Schottische Notiz: Motherwell, Fir Park

Vor einem Jahr lag ein Blumenberg vor dem Fir Park, Motherwell. Erst im Frühjahr hatte das Team wieder Tritt gefasst. Ihr Mannschaftskapitän Phil O’Donnell war Ende Dezember 2007 auf dem Spielfeld  zusammengebrochen und im Krankenwagen verstorben, mit 36. Heute sind die Motherwell-Spieler eher Jahrgang 1989. O’Donnells Neffe spielt im Sturm. Auf den Kindertrikots im Fanshop steht Phil. Und auch das Spielfeld neigt sich Richtung Haupttribüne – dem O’Donnell-Stand.

Diesen Winter überlebte dann die Rasenheizung nicht. Mehr Sand als Gras. Zu Gast ist Celtic Glasgow. Für sie geht es um die Tabellenführung, für Motherwell ums Kasse machen. Hinterm Tor überragt eine zweistöckige Tribüne das Stadion. Nur zu den Schlagerspielen gegen die zwei Großclubs aus Glasgow wird sie geöffnet.

Vor mir sitzen ein Vater und seine beiden Söhne, Gemütsbärte, Roger Whittakers. Anpfiff, Ackerfußball, weite Schläge, gestreckte Beine, Schiedsrichterentscheidungen. Vater und sein Sohnemann rechts lassen die Sau raus, man kann sich kaum vorstellen, wie sie zuhause am Kamin Albany singen.

Ich habe nicht alles verstanden: schwuler Wixer fiel, Schwanzlutscher, Fickende Fick Ficker sowieso, Arschkrampe. Irgendwann saß der laute Sohn neben mir, oberhalb des Vaters. Das Spiel holperte hin und her. The Bhoys taten sich schwer, die Kleinfamilie brachte das aus der Fassung. Bei einem strittigen Einwurf sprangen sie alle auf, fast heiser vor Zorn, wieder das ganze Programm: Wixer, Ficker, Lutscher und erstmals: Cunt – doch der Vater zischte, "was soll deine Mutter nur von dir denken ?!"

Zwei Zentner Sohnemann fallen also in den Schalensitz, die fleischigen Hände gefaltet, den Blick auf den Boden. Ein Haufen Elend in der Halbzeitpause, auch nach dem Wiederanpfiff. Verstohlen guckt der Vater hoch, wann das mit dem Schmollen endlich aufhört. Ein Tritt, ein Pfiff und – endlich – mein Nebenmann springt auf, geifert "du fickender Ficksauarsch!" bis Gischt aus dem umwucherten Mund sprüht, er schlucken muss. Sein Vater springt ihm bei, brüllt: "Bastard!"

Familienglück im Männerpark.

foto:ruhrbarone.de

Kulturhauptstadt-Sponsor: Mehdorn machts

Viele haben sich oft gefragt: Wieso sehen die Bahnhöfe im Ruhrgebiet schlimmer aus als in Kalkutta? Warum gibt die Bahn kein Geld im Ruhrgebiet aus? Jetzt wissen wir es: Die Bahn wird Hauptsponsor der Kulturhauptstadt.

Foto: Wikipedia/Bigbug21

Zeitweise war es ja um die Finanzierung der Kulturhauptstadt im kommenden Jahr nicht gut bestellt – vor allem der Rückzug von Evonik aus dem Kreis der Top-Geldgeber hat bei den Verantwortlichen für Sorgenfalten gesorgt. 

Doch nun scheint die Finanzierung gesichert: Neben RWE und EON Ruhrgas wird die Bahn der dritte Hauptsponsor der Kulturhauptstadt, wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben. Hoffen wir nur, dass noch Geld übrig bleibt, um mal mit dem Lappen durch die Wagons zu gehen und dass das Kulturhauptstadtjahr auch pünktlich beginnt.

