David Byrne: Tourauftakt in der Tonhalle

1981 veröffentlichten David Byrne, die treibende Kraft der Talking Heads und Brian Eno „My Life in a Bush of Ghosts“ Obwohl bei weitem nicht das erste Album der Popmusik in dem afrikanische Rhythmen verwendet wurden, war es doch die Pionierarbeit auf diesem Gebiet.

Brian Eno startete seine Karriere 1971 bei Roxy Music und produzierte bereits in den 70ern herausragende Alben für Bands wie Genesis „Lamb lies down on Broadway“, David Bowie „Low“ und „Heroes“ oder DEVO „Are We Not Men?“.

Seine Zusammenarbeit mit David Byrne begann 1978 beim Talking Heads Album „More Songs about Buildings". Im darauf folgenden Jahr entstand „Fear of Music“ sowie 1980 „Remain In Light“. In diese Phase enger Zusammenarbeit der beiden fällt auch die Produktion von „My Life in a Bush of Ghosts“, das schließlich 1981 veröffentlicht wird. Damit endet die gemeinsame Arbeit bis 2006 eine soundtechnische Überarbeitung dieses Albums mit einigen unveröffentlichten Stücken erscheint. Zudem sind einige Songs neu abgemischt worden. Den lang ersehnten Nachfolger „Everything That Happens Will Happen Today“ produzierten Eno und Byrne jedoch erst 2008.

Am 9. März startet die Europatournee von David Byrne "Songs of David Byrne and Brian Eno" mit dem Tourauftakt in der Düsseldorfer Tonhalle. Leider wird David Byrne ohne Brian Eno performen. Das Programm besteht jedoch ausschließlich aus Songs der fünf gemeinsam aufgenommenen Alben.

Jazz-Moers gleich in Echtzeit

Für alle Jazzfans mit Computer, Mediawatcher, PR-Strategen, Journalisten, Kulturschaffende, Nahverkehrsexperten, Camper, Festivaltramper, Newsjunkies und einfach nur gelangweilte Büromenschen, die gerne etwas virtuelle Lebendigkeit im Büro hätten: Heute, gleich, um 13 Uhr, findet die Bekanntgabe des Hauptprogramms des diesjährigen Moers-Festivals via Livestream statt, und zwar hier.

 

WAZ stellt aktuelles Restrukturierungskonzept online

Die WAZ hat die Präsentation ihres Restrukturierungskonzeptes, das gestern auf einer Betriebsversammlung vorgestellt wurde, ins Internet gestellt.

"Die Gruppengeschäftsführung der WAZ Mediengruppe hat auch dieses Konzept zur Einsicht freigegeben," ist auf der Site WAZ im Wandel zu lesen. Achtung Spannung möchte man denken, doch viele Details des Konzeptes sind schon in den vergangenen Wochen bekannt geworden – etwa die Einführung der Regionaldesks, der Verzicht auf DPA oder die Streichung von 300 Stellen.

Erst in den kommenden Jahren wird sich zeigen, ob es sinnvoll ist, die Titelredaktion in Zeitungen zu stärken, die vor allem wegen ihres Lokalteils und nicht wegen des Mantels gelesen werden. Ich habe da meine Zweifel. Eine gute Nachricht ist für viele wohl, dass auch in den aktuellen Plänen die WAZ im Kreis Recklinghausen immer noch vorkommt. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Gerüchte, die WAZ würde sich aus großen Teilen des nördlichen Ruhrgebiets zurückziehen.

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Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Ruhr2010: Zöpel will mehr S-Bahnen…Der Westen

Opel: Regierung traut GM nicht…Spiegel

Retter: Eiskirch wird SPD-Bochum führen…Der Westen

Afghanistan: Dortmunder Fotograf besuchte die Bundeswehr…Ruhr Nachrichten

Tourismus: Revier will mehr…Süddeutsche

Obdach: Malte sucht eine neue Bleibe…Hometown Glory

Krise: RWI geht von weiterem Absturz aus…Bild

Lesung: Literatur im Parkhaus: Kueperpunk

Medien: New York Times sublocal…Ostroplog

Uni: Die RUB kann auch schön sein…Thrillerpfeife

Bericht von der WAZ-Betriebsversammlung

Gerade erreichte uns folgender Bericht von einem Kollegen, der die heutige WAZ-Betriebsversammlung besucht hat. Wir geben ihn weiter:

Eines vorweg: Es lässt einen “normalen” Lokalredakteur vor Wut fast platzen, was da heute wieder für ein Drama auf der Betriebsversammlung abgegeben wurde.

