(Update) Es gibt nur ein…

. . . Rutti Völler (klick)

Der FC Schalke sucht bekanntlich immer noch händeringend einen neuen Trainer-Manager, oder beides. Nach DFB-Mann Oliver Bierhoff (Absage), VW-Mann Felix Magath (Absage), China-Mann Olli Kahn (laut kicker, klick: auch Absage!)  haben sie sich jetzt an Nationalheld, Ex-Bundestrainer und Leverkusens Manager Rudi Völler herangemacht. Für den professionellen Fleischbeschauer Clemens Tönnies passe "Rudi Völler zu 100 Prozent". Stimmt, Herr Tönnies! Vor allem optisch. Mit etwas Retouche (s.o.) könnte man auch die Autogrammkarten vom gerade gekickten Trainer Fred Rutten einfach weiter verwenden. Das spart dem klammen Club viel Geld.

PS: Leider dementiert Bayer Leverkusen die Geschichte. Rudi, sagt Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, habe ihm gesagt, an der Sache sei nichts dran. Schade. Clemens, die Suche geht weiter!  

Montage: Ruhrbarone

Update: Welt geht nicht unter

Der Rechnungsprüfungsausschuss des Kreises Recklinghausen hat Landrat Jochen Welt (SPD) aufgefordert, sein Amt ruhen zu lassen.

Selbst die eigenen Leute standen am Ende nicht mehr hinter ihm: Als CDU und Grüne im Rechnungsprüfungsausschuss des Kreises Recklinghausen den Antrag durchbrachten, dass Welt seine Ämter ruhen lassen solle, beteiligten sie sich nicht an der Abstimmung.

Vorausgegangen waren Wochen, in denen offensichtlich wurde, dass der Sicherheitsbeauftragte des Kreises, Michael K., unter den Augen von Welt tausende Euros für Esoterik-Spielzeug ausgegeben hatte –  und Welt das nicht weiter schlimm fand: Er selbst hat auf Kreiskosten Esoterikkurse besucht, und auf seinem Schreibtisch sollen Isis-Kugeln gestanden haben – zum Schutz gegen elektrische Schwingungen und was sonst so alles unangenehm sein kann.

Welche rechtlichen Konsequenzen der Beschluss des Rechnungsprüfungssauschusses haben wird, ist noch unklar – Welt will bei den Landratswahlen im Sommer ohnehin nicht mehr antreten.

In einem Gespräch mit den Ruhrbaronen erklärte Jochen Welt jedoch, dass er nicht vor habe, sein Amt als Landrat ruhen zu lassen. Er habe sich nichts vorzuwerfen, sei Beamter und könne daher seine Arbeit nicht einfach so liegenlassen.

Dazu auch:

Kugel schützen Welt nicht vor bösen Schwingungen…Mehr

Guru Jochen Welt…Mehr

SPD für echte Mitbestimmung von Zuwanderern

Foto: Britta Altenkamp / Landtag NRW

Die NRW-SPD greift die schwarz-gelbe Landesregierung wegen der Missachtung von Migrantenrechten an. Bei dem aktuellen Streit geht es darum, ob in den Städten und Gemeinden eigene Integrationsräte entstehen sollen oder lediglich Integrationsausschüsse. Der Unterschied? In einem Auschuss sitzen die normalen Ratsvertrater, in einem Rat haben die Migranten mit 2/3 die absolute Mehrheit. Nach einem Gesetzentwurf der Landesregierung sollen die Kommunen selbst entscheiden, ob sie das eine oder andere wollen. Mit den Räten und Ausschüssen sollen die Integrationsbemühungen verstärkt werden.

Gerade im Ruhrgebiet ist das entscheidend, denn es gibt immer mehr Gebiete, in denen die Zuwanderer die Mehrheit stellen. Diese müssen in die Gesellschaft integriert werden, sonst drohen ganze Gemeinden auseinanderzubrechen.

