Zu Gast bei Walter Kempowski. Eine Erinnerung

Foto: PrimaryMaster

Heute vor anderthalb Jahren verstarb der Schriftsteller Walter Kempowski im Alter von 78 Jahren. Er gilt als einer der bedeutendsten Autoren seiner Generation. Einen Monat vor seinem Tod besuchte unser Autor Philipp Engel die letzte Lesung von Kempowskis in dessen Haus und sprach mit dem Schriftsteller.

Sein einzigartiges Collage-Werk Das Echolot. Ein kollektives Tagebuch hält auf mehreren tausend Seiten fest, was Menschen – ganz gleich ob Hitlers Leibarzt, Thomas Mann oder KZ-Häftling – während des zweiten Weltkriegs schriftlich festgehalten haben. Es verwundert kaum, dass Kempowski schon als Kind „Archiv“ werden wollte. Er hat unglaubliches geschafft, er hat die Stimmen der Toten, sowohl der Täter als auch der Opfer, vor dem Vergessen gerettet. In seinem Vorwort des Echolots beschreibt Kempowski sein archivarisches Selbstverständnis wie folgt:

Wir sollten den Alten nicht den Mund zuhalten, wenn sie uns etwas erzählen wollen, und wir dürfen ihre Tagebücher nicht in den Sperrmüll geben, denn sie sind an uns gerichtet – die Erfahrungen ganzer Generationen zu vernichten, diese Verschwendung können wir uns nicht leisten. Seit langem bin ich wie besessen von der Aufgabe, zu retten, was zu retten ist, ich habe nie etwas liegenlassen können, ich habe angesammelt, was zu bekommen war, und ich habe alles gesichtet und geordnet.“

15.10.2007 Der Literaturnachmittag bei Walter Kempowski beginnt im Nartumer Hof, einem rustikal-biederen Gasthaus, wie es in wohl jedem Dorf auf dem Land zu finden ist. Es haben sich mehr als 60 interessierte Leser zur Einführung in das Leben und Werk Kempowskis durch die Gästeführerin des Ortes eingefunden. Wenngleich die meisten Anwesenden um die unheilbare Krebserkrankung des Autors wissen, weist sie darauf hin, dass Kempowski auf Grund seines Zustandes nicht allzu lange lesen könne.

Nach etwa einer Stunde findet sich die Gesellschaft in Haus Kreienhoop, Walter Kempowskis Zuhause, ein. Der Autor betritt den großen Salon und liest aus seinem Roman Aus großer Zeit. Kempowski gehört keineswegs zu denjenigen Schriftstellern, deren Werke darunter leiden, wenn sie der Autor selbst vorliest. Er bringt seine Zuhörer mit gewohnt humorvollen Episoden mehrmals zum Lachen. Just in dem Moment als es im Roman um einen Hund geht, betritt Kempowskis Hund den Saal und lässt sich, so scheint es jedenfalls, von jedem Zuhörer persönlich begrüßen.

Man merkt, dass es Kempowski gegen Ende der Lesung zunehmend Schwierigkeiten bereitet, konzentriert zu bleiben. Nun reiche es aber, meint er nach etwa zwanzig Minuten; seine Mitarbeiterin setzt die Lesung fort. Dass es ihm gut tue, vor Publikum zu lesen, sagt mir seine Frau vorher.

Jahrzehntelang fühlte sich Walter Kempowski von der deutschen Literaturkritik durch die Nichtbeachtung seiner Bücher bestraft. Noch heute zürnt er in Interviews, die Kritik habe bewusst einen Bogen um seine Bücher gemacht. Sie sei von jeher politisch links und habe sein Werk von vornherein auf Grund seiner liberal-konservativen Haltung abgelehnt.

Schon seit Längerem hat sich dies geändert: Seine Bücher werden besprochen, die Berliner Akademie der Künste eröffnete jüngst die Ausstellung „Kempowskis Lebensläufe“, Bundespräsident Köhler hob ihn sogar in den Stand der Volksschriftsteller. Die Frage nach dem Wert seiner Arbeiten indes bleibt: Ist das langjährige Ignorieren seines Werkes tatsächlich auf politische Vorbehalte des Literaturbetriebs zurückzuführen, oder war es, ganz simpel, die ungenügende Qualität seiner Bücher?

Kempowskis Romane sind gekennzeichnet durch einen fragmentarischen, unvollendet anmutenden Stil. Nicht selten bedient sich der Romanschriftsteller des Collage-Stils, der auch seiner Chronik des zweiten Weltkriegs Echolot zugrunde liegt. Diese – zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftige, aber alles andere als unpassende – Form spiegelt Kempowskis Bestreben wider, das Vergangene in all seinen Facetten möglichst genau zu beschreiben. Im Laufe der Lektüre erzeugt ebenjene Erzählweise eine Stimmung, in die der Leser sich nur allzu gern hineinziehen lässt. Seine überaus unterhaltsamen Alexander-Sowtschick-Romane Hundstage und Letzte Grüße bilden hinsichtlich des Stils eine Ausnahme. In ihnen wird auf klassische Weise erzählt. Der Leser erhält Einblick in die Zweifel, Gedanken und Gefühle des Protagonisten und nimmt somit Anteil an seinem Schicksal. In diesen Romanen treten geschichtliche Aspekte hinter dem Menschen zurück. Kurz: Hier steht das Individuum im Mittelpunkt.

