RWE Konzernumbau wird konkret

Foto: RWE-Turm / flickr.com / schicki

RWE-Chef Jürgen Großmann kommt mit seinen Umbauplänen beim zweitgrößten Energieversorger Deutschlands voran. Wie ich erfahren habe, wird derzeit die Gründung einer so genannten RWE Deutschland AG unter dem Dach der RWE Holding intensiv vorbereitet. Entsprechende Rahmenbeschlüsse sollen bereits bei einer Aufsichtsratssitzung der Holding am Rosenmontag sowie bei einer Sitzung des Aufsichtsrates der Vertriebstochter RWE Energy am Aschermittwoch gefasst werden.

Im Kern geht es den Informationen zufolge bei der neuen RWE Deutschland AG darum, die Aktivitäten in Erzeugung und Vertrieb Deutschlandweit in einer Firma zusammenzufassen. Bislang hieß es immer, es sei nur geplant, die Regionalgesellschaften des RWE enger zu verzahnen und unter dem Dach der Führungsgesellschaft RWE Energy zu bündeln. Die genauen Details der Neuordnung des Konzerns sind noch nicht bekannt. Eine RWE-Sprecherin wollte die Informationen nicht kommentieren.

Neben der RWE Deutschland AG soll darüber hinaus eine weitere Aktiengesellschaft gegründet werden, in der das Netzgeschäft im Mittel- und Niedrigspannungsbereich konzentriert werden soll. Die bisherigen deutschen Regionalgesellschaften sollen dabei auf die neuen Aktiengesellschaften verteilt werden.

Damit kommt RWE dem Ziel näher, für das Geschäft in Europa Ländergesellschaften für verschiedene Regionen zu etablieren. Bislang laufen die Planungen in den einzelnen Ländern vor allem über die strategische Abteilung des Konzerns, die Umsetzung der Strategien wird dann von den einzelnen RWE-Führungsgesellschaften in den jeweiligen Regionen eigenständig umgesetzt.

Bereits jetzt  hat RWE Ländergesellschaften in Polen und der Tschechei aufgebaut. Zudem tritt RWE in Großbritannien unter der Markt "npower" an. Nach der Übernahme des niederländischen Versorger Essent will der Konzern unter Großmann in den Benelux-Staaten die Marke "RWE" aufgeben und nur noch unter dem Namen Essent antreten. Weitere ähniche Schritte sind geplant.

Damit verfolgt RWE europaweit eine Dreimarken-Strategie: In Deutschland und im Osten RWE, in Holland und den Kleinstaaten daneben, Essent und auf den Inseln der Angelsachsen npower.

Mitarbeiter des RWE sollen auf einer Art Betriebsversammlung Anfang März in den Dortmunder Westfalenhallen auf die Neuordnung eingestimmt werden. Im Augenblick wird die Veranstaltung unter dem Begriff „Großmann kommt“ organisiert. Die Gewerkschaften haben bereits ihre Zustimmung zu den Umbauplänen signalisiert. Ihnen wir die Mitbestimmung in den Aufsichtsräten der neuen Aktiengesellschaften garantiert. Die am RWE beteiligten Kommunen wären ebenfalls mit ihren Interessen in der RWE Deutschland AG konzentriert. Die Hoffnung hier: Der Streit um die Neuausrichtung des RWE mit den Städten im Revier soll beendet werden. Die ersten Gemeinden im Ruhrgebiet haben bereits damit gedroht, Versorgungsverträge mit dem RWE zu kündigen und eigene Stadtwerke in Konkurrenz zum Konzern zu gründen, wenn ihre Interessen nicht berücksichtigt werden.

Meine Oma kriegt Post vom Bottroper Amt

Foto: privat / (Auf kleines Bild klicken, dann kommt das große)

Die Tage hat meine Oma Post vom Amt in Bottrop bekommen, vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, von einer Frau B. aus dem Büro des Oberbürgermeisters Peter Noetzel (SPD). Das war OK. In dem Brief fragt die Frau vom Amt, ob meine Oma von einem Repräsentanten der Stadt Bottrop einen Blumenstrauß geschenkt bekommen will. Das ist nett. Denn die Frau vom Amt will meiner Oma zur Eisernen Hochzeit mit meinem Opa Jupp gratulieren.

