Ruhrgebiet für lau jetzt auch gedruckt

Ruhrgebiet für lau ist seit langem eines der beliebtesten Blogs  im Revier. Nun haben die Macherinnen eine Printausgabe gestartet.

Auf 24 Seiten stellt das anzeigenfinanzierte Heft über 100 kostenlose Veranstaltungen vor. Der Kalender deckt den Zeitraum von Januar bis März ab. Etliche der dort vorgestellten Veranstaltung sind bislang nicht in der Online-Ausgabe erschienen. Das Heft erscheint in einer Auflage von 5.000 in  Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund und wird in erster Linie an den Unis verteilt. Wenn das Projekt gut läuft, sollen bald weitere Verteilstellen auch in anderen Städten dazu kommen.  Mehr dazu bei Ruhrgebiet für lau      

„Blogger shoppen“: Gebt ihnen mehr!

In ein paar Kommentaren habe ich ja klar gemacht, dass ich das Blogger-Sponsoring der Grünen entspannter sehe als David. Ganz besonders gilt das für den bevorstehenden Europa-Parteitag in Dortmund.

Ein günstiges Hotel, eine Zugkarte und ein paar Teller Erbsensuppe mit Tofu-Beilage – mehr bekommt auch die zweite Blogger-Gruppe nicht, die vom Partei der Grünen am kommenden Wochenende berichten wird. Im Ernst: Dafür kann man niemanden kaufen – davon ab war ich mir bei den Bloggern aus der ersten Rutsche die ich kannte, Jens und Lukas, auch ziemlich sicher, dass man sie nicht hätte kaufen können, wenn man die Tofu-Beilage gegen ein ordentliches Stück Mettwurst getauscht hätte.

Der Wert der Entschädigung ist lächerlich im Vergleich zu dem, was die Blogger den Grünen zur Verfügung stellen: Lebenszeit. Drei Tage auf einem Grünen-Parteitag? Einem Europa-Programmparteitag? Wollten die Grünen dieses Opfer entschädigen, sie müssten jedem der Blogger gleich noch mal eine All-Inclusive-Ticket für eine Fahrt nach Hawaii drauflegen, denn eines ist klar: Die Fünf erwartet ein Wochenende in der Hölle.

Ich habe etliche Parteitage erlebt, denn in meinem früheren Leben war ich Mitglied der Grünen (Bis 1996) und als solcher ein paar mal auch Delegierter. Ich hatte bei vielen der Parteitagen, die ich besuchte, Glück: Ich erlebte wie Roland Appel nicht auf die Reserveliste für den Bundestag kam, weil ein damaliger Kumpel von mir ihn in der Realo-Postille Kommune als Fahrer eines VW-Corrado geoutet hatte.Damas war das tödlich. Oder 1994, als in Langenfeld (Spott: Und sehen wir uns nicht in dieser Welt, dann sehn wir uns in Langenfeld) ein ganzer Parteitag Kerstin Müller zu Füßen lag. Die Frauen wählten sie auf die Bundestagsliste, weil sie eine Frau war, die Linken weil sie eine Linke war und die Realos weil sie wirklich verdammt gut aussah in ihrem Minirock, dessen Wirkung sie nur leicht mit Birkenstockschuhen zu kaschieren versuchte.

Als Realo war ich erschüttert zu erleben, wie unsere Kandidaten 1994 in Recklinghausen massakriert wurden und habe im Hinterzimmer des Kolpinghauses erlebt, wie  Reiner Priggen und Michael Vesper zitternd vor Wut trotzdem versuchten, unsere Gemüter zu beruhige. Später habe ich mich an dem Leiden der Linke amüsiert, als sie einen ganzen Krötensee schlucken mussten, als sie 1995 dem Koalitionsvertrag zwischen den Grünen und der SPD in NRW zustimmten und habe mich immer amüsiert, wenn sich irgendwelche Pappnasen ganz spontan um irgendwelche Mandate beworben haben. Damals wurde das alles vorher zwischen den Flügelexponenten ausgehandelt.

Als Journalist habe ich dann auch noch zwei oder drei erlebt – unter anderem den Parteitag in Bielefeld, als Fischer die Partei außenpolitisch auf Kurs brachte –  und fand diese Entwicklung, obwohl schon nicht mehr in der Partei, richtig.

Klingt das alles irgendwie interessant? Ist es aber nur in Ausnahmefällen. In der Regel sind Parteitage ungeheuer zäh und langweilig. Sie werden abseits dieser seltenen Höhepunkte erst interessant, wenn man sich auskennt und etwas tiefer drinsteckt. Das ist mir nur am Rande gelungen. Aber ich bekam etwas mit von den wirklich wichtigen Gesprächen in den Hinterzimmern, auch wenn ich nur bei zweien dabei war. Ich sah, wer mit wem wann auf den Gängen sprach und konnte nach vielen Jahren bei den Grünen ahnen, worum es bei den Gesprächen ging – und lag mit meinen Ahnungen trotzdem noch oft daneben.