Nach Ende der Lesung habe ich die Möglichkeit, mit Kempowski in kleinem Kreis zu sprechen. Er macht einen müden Eindruck. Die von mir im Vorfeld erarbeiteten Fragen erscheinen mir mit einem Male zu aufdringlich. Ich spreche ihn auf seine umfangreiche Sammlung der Werke Thomas Manns und Thomas Bernhards an, die in seiner Bibliothek zu besichtigen sind. Kempowski ist sofort hellwach. Er sagt, dass Bernhard ein bemerkenswertes Werk hinterlassen habe, als Architekt jedoch eine Niete gewesen sei. Im weiteren Verlauf des Gesprächs reden wir darüber, dass in der ausufernden Sekundärliteratur selbst der Nachbar Bernhards, ein Schweinezüchter, ein Buch mit Erinnerungen verfasst hat. Wir lachen. Nach etwa zehn Minuten verabschiede ich mich. Der Gastgeber ist erschöpft.

Für Wolfgang Koeppen war der Nachruhm eine Farce, die Auflösung des Fleisches die einzige Realität. Wie er, Walter Kempowski, darüber denke, wollte ich ihn eigentlich fragen. In Kempowskis 1969 erschienenem Haftbericht Im Block, der seine Haftzeit im Bautzener Zuchthaus reflektiert, findet sich möglicherweise die Antwort: Wer schreibt, der bleibt, heißt es dort.

Informationen zum Autor: Walter Kempowski wurde am 29. April 1929 als Sohn eines Schiffsmaklers und Reeders in Rostock geboren. Als Fünfzehnjähriger wurde er im Februar 1945 als Luftwaffenkurier eingezogen. 1948 wurde er wegen angeblicher Spionage von einem sowjetischen Militärgericht zu 25 Jahren Haft verurteilt. Acht Jahre lang saß er im früheren Zuchthaus Bautzen. Seit 1960 arbeitete er als Dorfschullehrer in Nartum, Niedersachsen. „Im Block. Ein Haftbericht.“, sein erstes Buch, erschien 1969. Es war der erste Band der 1984 abgeschlossenen „Deutschen Chronik“. 2002 erschien der letzte Titel des kollektiven Tagebuchs „Echolot“. Im Mai 2007 eröffnete die Berliner Akademie der Künste die Ausstellung „Kempowskis Lebensläufe“. Kempowski verstarb am 05. Oktober 2007 in Rothenburg.

Was ist im Sauerland los? Wieder Störfall in der Ruhr

Minister mit Kuh / Foto: MUNLV

Irgendwie muss ich des öfteren über die Wasserversorgung in NRW schreiben. Die Verhältnisse gerade im Einzugsgebiet der Ruhr, aus der wir hier im Revier mit Wasser versorgt werden, erscheinen mir teilweise katastrophal. Dabei geht es um Einleitungen in den Fluss. Der Ruhrverband wird nicht zu einer Ertüchtigung seiner Klärwerke gezwungen, obwohl dort PFT und andere Gifte durch die Anlagen in den Fluss gepumpt werden. Und auf die Felder kann offenbar jeder Dreck kommen. Selbst bei guter Aufbereitung kann nicht ausgeschlossen werden, dass hier und da eine Chemikalie in meinen Kaffeebecher oder in meine Suppe kommt.

Es wird einfach nicht ruhig um das Wasser in NRW. Innerhalb von nur wenigen Wochen kam es erneut zu einem Störfall im Einzugsgebiet an der Ruhr. Der Fluss ist das wichtigste Trinkwasser-Reservoir in NRW. Auch über den neuen Fall hat das Umweltministerium zunächst nicht die Öffentlichkeit informiert. Lediglich versteckt auf der Internetseite des Landesumweltamtes (Lanuv) wurde der Zwischenfall erwähnt.

Dabei sind die Hintergründe der beiden Fälle durchaus berichtenswert. Die Spuren der Verschmutzung führen jeweils zu Unternehmen der Lobbe-Gruppe aus Iserlohn. In beiden Störungen liegt die Ursache im schadhaften Umgang mit Abfällen. Die Lobbe-Gruppe ist eines der größten Müllunternehmen in NRW. Die Firma handelt und entsorgt grenzüberschreitend Müll aus allen Branchen.