Wo nimmt man nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? Otto Sander, Peter Lohmeyer, Charles Brauer und Burghard Klaußner lesen im Bochumer Schauspielhaus Homers gesamte Odyssee

Foto: Verleihnix

Das Epos von Homer gehört fest zum Kanon der Weltliteratur – und doch haben vermutlich nicht allzu viele die Odyssee ganz gelesen. Kein Wunder, gibt es doch ganze Bibliotheken anderer lesenswerter Bücher, die uns von der Lektüre des Klassikers abhalten.

"Wo nehm ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?", mag sich da der eine oder andere Leser – wie der österreichische Schriftsteller Karl Kraus – angesichts des Umstands fragen, dass es auf der Welt ungleich mehr lesenswerte Bücher gibt als dem Menschen Lebenszeit zur Verfügung steht. Immer wenn man aus der Bibel, Platon oder Dante lesen möchte, kommen einem die konstant im Jahresrhythmus erscheinenden Romane von Philip Roth, Raymond Chandlers Philip Marlowe oder – ganz banal – die Tageszeitung dazwischen.

Wenigstens die Odyssee kann man nun aber beruhigt von der Leseliste streichen, ohne Tage oder gar Wochen mit der Lektüre des Textes zuzubringen. Am Freitag und Samstag wird die gesamte Odyssee von bekannten Theater- und Film-Schauspielern wie Otto Sander oder Burghard Klaußner, der momentan im Oscar-prämierten Film „Der Vorleser“ im Kino zu sehen ist, im Bochumer Schauspielhaus gelesen.

Informationen zu der Veranstaltung gibt es unter www.schauspielhausbochum.de. Die Lesung beginnt am Freitag, den 27.02.09 um 18 Uhr und endet gegen 1 Uhr nachts. Samstag, den 28.02.09 geht es um 11 Uhr weiter bis schließlich um 15 Uhr auch diese „Odyssee“ endet. Der Besuch der Lesung ist kostenlos.

Google twittert, die wertvollsten Blogs, Falschmeldungen

Blicke ins Netz

Google macht jetzt wirklich auf Twitter. Entgegen dem Gerücht der Beteiligung, dem ich wie viele andere aufgelaufen bin, hat Google seit gestern einen Twitter Account. Stand daeben haben sie immerhin schon 11 Posts bei mehr als 25.000 zwitschernden Verfolgern. Das riecht mir doch nach Rekord. Dabei sein ist alles! Hier beim Klck

Zum Thema Falschmeldungen und der zuckende Reflex der schreibende Zunft darauf, möchte ich kurz auf den Artikel von Martin Weigert bei Netzwertig verweisen, der dies Thema mal wieder auf den Punkt bringt. Text beim Klck

Das amerikanische Blog 247wallst.com veröffentlichte Anfang der Woche eine Liste der 25 wertvollsten Blogs. Die Errechnung der Werte beruht auf der Auswertung von öffentlichen Quellen hinsichtlich der Reichweite in Unique Usern und Seitenabrufen. Die Erlösschätzung dagegen ist eine Mischung aus Auszählung der Werbepläztze und der Schätzung des Tausender-Kontakt-Preises (TKP). Die dort genannten Summen kommen mir schon sehr hoch vor. Das auch Hierzulande einer breiteren Masse bekannte Society-Blog PerezHilton erzielt den Berechnungen zufolge 23 Mio $, damit landet es jedoch nur an Position drei.

 

Werbung

Ein Schlacks macht T-Karriere

Foto: Telekom – Timotheus Höttges in der MItte

Timotheus Höttges kann man unterschätzen. Groß und schlank wie er ist, ein einem Hang zur Schlacksigkeit. Dazu springt er im Gespräch schnell von Thema zu Thema, dass einem ganz schwindelig dabei werden kann. Hat er sich aber einmal in etwas verbissen, dann bleibt er dran. Nach dem Muster verläuft auch sein Aufstieg bei der Deutschen Telekom.

Gestern Abend berief ihn den Aufsichtsrat auf den Posten des Finanzvorstands. Bei dem Bonner Unternehmen ist das nicht irgendein Amt.Auf dem Posten saß lange Jahre mit Karl-Gerhard Eick ein Mann, der die Telekom unter den wechselnden Chefs zusammengehalten hat. Eick hat die Telekom entschuldet, Konflikte mit verdi beigelegt, Akquisitionen eingefädelt. Ohne Eick wäre die T-Aktie wohl noch stärker abgeschmiert, als sie es ohnehin tat. Aber Eick ist Geschichte, er fängt am Sonntag bei Arcandor an.

