Kahn weniger geil?

Oliver Kahn ein Schalker? Vereinsboss Clemens Tönnies geil auf den Titan. Nicht ganz. Den Ruhrbaronen wurde nun folgendes, peinliches Fotodokument zugespielt. Der damalige Bayern-Keeper würgt den Hals von Schalkes Stürmer Sören Larsen (klick).

Zwei Jahre ist das her. Und vor acht Jahren tat Kahn das gleiche (klack) mit einer Eckfahne im HSV-Stadion. Der Anlass dürfte auf Schalke bekannt sein. Und nun? Wird es nun doch nichts mit dem Mega-Deal, dem Titan auf Schalke? Rätselhaft ist Schalke.

Umweltverbände gegen Waldverkauf

Der Naturschutzbund Deutschland protestiert gegen die Absicht von NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) große Teile des Staatsforstes in NRW zu privatisieren. „Der geplante Verkauf stellt für die Zukunft eine Gefahr für den öffentlichen Wald in NRW insgesamt dar, denn die Wahrscheinlichkeit weiterer Waldverkäufe nach dem ersten Sündenfall steigt damit stark an“, sagt Josef Tumbrinck, Sprecher der Allianz gegen den Staatswaldverkauf und Vorsitzender des NABU NRW.

Bereits seit August letzten Jahres will das Land zur Konsolidierung des Haushaltes sechs große Waldstücke mit einer Fläche von insgesamt 2714 ha privatisieren. Nach Ansicht von Tumbrinck sind die Wälder "besonders wertvoll" für den Arten- und Landschaftsschutz. Nach Angaben des NABU hätten die Naturschutzverbände und andere Gruppen Umweltminister Uhlenberg bereits aufgefordert, den Verkauf großer Waldflächen in NRW zu stoppen und wieder zur Strategie der gezielten Waldvermehrung im öffentlichen Besitz zurückzukehren.

Tumbrinck sagte weiter, auch die Bürgermeister und Räte der betroffenen Kommunen würden die privatisierung öffentlicher Landschaften ablehnen. Gerade in der Eifel seien viele Menschen "empört" über die Verkaufspläne der Landesregierung. Niemand könne sicher sein, dass nicht vor seiner Haustüre die nächsten Waldflächen in Landesbesitz zum Verkauf angeboten würden, um mit dem Erlös Haushaltslöcher zu stopfen, sagte Tumbrinck.

Stoppen könne den Verkauf nur noch Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). „Entscheidend wird sein, ob Anfang April der Verkaufserlös in Höhe von 25,5 Mio Euro im Nachtragshaushalt beschlossen wird", sagte Tumbrinck. Als Käufer der Wälder stehe die Silva Wald GbR bereit. Dahinter steckt vor allem die bo-frost Stiftung. Tumbrinck befürchtet, das Bäume abgeholzt und vermarktet werden soll, um einen Teil des Kaufpreises wieder reinzuholen. Es gebe ähnliche Präzedenzfälle, in denen es nach Privatisierungen hohe Einschläge in den Forst gegeben habe. "Die Stiftung hat keine gemeinnützige Absicht", sagte Tumbrinck den Ruhrbaronen.

Tumbrinck sagte, die Privatisierung gelte es mit aller Kraft zu verhindern. Der Wald habe wichtige Aufgaben für die Gesellschaft. Er stehe für saubere Luft, sauberes Wasser und ein hoher Erholungswert.

Ein Bündnis von von sechs Umweltschutzorganisationen rund um NABU und BUND hat eine Online-Protestplattform geschaltet. Unter keinstaatswaldverkauf.de kann man Protestbriefe gegen den Ausverkauf des NRW-Waldes direkt an Ministerpräsident Rüttgers senden oder Material für Unterschriftenaktionen bekommen.

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Geil auf Kahn

Oliver Kahn ist genau der richtige Manager auf Schalke. Denn er ist längst einer. Nein, nicht Manager. Aber Schalker. Insgeheim. Die Ruhrbarone-Bildergalerie beweist das.

