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WAZ: Es wird gekuschelt…FTD

Datenskandal: CDU schreibt an Finder…Ruhr Nachrichten

Essen: Wasser zu teuer?…Der Westen

Affären: Von Hausfrauen und Dienstwagen…Weissgarnix

Urheberrecht: Was kommt nach dem Copyright?…Netzpolitik

WAZ: Mitarbeiterversammlung vorverlegt…Medienmoral NRW

Buzzcamp: Noch Plätze frei…Pottblog

Projekt: Neue Ruhrgebietskalender…Ruhr Digital

Wohnen: Annington reagiert nicht…Gelsenkirchen Blog

Krise: GEA baut Stelle ab….Ruhr Nachrichten

Neue SPD-Herzkammer: Kleve!

Ziemlich weiblich ist es (10 zu 8), das Kompetenzteam von Frank-Walter Steinmeier, ziemlich ledig (8 von 18) und auch ziemlich provinziell. Zumindest von den nordrhein-westfälischen Bewerbern im SPD-Schattenkabinett stammt keiner aus dem Ruhrgebiet oder den rheinischen Großstädten. Stattdessen kann sich der eigentlich, nun ja, etwas mehr der CDU zuneigende Kreis Kleve (bis zum Wahlsonntag) als großer Gewinner und so etwas wie die neue Herzkammer der Sozialdemokratie fühlen.

Mit Umweltexpertin Barbara Hendricks, Bildungsexpertin Carola Reimann (Goch) und Kulturfrau Barbara Kisseler (Asperden) stammen gleich drei von 18 potenziellen Regierungsmitgliedern gebürtig aus dem Niederrhein-Kreis. Abseits von Kopfweiden und Wildgänsen gesellen sich aus Nordrhein-Westfalen der Innenpolitiker Thomas Oppermann aus dem ländlichen Freckenhorst im Landkreis Warendorf und die Sportpolitikerin Dagmar Freitag aus Lethmate bei Iserlohn in eines der unwahrscheinlichsten Schattenkabinette der Nachkriegsgeschichte. Nur Steinmeiers Wunsch-Verteidigungsministerin Ulrike Merten ist Städterin – sie lebt in Bielefeld.

Hamlet in Hamme

Wegen Peter Zadek kamen Leute wie meine Eltern nach Bochum. Zwei Stunden hin, zwei zurück, Welttheater im Ruhrgebiet gucken, Hamlet in Hamme. Damals war ich zu klein, aber seit Jahrzehnten wohne ich nur ein paar Meter entfernt von der Fabrik, in der wilde Gestalten wie aus dem Gestiefelten Kater nicht weniger als sechs Stunden lang den kompletten Hamlet auf die Rampe wuchteten. 

Abbildungen: Gisela Schiedler, Zadeks Hamlet in Hamme, Bochum u. Frankfurt/M 1977.

Ich meinte ihre schweren Schritte immer noch zu hören, das Keuchen Ulrich Wildgrubers, das Getrippel von Eva Mattes, die schräge Rosel Zech, Hermann Lause, Magdalena Montezuma. Ich glaube, die war später auch mal bei uns zuhause, angetrunken.

So oder so: Die Aufführung in der leer stehenden Meier-Fabrik war Industriekultur, als es noch keine hochnäsigen Worte brauchte, um Leerstand wieder zu beleben.

Das Schauspielhaus blieb an der Haldenstraße, die Halle wurde zum Malersaal, bis sie 2001 Jahren einfach abbrannte. Heute ist hier nur noch Brache am Rande einer Grünanlage, die übrigens etwas später durch ihre seltsamen "Dogstoppsperren" auffällig wurde.

Zadek habe ich nicht im Ruhrgebiet erlebt – er nannte das hier "Kumpelland" – aber 1979 als Regisseur der "Dröhnland Symphonie"-Tour von Udo Lindenberg und später von  "Ghetto" am Hamburger Thalia. Jetzt ist der große Zadek also gestorben. Aber was sagt der König zu Hamlet: "In Trauer zu beharren, verrät einen gottlosen Trotz. Es ist unmännlich!"

Grüne fordern Planungswettbewerb für das Ruhrgebiet

Ab Oktober ist der Regionalverband Ruhr für die Regionalplanung des Ruhrgebiets verantwortlich. Geht es nach den Grünen im Ruhrparlament, soll der Verband gleich ein großes Rad drehen.