Auch im aktuellen Fall geht es um Abfall. Und zwar sind laut Lanuv 10 Kubikmeter Flüssigmüll aus verschiedenen Biogasanlagen unter anderem aus den Niederlanden aus einem Lagertank in einen Ruhrzufluss abgegangen. Der Bach schäumte über und verfärbte sich. Die Ursache des Störfalls konnte nach Auskunft des Umweltamtes bis jetzt nicht geklärt werden. Auch über die Schadstoffe, die in den Fluss gelangt sind, gibt es noch keine Aufklärung. Bislang weiß das Amt lediglich, dass es sich vor allem um „Gärreste von Klauentier-Gülle“ aus einem holländischen Betrieb handelt. In dem Dreck wurden zudem erhöhte Werte des Tierarzneimittels Sulfadiazin in einer Konzentration von 0,27 Mikrogramm je Liter gemessen. Tests auf weitere Schadstoffe, wie PFT, laufen noch. Wie giftig die holländischen Abfälle im Wasser sind, kann deshalb noch niemand sagen.

Die Firma Lobbe hat sich bis jetzt nicht dazu geäußert, wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte. Der Chef der Firma, Gustav Dieter Edelhoff, hat versprochen mich anzurufen, tat es aber bis jetzt nicht. (Update: Lobbe-Chef Gustav Dieter Edelhoff hat sich am Montag gemeldet. Er will mir die Sache bei einem persönlichen Gespräch direkt nach Ostern erklären. Ich schreibe dann mehr.)

Dem LANUV gegenüber hat er bereits versucht, den Störfall mit dem Flüssigmüll aus Holland zu erklären. Das NRW-Umweltministerium unter Minister Eckhard Uhlenberg (CDU) wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Fall äußern und verwies auf das Landesumweltamt.

Zuvor sind Ende Februar aus Stapeltanks der Firma Lobbe mit Flüssigabfällen bis zu vier Tonnen Sulfolan in die Ruhr gelangt. Der Stoff ist direkt ins Trinkwasser der Wasserversorger durchgestoßen, selbst moderne Filter konnten die Chemikalie nicht zurückhalten. In Essen-Horst, in Hengstey und Mülheim wurden im Trinkwasser Werte von bis zu 21 Mikrogramm je Liter gemessen. Die Menschen haben den Stoff getrunken. Eine Bewertung der Chemikalie durch die Trinkwasserkomission des Bundes gibt es nicht. Die NRW-Umweltbehörden geben einen Grenzwert von 34 Mikrogramm pro Liter als unbedenklich an.

Gerade bei den Wasserversorgern im Ruhrgebiet sorgt die erneute Verschmutzung des Flusses für Ärger. Im aktuellen Fall hat die Firma Lobbe den Abfall aus Holland zu Versuchszwecken als Dünger auf Felder gekippt. Das pikante dabei: Die Felder lagen in einem Wasserschutzgebiet. Die Behörden teilten auf Anfrage mit, dass keine Genehmigung für die Düngeversuche mit holländischem Dreck notwendig war. Zur Erinnerung: Im PFT-Fall lies sich ein Teil der Verseuchung der Ruhr darauf zurückführen, dass holländischer Abfall als Biodünger getarnt verklappt wurde.

Die Frage die ich mir stelle heißt: Was zur Hölle wird da eigentlich alles auf die Felder im Sauerland als Dünger verklappt? Warum wird das Zeug aus Holland herangeschafft? Haben die da keine eigenen Felder?

Der Vorstandschef der Gelsenwasser AG, Manfred Scholle, forderte NRW-Uweltminister Uhlenberg auf, endlich ein Schadstoffkataster vorzulegen, damit die Wasserversorger nicht immer wieder von neuen Giften in der Ruhr überrascht werden. Zuvor hatte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr, Hansjörg Sander, das Kataster gefordert: „Wir müssen wissen, was ins Wasser gelangt, damit wir uns auf Probleme vorbereiten können.“ Uhlenberg verspricht dieses Kataster seit knapp einem Jahr. Passiert ist wenig. Trotzdem will er von der Kritik nichts wissen. Im Umweltausschuss des Landtages forderte er von der Wasserwirtschaft öffentlich eine Entschuldigung für die Forderung nach Aktionen.

Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Spiel: Bottrop-Sonntagsrätsel…Bottblog

Opel: Gespräch mit dem Scheich…Der Westen

RWE: Streit um Großmann…Manager Magazin

Zukunft: Sorgen im Sauerland…Zoom

Kultur: Das Büdchen lebt…Welt

Grimme: Zwischen Messias und Marl…FR-Online

Club: Royal Bambi…Echt!

Gedenken: Kurt Cobain…Spiegel

Arabien: Irakische Flüchtlinge in NRW…Der Westen

Musik: Steereo…2.0

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AGR – ist das gelogen?