Wie anders sind die wiederholten Zusammenstöße ausgerechnet mit Schwarz-Gelben Trikotträgern aus Dortmund zu erklären, ob Andreas Möller, Heiko Herrlich oder Stephan Chapuisat? Und was brauchen sie im Berger Feld! In schwierigen Zeiten! Wenigstens der Olli weiß, wie man mit den lästigen Konkurrenten im Osten umspringt.

Kein Wunder dass Ausichtsratschef Clemens Tönnies sich gestern nach dem Gespräch mit Kahn in ausgesprochen wuschiger, läufiger, ja, spitzer Laune der Presse zeigte. Kahn sei ein geiler Typ", Schalke ein "geiler Club" und in zwei, drei Wochen werden sie sich wieder zusammen setzen. Das gestrige Treffen von Rheda-Wiedebrück war übrigens so welt- und revierbewegend, dass am Abend in der "Lokalzeit Ruhr" (WDR) Studioleiter Ralf Makrutzki selbst einen Kommentar verfasste, ablas und zu dem Ergebnis kam… ach, ich weiß es nicht mehr, irgend etwas mit "typisch Schalke" eben.   

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Ruhrbarone sind Geschichte

Logo: tonwertkorrekturen

Der Industriekonzern ThyssenKrupp verschlankt seine Strukturen und fegt den mächtigen Chef der Stahlsparte, Karl-Ulrich Köhler, aus dem Amt. Ein jahrelanger Richtungsstreit innerhalb des Ruhrkonzerns findet damit ein Ende.

Manager anderen Sparten von Thyssen – Aufzüge, Dienstleistungen, Technologies – haben hinter vorgehaltener Hand schon länger die Dominanz von ThyssenKrupp Steel bemängelt. Die Sparte wird am stärksten gepäppelt. Im ersten Quartal flossen der Sparte rund 70 Prozent der Gesamtinvestitionen zu; die Aufzugssparte erhielt gerade einmal ein Prozent. So lange Stahl boomte, war das Ungleichgewicht kein Problem. Doch die Zeit ist vorbei, in denen Thyssen der Stahl vom Hochofen weg abgekauft wurde.

Die Nachfrage ist um die Hälfte gesunken, der Frieden im Hause ThyssenKrupp damit dahin. Streitpunkt: Für über sieben Milliarden Euro baut der Konzern ein neues Stahlwerk in Brasilien und Walzwerke in den USA. Statt 1,3 Milliarden sind 4,5 Milliarden Euro für die Hütte nahe Rio de Janeiro fällig. Die Mehrkosten, die das Unternehmen stark belasten, werden Köhler angelastet. Ein Manager behauptet sogar, die Stahlsparte habe mit falschen Zahlen gearbeitet, um die Investitionsbudgets für sich zu blocken.

Damit ist es nun vorbei, Vorstandschef Ekkehard Schulz zog den Stecker. In der neuen Konzernstruktur, die nur zwei statt fünf Sparten vorsieht, rückt das Stahlgeschäft in die zweite Reihe. Der Bereich läuft nun unter dem Namen Materials und wird von Edwin Eichler verantwortet. Um zu verstehen was das bedeutet, muss man sich den Lebenslauf des Mannes ansehen: Eichler kam 2004 vom Medienunternehmen Bertelsmann zu Thyssen. Studiert hat er Informatik. Erfahrung mit Stahl: Fehlanzeige.

Mit dem Konzernumbau läutet ThyssenKrupp also das Ende der Stahlära ein. Der Werkstoff, mit dessen Herstellung die Ruhrfamilien Thyssen und Krupp ihren Aufstieg schafften, ist nur noch einer von vielen. Der Schritt ist hart, macht aber Sinn, wie die aktuelle Krise zeigt. Stahl ist ein zyklisches Geschäft mit vielen Spielern. Der Geschäftsbereich wird immer wieder die Bilanz von ThyssenKrupp belasten, um dann im nächsten Moment mit Rekordgewinnen aufzutrumpfen.

Deutschlands größter Stahlproduzent verabschiedet sich also ein Stück mehr von seinen Wurzeln. Stellt sich die Frage, wann sich die Erben der einstiegen Ruhrbarone endgültig von dem Stoff lösen, der wie die Kohle für das Bild vom Ruhrgebiet steht.