Wenn meine Oma die Blumen vom einem Repräsentanten der Stadt Bottrop will, soll sie bitte "bis zum 17. Februar – nur Vormittags – in der Zeit von 8:30 bis 12:30 Mitteilung" machen. Telefonisch. Bei der Frau vom Amt. Bei der Gelegenheit könnten dann auch die "weiteren Details einer etwaigen Ehrung (Datum, Uhrzeit, MItteilung an die Presse, etc.) geklärt werden." Alles Ok. Der Ton? Irgendwie Obrigkeitsstaatlich. Gewohnt herrschaftlich. So in der Art.

Das Problem? Mein Opa ist seit Jahren tot. Begraben. Meine Oma allein. Nix mit eiserner Hochzeit. Frau vom Amt: Vergiss es.

Was ich beruhigend finde: Heute kriegen meine Kinder schon bei der Geburt eine Nummer verpasst. Doch bei all dem Kontrollwahn geht immer was daneben.

Ausgaben für Suchmaschinen-Marketing in den USA erstmalig gesunken

Wie eMarketer.com berichtet, ist in den USA in vierten Quartal 2008 erstmals das Wachstum im Suchmaschinen-Marketings sowohl im Vergleich zum letzten Quartal als auch zum Vorjahresquartal um 8 Prozent geschrumpft.

Dies ist damit der erste Rückgang in einen stetig wachsenden Segment des Onlinemarketings. Ich bin gespannt, wie die Zahlen für den deutschen Markt lauten werden. Grundsätzlich ist jedoch eher ein Wachstum der klickbasiert abgerechneten Werbung zu erwarten, zu Lasten der auf Festpreisen nach Tausenderkontaktpreisen abgerechneten Display-Werbung. Die geänderte Mediennutzung findet so auch ihren Nachhall.

Klack zum Bericht  über die Studie von Efficient Frontier

Ruhrpilot

 Das bald einzige Navigationssystem für das Ruhrgebiet?

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Kurze Austellungskritik – auf den Hund gekommen

Foto: Dortmund / Auf den Hund gekommen

Ich komme gerade aus einer Ausstellung in Dortmund. Da war ich mit meinen Jungs. Wir waren im Naturkundemuseum. Wegen einer Sonderausstellung zur Kulturgeschichte der Hunde. Auf den Hund gekommen. In WDR 5 wurde für die Ausstellung geworben. Wie toll das sei und so. Gut, ich war da. Die Ausstellung war Mist.

Der Eintritt war OK. Drei Euro. Aber was dann kam, hat kaum die Bezeichnung Ausstellung verdient. Da standen tote Hunde, wie bei dem Menschenschneider Gunther von Hagens (Liebchen) ausgestopft in Positur, beim Huskyrennen, beim Hofbewachen, beim Anstehen, bei der Menschensuche. Inklusive der Bremer Stadtmusikanten. Toter Hahn auf toter Katze auf totem Hund auf totem Esel. Wie eine Freakschau. Da wurde nix erklärt, wo die Hunde herkommen, wie sie an den Menschen gebunden werden und wurden, wie die Zucht funktioniert. Ja nicht einmal, was Hunde überhaupt sind. Einfach die ausgestopften Tiere in Positur und fertig. Weil die Werbung für die Ausstellung klappt, waren viele Leute da. Genug Leute für die zweite Enttäuschung.

Die toten Tiere standen in einem etwa Garagengroßen Raum. Ich erinnere mich dort an sieben oder acht Schautafeln mit Fellsäcken. In einem hing ein aufgeschlitzer Hundebalg, mit heraushängendem Gedärm. Das aber beschriftet. Leber, Magen, Milz. Das war alles. Damit war die Ausstellung zu Ende.

Vier Schaukästen pasten nicht in das Kämmerchen, die standen im Flur rum. Irgendwo in der Ecke war auch ein Wolf, mit zwei Welpen. Was der mit Hunden zu tun hat, wurde nicht erklärt. Genausowenig, was der Südamerikanische Mähnenhund da soll. Dabei waren die Schautafeln echt schön und gut. Aber wenn da nichts erklärt wird, ist das nur Effekthascherei. Wie gesagt, wie eine Freakschau.

Die ganze Ausstellung – eine einzige Enttäuschung. Und ich hatte echt Lust drauf, meinen Kindern ein wenig mehr von Hunden zu zeigen.