Die Abfallgesellschaft Ruhr (AGR) feiert sich gerne selbst. Das darf sie. Jeder darf das. Nur wie weit darf man die Wahrheit biegen, um sich selbst zu feiern? Wenn es nach der AGR geht, wohl ziemlich weit. Ich habe das neue AGR-Firmenheft bekommen. Darin geht es auf Seite 11 um das Cross-Border-Leasing der Tochterfirma des Regionalverbandes Ruhr.

AGR-Geschäftsführer Dietrich Freudenberger lobt sich selbst und alle Verantwortlichen auch beim RVR in den höchsten Tönen: "Die Finanz- und Rechtsexperten unserer Häuser haben mit Unterstützung unserer externen Berater – vor allem unter Berücksichtigung der momentanen Bankenlage – ein Ergebnis erzielt, das bemerkenswert ist."

Die AGR sagt, sie habe einen "Schlussstrich" unter das Cross-Border-Leasing gezogen. Siehe Abbildung:

Diese Aussage ist in meinen Augen an den Haaren herbeigezogen.

Die Wahrheit ist: Es wurde ganz und gar kein Schlussstrich unter das Cross-Border-Lease gezogen.

Im Gegenteil. Alles ist noch übler geworden. Vielleicht meint Freudenberger auch das, wenn er sagt, das Ergebnis sei "bemerkenswert."

Der RVR und die AGR haben den Trust in Delware nämlich übernommen und müssen nun die ganzen Zahlungen der Banken garantieren. Der Trust: Das ist die Briefkastenfirma, die in den USA residiert und der die Müllverbrennungsanlage RZR I gehört. Alles Risiko aus dem Geschäft liegt auf dem Trust. Und damit nun auf dem RVR und der AGR selbst.

Die Verantwortlichen versuchen diese Wahrheit zu unterdrücken, wenn sie solche irreführenden Aussagen machen.

Die Summen mit denen der RVR und die AGR hier im Feuer stehen, liegen bei weit über 200 Mio Euro. Die genaue Summe wird geheim gehalten. Sie erscheint bislang nicht einmal im Haushalt des RVR.

Wenn Politiker und Geschäftsführer solche irreführenden Aussagen wie hier treffen, dann untergraben sie damit die Glaubwürdigkeit ganzer Institutionen. Wieso soll man Freudenberger und Co jetzt noch irgendetwas abnehmen, wenn sie in einer so zentralen Sache die Wahrheit verdrehen.

Ich finde dieses Verhalten degoutant.

Roboter tot, Grind-Dichter flüchtig

Interview-Termin in Essen mit Christof Kather von JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE. Treffen in den Wirrungen des Hauptbahnhofumbaus, dann einmal durch die City zu einem dieser dysfunktionalen Plätze, man sitzt schließlich mit Getränken auf Treppenstufen. Das Ende vorweg: Beim Ausstieg aus der Straßenbahn auf dem Rückweg sieht der Autor eine Tasche mit dem Namenszug der Band und schenkt der ein Buch lesenden Besitzerin direkt die noch nicht veröffentlichte CD der Band. Eine runde Sache.

Ruhrbarone ?: Bei mir im Kopf seid Ihr eigentlich schon lange, spätestens seit Eurer Veröffentlichung mit den Coverversionen drauf. Jetzt eine Split-CD mit Eisenvater, demnächst ein Album mit 54 so genannten Kurzgedichten namens „Luxusvernichtung“ auf Eurem eigenen Label, Unundeux. Und eine Tour und vorher mehrere Termine am Stück in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Ganz schön viel los auf einmal, dabei hatte ich immer den Eindruck, Ihr seid wirklich noch eine der etwas bekannteren Bands, die tatsächlich nur macht worauf sie Lust hat.

Christof Kather !: Wir veröffentlichen ja schon recht viel. Zwar erst drei Alben, aber dafür noch einige EPs, Splits mit anderen Bands und diese Cover-Platte zum Beispiel. Das könnte im Nachhinein nach Konzept riechen, aber eigentlich schießen wir los wenn wir etwas haben. Und da Texte bei uns schon eine wichtige Rolle spielen, bin ich auch dafür dass das dann auch zeitnah herauskommt. Deshalb gibt es da schon eine Art Veröffentlichungszwang, und das ist sicher mit ein Grund, warum wir jetzt das Label machen.

?: Fast wie das alte Single-Prinzip…

!: Nur dass wir keine Single-Band sind.

(Lachen)

?: Dafür sind die Stücke ja auch meist etwas kurz.

!: Unser längstes Stück ist schon drei, vier Minuten lang, aber bei den Kurzgedichten sind es auch mal fünf, sechs Sekunden. Die ältesten davon sind schon fünf Jahre alt, das hört man der Produktion auch teilweise an, mal im Wohnzimmer, mal im Proberaum aufgenommen. Aber es geht halt auch um die Texte. (Anm.: Liegen auch diesmal wieder bei.)