Die Berufung von Höttges als Nachfolger von Eick kommt nicht unerwartet, schon seit dem Bekanntwerden von Eicks Weggang wurde er von Telekom-Chef Rene Obermann als Nachfolger intern ins Spiel gebracht. Mit Obermann verbindet Höttges eine enge Freundschaft, die durch die enge Zusammenarbeit in der T-Mobile-Führung geschmiedet wurde. Auch Obermanns Teil-Umzug nach Berlin tat da keinen Abbruch. Beide gehen noch heute am Rhein laufen, tauschen sich dort über Strategien und ihre Pläne aus.

Bei diesen Läufen haben Höttges und Obermann wohl auch ihre Vorstellung über die künftige Struktur des Konzerns geschmiedet, nachdem Obermann im November 2006 Telekom-Chef geworden war. Bereits im Dezember holte er Höttges als Verantwortlichen für die Festnetzsparte T-Com (heute T-Home) in den Vorstand. Seitdem haben die beiden Mitvierziger den Laden gründlich umgekrempelt. Gestern folgte mit der Zusammenlegung des deutschen Mobilfunkgeschäfts mit der Festnetzsparte der vorerst letzte Streich.

Für den verschlafenen Konzern mit seinen 150.000 Beschäftigten in Deutschland kommt die Verschmelzung einer Kulturrevolution gleich. Die Mitarbeiter von T-Com und T-Mobile trennt mehr als der Rhein, der zwischen den Sparten der Sparten liegt. Leidtragende dieser Telekom-typischen Aversion waren die Kunden, denn für die hatten die Mitarbeiter mit ihrem Sparten-Zwist wenig Zeit.

Höttges rückte mit seiner Berufung an die Spitze der Festnetztochter im Dezember 2006 den Kunden in den Fokus. Um die Beharrungskräfte in der überalterten Belegschaft zu brechen, ging er ruppig vor. Suchte die direkte Konfrontation, berichten viele im Haus. Dies gipfelte in der Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern in einen Telekom-eigenen Niedriglohnbereich. Seine Kritiker bezeichnen ihn als einen kalten Manager, einer der nur auf die Zahlen sieht und dabei die Menschen vergisst. Sein direktes Umfeld betrachtet Höttges hingegen als Retter des Unternehmens.

Beides stimmt, wenn auch nicht ganz. Aber ohne die Geradlinigkeit eines Timotheus Höttges würden der Telekom im Festnetzgeschäft wohl immer noch die Kunden in Massen von der Fahne gehen. Zuletzt sammelten die Bonnern die Hälfte aller DSL-Neukunden ein. Damit hat der Konzern auf dem deutschen Festnetzmarkt wieder eine Zukunft.

Nun also übernimmt der 46-Jährige die Verantwortung über die Bilanzen von Europas größten Telekomkonzern. Die Fußstapfen von Eick auszufüllen, wird wohl sein bislang schwerster Job. Zum Abschied des langjährigen Finanzvorstands verkündete das Unternehmen einen kräftigen Gewinnschub. Trotz niedrigerem Umsatz hat sich der Überschuss im vergangenen Jahr auf 1,5 Milliarden Euro fast verdreifacht.

Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Bild: Subjektivitäten

CDU: Logoklau bei Obama?…2punktnull

Dierkes: Judenfeindschaft von scharf links…Welt

Krise: Welche Perspektive hat Opel?…FAZ

Geselligkeit: Bloggertreffen in Duisburg…Prospero

Reichtum: Dortmund verschenkt Millionen…Ruhr Nachrichten

Opel: 500 Bochumer in Rüsselsheim…Ruhr Nachrichten

Kommunalwahl: Termin wackelt…Der Westen

VRR: Verkehrsverbund kann nicht zahlen…Der Westen

VRR II: Versagt der Nahverkehr bei Ruhr2010?…Der Westen

Medien: Freitag schwer zu kriegen…Pottblog

AGR muss zahlen

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat ein Strafermittlungsverfahren gegen den AGR-Geschäftsführer Dietrich Freudenberger wegen des Verdachtes auf Bilanzmanipulationen gegen die Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 10.000 Euro eingestellt. Das teilte die AGR heute mit.

