Update: Duisburger Linke für Israel-Boykott

Neben zahreichen rechtsradikalen und fundamentalistischen Gruppierungen haben sich nun auch die Volksgenossen der Duisburger Linken dem Israelboykott angeschlossen.

Der  OB-Kandidat der Linken in Duisburg, Hermann Dierkes, rufen nun wie zuvor zahlreiche andere rechtsextreme und fundamentalreligiöse Gruppen zum einen Boykott israelischer Waren auf. Nein, mit der Nazi-Parole "Deutsche, kauft nicht bei Juden" hat die Parole "Genossen, kauft nichts aus Israel"natürlich nichts zu tun. Hermann Dierkes, OB-Kandidat der LINKEN: „Wir müssen mutig die Wahrheit verbreiten. Wir dürfen es nicht länger zulassen, dass im Namen des Holocaust und mit Unterstützung der Bundesregierung derart schwere Menschrechtsverbrechen begangen und geduldet werden. Jede und jeder kann z.B. durch den Boykott von israelischen Waren dazu beitragen, dass der Druck für eine andere Politik verstärkt wird. Während des furchtbaren Angriffs der israelischen Armee auf den Gaza-Streifen haben die norwegischen und griechischen Gewerkschaften mit ihrer Weigerung, israelische Schiffe zu laden, gezeigt, was möglich ist“.

Genau, und sicher sind die Kollegen von Transnet behilflich, wenn es dabei geht, Juden aus Israel mit der Bahn abzutransportieren. Da kann man dann mal wieder sehen, was so alles möglich ist. Mehr zu dem Thema gibt es übrigens bei Jurga. Und Dank für den Tipp an Thomas.

Update: Nachdem wir am Sonntag über den Israel-Boyjott berichtet haben zog  die Geschichte  ja weitere Kreise – und sie reichen mittlerweile über Duisburg hinaus. Die CDU-NRW nutzt den antisemitischen Ausfall des "linken" OB-Kandidaten Dierkes zu einer Warnung an die SPD, mit der Linkspartei zusammen zu arbeiten: "Die Linke in Nordrhein-Westfalen zeigt immer öfter ihr wahre extremistische Fratze. Jetzt ruft ein führender Politiker der Linkspartei zum Boykott israelischer Waren auf. Das ist purer Antisemitismus. Die Israel-Feindlichkeit der Linken steht der von Rechtsextremisten in nichts nach. Bereits das kürzlich in die Öffentlichkeit geratene Strategiepapier der Linkspartei offenbarte nichts anderes als politischen Extremismus. Diese Leute können keine Partner in einer Koalition sein, sondern sind ein Fall für den Verfassungsschutz.Es ist unerträglich, dass Kraftilanti mit diesen Leuten gemeinsame Sache machen will. Wer wie Frau Kraft die Linkspartei hofiert statt sie zu bekämpfen, stärkt den politischen Extremismus in unserem Land."

 

3 FÜR 7 – Veranstaltungstipps – Ein Kostüm-Special

Reisen, Revolutionen und Märchenwelten. Nur gut dass sie als Idee da sind. Aber ist das nicht letztlich alles ganz fürchterbar und gar nicht mit der harten Alltagsrealität kompatibel? Erstaunlich oft folgt im klassischen dramatischen Strickmuster der Illusion die Desillusionierung, und nicht nur die der Hauptpersonen der Stücke: Danton in Frankreich (und Bochum), Odysseus in Griechenland (und zu Gast bei Ruhr 2010) und als moderne Variante Elfriede Jelineks Märchenprinzessinnen in einer Box (in Essen).

Eine Nobelpreisträgerin ist Frau Jelinek im Grunde, und sie hat sich schwer getan damit. Ähnlich geht es auch ihren Versionen von Schneewittchen, Dornröschen und Rosamunde im Leben zwischen Märchenwald und Mediengeflimmer – denn irgendwie sind sie ja alle so von vornherein tragisch kodierte Ikarusgestalten. Aber Witz haben sie, immerhin. Die Wiederaufnahme der Inszenierung von Sandy Tomsits in der Box neben dem Grillo ist noch genau dreimal im Programm.