?: Live ist ja auch ganz groß derzeit, heißt es. Ihr spielt aber nicht soo viel, das stimmt schon, oder?

!: 2007/2008 haben wir jeweils so um die 20 Shows gespielt. Das ist schon wenig. Ich glaube auch nicht dass viele Konzerte unbedingt wichtig sind um bekannter zu werden. Dafür gibt es viel zu viele Bands, und im Internet ist das ähnlich. Bei uns liegt der etwas höhere Bekanntheitsgrad wohl tatsächlich zum einen am Namen und, wenn man dem Feedback glaubt, wirklich auch an den Texten, die anscheinend etwas Besonderes haben.

?: Und wo kommt diese spezielle Mischung her, Text und Klang?

!: Angefangen haben wir 1998 zu zweit, als ich Klaus, der nach wie vor Gitarrist ist, über das Studium kennen gelernt habe. Vorher hatten wir schon unsere eigenen Bands, so den üblichen 18-jährigen-Traum mit Plattenvertrag und so. Aber dann wollten wir nur noch hauptsächlich aufnehmen, haben das dann ins Netz gestellt, und so ist das eher natürlich und kontinuierlich gewachsen. Die ersten fünf Jahre waren wir meist zu zweit, dann gab es erst den ersten Auftritt, ein paar Personalwechsel. Und inzwischen sind wir halt sechs Leute, davon zwei Sänger.

?: Ihr habt ja auch Jobs, die nicht direkt mit dem Musikbusiness zu tun haben.

!: Plattenladen, arbeitslos, Teilzeit-Krankenpfleger, Schreiner, Straßenbauarbeiter, Bremsenfabrik.

?: Also ergeben sich die Dinge eher über Kontakte. Kunst, aber nicht künstlich.

!: Das kann man sagen.

?: Das habe ich mich auch vor dem Interview gefragt: Macht man das jetzt, Euch so dem Mainstream vorwerfen?

!: Na, vor dem Internet, da gab es ja noch Mainstream. Wer heute Mainstream macht, der packt es richtig an, und da werden dann wirklich alle Register gezogen. Wir waren da nie dahinter her. Zum zehnjährigen Bandjubiläum haben wir T-Shirts gedruckt mit dem Spruch „Ehrlich verdienter Erfolg seit 1998“.

?: Ich habe das öfter mal mitbekommen, wenn Musiker dann ihre eigenen Label gründen. Dann kommt ja auch viel Geschäftsarbeit auf einen zu, gegebenenfalls Verantwortung für andere Bands, Verhandlungen, etc.

!: Der Hauptantrieb ist schon die Autonomie, ohne größere Promophase einfach mal etwas raus hauen zu können. Eisenvater sind mit auf dem Label, das fand ich damals schon gut, dass die eben nicht einfach Hamburger Schule sind und deshalb nicht so einzuordnen waren. Man musste sich schon dafür interessieren, denn es wurde einem nicht überall aufs Brot geschmiert. Man muss sich ja auch bei uns schon wegen der Sounds mehr mit uns beschäftigen. Ich sehe uns da schon in einer Linie mit Bands, die man eher wegen den Texten und der Attitüde gut findet und nicht weil es direkt ins Ohr geht oder so etwas. Und es würde auch keinen Sinn machen, da jetzt fünf, sechs andere Bands reinzuholen, denn es soll ja eben überschaubar bleiben. Diese Sache, dass der Künstler vom Applaus alleine lebt und das Label dann guckt wann jetzt der richtige Zeitpunkt ist, ein Album da und da zu platzieren, … All das gilt heutzutage nicht mehr.

?: Wobei Ihr – Stichwort Internet wieder – schon vor allem im deutschsprachigen Raum funktioniert.

!: Letztes Jahr waren wir einmal eingeladen zum Maryland Death Fest in den USA. Aber das sind dann auch nur so 1500 Leute, die amerikanischen Bands machen ja auch eher hier ihre Kohle. Man kennt uns schon weltweit, aber hauptsächlich geht es schon um Deutschland, Österreich, Schweiz. Wir spielen auch im Grunde nur auf Einladungen hin und haben keine Agentur dafür. Im Juni geht es bei der Tour mit Macabre auch mal nach Paris, nach Holland und so, aber wir wollen den Apparat schon eher klein halten, damit es auch weiter Spaß macht. Es nutzt ja nichts, von Musik leben zu können und dann zwei Monate auf Tour sein zu müssen. Das nervt mich schon nach vier Tagen, das Aufbauen und warten müssen. Wir würden auch längst nicht soviel produziert bekommen, wenn wir so etwas tun würden.

?: Klischee „ehrliche Musik aus dem Ruhrgebiet“. Kreator wird gerade herum gereicht. Es gibt viel guten Garage, Metal und Punk in der Gegend, der es aber nicht zwingend ins Fernsehen oder die Trendpostillen macht. Wie nimmst Du das wahr?