Das Verfahren ging auf eine Anzeige wegen des Verdachtes auf Bilanzfälschung zum Zweck der Krediterschleichung zurück. Die AGR hatte die Risiken aus einer Patronaterklärung gegenüber ihres damaligen Tochterunternehmens Brochier nicht in den Jahresabschluss 2005 aufgenommen. Aufgrund der Patronatserklärung musste die AGR Millionenzahlungen an die neuen Eigentümer von Brochier und anschließend an den Insolvenzverwalter von Brochier übernehmen. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hätte die Patronatserklärung in der Bilanz 2005 als haftungsähnliches Verhältnis erwähnt werden müssen. Die AGR gehört zu 100 Prozent dem Regionalverband Ruhr (RVR).

Laut AGR habe Freudenberger der Strafzahlung zugestimmt, um das Verfahren abzuschließen. Er erkenne aber die Schuld nicht an, sondern vertrete nach wie vor die Auffassung, die Patronatserklärung habe nicht in der Bilanz erwähnt werden müssen, die als Grundlage für einen Kredit in Höhe von rund 100 Mio Euro durch die Landesbank Baden-Württemberg diente.

Gleichzeitig sagte AGR-Pressesprecher Heinz Struszczynski die Staatsanwaltschaft habe den Verdacht auf Insolvenzverschleppung ausgeräumt. Allerdings war davon in der Anzeige und in den Ermittlungen offensichtlich nicht die Rede. Nun ja, manchmal dementiert man auch das, was keiner gesagt hat, um so die Strafzahlung besser aussehen zu lassen.

Wie dem auch sei. Die AGR hat die Buße gezahlt. Das Verfahren ist eingestellt. Und die Millionen an Brochier sind verloren.

Werbung

Muskelspiel nach Programm

Logo: tonwertkorrekturen

Es ist wieder soweit: Die Stahlarbeiter im Ruhrgebiet lassen die Muskeln spielen. Zur öffentlichen Betriebsversammlung in Duisburg kamen mehre tausend Beschäftigte. Die Gewerkschaft IG Metall sprach sogar von 10.000 Teilnehmern. Unterdessen ging in Rüsselsheim die Opel-Demo zuende. Aus Bochum waren rund 500 Mann mit Bussen angereist. Ihr Ziel jetzt: Weiter kämpfen für den Erhalt ihres Werkes.

Mit der Thyssen-Krupp-Betriebsversammlung machten IG Metall und Betriebsrat vor einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung Druck auf die Konzernführung. Alleine Thema ist das geplante Sparprogramm mit einem Volumen von über einer Milliarde Euro. Mit rund 400 Millionen Euro entfällt der Großteil der Summe auf die Stahlsparte mit ihren 40.000 Beschäftigten. Dabei war der Thyssen-Arm der renditestärkste in den vergangenen Jahren.

Aber damit ist es vorbei; Stahl ist in der Wirtschaftskrise nicht mehr gefragt. Die Nachfrage hat sich mehr als halbiert. Die Arbeiter müssen kurzarbeiten und nun sogar um ihre Jobs fürchten. Denn Thyssen will Arbeitsplätze abbauen. Nach Angaben der IG Metall sollen es in Duisburg 1.500 sein, im Konzern hört man sogar die Zahl von 2.000. Wahrscheinlich werden es deutlich mehr. Denn rund 20 Prozent des Sparziels sollen beim Personal gehoben werden, wie es im Beraterjargon so gerne heißt. Das sind mindestens 200 Millionen Euro.