"Dantons Tod" von Sibylle Broll-Pape nach Georg Büchner hat hingegen erst einmal Premiere im Prinz Regent Theater. Und das Buch ist ja wirklich politisch verschiedenst "interpretierbar", was jede Inszenierung schon einmal von vornherein spannend macht. Der Autor dieser Zeilen zitiert mal den fast hoffnungsvollen Satz von Lacroix an die johlende Meute vor dem Schafott: "Ihr tötet uns an dem Tage, wo ihr den Verstand verloren habt; ihr werdet sie an dem töten, wo ihr ihn wiederbekommt." – "Aber wer will den schon wieder haben?", fragt Rosamunde. Und Odysseus ergänzt: "Und wer ihn wieder geben?"

Denn der alte Grieche wird auch zu einer der Großveranstaltungen im Jahre 2010 bemüht. "Odyssee Europa" (Montage: Thomas Goerge) heißt das Mammutprojekt, beginnt diese Woche mit einem ersten Vorboten, dann werden trojanische Pferde vor den beteiligten Schauspielhäusern aufgestellt, dann kommen prominente Denker hinzu, und schließlich ein Theaterzyklus ab Februar 2010. Aber gemach: Diesen Freitag wird erst einmal von Beteiligten und Gästen die gesamte Odyssee gelesen. Öffentlich natürlich, an allen späteren Spielstätten. Komplexe und zugleich simple Massenkultur, wow! Was würde Danton dazu sagen? Und da sollte bitte einfach dem Link gefolgt werden, gerne ohne größere Umwege. Denn hier noch einmal alles …

… im Überblick:
"Der Tod und das Mädchen: Prinzessinnendramen I-III" in der Box in Essen noch am Mittwoch, den 25. Februar, sowie am 4. März und 3. April um 20 Uhr.
"Sag mir Muse. Lange Nacht der Odyssee – Ein Prolog zur Odysse Europa" am Freitag, den 27. Februar, an den beteiligten Theatern in Bochum, Dortmund, Essen, Mülheim, Moers und Oberhausen ab 18 Uhr.
Premiere von "Dantons Tod" im Prinz Regent Theater Bochum am Samstag, den 28. Februar, um 19.30 Uhr.

Orden für Drabig

Die Geierabendtruppe verleiht einmal im Jahr den Pannekopp-Orden. Ein Grund zur Freude ist das  nicht.

Denn den Pannekopp des Jahres gibt es eigentlich nur für herausragende Fehlleistungen. 2003 erhielt ihn die Projekt Ruhr GmbH für ihre Lebenswerk, 2004 die Kaufleute des BvB für die beinahe gelungene wirtschaftliche Vernichtung von Borussia Dortmunds, 2005 Opel wegen der Beinahe-Werkschließung, 2006 der Schrifsteller Joachim Lottmann, 2007 Veronica Ferres (wohl weil sie Veronica Ferres ähnlich ist) und 2008 Werner Müller. Für was ist eigentlich egal, da gibt es genug Gründe.

Abgeholt hat den Preis noch nie jemand, was auch daran liegt, dass er nicht allzu hübsch ist: Der Orden, bestehend aus 25 Kilogramm rostigem Stahl. In diesem Jahr wird das anders sein, denn der Dortmunder SPD-Chef Franz Josef Drabig hat angekündigt, heute Abend den Pannekopp-Orden anzunehmen. Eine lässige Geste. Verliehen bekommen hat er ihn wegen seiner Personalpolitik. Die schöne Begründung: "Nicht progressives Politik-Personal, das wäre die falsche Kategorie. Ein Meisterstück, wie FJD den Dortmunder Oberbürgermeister Langemeyer entsorgt hat.

Dereinst wollte Franz-Josef Drabig selbst OB werden, das klappte nicht. Dann war er lange weg. Plötzlich wieder da. Ab 2007 ging’s Schlag auf Schlag. Erst wurde Langemeyer angeknockt, aber irgendwie hat die Säge geklemmt. Als die Stunde der…Gestaltung im Herbst 2008 gekommen war, erkor Drabig Kulturdezernent Stüdemann zum OB-Kandidaten, obwohl er immer auf Stadtdirektor Sierau gesetzt hatte, sagt man. Der aber wollte erst nicht, trat dann doch an, es gab drei Kandidaten, dann verzichtete Langemeyer und die K-Frage wurde zu Gunsten von Sierau  entschieden. Also des Mannes, der eigentlich Drabigs war, aber jetzt nicht sein konnte. Das ist großes Personal-Schach. Wenn Franz-Josef Drabig Papst wäre, er würde unter dem Leitspruch agieren: „Egal, wer unter mir Gott ist.“

Deshalb der Gewinner des Pannekopp-Ordens 2009:
Franz-Josef Drabig, Dortmunder SPD-Vorsitzender, für progressive Personal-Politik."