!: Für mich als gebürtigen Lüneburger gibt es schon diesen Zusammenhang „Arbeitermetropole – Metal“. Das hat schon immer etwas Underdog-mäßiges, auch wenn Metal jetzt scheinbar salonfähig wird und sich auch die Indie-Zeitschriften plötzlich interessieren. Wir spielen lokal meist innerhalb unseres Klüngels, wenn also Stadtfest, dann auch auf der Bühne vom turock. Aber bei Konzerten in Hamburg und Berlin finde ich es fast besser, wenn da ein etwas gemischteres Publikum kommt. Das passt dann auch eher dazu wie wir Musiker privat leben. Das entspricht nämlich gar nicht dem Metal-Klischee. Wie es bei unseren Stücken ja auch nicht immer nur um Krieg, Umweltzerstörung und Satanismus geht. In München zum Beispiel musste sich die Metal-Szene anscheinend auch absondern und klingt deshalb immer noch wie vor fünfzehn Jahren. Man bemerkt also schon den Unterschied zwischen einzelnen Städten.

?: Ich sage immer, in Essen gibt es von allem immer nur eins.

!: Ja, und alles halt eher nur in seiner Ecke.

?: Bedient Ihr Euch denn bei Euren Stücken bewusst bei anderen Bands?

!: Man kann schon sagen „der Part ist Slayer, und der ist Cradle of Filth“ oder so etwas. Wir zitieren aber nicht konkret in dem Sinne dass man da ein Zitat verstanden wissen will. Bei uns entstehen zuerst die Texte, oft mit dem Schlagzeug zusammen, und dann kommen die Riffs, bis schließlich die gute alte Cutup-Technik kommt. Wir haben tatsächlich noch nie ein ganzes Stück zusammen im Proberaum erarbeitet.

Solar wird es finsterer – Kunden können profitieren

Foto: Flickr.com / energy.center

Mir ist aufgefallen, dass eigentlich kein Unternehmen aus der Solarbranche eine Prognose über das Jahr abgeben will. Nicht einmal der erfolgsverwöhnte Chef der Solarworld AG aus Bonn, Frank Asbeck. Nach den Rekorden der vergangenen Jahre ist das seltsam. Doch bei näherer Betrachtung der Lage wird die reservierte Vorsicht verständlich. Denn tatsächlich stehen der Solarbranche in Deutschland unruhige Zeiten ins Haus. Sinkende Erlöse und ein Überangebot fertiger Solarzellen zwingen die ersten Unternehmen in die Verlustzone oder sogar in die Zahlungsunfähigkeit. Die Branche selbst spricht von einem Verdrängungswettbewerb, den vor allem die großen Unternehmen zur Absicherung ihrer Marktmacht nutzen könnten.

Eines der ersten Unternehmen aus der Branche, das wegen fehlender Kapitaldecke aufgeben musste, ist die City Solar AG aus Bad Kreuznach. Seit Ende Januar steht die Firma unter Kontrolle eines Insolvenzverwalters. Als Grund für die Pleite nannte City-Solar-Vorstandschef Steffen Kammler den Einbruch des spanischen Geschäftes. Neue Einspeiseverordnungen für Sonnenstrom hätten dort den Markt implodieren lassen. Der Export auf die iberische Halbinsel sei nicht mehr möglich. Zudem hätten mehrere Großanlagen mit einer Kapazität von über 30 MW immer noch nicht die Erlaubnis erhalten, ins Netz geschaltet zu werden. „Die Entwicklung in Spanien ist an uns nicht vorbeigegangen“, sagte Kammler. Ein Problem, auf das sich alle Solarunternehmen in Deutschland einstellen müssen. Die Finanzkrise hat den Export auf die iberische Halbinsel nahezu unmöglich gemacht – dabei war Spanien bis vor wenigen Monaten der größte Importmarkt der Welt. Für die Konzerne hat das Folgen: Nach einer jahrelangen Phase teils zweistelliger Kursgewinne an den Börsen muss nun heftige Verluste einstecken. Solarwerte verloren seit Herbst bis zu 80 Prozent.

Die Krise setzt sich in diesem Jahr ungebremst fort. Michael Toppeiner, Analyst der UniCredit für das Geschäft mit Alternativen Energien sagt: „Wir haben ein fürchterliches erstes Quartal erlebt.“ Neben der Krise in Spanien habe es aufgrund der Witterung habe es kaum Absätze gegeben. Die Lager seien voll. Es müsse damit gerechnet werden, dass viele Unternehmen ihre Produktion drosseln müssen und Verluste machen.

