kugeln aus einer Waffe, die der Täter wohl seinem Vater geklaut hatte, sondern an  Ballerspielen. Gegenhalten wird wohl Westerholt, der selbst  Computerspiele bespricht.  Mich  persönlich würde ja unter anderem interessieren, warum in diesem Land so viele Schußwaffen herum liegen, wieso beinahe jeder Trottel sie bekommen kann und wieso ein Privatmann, der Vater des Täters, gleich 16 davon in seiner Wohnung hatte.  

Aber nein, wir kennen ja den Satz aus "Thank you for Smoking": Waffen töten keine Menschen. Menschen töten Menschen. 

US-Zocker dürfen Einsätze von der Steuer absetzen

Eine schräge Finanznummer habe ich gerade in den USA gefunden. Dort dürfen nämlich Profi-Spieler ihre Verluste bei Wetten und Einsätzen von der Steuer bis zur Höhe der möglichen Gewinne absetzen. Kein Unsinn. Und: Sie dürfen sogar die Unkosten absetzen, die sie für das Zocken haben.

Mit anderen Worten, Profispieler können das Hotel in Vegas, die Spielchips, die schrägen Klamotten, die Cowboystiefel, Goldketten und – was weiß ich alles – von ihren Gewinnen abziehen. Cool. So steht es in einer Rechtsbelehrung der amerikanischen Steuerbehörde IRS vom 19. Dezember 2008. Und in Deutschland wird sogar das Kindergeld auf das Einkommen angerechnet. Gut, hier gibt es auch nicht soviele Profizocker und wenn doch, sitzen die in illegalen Hinterzimmern. Naja, das nur am Rand.

„Nächstes Jahr sehen wir mehr Rot auf der Karte“

Creditreform hat heute über die Pleitegefahren bei Unternehmen informiert. Besonders Firmen in Bochum, Gelsenkirchen, Bottrop, Hamm, Herne und den Kreisen Recklinghausen und Unna ging es schon 2008 schlecht. Aber dafür sind die Aussichten für 2009 auch besonders trübe.

Thomas Ganzel, der Geschäftsführer der Wirtschaftsauskunft Creditreform in Bochum, ist ein Mann an der Basis der Wirtschaft. Zu seinem Geschäft gehört es, für seine Kunden die Solvenz derer Kunden einzuschätzen, und wenn die nicht zahlen können, das Geld auch gleich einzutreiben. Ganzel und seine Kollegen spüren also sehr früh, wenn es in der Wirtschaft hakt, wenn Unternehmen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können oder gleich Insolvenz anmelden.

Und das tun sie immer öfter, sagte Ganzel auf der heutigen Pressekonferenz, auf der er über die wirtschaftliche Lage der Unternehmen informierte: „Vor allem die kleinen Unternehmen, die in den guten Jahren keine Rücklagen gebildet haben, machen jetzt zu oder kämpfen um ihr Überleben.“  Ihn stört, dass alle nur auf Opel oder Schaeffler schauen: „90 Prozent der Unternehmen haben weniger als zehn Angestellte. Hier sind die Arbeitsplätze, und von diesen kleinen Unternehmen kämpfen immer mehr um ihr Überleben.“

Besonders hart sind die Gründer betroffen. Sie haben, oftmals aus der Arbeitslosigkeit heraus, ein kleines Unternehmen aufgebaut – animiert durch die verschiedenen Gründungsoffensiven der Städte, Länder und des Bundes. Zeit, Rücklagen für die Krise zurückzulegen, hatten sie nicht. Und jetzt ist sie da. Es betrifft im Moment vor allem Kioske, Kneipen, kleine Einzelhändler und kleine Speditionen. Die Unternehmen also, die man mit der Abfindung aus dem letzten Job gerade so gründen konnte. Fast 500 von ihnen können allein in Bochum ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen oder sind schon pleite.