Planung im Ruhrgebiet – das ist im Augenblick ein Haufen voller zusammenhangloser Flicken, die bestenfalls, wie beim Projekt Städteregion Ruhr 2030, zu einem losen zusammengetackerten Flickenteppich aneinder gefügt werden. Das alles wird sich im Herbst ändern: Die Landesregierung hat dafür gesorgt, dass die Planung für das Ruhrgebiet künftig vom Regionalverband Ruhr geleistet wird. Die Zeit, in der die Bezirksregierungen in Arnsberg, Düsseldorf und Münster in Planungsfragen das Sagen haben, ist vorbei.

Doch was fehlt, ist eine Vision, ein Bild, eine Leitlinie. Die Frage, wie soll das Ruhrgebiet des 21. Jahrhunderts aussehen, kann im Augenblick nicht nur niemand beantworten, sie wurde bislang auch nicht gestellt. Das soll sich jetzt ändern: Die Grünen im Regionalverband Ruhr wollen einen Planungswettbewerb durchführen. Vorbild ist Frankreich. Grünen Fraktionschef Martin Tönnies: "Der französische Staatspräsident hat einen derartigen Wettbewerb für den Großraum Paris (Grande Paris) ausgelobt. Die Konzepte von zehn Planungsteams sind derzeit im Architekturmuseum von Paris ausgestellt und werden diskutiert. Für uns ist das Verfahren ein Vorbild. Heute stehen wir vor der Herausforderung, die nachhaltige Metropole Ruhr zu gestalten. Wir brauchen Zukunftsbilder für die Region als Ganzes, die die großen Fragen des 21. Jahrhunderts ansprechen. Das sind: Klimaschutz, die Zukunft der Mobilität, die Stabilisierung unserer Städte, die soziale Spaltung, die Integration der Menschen mit Zuwanderungshintergrund, der Umgang mit dem demografischen Wandel und die Schaffung von Arbeitsplätzen."
Planungsabteilungen aus den Städten, aber auch Planerbüros, sollen sich nun daran machen, eine Vision für das Ruhrgebiet zu entwickeln, und zwar zum ersten Mal seit Jahrzehnten mit einem Blick auf das ganze Ruhrgebiet und nicht auf einzelne Teilträume wie die Städte.

 Tönnes: "Die Summe aus Einzelprojekten kann eine Planung für den ganzen Ballungsraum nicht ersetzen. Für einen Ideenwettbewerb zur Zukunft des Ruhrgebiets sollen die besten Köpfe aus den Städten, aus den Hochschulen in der Region, aber auch Planerinnen und Planer aus ganz Europa gewonnen werden. Im Konzert der großen Städte wird das Ruhrgebiet nur Schlagkraft und Bedeutung gewinnen, wenn sich die Städte auf gemeinsame Perspektiven einigen. Dies ist kein Verlust an kommunaler Kompetenz, denn auch für Planung innerhalb der eigenen Grenzen bleiben genügend Aufgaben zu erledigen."

Die Nähe zum Kulturhauptstadtjahr  sieht Tönnes dabei als einen großen Vorteil: "Wir wollen nicht alle Vorschläge mit dem Titel der Kulturhauptstadt überhöhen. Aber ein solcher Wettbewerb würde die internationale Aufmerksamkeit für das Ruhrgebiet nutzen und wäre ein zukunftsweisender Beitrag für das Leitthema "Stadt der Möglichkeiten". Er ist gleichzeitig ein Beitrag und eine Antwort zur Frage: Was kommt nach 2010?" 

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Peter Zadek ist tot

Der Regisseur Peter Zadek ist tot. Von 1972-1979 war er Intendant des Schauspielhauses Bochum und trug maßgeblich dazu bei, das Theater zu modernisieren und zu öffnen: Vor dem Schauspielhaus fanden Flohmärkte statt und es begann sich eine Kulturszene zu etablieren, die eine der Wurzeln des heutigen Bermudadreiecks wurde. Das Video zeigt nicht nur einen Ausschnitt aus Zadeks Film "Ich bin ein Elefant, Madame" (1969) sondern auch, dass er einen guten Musikgeschmack hatte.