Hans-Willi Körfges, der kommunalpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, sieht den jetzigen Gesetzentwurf der Landesregierung als "ausgesprochen enttäuschend" an. Und Britta Altenkamp, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, und eine der wichtigsten SPD-Vordenkerinnnen aus dem Revier greift gleich Grüne, CDU und FDP zusammen an. In seltender Einigkeit hätten diese in einer Art Jamaika-Koalition Mumpitz verzapft: "Die Möglichkeit, auch einen Integrationsausschuss einsetzen zu können, schafft eine unverantwortliche Beliebigkeit. Echte Mitbestimmung geht nur auf Augenhöhe." Wenn letztlich in einem Integrationsausschuss doch die Ratsvertreter das Sagen hätten, würden sich viele engagierte Migranten nicht ernst genommen fühlen.

Nach Ansicht von Körfges ist das Modell des Integrationsrates wesentlich besser geeignet ist, Partizipation sicherzustellen. "Das zeigen auch die Auswertungen in 30 Gemeinden Nordrhein-Westfalens, die seit Jahren gute Erfahrungen mit den Integrationsräten machen."

 

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Rechte: ProNRW in Gelsenkirchen unerwünscht…Hometown Glory

Opel: Autobauer wird Chefsache…Welt

Schalke: Trennung in zwei Akten…FAZ

Waidmannsheil: Jagdsteuer eine Bagatelle?…Zoom

Internet: von der Leyen und das Grundgesetz…Gelsenkirchen Blog

WestLB: Bank sucht Investoren…Wirtschaftswoche

Live: Lang Lang online…Der Westen

TV: Coolibri sendet online…Coolibri

Medizin: Mini-Herz verplanzt…Der Westen

Ausgezeichnet: Weiler ist Rektor des Jahres…Ruhr Nachrichten

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Loveparade: Gelsenkirchen ist im Zeitplan

Heute wird der Rat in Gelsenkirchen über die Loveparade diskutieren.

Die gute Nachricht: Laut Gelsenkirchens OB Frank Baranowski ist Gelsenkirchen  im Zeitplan. Aus heutiger, hiesiger und gründlich überdachter Sicht gebe es keinen Grund, von der vertraglichen Vereinbarung zur Durchführung des Liebesumzuges im Jahr 2011 Abstand zu nehmen. Im zweiten Halbjahr wird die Stadt Gespräche mit dem Veranstalter Lopavent aufnehmen. Mit etwas Glück wird sich die peinliche Absage Bochums also nicht wiederholen.  

WAZ dementiert Eiszeit

Die WAZ-Gruppe erklärt, dass sie ihre Osteuropaprojekte nicht einfriert – sie prüft nur.

"WAZ friert Osteuropa-Projekte ein" verkündete gestern das Blog Medienmoral-NRW. Der Grund sei die Wirtschaftskrise.  Heute kam das Dementi der WAZ-Gruppe. Unternehmenssprecher Paul Binder in einer Erklärung:

Aufgrund der in den vergangenen Tagen entstandenen Gerüchtelage um die Auslandsaktivitäten der WAZ Mediengruppe möchte ich Ihnen mitteilen, was ich bereits gegenüber der Belgrader Nachrichtenagentur BETA am 24. März sowie der "Wiener Zeitung", dem "Standard" und APA am 25. März klargestellt hatte: Die WAZ Mediengruppe hat sich in einem ganz normalen Prüfverfahren die Aquisitionsmöglichkeit der montenegrinischen Tageszeitung "Pobjeda" angesehen und ist noch nicht zu einer Entscheidung gekommen. Es gibt keinerlei mit der Wirtschaftskrise zusammenhängenden generellen Stopp von Aquisitionsgesprächen." 