Sie sind nicht alleine: Bundesweit können 2,25 der Unternehmen ihre Rechnungen kaum oder gar nicht mehr bezahlen. Sie gelten mindestens als hochgefährdet. In NRW liegt die Quote bei 2,48 Prozent, und in Bochum, Gelsenkirchen, Bottrop, Hamm, Herne und den Kreisen Recklinghausen und Unna liegt die Quote bei über drei Prozent. Sie alle sind auf der Credireform-Karte mit einem hellen Rot gekennzeichnet. Das wird nicht so bleiben: „Herne wird in diesem Jahr in die Liste der schlimmsten Pleite-Standorte vorrücken. Bochum und der Kreis Recklinghausen können es auch noch schaffen, in diese traurige Riege vorzurücken.“ Insgesamt, da ist sich Ganzel sicher, wird die Karte, die er auf der Pressekonferenz im kommenden Jahr präsentieren wird, röter werden.

Und was kann getan werden? Nach Ganzels Ansicht nicht viel: „Der Staat kann schauen seine Rechnungen gegenüber Mittelständlern schneller zu bezahlen. In dieser Frage ist im Ruhrgebiet nur Dortmund mustergültig.“ Und er sollte nicht versuchen, Firmen, die vor der Pleite stehen, vor dem Untergang zu wahren. „Opel hat keine Chance. Wir sollten uns jetzt überlegen, was in Zukunft auf den Opel-Flächen passieren soll und dafür Geld ausgeben.“ Und nicht für die Rettung Opels.

Keine Hilfe in Sicht für Opel

Illu: Tonwertkorrekturen

Es steht nicht gut um Opel. Nachdem der Betriebsrat sich auch offen gezeigt hat für Finanzinvestoren, will wohl keiner der erhofften Geldgeber kommen. Die Heuschrecken sehen beim kriselnden Autobauer offensichtlich keine grünen Blätter zum abnagen. Die Welt berichtet jetzt, dass vor allem die großen und mächtigen Private-Equity-Firmen eine Beteiligung an einem europaweiten Opel-Konzern ablehnen.

„Es ist eine Scheinselbstständigkeit, die durch die Gründung einer Europa-Gesellschaft mit Opel erreicht wird“, heißt es bei einem Finanzinvestor mit Sitz in London. „Gegenüber unseren Kunden können wir nicht rechtfertigen, dass wir in ein solches Risiko-Investment Geld reinstecken.“ Auch die Gerüchte, die aus Regierungskreisen der betroffenen Bundesländer gestreut wurden, wonach es Verhandlungen mit dem britischen Investor CVC gebe, wurden dementiert. „Es gibt keine Gespräche“, sagte eine CVC-Sprecherin. Auch KKR, BC Partners, Cerberus, Permira und Goldman Sachs sollen keine entsprechende Pläne verfolgen, heißt es aus deren Umfeld. Die Unternehmen selbst lehnten einen Kommentar ab.

Betriebsrat, Opel-Management sowie Politiker hatten in den vergangenen Tagen Finanzinvestoren ins Spiel gebracht, die bei Opel einsteigen könnten. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hatte zuletzt gefordert, dass einem privaten Investor durch öffentliche Bürgschaften die Beteiligung versüßt werden sollte. Für sein Modell eines privaten Investors „gibt es Interessenten, die eine Perspektive sehen“, sagte Koch. Konkrete Namen nannte er aber nicht.

Offiziell wollten sich die angesprochen Finanzinvestoren zwar nicht zum konkreten Fall äußern. Aus dem Umfeld der Unternehmen wurde aber bestätigt, dass es keinerlei derartigen Pläne oder Vorhaben für eine Beteiligung an Opel gebe. Auch der US-amerikanische Finanzinvestor Cerberus soll Opel nicht auf der Tagesordnung haben. Im Mai 2007 hatte Cerberus gut 80 Prozent der Chrysler Group für 5,5 Mrd. Euro von Daimler erworben. Als Hindernisse für eine Beteiligung werden zum einen das unklare Rettungskonzept von Opel angesehen, die hohen Risiken durch die Verflechtung mit der Mutter General Motors und die offene Zukunftsstrategie beim Rüsselsheimer Autobauer. Zudem sei durch den negativen Kapitalfluss (cash flow) der Adam Opel GmbH eine Refinanzierung des Kaufpreises nicht möglich.