 

Dr. House vs. Arthur Schopenhauer: Wer von beiden ist der größere Aphoristiker?

Foto Dr.House: grape vine Foto Schopenhauer: Sobibor

Auf den ersten Blick scheint es nicht viel zu geben, was der ausgesprochen unsympathische, aber nichtsdestoweniger ungemein populäre Protagonist der Fernsehsendung Dr. House und der Philosoph Arthur Schopenhauer gemeinsam haben. Und doch: Es ist der Pessimismus und die Abscheu vor Menschen, die diese beiden Figuren verbindet. Inwieweit Dr. House tatsächlich an Schopenhauers Weltsicht anknüpft, verdeutlicht diese vergleichende Übersicht.

Dr. House über einen Patienten, der vorgibt, Wunderheiler und ein Sprachrohr Gottes zu sein: „Ist das nicht interessant, religiöse Innbrunst und Wahnsinn sind sich so ähnlich, dass man sie kaum unterscheiden kann.“

Schopenhauer: „Im ganzen Verlaufe des beschriebenen Hergangs kannst du immer beobachten, daß Glauben und Wissen sich verhalten wie die zwei Schalen einer Waage: in dem Maaße, als die eine steigt, sinkt die andere.“

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Dr. House zu einem Patienten, der an Gott glaubt: „Der Glaube ist Schwachsinn.“ In einer anderen Folge heißt es zum selben Thema: „Glauben ist ein anderes Wort für Ignoranz, oder? Ich habe nie verstanden, wieso Leute stolz darauf sind an etwas zu glauben, wofür es keinen eindeutigen Beweis gibt.“

Schopenhauer: „Religionen sind Kinder der Unwissenheit, die ihre Mutter nicht lange überleben.“

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Ein Patient von Dr. House entschließt sich dazu, auf eine lebensnotwendige Behandlung zu verzichten und sagt: „Ich war lange genug Gefangener in diesem nutzlosen Körper. Es wäre schön endlich daraus auszuziehen.“ Daraufhin Dr. House, sichtlich entgeistert: „Auszuziehen? Und wohin? Glauben sie, ihnen wachsen Flügel, sie fliegen mit den anderen Engeln rum und trinken Mana? Wie blöd ist das denn, es gibt kein danach, nur das Jetzt.“

Schopenhauer: „Vor uns bleibt allerdings nur das Nichts.“

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Dr. House beim Anblick eines Patienten, der gerade verstorben ist: „Tut mir leid das zu sagen: Das ist das Ende.“

Schopenhauer: „Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt.“

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Dr. House’ Patient will Suizid begehen, da er die Schmerzen nicht mehr aushält. Dr. House: „Schmerzen sind besser als nichts.“ Daraufhin sagt Dr. Wilson: „Du kennst das Nichts nicht, du hast es selbst nie gesehen.“ Dr. House erwidert: „Ich muss nicht nach Detroit fahren, um zu wissen, dass es dort übel riecht.“

Schopenhauer: "Das Leben gleicht einem Kinderhemd: Es ist kurz und beschissen."

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Dr. Wilson über Dr. House: „Man sollte dir ein Monument setzen für deine Ich-Bezogenheit!“

Schopenhauer: „Ein Denkmal wird die Nachwelt mir errichten.“

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Dr. House zu seiner Patientin, die am CIPA-Syndrom leidet, im Gegensatz zu ihm also keine Schmerzen fühlen kann: „Du kannst keinen Schmerz spüren. Du kennst nur Freude und Genuss. Los, sag mir wie super das ist!“ Daraufhin sie: „Es ist ätzend.“ Dr. House: „Aber besser als immer Schmerzen!“  Etwas später sagt sein Mitarbeiter zu ihm: „Sie sind grantig!“ Daraufhin brüllt Dr. House: „Ich habe Schmerzen!“

Schopenhauer: „Neun zehntel unseres Glückes beruhen allein auf der Gesundheit. Mit ihr wird alles eine Quelle des Genusses, hingegen ohne sie kein äußeres, welcher Art es auch immer sei, genießbar.“

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Info: Dr. House läuft immer dienstags auf RTL um 21:15 Uhr. Nächste Woche Dienstag läuft die neue, fünfte Staffel an.