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Eilig: Wieder Gift in der Ruhr

Ein neuer Chemieunfall sorgt bei den Wasserwerken an der Ruhr für Unruhe. Nach Information von Welt Online das Landesumweltamt NRW bereits Mitte Februar erhöhte Konzentrationen der Chemikalie Sulfolan in der Ruhr festgestellt. Demnach sind bis zu vier Tonnen des Stoffes in die Lenne und dann weiter in die Ruhr geflossen – ohne dass die breite Öffentlichkeit davon unterrichtet wurde. Sulfolan gilt als gesundheitsgefährdend, wenn es verschluckt wird. Die Chemikalie kann akute oder chronische Gesundheitsschäden hervorrufen. Nach Informationen dieser Zeitung wurde Sulfolan im Trinkwasser mehrerer Wasserwerke an der Ruhr nachgewiesen. Die Belastung im Trinkwasser lag nach Informationen von Welt Online beispielsweise am Wasserwerk Mülheim bei bis zu 15 Mikrogramm je Liter in der Spitze. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR), Hansjörg Sander, sagte jedoch, die nachgewiesenen Konzentrationen im Trinkwasser hätten keinen Anlass zur „akuten Sorge“ gegeben. Die genaue Belastung des Trinkwassers an anderen Wasserwerken wurde bislang nicht veröffentlicht.

Das Umweltamt stellte einen Bericht über den Vorfall ins Internet und zwar unter dem Kapitel: „Sonstige Umweltereignisse“. Die Presse oder die Bürger wurden darüber hinaus bis jetzt weder vom Umweltamt, noch vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium über die Belastung der Ruhr und des Trinkwassers informiert. Den Informationen zufolge wurde der Störfall bei einer routinemäßigen Untersuchung bereits am 24. Februar entdeckt. Die Wasserwerke wurden umgehend informiert. Gleichzeitig begann die Suche nach dem Verursacher. Mitte der vergangenen Woche rückte die Kläranlage des Ruhrverbandes in Iserlohn-Letmathe in den Focus der Recherchen. Einem vorliegenden Bericht des Landesumweltamt zufolge wurden dort auffällige Belastungen im Ablaufteich in den Ruhrzufluss Lenne gefunden. Die weitere Suche nach dem Verursacher führte zur Abfallfirma Lobbe aus Iserlohn. Hier konnten in Stapeltanks mit Flüssigabfällen Sulfolan-Konzentrationen zwischen 2000 und 28000 Mikrogramm je Liter gemessen werden. „Diese Tanks wurden sukzessive in die Kläranlage eingelassen“, heißt es in einem Bericht der Behörde. Darüber hinaus müsse es weitere Einleiter geben, die allerdings noch nicht identifiziert seien.

Ein Sprecher der Firma Lobbe bestätigte, dass Proben gezogen worden seien. Weiter hieß es: „Die Untersuchungen laufen noch. Die Einleitungen sind gestoppt.“

Der Vorsitzende der AWWR Sander sagte, „Der Stoff hat im Wasser nichts verloren.“ Nach dem aktuellen Wissensstand könne noch nicht abschließend beurteilt werden, wie gefährlich das Sulfolan tatsächlich sei. Nur soviel sei bekannt. Die Chemikalie könne kaum durch Aktivkohlefilter aus dem Trinkwasser entfernt werden. Sulfolan wird vor allem in der Industrie als Lösungsmittel eingesetzt. Es ist unbekannt, wie viele Menschen die Chemikalie mit dem Wasser getrunken haben.

AWWR-Chef Sander sagte, er habe bei der Staatsanwaltschaft Hagen Anzeige gegen unbekannt wegen des Verdachtes auf Wasserverunreinigung gestellt. „Die Einleitung von Sulfolan muss unterbunden werden. Hier kann man jemanden fassen. Da muss angesetzt werden.“ Sander drängte die Behörden dazu, eine Bewertung über die Gefährlichkeit des Stoffes vorzulegen, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten zu können. Bis jetzt liegt diese Bewertung noch nicht vor.