Das Bild wird bei einem Blick in die Bilanzen der Solarfirmen bestätigt. Die Bonner Solarworld hat in ihrem Konzernabschluss den Wert der Vorräte bei einer Bilanzsumme von 2 Mrd Euro mit auf 500 Mio Euro beziffert – nach rund 350 Mio im Vorjahr. Ähnlich das Bild bei Q-Cells: auch hier wurden im Jahresabschluss 2008 Vorräte im Wert von 216 Mio ausgewiesen. Im Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 94 Mio Euro. Doch auch diese Zahlen sagen nur die halbe Wahrheit. In den ersten Monaten des Jahres wurden kaum Module verkauft. Das bedeutet: Die Vorräte sind noch weiter angeschwollen. Ein Sprecher von Q-Cells mir sagte, die Produktion neuer Anlagen werde „gestreckt“ und der Nachfrage angepasst. Zudem werde der Ausbau einer geplanten neuen Fabrik in Asien „verlangsamt“. Noch beeindruckender sieht es bei kleineren Unternehmen wie der Konstanzer Sunway AG aus. Das Unternehmen musste bei einem Umsatz von 260 Mio Euro einen Verlust von 2 Mio Euro melden. Die liquiden Mittel schmelzen zusammen, gleichzeitig sind die Vorräte mit 48 Mio Euro hier höher als das Konzerneigenkapital von 41 Mio Euro.

Beim Berliner Modulhersteller Solon wird mittlerweile unter Analysten vor allem darüber diskutiert, wie lange das Bargeld noch reicht. Bei einem Umsatz von 815 Mio Euro wurde zwar zum Jahresende ein Buchgewinn von 55 Mio Euro vor Steuern ausgewiesen. Aus dem laufenden Geschäft flossen jedoch gleichzeitig 85 Mio Euro ab. Das Geld wird knapp: Solon wies nur noch einen Bargeldbestand von 4,5 Mio Euro aus.

Aufgrund der Zahlen sehen sich nur noch wenige Unternehmen in der Lage konkrete Prognosen abzugeben. Weder Solon noch die Solarworld AG sind dazu bereit. „In den kommenden zwölf Monaten erleben wir ein knallhartes Marktspiel“, sagt WestLB-Analyst Peter Wirtz. Er rechnet damit, dass gerade finanzschwache Unternehmen vom Markt verschwinden werden. Diese könnten weder die Vorteile einer Massenproduktion nutzen, noch hätten sein genug Eigenkapital um im anstehenden Preiskampf mitzuhalten. Wirtz. „Die Großen werden größer, die Kleinen haben ein Problem.“

Besonders Unternehmen wie die Masdar PV sehen in der Krise ihre Chance gekommen. Hinter der Firma steckt ein Staatsfonds des Emirates Abu Dhabi, das gerade auch bei Daimler eingestiegen ist. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Rainer Gegenwart, baut derzeit eine Fertigung in Erfurt auf. Er sagt: „Die Preise waren bislang zu hoch. Deswegen konnten auch ineffiziente, ältere Anlagen wirtschaftlich arbeiten." Diese Betriebe würden nun aussortiert. Mit einer starken Eigenkapitalbasis will Gegenwart bis Ende des Jahres in Produktion gehen. "Der überhitzte Markt wird momentan auf ein vernünftiges Maß zurückgefahren."

Für die Verbraucher hat die Lage etwas Gutes. Überkapazitäten und volle Lager sorgen für einen Preisverfall in Deutschland. „Der Druck ist enorm“, sagte ein Q-Cells-Sprecher. Im Endkundengeschäft hätten die Preise für je installiertes Watt um bis zu 30 Prozent nachgegeben. Im Markt wird berichtet, erste Module würden für zwei Euro je Watt Leistung angeboten. Bislang waren drei Euro üblich. Aufgrund der niedrigen Preise werde es für Investoren deshalb immer attraktiver Anlagen aufzubauen, berichtet UniCredit-Analyst Toppeiner. Die Erträge sind durch das Erneuerbare Energien Gesetz garantiert. Je nach Anlage liegen sie zwischen 32 und 43 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde. Die Nachfrage wird also steigen. „Es ist nur offen, wie stark die Nachfrage steigt“, sagt Toppeiner. Und davon hänge es ab, ob die frischen Investitionen ausreichen, die gesamte Branche zu stabilisieren.

Solarworld-Chef Frank Asbeck setzt deshalb jedenfalls lieber auf den langen Trend. Und der sieht nach wie vor blendend aus. Angetrieben von neuen Förderungen in den Vereinigten Staaten werde sich der Markt im zweiten Halbjahr erholen. Und das Entscheidende sei sowieso die so genannte Netzparität. Wenn die Stromerzeugung aus Sonnenlicht genauso teuer sei, wie der Strom aus der Steckdose, lohne es sich für alle Privatleute, sich ein kleines Kraftwerk auf das Dach zu stellen. Wann genau es soweit sein wird, ist nun die große Frage. Die optimistischen Schätzungen der Industrie sehen den Durchbruch in sonnengünstigen Ländern schon in weniger als fünf Jahren.