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Der Fall Friedrich: Ministerium erhält Einblick in Ermittlungsakten

Foto: Umweltministerium / Uhlenberg steht links

Im Strafverfahren gegen einen ehemaligen Abteilungsleiter im NRW-Umweltministerium mehren sich die Hinweise auf eine politische Intrige, die von der Spitze des Umweltministeriums losgetreten wurde, um einen unliebsamen Mitarbeiter loszuwerden. Das Ministerium hatte dies bislang immer verneint. Gleichzeitig liegen Belege vor, nach denen über das LKA Material zum PFT-Skandal aus dem privaten Bereich des Ex-Mitarbeiters Harald Friedrich an das Ministerium weitergereicht wurde.

Die Suche nach den Ursprüngen des Strafverfahrens führen tief hinein in einen Aktenberg, der mittlerweile weit über 8000 Seiten umfasst. Hier findet sich zum Beispiel eine Aussage der Hauptbelastungszeugin Dorothea Delpino vor dem LKA. Wie jetzt bekannt wurde sagte sie den Ermittlern, sie habe sich bereits am 31. Mai und 1. Juni 2006 mit dem Umweltstaatssekretär Alexander Schink (CDU) zusammengesetzt, um ein „Kündigungsverfahren“ gegen ihren damaligen Abteilungsleiter Harald Friedrich zu besprechen. Zu ihrer Motivation für das Treffen mit Schink führte Delpino aus: „Ich wollte mit meiner Initiative und meiner Aussage sicherstellen, dass das Kündigungsverfahren gegen den Herrn Dr. Friedrich erfolgreich abgeschlossen werden konnte und er aus dem MUNLV entlassen würde.“ Das gelang ihr. Am 18 Juni 2006 wurde Friedrich in der Tiefgarage des Umweltministeriums vom Pförtner die fristlose Kündigung und ein Hausverbot ausgehändigt.

Beim Blick in die Akten lässt sich rekonstruieren, was sich so zwischen dem Delpino-Treffen mit Staatssekretär Schink Ende Mai und der Entlassung des Abteilungsleiters knapp drei Wochen später tat. Delpino schrieb immer häufiger persönliche Vermerke direkt an den höchsten Mitarbeiter von Minister Eckhard Uhlenberg (CDU). In den formlosen Papieren, die mir zum Teil vorliegen, beschwerte sich Delpino zum Beispiel über Mitarbeiter oder Vorgesetzte und erklärte nebenbei, dass sie überlege, in die CDU einzutreten. Oder dass sie ihren Rechtsanwalt das Mandat entzogen habe, der versucht hat, ihre versagte Beförderung im Ministerium durchzusetzen.

Auf jeden Fall trug Delpino in ihren hausinternen Spionageprotokollen angeblich verwerfliches über Friedrich zusammen. Ihre Berichte an Schink sind Dokumente einer Intrige.

Dem Staatssekretär kamen diese Berichte offenbar recht. Industrievertreter hatten ihn bedrängt, Friedrich das Vertrauen zu entziehen. Dann wurde auch noch der PFT-Skandal öffentlich. Millionen Menschen an der Ruhr mussten mit Chemikalien durchsetztes Wasser trinken. Friedrich setzte sich hier für ein hartes Vorgehen des Ministeriums ein.

Kurz nach dem Rauswurf von Friedrich berichteten mehrere Blätter über die fristlose Kündigung – unter anderem habe ich geschrieben. Doch erst nachdem ich am 9. Juli 2006 in der Welt am Sonntag über den PFT-Skandal an der Ruhr und einen möglichen Zusammenhang mit der Personalie Friedrich berichtete, kam offensichtlich die Zeit zum Handeln.

Drei Tage nach meinem Bericht in der Welt am Sonntag über den PFT-Skandal ging ein Fax aus dem Büro der deutschen Presseagentur dpa bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf ein. Inhalt des Schreibens: drei Zeitungsberichte über die Entlassung Friedrichs wegen angeblicher Korruptionsvorwürfe, einer war interessanterweise von mir. Handschriftlich vermerkte ein Staatsanwalt auf den Papieren, dass bislang kein Verdacht zu erkennen sei, nach dem Ermittlungen aufgenommen werden müssten. Es bleibe abzuwarten, ob das Ministerium Anzeige erstatte.

Schon einen Tag später wurde dem Wunsch des Staatsanwaltes entsprochen. Das Ministerium erstatte Anzeige wegen Korruption und überreichte Ermittlungsbeamten umfangreiche Papiere, die den Verdacht erhärten sollten. Zwei weitere Anzeigen wegen diverser Delikte folgten. Staatssekretär Schink bestritt bislang die Anzeige wegen Korruption und bestätigte später nur, er habe Gerüchte aus seinem Haus an die Ermittler weitergereicht.