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Geplantes Einkaufszentrum in Dortmund Foto: ECE

Dortmund: Ketten verdrängen  lokale Händler…Ruhr Nachrichten

Finanzen: Duisburg in der Vergeblichkeitsfalle…FAZ

Bochums OB: Lichtgestalt im Schatten…Der Westen

Ausbildung: Theaterschule in Gelsenkirchen vor dem Aus…Der Westen

WAZ-Gruppe: Weitere Stellenstreichungen?…Medienmoral NRW

Open Air: Zeltfestival mit vollem Programmm…Bild

Kultur: Ziegenlutscher in Herten…Hometown Glory

Krise: Fraktale Finanzen…Verlorene Generation

Gerechtigkeit: Emmely vs. Ulla Schmidt…Weissgarnix

Technik: T-Mobile schwächelt  in Bochum…Pottblog

von der Leyen schätzt Datenschutz für sich

Ursula von der Leyen will das Fahrtenbuch nicht offen legen.

„Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) verweigert mit rechtlich zweifelhaften Argumenten die Einsicht in die Fahrtenbücher ihrer Dienstwagen“, schreibt der Stern und unterstützt damit sicher ohne bösen Willen ein ganz  erhebliches Missverständnis. von der Leyen hat genauso wenig wie Ulla Schmidt Dienstwagen, sie nutzt sie. Gehören tun die Wagen uns allen – Ursula von der Leyen auch, aber eben nur ein ganz kleines bisschen.
Was von der Leyen mit ihren Autos macht ist mir herzlich egal. Sie kann mit ihnen Kilometer schrubben wie sie lustig ist, sie kann sie aber auch in der Garage verrotten lassen. Was von der Leyen mit einem Auto macht, das ich über meine Steuern mitfinanziere interessiert mich indes schon, denn im Zweifelsfall gebe ich mein Geld lieber für mich aus als für von der Leyen oder Ulla Schmidt.
Von da an ist es eine Frechheit, wenn von der Leyen den Einblick in die Fahrtenbücher mit dem Argument verweigert, es könnten zu viele personenbezogene Daten bekannt werden. Wenn sie das nicht will, soll sie ihr privates Auto benutzen. Wer ein Auto nutzt dass wir bezahlen, wird sich einen Blick in die Fahrtenbücher schon gefallen lassen.

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Ruhr Stadt: Eine Logo für das Ruhrgebiet…Der  Westen

Ruhr Stadt II: Ein Logo für Alle…Pottblog

Opel: GM will Magna nicht…Der Westen

Zensur: 300 Millionen für Zensur…Mediaclinique

Ratsunterlagen: Langemeyer stellt Strafanzeige…Ruhr Nachrichten

Kita-Streik:  130 Millionen Mehrkosten…Ruhr Nachrichten

Medien: Computerzeitung wird eingestellt…Zoom

PIWIK: Alternative zu Google-Analytics…FIXMBR

Platz: Leeres Krankenhaus…Hometown Glory

Schwule: CSD in Essen…Der Westen

Kommunalwahl: Kampf um die OB-Sessel…RP Online

Autos: Tesla stellt ein…Frontmotor

 

 

Presseschau Migration/Integration: Mord in Dresden, Iran u.v.m.

Foto: Beate Moser

Das Ruhrgebiet ist die größte Einwanderungsregion Europas. Da kann es nichts schaden manchmal über den Tellerrand zu schauen, wie es in der Einwanderungs-, Integrations- und Flüchtlingspolitik zugeht. An dieser Stelle erscheint ca. einmal im Monat eine Presseschau zu diesem Thema. Sie erhebt keinen Anspruch auf enzyklopädische Vollständigkeit, sie enthält Texte, die aus meiner Sicht für – die oftmals kontroverse – Debatte in diesem Themenbereich von Interesse sind. Die Aufnahme von Texten bedeutet keine Identifikation mit ihren inhaltlichen Aussagen. Auf den Link klicken führt zum Text.

Mord in Dresden:

Zeit-Autoren fürchten Kulturkampf (Zeit)

Viele Dresdner wollen nichts mehr von der Bluttat hören (taz)

Es geht nicht um fremde, sondern deutsche Kulturen (taz)

Schweigen als Skandal (Berl. Zt.)