Nach Informationen der Welt hat die Rüsselsheimer GM-Tochter im Bilanzjahr 2007 einen cash flow von minus 372 Mio. Euro ausgewiesen und einen Jahresfehlbetrag von 362,28 Mio. Euro. Die Deutschland-Tochter von GM braucht für den vorgesehenen Rettungsplan, der unter anderem die Gründung einer europaweiten Gesellschaft mit Opel und der britischen GM-Tochter Vauxhall vorsieht, rund sieben Mrd. Euro an frischem Kapital. Die betroffenen Staaten sollen rund 3,3 Mrd. Euro beisteuern. Die restliche Summe, so die Planungen, sollte über externe Investoren sowie eine Beteiligung der Mitarbeiter und der Opel-Händler aufgebracht werden.

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Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Solidarität: VW-Mitarbeiter für Opel…Nordhessen News

Immobilie: Kein neues Stadtfenster für Duisburg…Der Westen

Astronomie: Beste Aussichten in Bochum…Ruhr Nachrichten

Kunst: Ausstellung in Herten…Hometown Glory

Medien: Die Zukunft der Nachrichten…Ostroplog

Tatort: Ballauf und Schenk drehen in Köln und Essen…Tatort-Fundus

Einzelhandel: Temgelmann-Chef über Kündigungen und Marktentwicklungen…Welt

Danke:…dass Casi keinen Führerschein hat…Der Casi und das U

SpOn-Besuch bei der alten Dame

Wer dachte, die Deutsche Presse-Agentur kann sich nicht wandeln, der sieht sich getäuscht. Mit der Berufung von Wolfgang Büchner,42, zum Nachfolger von Chefredakteur Wilm Herlyn ist dem Aufsichtsrat eine faustdicke Überraschung gelungenen. Der Chef von Spiegel Online ist ein ausgewiesener Internetexperte – eine Kompetenz, die der Agentur bislang fehlt.

Diese Lücke entwickelt sich zunehmend zum Problem für Deutschlands größte Nachrichtenagentur. Denn ohne erkennbare Strategie kippt die dpa viele ihrer Nachrichten ins Internet. Jegliche Exklusivität geht dabei verloren, denn auch Nicht-Kunden können auf die Meldungen zurückgreifen.

Mit der Kündigung der WAZ-Gruppe wurde dieses Problem offensichtlich. Denn statt für die Meldung der dpa zu zahlen, durchkämmen die Redakteure der WAZ das Internet nach frischen Nachrichten. In ihrem Netz bleibt auch Material von dpa hängen. Wie sich wiederholt gezeigt hat, wurde dieses ohne Bezahlung genutzt. Klack.

Von der Berufung des SpOn-Chefredakteurs an die dpa-Spitze versprechen sich viele Mitarbeiter eine Neuausrichtung der Internetstrategie. Neben einer Neujustierung der Printprodukte ist auch die Entwicklung einer neuen Multimedia-Strategie fällig. Ein Testlauf mit Internet-Videos etwa wurde nach nur einem Jahr eingestellt. Aus Sicht von Kritikern hätte man dem Produkt mehr Zeit geben müssen. Büchner könnte hier Abhilfe schaffen, verfügt er doch über gute Erfahrungen mit TV-Inhalten.

Die Ernennung wird nicht ohne Argwohn beobachtet: Viele dpa-Führungskräfte sind deutlich älter als Büchner. Der 42-Jährig soll bis Anfang kommenden Jahres das neue Amt antreten. dpa-Chef Herlyn scheidet altersbedingt aus.