Wären wir Kollegen nicht so in Angst um unsere Arbeitsplätze und denkbaren Szenarien einer Abstrafung durch die Obrigkeit bei klaren Worten aus der Belegschaft, es wäre heute wohl zur offenen Konfrontation insbesondere mit dem Menschen gekommen, der eigentlich mit aller ihm zur Verfügung stehenden Wortgewalt für den Ethos des journalistischen Berufsstandes Partei ergreifen sollte, sich aber in Eitelkeit, Selbstherrlichkeit und Ignoranz gegenüber der Bedeutung lokalen Inhaltes in unserer Regionalzeitung so sehr verstrickt hat, dass er lediglich als Marionette der Geschäftsführung und als Medienkaspar taugt.

Es war schon ein Trauerspiel, Reitz heute außer Fassung geraten zu sehen ob der (im Verhältnis zum Denkbaren) noch harmlos formulierten Kritik aus dem Betriebsrat. Hat er tatsächlich erst heute gemerkt, dass in den Lokalredaktion blankes Entsetzen, Wut und Verständnislosigkeit herrscht ob des Kahlschlags in den Redaktionen? Das heute durchexerzierte Beispiel Hattingen ist doch wirklich nur ein Beispiel. Hattingen ist überall, wo Reitz keinen “Metropolenzuschlag” verteilt. Teilweise wird das Personal in den Redaktionen fast halbiert, es soll aber gleich viel bzw. noch etwas mehr Platz in der Zeitung redaktionell “gefüllt” werden. Das ist schon jetzt in vielen, wenn nicht allen Redaktionen nur möglich, weil Redakteure unbezahlte Überstunden machen, sich für IHR Produkt aufreiben, in der Familie in Erklärungsnot geraten, warum sie denn wieder so spät zuhause sind, warum sie so wortkarg aufs Sofa fallen und ewig müde sind. Wenn Reitz oder Klümper in ihrer Amtszeit nur ein wenig mehr als null Gespräche über das Thema Arbeitsverdichtung und -belastung im Lokalen geführt hätten, wäre ihnen nicht verborgen geblieben, dass in den Redaktionen schon jetzt die am Stock gehen, die sich reinhängen fürs Produkt, weil sie für eine gute WAZ stehen wollen, weil sie sich bei den Lesern und in ihrer Stadt nicht blöd angucken lassen wollen nach dem Motto: Ach, Sie sind von der WAZ. Ja, die ist mir nicht hintergründig genug…

Hintergrund, Inhalt, investigativer und damit qualitätsvoller Journalismus vor Ort bedingt eine adäquate Personalstärke. Wenn heute die Arbeitslosenzahlen präsentiert werden, reicht es nicht, zur PK der Agentur zu gehen. Guter Journalismus hinterfragt die Dinge, deckt soziale Schieflagen dahinter auf etc. Das ist schon heute in den Lokalredaktionen kaum möglich, weil Thema B und C auch noch zu beackern sind, daneben Online, Telefonate, Leserkontakt, Redaktionsbesuche, Tagesplan, Wochenplan, Bilderwünsche, Anforderungen aus dem Mantel etc pp. – Klar, dass Reitz, Klümper und Co. immer noch denken, es sei mehr möglich. Sie haben sich nie mit der Arbeitssituation vor Ort auseinandergesetzt. Sie sind völlig entfremdet. Es ist letztlich wie bei Hartz IV. Die Chefredaktion fordert, aber sie fördert nicht.