Draußen haben noch irgendwelche Hundeclubs Kunststücken mit Kläffern vorgeführt, stand auf einer Annonce. Aber wo das war, weiß ich nicht, weil aus der Ausstellung dort kein Weg hin führte. Habs nicht gefunden. Wir sind dann Kaffee trinken gegangen. Die Kinder haben einen Kakao bekommen – mit Sahne. Dann war es wieder OK.

Die Ausstellung Auf den Hund Gekommen läuft noch bis zum 19. April. Und ist keinen Besuch wert.

Neues in Sachen PFT. Nix ist gelöst. Uhlenberg greift nicht durch

Foto: Umweltministerium / Minister Uhlenberg (CDU) (links)

In den vergangenen Wochen habe ich weiter recherchiert in Sachen Perfluorierten Tensiden (PFT) in der Ruhr. Dabei kam raus, dass im vergangenen Jahr in der Bekämpfung der Ursachen der Giftverseuchung wenig passiert ist. Außer, dass schöne Worte gemacht wurden. Nach wie vor sind die PFT-Einleitungen aus den Kläranlagen des Ruhrverbandes nicht gestoppt. Aus Unterlagen, die mir vorliegen, geht zudem eindeutig hervor, dass die Verunreinigung des Trinkwasserflusses aus den besonders betroffenen Klärwerken nicht reduziert werden konnte. In einigen Klärwerken stieg der Ausstoß an PFT sogar an.

Der verantwortliche Ruhrverband und das NRW-Umweltministerium erklärten, die Gift-Konzentrationen in der Ruhr würden unterhalb der für das Trinkwasser geltenden Norm liegen. Aus diesem Grund sei die Belastung nicht relevant. Ein Sprecher des Ruhrverbandes sagt zudem: „Wollte man die ohnehin niedrigen Werte weiter verringern, stellen kommunale Kläranlagen nach einhelliger Expertenmeinung aus technischen und wirtschaftlichen Gründen einen denkbar ungeeigneten Ort zur weiteren Verminderung dieser Werte dar.“

Tatsächlich ist die PFT-Belastung der Ruhr für das Trinkwasser, das aus dem Fluss gewonnen wird, kein Problem, da die Versorger entlang der Ruhr ihre Anlagen entweder nachgerüstet haben, oder dies planen.

Gleichwohl ist die Verunreinigung der Ruhr mit dem Gift ein Umwelt-Problem, da PFT aus dem Wasser über Tiere und Pflanzen in den Nahrungskreislauf gelangt. Die Chemikalie wurde in Kühen und Fischen gefunden. Auch in dem Blut von Anglern und deren Ehefrauen wurde PFT in erheblichen Mengen entdeckt. Dies sei auf den Verzehr von belasteten Fischen aus der Ruhr und deren Zuflüssen zurückzuführen, heißt es in einer Studie. Im Trinkwasser gilt der Wert von 100 Nanogramm je Liter Wasser als unbedenklich.

Im Ruhreinzugsgebiet fallen besonders die Kläranlagen Rahmedetal, Werdohl, Wickede und Iserlohn-Baarbachtal wegen ihres PFT-Ausstoßes auf. Unabhängig von den PFT-Konzentrationen im Fluss liegen hier die täglichen Frachteinträge des Giftes entweder auf einem gleich bleibend hohen Niveau oder sind sogar im Verlauf des vergangenen Jahres wieder angestiegen. Im Klärwerk Wickede lag die PFT-Fracht, die in den Fluss abgelassen wurde, im Bezug auf die mittlere abgegebene Wassermenge bei mehreren Messungen im Januar zwischen 3,4 und 5 Gramm pro Tag. Im Sommer kletterte der Wert zeitweise auf über 7,5 Gramm. Im Herbst fiel der Wert auf 3,3 Gramm. In Iserlohn-Baarbachtal lagen die Messungen im Januar zwischen 4,5 und 7 Gramm pro Tag. Im September stiegen die Abflüsse in die Ruhr hier auf rund 30 Gramm an. Ähnlich ist das Bild in Werdohl. Im Januar lagen die Messungen zwischen 22 und 30 Gramm pro Tag. Im Juni stiegen die Werte zwischenzeitlich auf 58 Gramm, und fielen im September auf knapp über 35 Gramm pro Tag zurück. Die höchsten Werte wurden im Werk Rahmedetal gemessen. Im Januar lagen hier die PFT-Einträge zwischen 37 und 51 Gramm Gift pro Tag, im September wurden über 190 Gramm pro Tag gemessen. Einzelne Spitzenwerte lagen hier bei über 260 Gramm. Diese Liste läßt sich nahezu beliebig fortsetzen. Ich habe etliche duzend Messungen vorliegen. Über das ganze Jahr, über verschiedenen Perioden. Alles sehr detailliert.

NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg hatte im Dezember von Erfolgen im Kampf gegen die PFT-Belastung in der Ruhr gesprochen. Er sagte, im Rahmen des Projektes „Reine Ruhr“ sei es gelungen, bei rund 75 von 80 Betrieben Erfolge zu erzielen: Dort seien Maßnahmen gegen PFT-Einleitungen ergriffen worden. Allerdings wollte der Minister damals nichts darüber sagen, welche Menge Gift heute noch in die Ruhr gepumpt werden. So war damals keine Aussage möglich, ob auch tatsächlich die PFT-Belastungen drastisch gesunken sind.

Nach den nun vorliegenden Daten kann die Aussage des Ministers zumindest in Teilen bezweifelt werden. Bislang hatte der Minister immer behauptet, die PFT-Belastung der Ruhr sei vor allem auf Ausspülungen aus Felder zurückzuführen, die von einem kriminellen Unternehmer mit PFT-haltigen Klärschlämen verunreinigt wurden. Demgegenüber erklärte der Laborleiter des Ruhrverbandes in einer eidesstattlichen Versicherung, mindestens 50 Prozent des PFT in der Ruhr stamme aus den Klärwerken des Verbandes. In einem internen Bericht schrieb der Laborleiter zudem, es sei damit zu rechnen, dass der prozentuale Anteil der Klärwerke an der PFT-Belastung in der Ruhr weiter ansteigen werde, wenn die Ausspülungen aus den Feldern nachließen.

Ein Sprecher Uhlenbergs sagt heute: „Wie aus den öffentlich zugänglichen Daten ersichtlich ist, bewegen sich die PFT-Emissionen der Kläranlagen im Nanogrammbereich, von einem Anstieg des PFT-Ausstoßes kann nicht gesprochen werden.“ Bei seiner Aussage bezieht sich der Sprecher auf die Konzentration pro Liter, nicht auf die tägliche Dosis PFT für den Fluss. Weiter hieß es aus dem Ministerium, die Maßnahmen zur Reduzierung zielten auf die Verursacher ab. Hierbei handele es sich um eine Vielzahl von mittelständischen Betrieben. „Die Maßnahmen greifen.“

Tut mir leid, ich sehe das nicht.

Kellerstadt vor dem Aus. Kein Geld für Touripütt

Foto: Ruhr 2010 / Reinicke/StandOut.de

Finanziellen Probleme bedrohen eines der zentralen Projekte der Kulturhauptstadt 2010 im Ruhrgebiet. Wie ich erfahren habe, will die RAG Stiftung bislang nicht in die Cofinanzierung der so genannten „Zweiten Stadt“ eintreten. Eigentlich sollte unter diese Titel am Standort Zollverein Essen ein Besucherbergwerk eröffnet werden. Andere Geldgeber für das Millionenschwere Projekt seien noch nicht gefunden, hieß es. Ein Sprecher der Kulturhauptstadt bestätigte: „Das Projekt ist noch nicht sicher. Die Gespräche laufen.“ Ein Sprecher der RAG-Stiftung sagte. "Das Projekt wird noch geprüft." Vor einer endgültigen Entscheidung müsste die Finanzierung des Projektes und die Sicherheit der eventuellen Besucher sichergestellt werden.

Eigentlich sollte mit der „Zweite Stadt“ das Wachstum des Bergbaus unter dem Ruhrgebiet sichtbar gemacht werden. Hier wurden während der Glanzzeiten der Zechen die Strecken und Streben parallel zu den Siedlungen über Tage vorangetrieben. In der Präsentation der Kulturhauptstadt war die Rede davon, diese Stadt in 1000 Meter Tiefe erfahrbar zu machen. Touristen aus aller Welt sollten in Originaltiefe Ausstellungen und Spaziergänge durch das „weit verzweigte und geheimnisvolle Wegenetz dieser Unterwelt“ genießen, wie es in einer Präsentation heißt. Der Einstieg sollte auf Schacht XII des Weltkulturerbe Zollverein liegen.