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Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Opel: Rettung aus dem Morgenland?…Der Westen

Rechte: Nazi-Modelabel in Essen…Der Westen

Fidel: Castro-Rauxel…taz

Kirche: Probleme mit Meinungsfreiheit…Gelsenkirchen Blog

Islamismus: Staatsanwaltschaft ermittelt…Der Westen

Aus: Geist von Malente hört auf…Pottblog

ProNRW: Braune Kacke und mehr…Hometown Glory

Verlust: Flughafen Dortmund macht 20 Millionen Miese…Ruhr Nachrichten

Preis: Grimme in Marl…Ruhr Nachrichten

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Oscar-Preisträger Hofmann kommt ins Schauspielhaus Bochum

 Foto: Schauspielhaus Bochum

Nachdem in den letzten Jahren Hollywood-Star und Oscar-Preisträger Kevin Spacey im Rahmen der Ruhrfestspiele für ein Engagement im Ruhrgebiet gewonnen werden konnte, kommt nun ein weiterer, nicht weniger bekannter Schauspieler ins Revier: Philip Seymour Hofmann gibt vier Vorstellungen im Schauspielhaus Bochum.

Hofmann war lange Zeit ausschließlich ausgewiesenen Kennern amerikanischer B-Movies ein Begriff. Zwar spielte er bereits als junger Mann eine größere Rolle in dem Film „Der Duft der Frauen“, der mit Al Pacino in der Hauptrolle mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Doch erst 1999 schaffte Hofmann seinen Durchbruch als Schauspieler.

Zuerst spielte er in „Makellos“ an der Seite von Robert De Niro, dann in „Magnolia“ neben Tom Cruise und schließlich in der Patricia-Highsmith-Verfilmung „Der talentierte Mr. Ripley“. Seitdem ging es für Hofmann steil nach oben. 2006 wurde er schließlich für seine Rolle als Truman Capote für den Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Was jedoch nur die wenigsten wissen: Hofmann hat neben seiner Karriere als Filmschauspieler auch stets am Broadway Theater gespielt. Im Jahr 2000 wurde er sogar für den Tony Award, dem wichtigsten amerikanischen Theaterpreis nominiert.

Nun spielt er im Rahmen des Theaterfestivals des Bochumer Schauspielhauses „K15: Bretter, die die Welt verleugnen“ in Peter Sellars Othello-Inszenierung den außerordentlich fiesen und intriganten Jago.

Für alle vier Vorstellungen gibt es noch Karten – wenn auch nur sehr wenige. Kartenvorverkauf ab heute an der Theaterkasse Bochum. Telefon: 0234/3333-5555.

Kundenpflege bei der Dresdner Bank in den Zeiten der Krise

Wie hieß es doch so schön früher in der Werbung für die Dresdner Bank: Mit dem grünen Band der Sympathie. Von Sympathie ist in letzter Zeit nicht viel geblieben.Erst die unverschämten Abfindungen, dann die verschämte Rückzahlung durch den Boss und nun ein kleiner Erlebnisbericht aus der Welt der kleinen Leute. Viel besser spräche man von Kunden.

Schauen wir doch mal genauer hin wie die Dresdner Bank mit ihren Kunden umgeht: Da ist die junge alleinerziehende Frau in Hagen, Unterhaltsgeld vom Vater beziehend und aufgrund der Erkrankung des Sohnes nicht in der Lage ihren erlernten Beruf auszuüben.

Folgende Situation kurz vor dem letzten Monatsersten: Konto bereits auf Null und sie benötigt noch 30 EUR. Gleichzeitig ist noch eine Überweisung über 120 EUR offen. Da aufgrund der fehlenden Erwerbstätigkeit kein Dispo eingeräumt wird, was soweit ja auch OK ist, spricht die junge Frau in der Filiale vor und erhält die 30 EUR bar ausbezahlt. Nach einigen Tagen stellt sie fest, dass die Überweisung aufgrund fehlender Deckung geplatzt ist. Nun hält sie Rücksprache mit der Filiale wo sie von der Filialleiterin der Dresdner Bank zu hören bekommt, dass sie froh sein soll, dass ihr die Dresdner Bank als Arbeitslose überhaupt ein Konto einräumt. Die verdutzte Bürgerin aus der beschaulichen Stadt Hagen ist erst mal ob dieser Frechheit der Filialleiterin baff, fängt sich alsbald und entgegnet, dies öffentlich machen zu wollen. Prompt zeigt die Dresdner Bank die hässlichste Fratze, die der Kapitalismus zu bieten hat und die Filialleiterin droht ihr mit einer Klage, falls sie den Sachverhalt öffentlich macht.

Es ist dahingestellt, ob dies ein Einzelfall war oder die Filialleiterin einfach nur einen schlechten Tag hatte. Entscheidend ist jedoch, dass so ein Verhalten nicht tragbar ist und die Bank vielmehr überlegen sollte, ob ihr solche Führungskräfte gut zu Gesicht stehen.