Erst heute hat Reitz wohl Lunte gerochen, dass in den Lokalredaktionen längst ein riesiges Pulverfass steht, das hochzugehen droht. Er macht sich mit einem gut bestückten Content Desk schick für Lobhudeleien der High Society, wir in den Lokalredaktionen kriegen die Schmäh vom Leser. Es ist eine Farce, dass Reitz heute rumschicklerte und mit den Prozentzahlen der Einsparungen in Mantel vs. Lokalem (die auf den ersten Blick fast identisch sind) versuchte, die Stimmung wieder ein wenig zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Fakt ist ein anderer: Der Mantel der drei Titel wird zusammengelegt, die Lokalredaktionen bestehen aber fort. Der Mantel (Content Desk) könnte, weil er weniger Inhalt zu produzieren hat, mehr einsparen als das Lokale. Aber es scheint, dass Reitz sich sonnen will, sein Arbeitsumfeld muss stimmen. Überspitzt könnte seine Auffassung von der Zukunft SEINER WAZ so aussehen: Was kümmert mich das Lokale, das, wo die Leser sich mit verbinden? Hauptsache, ich kann mit einem bei Regionalzeitungen unvergleichlichen Konzept im Mantel prahlen…

Sorry, aber: WAS FÜR EINE SCHEISSE!!!

Das, was auch künftig im Mantel stehen wird, wird die Leser nicht wesentlich mehr interessieren, weil sie die Themen längst anderswo aufgefangen und deren Inhalt aufgesogen haben. Das Lokale kann ihnen bis jetzt niemand in der Form bieten wie die Tageszeitung. Anstatt diese inhaltlich (!) und konzeptionell (!), werden sie rasiert. Ohne dass mal einer der Herren Reitz, Klümper und Co. über Konzepte und Möglichkeiten mit denen gesprochen und debattiert haben, die die Erfordernisse und die Arbeit vor Ort kennen. Da schwadroniert Reitz heute darüber, viele seien froh, in Zukunft unter seinem neuen Konzept mit Regio Desk arbeiten zu können. Lokalchefs stünden dahinter… Welch eine Lüge, welch ein Offenbarungseid für diesen Egozentriker. Reitz hat wohl vergessen, dass die Lokalchefs einen Brief formuliert haben, in denen sie sich entschieden gegen die Pläne im Lokalen wenden. Wenn ich richtig informiert bin, hat die Chefredaktion, als sie davon Wind bekommen hat, den Lokalchefs Sanktionen angedroht, wenn sie ihr Papier unterschreiben und an Geschäftsleitung und Gesellschafter versenden.

Darin heißt es:

“Wir, die Leiterinnen und Leiter der WAZ-Lokalredaktionen, fürchten, dass mit der Restrukturierung der vier NRW-Titel eine Strategie verfolgt wird, die dauerhaft für die WAZ und ihre Abonnentenzahl schädlich ist: Das Schickler-Konzept sieht eine Schwächung der Lokalredaktionen vor. Das widerspricht der erklärten WAZ-Philosophie, die ihre Kernkompetenz im Lokalen sieht und daraus ihre Leserschaft bezieht.
Mit der Zielvorgabe “One man one page” im Lokalen ist die geforderte und für die Zukunft der WAZ notwendige Qualität der Berichterstattung nicht zu gewährleisten. Dieser Personalschlüssel steht zudem in keinem Verhältnis zu der für den Content Desk geplanten Mitarbeiterzahl. Aus unserer Sicht ist es unumgänglich, die Relationen zu Gunsten der Lokalredaktionen anzupassen. Die bereits erfolgte Umfangsreduzierung hat überdies in vielen Lokalredaktionen schon zu gravierenden Qualitätsverlusten geführt.

Auch die bislang geplanten Regionalen Produktionsdesks betrachten wir als kontraproduktiv. Aus lokaler Sicht sind mit der beabsichtigten Struktur keine Synergien zu erzielen, sondern eher das Gegenteil: zusätzliche organisatorische Hürden, die wertvolle Arbeitszeit binden. Eine regionale Produktion von Seiten widerspricht elementar unserern Erfahrungen aus dem redaktionellen Alltag in den Stadtredaktionen. Sie würde keine Entlastung bringen, sondern Mehrarbeit und Qualitätsverluste. Die geäußerte Erwartung, dass – in der Struktur der Revierstädte – durch Auslagerung produktionstechnischer Prozesse Freiräume zur journalistzischen Arbeit geschaffen werden, teilen wir nicht.