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ThyssenKrupp: Bei Kündigung Kampf…Der Westen

Abwrackprämie: Nur ein Strohfeuer…FAZ

Film: Die Vorstadtkrokodile kommen…Cinema

Twitter: Twitter und das liebe Geld…2.0

Internet: Frühe Visionen…Kueperpunk

WAZ I: Aktivitäten in Osteuropa eingefroren…Medienmoral NRW

WAZ II: Tageszeitung wird teurer…Pottblog

Ausschalfen: Schulen dürfen später beginnen…Ruhr Nachrichten

Städte: Land engt Kommunen ein…Der Westen

Musik: YouTube Geiger aus Castrop…Ruhr Nachrichten

Zoo: Abstimmen für Zoom…Gelsenkirchen Blog

Kunst: Blaues Gold in Gelsenkirchen…Hometown Glory

Kultur: PACT auf Zollverein…Goethe Institut

Medien: Zeitungsvielfalt im EN-Kreis gefährdet…Zoom

 

 

 

Wie die Mafia ins Windgeschäft einsteigen will

Italiens Mafia ist eine Wirtschaftsmacht. Jedes Jahr drehen die Ganoven 100 bis 150 Milliarden Euro, so die Schätzungen von Experten. Das mit Drogen, Prostitution und Waffenschiebereien verdiente Geld will angelegt werden, um es sauber zu waschen. Dazu nehmen die Gangster auch den Windenergiemarkt ins Visier. Eine Geschichte von einem, der darüber mit der Mafia in Kontakt kam.

Der Mann will anonym bleiben. Er ist zwar ein mutiger Mensch, aber einer mit Familie. Und seine Gesprächspartner hatten ihm indirekt gedroht, dass ihnen was zustoßen könnte. Ich nenne ihn Hans und siedele ihn in München an. Hier arbeitet Hans in einer kleinen Investmentfirma, die er zusammen mit einigen Partnern betreibt. Zur Angebotspalette der Firma gehören Beteiligungen an Windparks, die Hans für Projekteentwickler an den Mann bringt.

Eine sichere Geldanlage, durch die staatliche Subventionierung ist die Vergütung gewährleistet. Mit dem Platzen der Spekulationsblase am Neuen Markt kam das Geschäft vor sieben Jahren aber unter Druck. Die Menschen hielten ihr Geld beisammen, das bekam auch die kleine Firma von Hans zu spüren. Für einen kurz vor der Fertigstellung stehenden Windpark fanden sich keine Käufer. Für Hans und seine Partner eine Katastrophe, denn mit dem Vermittlungserlös von rund 100.000 Euro hätten sie locker sechs Monate alle Rechnungen zahlen können.

Die Rettung nahte aus Italien: Wie aus dem Nichts meldete sich ein Herr Rossi und erkundigte sich, ob der Park auch als Ganzes käuflich sei. Hans solle nach Italien kommen, dann werde man über die Einzelheiten sprechen, sagte Herr Rossi im passablen Deutsch. Der Kaufpreis von zehn Millionen Euro stehe bereit. Herr Rossi, der natürlich in Wirklichkeit einen anderen Namen trägt, machte auf Hans einen freundlichen, soliden Eindruck. Hans besprach sich mit seinen Partner und buchte einen Flug nach Mailand. Im Flugzeug überkamen ihn dann doch Zweifel, wie er heute sagt. Alles war zu perfekt, ging scheinbar zu glatt. Er nahm sich vor, vorsichtig zu sein.

Am Flughafen in Mailand angekommen, fuhr er mit dem Taxi zu dem vereinbarten Treffpunkt, einem Restaurant im Zentrum von Italiens Finanzmetropole. Das Lokal war zwar keine schlechte Adresse, machte aber auch nicht den besten Eindruck auf Hans. Die besten Zeiten schien der Laden hinter sich zu haben, dachte er sich, als er über die Schwelle trat. Linker Hand war der Tresen, ein Kellner trocknete dort Gläser. Sonst war keiner vom Personal zu sehen, wie auch kein Gast. Nimmt man den einzigen besetzten Tisch aus.