Doch wie aus der RAG-Stiftung zu hören war, will der Chef der Stiftung, Wilhelm Bonse-Geuking, jetzt noch kein kein Geld bereitstellen, um das Projekt zu bezahlen. Dies habe er den Geschäftsführern der Kulturhauptstadt, Fritz Pleitgen und Oliver Scheytt, persönlich gesagt. Zunächst diene das Kapital der Stiftung ausschließlich der Bewältigung der Ewigkeitskosten. Für kulturelle Ausgabe gebe es nur eine sehr enges Budget. Zudem sei nicht geklärt, wie teuer das Besucherbergwerk werde. Gerade die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen seien noch unbekannt, wenn über 1000 Leute am Tag in der Tiefe geführt würden.

Bei ihrer Einschätzung stützt sich die RAG Stiftung auf Planungen zum Besucherbergwerk in der Gelsenkirchener Zeche Hugo. Dort versuchte im Jahr 2000 die RAG-Montan-Gesellschaft Investoren für ein ähnliches Projekt zu finden. Auch damals ließen die immensen Sicherheitskosten das Projekt scheitern, aus einem unterirdischen Arbeitsplatz ein Ausflugsziel zu machen.

Ein Sprecher der Kulturhauptstadt sagte nun, tatsächlich gebe es gerade in Fragen der Sicherheit und der Logistik noch viele offene Punkte, wie die Menschen gefahrlos unter Tage gebracht werden sollen. „Das ist sehr teuer.“ Allerdings seien sich alle Beteiligten einig, dass es sich bei der „Zweiten Stadt“ um ein sehr spannendes Projekt handele. „Wir arbeiten daran, dass es was wird.“ Weiter sagte der Sprecher, bereits in wenigen Wochen müsse eine Entscheidung fallen, damit die Eröffnung des Bergwerkes zum Jahr der Kulturhauptstadt noch realisiert werden kann.

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Gelsenkirchen denkt über Stadtwerkgründung nach

 Im Ruhrgebiet könnte in wenigen Jahren ein neues Stadtwerk entstehen – und RWE an Einfluss verlieren.

Frank Baranowski. Foto: Stadt Gelsenkirchen

Als in den 90er Jahren im nördlichen Ruhrgebiet über die Gründung von Stadtwerken nachgedacht wurde und die RWE-Dominanz in Gefahr zu sein schien,  reagierte  RWE  auf die  Ideen der Städte mit der Gründung der Emscher Lippe Energie. Die Emscher Lippe Energie – kurz ELE – ist der führende Energieversorger  für  Gelsenkirchen, Gladbeck und Bottrop. Das Unternehmen gehört  RWE (58,9 Prozent), der vom RWE dominierten rhenag (20,1 Prozent) und mit je sieben Prozent den Städten Gladbeck und Bottrop sowie der stadteigenen Gelsenkirchener Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW).

Am 30. Juni 2013 enden die Verträge, und es ist nicht sicher, ob die Städte diese Verträge verlängern  werden. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski macht sich in einem Papier, das uns vorliegt, Gedanken, ob die Gründung eines eigenen Stadtwerks oder die Kooperation mit den Nachbarstädten nicht lukrativer sein könnte. Da Ende 2014 auch die Konzessionsverträge der Stadt mit der GEW auslaufen, ist der Zeitpunkt günstig, neue Strukturen zu schaffen. Baranowski: "Das Auslaufen der Verträge eröffnet der Stadt Gelsenkirchen neue Handlungsmöglichkeiten.(…) Ein neuer Netzbetreiber könnte die GEW, ein eigenes, neu gegründetes Stadtwerk (unter Einbeziehung anderer Städte) sein oder aber ein bereits bestehender Energieversorger (z.B. benachbartes Stadtwerk, Gelsenwasser)." Gegenwärtig, so Frank Baranowski, gebe es Beispiele, bei denen Städte neue Stadtwerke gründen oder Überlegungen in diese Richtung anstellen. Für eine solche Lösung sprechen nach Ansicht Baranowskis auch politische Gründe: Ziele wie den verstärkten Einsatz regenerativer Energien, Klimaschutz etc. seien mit eigenen Stadtwerken leichter zu umzusetzen
Nun soll ein externer Berater  prüfen, was die für die Stadt beste Lösung ist: Die Fortsetzung des Status Quo, die Gründung eigener Stadtwerke,  eine Kooperation mit den Stadtwerken benachbarter Städte oder die Gründung eigener Stadtwerke unter Einbeziehung weiterer Partner.