Ein Anschlag auf die Forschung (Zeit)

Hilal Sezgin: Schuldabwehr statt Schuldbewältigung (taz)

Andrea Dernbach: Ein Fall wie der Karikaturenstreit? (Tagespiegel)

Der Islam und die Feindbilder – Kommentar von Stephan Hebel  (FR)

Tarik A. Bary: Die Wahrheit hinter dem Schleier (FR)

Politik hat die Tragweite unterschätzt (taz)

Kritik an der Dresden-Berichterstattung (Telepolis)

Islamophobie in Russland (Tagesspiegel)

Iran:

Werner Ruf: Iran ist ein Rentenstaat (Junge Welt)

"EU darf beim Iran nicht überziehen", meint der ehemalige Moerser und heutige SWP-Chef Volker Perthes (Tagesspiegel) 

Tiefe Risse im iranischen Regime (FAZ)

Ajatollahs in Aufruhr (FR)

Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi: "Sind Menschenrechte nur für den Westen gut?" (SZ)

Der iranische Botschafter im Interview (Junge Welt)

Mehdi Mahdavikia trat aus der iranischen Nationalmannschaft zurück (Jungle World)

Deutsche Konzerne exportieren Zensurtechnologien in den Iran und nach China (Jungle World)

"Schiitisches Kalifat"? – Wie geht es weiter im Iran (Telepolis)

Mohssen Massarrat und Pedram Shayar warnen vor linken Irrtümern in Bezug auf Iran (Junge Welt)

Obama/USA

Ein Radiofeature von Michael Kleff aus den USA: Die Obama-Welle – Ernüchterung nach dem Rausch? (Manuskript des DLF)

Obama gegen Opferideologien (taz)

Warum wurde Henry Louis Gates jr. verhaftet? (FAZ), zum gleichen Thema (Spiegel-online)

Oprah – die Allmächtige (Tagesspiegel)

Obamas Afrikareise, kommentiert von Abdourahman A. Waberi (FR) und Wole Soyinka (FR)

Weitere Themen:

Der palästinensische Psychoanalytiker Gehad Marzaweh über den Antrieb von Selbstmordattentätern und die Wirkung von Obama (Tagesspiegel)

Stefan Weidner über Islam und Aufklärung (Junge Welt)

Wandel in der Türkei: Ergenekon-Prozess (taz)

Radikales Rauchverbot in der Türkei (SZ)

China und Uiguren: Islamisten und Nationalisten auf dem Vormarsch (Jungle World)

Ein Kameruner schildert seine Reise nach Europa und zurück: "Irgendwann dachte ich, ich kann nicht mehr" (taz)

Studie: Deutsches Asylrecht verfassungswidrig (taz)

Neues Bleiberecht hilft wenig (DLF-Manuskript)

Flüchtlingsangst in Sachsen-Anhalt (Berl. Zt.)

Wie BKA und BND "bedrohliche Migrationsentwicklungen" bekämpfen wollen (Jungle World)

Schweiz und Spanien folgen Italiens Weg zur Abschottungspolitik (Telepolis)

Eskalation der Flüchtlingsverfolgung in Griechenland (Hintergrund)

Roma-Verfolgung in Nordirland (Jungle World)

Wissenschaftlerinnen warnen vor rassistischen Untertönen im Menschenhandelsdiskurs: "Abschiebung wird als Rettung inszeniert" (Jungle World)

In Frankreich brennen weiter Autos (taz)

Vielgesuchte LehrerInnen mit Migrationshintergrund verlassen Berlin (Tagesspiegel)

Berliner Ballermann – sie kommen zum Feiern und Trinken – im Rudel (Tagesspiegel)

Rechte, Autonome und Szenetouris in Berlin-Friedrichshain (taz)

Berliner Taxifahrerkrieg am Flughafen Tegel (Tagesspiegel)

Bald auch im Ruhrgebiet? Dönerverbot auf Augsburgs Straßen (Tagesspiegel)

Noch eine Parallelgesellschaft: das Oldenburger Münsterland (Zeit)

Konzerne zu deutsch und männlich – aber Frauen auf der Überholspur (Die Zeit)

Und weltweit überholen die Asiaten: "sie haben eine Vision, wie ihr Land in 30 Jahren aussehen soll, die Amerikaner nicht" meint Prof. Kishore Mahbubani (Zeit)

Schwule Fußballer "Bitte sorgsam outen" (Junge Welt)

Interview: Schwule und Lesben im Nahen Osten: Wir sind keine Opfer (Jungle World)

"Deutschsein ist das Ergebnis jahrhundertelanger Vermischungen" – Interview mit dem WDR-Zeitzeichen-Autor Heiner Wember (FR)

In Südafrika wurde ein "Antivergewaltigungskondom" erfunden: Rape-axe (Jungle World)

Filmregisseur Marco Bechis ("Birdwatchers") über den Mythos von den "Edlen Wilden" (taz)