Unterdessen ist von den Vorwürfen wenig geblieben. Nach Auskunft des Leitenden Oberstaatsanwalt Helmut Schoß von der federführenden Behörde in Wuppertal wurden in der Causa Friedrich reihenweise Verfahren eingestellt. Nur noch gegen fünf der ursprünglich 13 Verdächtigen werde ermittelt. Zudem heißt es, alle ursprünglichen Vorwürfe wegen Korruption seien fallengelassen worden, es gehe nun nur noch um einige wenige Randaspekte.

Gleichzeitig wird es nun für die Staatsanwaltschaft Wuppertal selbst ungemütlich. Wie aus Unterlagen hervorgeht, die mir vorliegen, hat die Behörde Dokumente aus den Ermittlungen gegen Friedrich an das Umweltministerium weitergereicht. Hierbei ging es unter anderem um Material zum PFT-Skandal aus dem persönlichen Umfeld des Beschuldigten. Weiter erhielt das Ministerium Einblick in private Computerfestplatten von Friedrich, auf denen intime Daten gespeichert waren.

Zudem hat der ermittelnde Staatsanwalt Ralf Meyer die Ermittlungsakten nahezu vollständig an den Rechtsanwalt der Belastungszeugin Delpino ausgehändigt. Jener Zeugin, die für Staatssekretär Schink die Spitzelberichte angefertigt hat.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war die Aktenweitergabe gerechtfertigt. Schließlich sei Delpino dem Vorwurf einer möglichen Falschaussage ausgesetzt.

In den Akten findet sich nich ein weiteres brisantes Detail. So hat die Staatsanwaltschaft offenbar mit den Akten auch die PIN und TAN-Listen von Friedrichs Konten an mehrere Rechtsanwälte und damit auch mittelbar an deren Mandaten weitergeleitet. Zudem wurden Geschäftsinterna von zumindest einem betroffenen Institut über die Akten weitergereicht. Dabei ging es um Privatentnahmen, Kontostände und so weiter. Das bedeutet: Im Prinzip hat die Staatsanwaltschaft Wuppertal wirklich vertrauliche Unterlagen wie beliebige Verfahrenspapiere behandelt.

Für die Betroffenen ist das schmerzhaft. Denn die beschuldigten Unternehmen sind im Markt Konkurrenten und keine Freunde.

Unklar ist, ob auch Delpinos Anwalt die PIN- und TAN-Listen und die Geschäftsinterna bekommen hat. Bislang war nur von einer CD mit allen Aktenseiten die Rede, die an den Rechtsanwalt der Belastungszeugin ausgehändigt wurde.

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Facebook, Google schluckt Twitter, erst denken, dann gründen, WAZ

Blicke ins Netz

Die AGB Diskussion zu Facebook hatten wir. Nun ein paar Erklärungen wie man bestehende Einstellungen in Facebook verwendet, um seine Privatsphäre zu schützen. Sam Steiner übersetzt diese Infos hier ins Deutsche. In Ergänzung dazu noch ein unaufgeregter Blogbeitrag vonLeander Wattig zum Thema Datenkontrolle bei Facebook.

Es wachsen Spekulationen darüber, dass Google Twitter übernehmen wird. Eine Analyse des Googlewatchblogs und auch Cem Basman macht sich so seine Gedanken übers Thema.

Eine Warnung, die Martin Weigert an alle potentiellen Gründer ausspricht: "Hört auf, Zeit und Kapital zu verschwenden"  Er liefert einen sehr lesenswerten Text übers Gründen von Web-StartUps bzw. wann man es besser sein lassen sollte. Lieber nachdenken, das Wettbewerbsumfeld analysieren bevor das Xte StartUp zum gleichen Thema fürs Web gegründet wird, was dann eh keine Chance hat sich durchzusetzen. File Under: Aus der Seele gesprochen.

Herr Reitz von der WAZ erklärt die Zeitung zum Kultobjekt. Nachzulesen in der Süddeutschen.

Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Arbeitslose: Eigeninitiative statt Arbeitsamt…Die Zeit

Opel: Suche nach einem Rettungskonzept…Der Westen

Mißfelder: Immer mehr Ärger für den Kleinkohl…Ruhr Nachrichten

Bottrop: Weiter Ärger im Grimm…Bottblog

Online: Pornos aus Gelsenkirchen…Gelsenkirchen Blog

Ruhr2010: Pleitgen in Washington…Die Welt

Essen: SPD mag Kultur…Der Westen