Auch Opel spürt die Lage. Seit Wochen gibt es Kurzarbeit und Freischichten. Hier stehen die Zeichen auf Sturm. Morgen soll ein Rettungskonzept im Aufsichtsrat vorgelegt werden. Die Bundesregierung macht ein tragfähiges Papier zur Vorraussetzung für Staatshilfen. Doch die EU hatte dagegen einer europaweiten Initiative zur Unterstützung der krisengeplagten Autoindustrie eine Absage erteilt. "Ich glaube nicht eine Sekunde daran, dass eine Regierung ein besserer Autohersteller ist als diejenigen, die wir in Europa bereits haben", sagte EU-Industriekommissar Günter Verheugen (SPD). Unterdessen versprach SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier den Opelanern in Rüsselsheim, er sei mit Herz und Verstand bei ihnen.

Wie dem auch sei. In Duisburg bei ThyssenKrupp sehen die Arbeitnehmer einen Grund, bald auf die Barrikaden zu gehen. Denn fällt Thyssen, dann folgen bald auch die anderen Stahlkonzern mit Stellenstreichungen. Mitarbeiter von Arcelor und Salzgitter kamen daher zu dem Treffen in Duisburg, um ihre Solidarität zu bekunden. Auch aus Bochum sollen sich Gewerkschaftsvertreter von Opel mit den Stahljungs verständigt haben.

Es geht um viel, es geht um Politik und richtiges Wirtschaften. Ab März stehen die Tarifgespräche für die Stahlarbeiter an. Auch wenn sich die IG Metall mit einer Aussage über den geforderten Zuschlag zurückhält, sie werden sich wohl an den Forderungen anderer Gewerkschaften orientieren. Es könnten also auch acht Prozent und mehr gefordert werden. Gewerkschaftler bereiten dafür schon den Boden. Die Binnennachfrage müsse gestärkt werden, sagen sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

Bei Karl-Ulrich Köhler, Chef der Thyssen-Stahlsparte, kommen diese Töne nicht an. Er hat andere Sorgen. Ihm laufen die Kunden davon. Um über 50 Prozent fiel die Nachfrage im vergangenen Quartal. Eine Erholung gab es bislang nicht; schlimmer noch. Die Entwicklung habe sich noch verschärft, sagte er auf der Betriebsversammlung. Keine gute Nachricht für die Stahlarbeiter. Aber immerhin hat er sich gestellt und auch mit den Arbeitern geredet. Der Dialog klappt immerhin noch.

Den Stellenabbau wird es aber dennoch geben, über Frühverrentung oder Abfindungen. Die Betriebsräte werden sich auf die Fahnen schreiben können, zumindest betriebsbedingte Kündigungen vermieden zu haben. Dazu dient das Muskelspiel. Es ist nur Teil eines fest stehenden Rituals zwischen Vorstand und Gewerkschaft. Ich weiß, am Ende werden beide Seiten vor der Kamera stehen und ein Siegerlächeln zeigen.

Arbeitslosigkeit im Revier steigt

Wie die Arbeitsagentur NRW meldet, ist die Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet im Zuge der Wirtschaftskrise nach oben gegangen. Demnach waren 264.632 Menschen ohne den Kreis Wesel ohne Job, 0,9 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 11, 5 Prozent im Vergleich zu 11,4 Prozent im Januar und 12,7 im Vorjahreszeitraum.

Am höchsten sind die Arbeitslosenquoten im Bezirk Gelsenkirchen (13,1 Prozent), gefolgt von den Bezirken Dortmund (12,9), Duisburg (12,8) und Essen (12,3).

Viele Unternehmen setzen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion NRW, auf konjunkuturell bedingte Kurzarbeit. Zu den Schwerpunkten gehört Hagen mit 148 Betrieben und 5.916 Kurzarbeitern.

NRW-weit waren im Februar mit 795.360 Arbeitslosen 1,8 Prozent Personen mehr arbeitslos als im Januar. Der positive Abstand zum Vorjahr wird damit kleiner. Unter dem Strich lag die Arbeitslosigkeit um 1 Prozent unter der des Februar 2008. Die aktuelle Arbeitslosenquote betrug in NRW laut Arbeitsagentur 8,9 Prozent und ist damit so hoch wie vor einem Jahr.