Uns geht es dabei nicht um die grundsätzliche Ablehnung von Desks und Arbeitsbündelung. Vielmehr befürworten wir diese Organisationseinheiten für Großstädte wie Duisburg, Essen, Bochum oder Gelsenkirchen, in denen in der Tat Arbeitsabläufe konzentriert werden können, ohne die Nähe vor Ort zu gefährden.

Wir, die Leiterinnen und Leiter der WAZ-Lokalredaktionen, sind der festen Überzeugung, dass lokale Qualitätsberichterstattung das Pfund ist, mit dem wir heute und in Zukunft wuchern müssen, im Print, Online, TV oder anderen mobilen Diensten. Auch im Namen unserer Mitarbeiter bitten wir Sie eindringlich, das geplante Restrukturierungskonzept gründlich zu überdenken und zu Gunsten der Lokalredaktionen zu verändern. Wir bieten dazu unsere engagierte Mitarbeit an.”

Bedarf es hierzu noch Worten? Erst heute hat die Chefredaktionen ihren autoritären, ja monarchistischen Führungsstil wohl doch mal etwas kritischer gesehen, weil es in der Betriebsversammlung offensichtlich war, dass sie jeglichen Rückhalt in den Lokalredaktionen verloren hat und die Motivation der Mannschaften vor Ort durch ihre Ignoranz kräftig beschädigt hat.

Heute Abend trudelte dann plötzlich folgende Mail in die Lokalredaktionen:

“Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
im Nachgang zur heutigen Betriebsversammlung werden Herr Kloß und ich in den nächsten Wochen jede Lokalredaktion aufsuchen, um etwaige Fragen im Zusammenhang mit den geplanten Umstrukturierungen in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen zu klären. Terminabsprache folgt über Frau Emich-Hermes. Einen schönen Abend.
Mit freundlichem Gruß
Wilhelm Klümper”

Na, schönen Dank auch. Hoffentlich ist es nicht zu spät…

WIR WOLLEN GUTE ARBEIT LEISTEN, NUR WERDEN WIR DER MÖGLICHKEITEN DAZU BERAUBT!!!

Kölner Unglück: Fragen an deutsche Ingenieurskunst, Medien und Politiker-Parallelgesellschaften

Nach wie vor werden Menschen vermisst. Drei Hunde sollen an der gleichen Stelle des Schuttberges angeschlagen haben. Doch mit Rettungsarbeiten kann erst morgen begonnen werden. Man weiss nicht, wo man in der eng bebauten Kölner Südstadt die großen Kräne hinstellen soll, wo der abgeräumte Schutt zwischengelagert werden kann, wie LKWs und anderes Großgerät manövriert werden sollen.

Nach wie vor fürchtet man einstürzende Nachbargebäude und hofft, dass niemand in dem Schutt liegt, weil wenn, dann sei die Überlebenschance nahe 0.

Liebe deutsche Ingenieure: haben wir kein Kleingerät, um bedrohte Menschen auszubuddeln? Wie haben das unsere Großeltern eigentlich nach 1945 gemacht? Die hatten auch keine Großkräne und LKWs, nur die Superglücklichen hatten überhaupt ein Fahrrad. Ist es Blödsinn das zu fragen?

Deutsche Medien: wie müssen es die Angehörigen der Vermissten wohl empfinden, wenn ihr die vielen Betonmischer bewundert, die jetzt seit 24 Stunden und noch weitere 12 Stunden instabile Löcher verfüllen, während man mit der Rettung der Vermissten immer noch nicht beginnt (beginnen kann?)? Wie müssen es die Angehörigen empfinden, wenn jetzt über den Versicherungswert der zerstörten Kulturgüter spekuliert wird. Die Spekulationsspannbreite reicht derzeit von 60 bis 400 Mio. Euro – der Hinterbliebene des Althaus-Skiunfall-Opfers, nur mal so zum Vergleich, bekam großzügige 5.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Das sind doch mal Maßstäbe, oder? (österreichische allerdings)