Gleichzeitig appellierte Sander an das Umweltministerium, ein Chemiekataster vorzulegen. In dem Kataster sollen alle Stoffe aufgeführt werden, die in die Ruhr eingeleitet werden. Das Umweltministerium unter Eckhard Uhlenberg (CDU) verspricht seit fast einen Jahr, eine entsprechende Datensammlung vorzulegen. Sander: „Wir müssen wissen, was ins Wasser gelangt, damit wir uns auf Probleme vorbereiten können.“

RWI-Schmidt 2: Für Opel einmal NIX

Foto: RWI

Ich habe wie gesagt mit dem Wirtschaftsweisen Christoph Schmidt gesprochen. Natürlich ging es auch um Opel. Und was Schmidt, als Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung RWI eigentlich von staatliche Hilfen für Opel hält. Nun, die Antwort kann man in einem Wort zusammenfassen: NIX. Bevor der Staat in die Wirtschaft eingreife, müsse genau überprüft werden, wie sich die Maßnahmen auf den Wettbewerb auswirken würden, sagte SChmidt. „Man zerstört vielleicht mehr, als man rettet.“ Sicher gebe es im Finanzbereich Argumente, einzelne Banken zu retten, um die allgemeine Stabilität zu sichern. „Aber im realwirtschaftlichen Bereich gibt es diese Argumente eigentlich nicht.“

Auch beim Autobauer Opel seien staatliche Hilfen schwer aus strukturpolitischen Gründen zu rechtfertigen. „Es lässt sich nicht begründen, wie man insgesamt Wohlstand erzeugt, wenn man ein Unternehmen, das sich nicht mehr selbst tragen kann, staatlich schützt“, sagte Schmidt. Natürlich würde sich die Politik freuen, wenn Firmen in ihrem Einflussbereich florieren. Aber bei den Entscheidungen dürfe man nicht vergessen, dass Opel in einem europäischen Zusammenhang agiere. Sollte die Bundesregierung Opel unter die Arme greifen, verschlechtere sie damit die Position eines Wettbewerbers. „Das kann kaum Sinn der Sache sein und ist langfristig nicht förderlich“, sagte Schmidt. Nach Ansicht des Wirtschaftsweisen ist es im Autosektor offensichtlich, dass es Überkapazitäten gebe. „Die Menschen wollen nicht mehr so viele Autos kaufen, wie produziert werden können.“ Aus diesem Grund müsse irgendein Anbieter seine Kapazitäten abbauen oder ganz verschwinden. „Wer dies sei, sollte eigentlich der Markt entscheiden und nicht die Bundesregierung“, sagte Schmidt.

Seiner Meinung nach stehe zu befürchten, dass die angeforderten Milliarden einfach verschwinden, ohne langfristigen Nutzen zu bringen. „Aufhalten lässt sich die Entwicklung nicht.“

Schmidt warnte gleichzeitig die Bundesregierung davor, vor möglichen Protesten einzuknicken. Natürlich sei es gerade vor Wahlen schwer, harte Entscheidungen zu treffen. Aber es müsse abgeschätzt werden, was langfristig passiert, wenn die Regierung Opel drei oder morgen fünf Mrd Euro zur Verfügung stellt. „Wie sieht es in einem Jahr aus? Haben wir dann nicht viel größere Probleme, wieder aus der Situation heraus zu kommen?“ Besonders mit Blick auf die Beschäftigten mahnt Schmidt zur Vorsicht. Die Regierung dürfe den Menschen nicht vorgaukeln, gerettet zu sein. „Die Frage ist, ob man Menschen in eine Sackgasse schickt.“

Staatliche Hilfen machten nach Ansicht von Schmidt nur Sinn, wenn ein an und für sich gesundes Unternehmen temporär in eine Krise gerutscht sei. „Was lange getragen hat, muss für die Zukunft nicht tragen.“

Dies zeige unter anderem der Blick auf den Niedergang der Textilindustrie im Münsterland. Dort hätte die Branche ohne Staatseingriffe eine Strukturkrise bewältigen müssen. Nach anfänglichen Härten gehe es dort nun positiv weiter. Mit vielen neuen Unternehmen stehe das Münsterland heute gut da.