Dort saß Herr Rossi. Hans beschreibt ihn als gut gekleidet. Dunkler Anzug, sauber geschnittene Haare. Ein Mailänder Geschäftsmann Anfang vierzig. Mit ihm am Tisch ein bulliger Kerl mit Stiernacken. Ein Klischee, aber dennoch sei es so gewesen, versichert Hans. Seine Maschine war verspätet gelandet. Es galt also keine Zeit zu verlieren; vier Stunden später hob sein Rückflug ab. Herr Rossi kam auch gleich zur Sache. Er wolle Geld anlegen in Deutschland und zwar in Windparks.

Herr Rossi machte keinen Hehl daraus, dass das Kapital aus illegalen Quellen stammt. Er spreche für einige Geschäftsleute, die eine Industrieanlage verkauft hätten. Dabei sei ein Teil der Kohle schwarz an der Steuer vorbei geflossen. Für dieses suche man nun ein Zuhause, erinnert sich Hans an die Worte des Italieners. An diesem Punkt war ihm klar, dass er das Geschäft nicht machen wolle. Stammte das Geld vielleicht aus anderen Quellen? Dem Drogenhandel oder Prostitution? Nur ein Verdacht, aber wahrscheinlich.

Auf der anderen Seite war die drohende Schieflage seiner eigenen Firma in München. Folgt er dem Lockruf des leichten Geldes, dann wären sie aus der Krise raus. Er verhandelte also mit Herrn Rossi. Nicht über den Preis, hinter dem hatte Herr Rossi einen Haken gemacht. Es ging um den Transfer des Geldes. Wie bekomme ich zehn Millionen schwarze Euro von Mailand nach München? Ganz einfach, meinte Herr Rossi. Hans soll seinen Flug sausen lassen, stattdessen mit einem Mietwagen über die Alpen fahren. In der Schweiz treffe er sich mit einem Gewährsmann, der ihm einen Koffer mit dem Geld geben werde.

Hans lehnte mit Verweis auf die Risiken ab. Wie leicht konnte man an der Grenze geschnappt werden. In Wahrheit war er froh, einen Grund für sein Nein gefunden zu haben. Herr Rossi lockte weiter: Wegen des Risikos zahle man eine Million Euro Vermittlungsprovision – also die zehnfache Summe. Hans und seine Partner wären damit alle Sorgen los. Welche Garantie Herr Rossi denn habe, dass er sich nicht mit dem Geld vom Acker mache? Da schaute Herr Rossi nicht mehr so freundlich: „Ich kenne deine Adresse und ich kenne deine Familie. Das ist meine Sicherheit“.

Der Spruch hört sich an, wie aus einem billigen Mafia-Film geklaut, ist aber so gefallen, versichert Hans. Er brach das Gespräch ab und erbat sich Bedenkzeit. Zurück in München wollte ihm seine Partner die Geschichte nicht glauben. Einer flog sogar nach Mailand und traf sich erneut mit Herrn Rossi. Das Gespräch verlief nach einem ähnlichen Muster, versicherte mit der Partner von Hans.

Die kleine Firma aus München hat gut daran getan, nicht die Million von Herrn Rossi angenommen zu haben. Auch wenn die Identität von Herr Rossi nicht bekannt ist, so ist die Vorgehensweise typisch für die Mafia. Dies bestätigte mir ein Chef einer Großbrauerei, die an vielen Kneipen beteiligt ist. Einige der Wirte seien nach dem gleichen Muster wie Hans angesprochen worden. Erst wird ein freundlicher Herr vorgeschickt. Der bereitet den Boden, hat der Unternehmer erst einmal angebissen, werden die Forderungen immer dreister. Letztendlich wäre Hans nicht mehr Herr im eigenen Haus gewesen, sondern eine Außenstelle irgendeiner Mafia-Familie aus Italien.

Als weiterführende Literatur kann ich jedem nur das Buch „Mafialand Deutschland“ von Jürgen Roth ans Herz legen.