Deutsche Politiker: Wie immer schiesst einer von Euch, der Kölner Oberbürgermeister Schramma den Vogel ab. Ihm ist jetzt ein Licht aufgegangen, nämlich dass U-Bahn-Bau in dicht bebauten Städten eigentlich heutzutage nicht mehr zu verantworten sei. Neben ihm sitzt bei anderer Interviewgelegenheit der Sprecher seiner Verkehrsbetriebe und erklärt ebenso wortreich, dass an einen Baustopp nicht zu denken sei, das sei auch für die Sicherheit kontraproduktiv. Ist das nicht beruhigend? Ein Investment, das von gut 600 Mio. auf über eine Mrd. Euro gestiegen und damit immer noch nicht fertig ist, das mögen die Herren, die hier mit unserem Steuergeld hantieren, eben nicht gerne so einfach aufgeben.

Wäre es vielleicht besser gewesen, wenn das Gerücht von den 30 Opfern stehengeblieben wäre? Hätte es dann andere Prioritäten gegeben? Hätte das die zwei oder drei Vermissten vielleicht retten können? Darf man das fragen? Ich lasse mich gerne belehren.

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Wenn Opel geht…

Mit Opel könnte es zu Ende gehen. Das ist für die Mitarbeiter dramatisch und für das Ruhrgebiet erst einmal ein Problem – eröffnet aber auch Chancen. Und über die sollte man langsam aber sicher mal anfangen nachzudenken.

In der Öffentlichkeit gibt es für die Politiker des Ruhrgebiets scheinbar keine Alternative zu den eingeübten Ritualen: Man ist solidarisch mit den Beschäftigten an den Opel-Standorten, will künftig mehr Autos mit dem Blitz fahren und fordert staatliche Unterstützungsgelder. Wer von diesem Kurs abweicht hat gute Chancen als herzloser Verräter gebrandmarkt zu werden.

Also wird jetzt erst einmal das praktiziert, was man als symbolische Politik bezeichnet: Sie soll ein gutes Gefühl geben und die Nähe der Politiker zu den Menschen zeigen. Im besten Fall wird sie uns nicht allzu viel Geld kosten.

Dabei wird hinter den Kulissen längst an Plänen für die Zeit nach Opel gearbeitet. Seit Jahren. Es ist zwar nicht so, dass da komplette Pläne in den Schubladen liegen, aber es gibt Gedankenspiele und Überlegungen – und eine geübte Praxis, denn seit Jahren zieht sich Opel stückweise aus Bochum zurück und gibt Flächen frei, auf denen zum Teil neue Unternehmen angesiedelt wurden.

Geht Opel ganz, werden in einer guten Lage Mitten im Ruhrgebiet 170 Hektar beste Industriefläche frei. Werden die noch, wie geplant, schnell an die Autobahn angeschlossen, eignen sie sich mittelfristig gut für die Ansiedlung neuer Unternehmen, denn es gibt im Ruhrgebiet einen Mangel an erschlossenen Industrieflächen (GI). In ein paar Jahren könnten hier neue Arbeitsplätze entstehen – allerdings nicht mehr in einer Branche und bei einem Arbeitgeber, sondern bei zahlreichen Arbeitgebern in verschiedenen Branchen. Im Idealfall nutzt man die Kooperationsmöglichkeiten, die sich zwischen Unternehmen und den beiden benachbarten Hochschulen, der Ruhr-Uni und der TU-Dortmund ergeben.

Wir sollten also aufhören, wie das Kaninchen auf die Schlange Opel zu starren, sondern jetzt anfangen die Zukunft ohne Opel oder mit deutlich weniger Opel zu planen. Wird der Weg einfach? Nein, einfach wird er nicht, aber er ist zukunftsweisender als die Fixierung auf ein marodes Automobilunternehmen, das seit Jahrzehnten Arbeitsplätze abbaut und nach Meinung zahlreicher Experten alleine keine Chance hat, auf dem Markt zu überleben.

Also: Wer unbedingt staatliches Geld ausgebene will, sollte es für die Aufbereitung der Opel-Flächen für künftige Ansiedlungen ausgeben und nicht für den Erhalt von Opel.