Um das Spannende eines Parteitages mitzubekommen, muss man nicht einen erleben sondern viele – und sich in der Partei sehr gut auskennen. Man muss auf den Gängen seine Ansprechpartner kennen und sie sich nicht von den Grünen-Presseleuten vermitteln lassen. Wer nur, ob als Delegierter, Journalist oder als Blogger, am offiziellen Programm teilnimmt und sich durch die Tonnen von Anträgen, Änderungsanträgen etc. durcharbeitet, bekommt gerade auf unspektakulären Parteitagen nicht mit was wirklich läuft – und wird sich fürchterlich langweilen.
 
Das gilt vor allem für einen Europa-Parteitag: Um die Plätze auf der Reserveliste bewerben sich vor allem diejenigen, die es hinter sich haben (Bütikhofer, Beer, spannend könnte Schulz werden), Europa-Politik interessiert niemanden. Entsprechend wird das Programm eine Addition von Wünschen sein und keine reale Bedeutung haben, und dann soll  dieses Programm noch in einem Parlament umgesetzt werden, das kaum etwas zu sagen hat – zumindest deutlich weniger als der Bundestag. Das Interessanteste werden die Diskussionen um den Gaza-Antrag werden: Eine gute Gelegenheit sich mit unvorsichtigen Formulierungen zu blamieren oder sich als Komplettidiot zu outen. Von drei Tagen Parteitag werden vielleicht ein oder zwei Stunden spannend sein und wenn man nicht die Kontakte in die Partei hinein, um die innere Struktur der Veranstaltung zu erfassen, kann man sich das alles auch zu Hause auf Phoenix anschauen.

Also: Die fünf Blogger die Dortmund besuchen werden für ihre Mühen, ja für ihr Leiden, das nach wenigen Stunden einsetzen wird, nicht einmal halbwegs adäquat entschädigt. Von einer Bestechung zu reden ist quatsch. Wenn sie schlau sind verbringen sie den ersten Abend noch auf der Parteitagsparty gehen (Die waren früher wirklich nett) und geniessen dann Dortmund. Im Kreuzviertel gibt es ein paar schöne Kneipen und am Samstag solltet sie in der Innenstadt shoppen gehen. Noch ein Tipp für Fußballfans: Der Weg nach Gelsenkirchen ist nicht weit. Meldet Euch doch für eine Besichtigungstour durch die SchalkeArena an. Das lohnt sich.

3 für 7 – 3 Kulturtipps für die nächsten 7 Tage

In einem Interview erzählte mir im letzten Jahr der Tänzer und Choreograph Felix Bürkle, dass in Deutschland im Gegensatz zu Frankreich nach wie vor eher Schubladen denn das freie Spiel der Künste gelehrt werden. Und dem wird ja auch durchaus in den Feuilletons und Programmheften Rechnung getragen: Ein Konzert ist ein Konzert, aber eine Ausstellung ist eine Ausstellung, und ein Theaterstück ist keine Performance. Und das stimmt so natürlich nicht. Beispielhaft in dieser Woche also drei Veranstaltungshinweise, bei denen es schon auf die Augen der Betrachter ankommt.

Im Essener Katakomben Theater im Rüttenscheider Girardet Center findet am kommenden Wochenende das alljährliche Festival der Jazz Offensive Essen statt. Kurz zuvor aber auch ein Stück namens "Johnnys Jihad – American Taliban", aufgeführt vom Düsseldorfer Theater der Klänge. Ein erstaunlich aktuelles und "hartes" politisches Thema also, so dass man sich schon beinahe wünscht, die Düsseldorfer seien doch gleich den ganzen Weg gegangen und hätten "Jan Jihad – Ein Taliban aus Hagen" oder ähnliches gemacht. So bleibt natürlich ein wenig Distanz gewahrt, und Amerika muss wieder mal herhalten wenn es um den Abfall eines jungen Menschen vom Pfad der Aufklärung und Emanzipation geht. Dennoch, ein guter Akzent im gegenwärtigen oft arg mutlosen, befindlichkeitsfixierten und/oder bemüht klassenkämpferischen Theaterwesen.

Ebenfalls eher unüblich ist es wenn eine Ausstellung sich mit "Flyern aus der Club- und Barkultur Essens" beschäftigt. Denn Designwahn hin oder her, im Grunde meinen Flyer ja "Lies mich – geh hin – wirf mich weg". Aber den Veranstaltern von den Netzwerken modem und ruhrpop geht es im Banditen Wie Wir ja auch teilweise um anderes. Natürlich werden Serien einzelner Designer gezeigt und Prunkstücke neben Billigexemplare gepackt, aber das "Flyerflimmern" sortiert sich schon nach den einzelnen Lokationen und lässt so einen Blick auf 15 Jahre eigenständige Sub- und Popkulturproduktion zu, also auf Programme die eben nicht nur vom Einkauf großer Namen oder dem Lancieren sicherer Partyreihen lebten. Und das auch nur für eine Woche, denn es muss halt immer weitergehen, Musik als Träger von Ideen… Et cetera.

Und noch ein Blick in Vergangenheit und Zukunft zugleich. Die sehr empfehlenswerte DASA widmet sich ja permanent der Geschichte von Arbeit und ihren Perspektiven. Einen Anreiz sich das nun endlich einmal anzusehen bietet vielleicht die wieder angesetzte Theater-Führung durch die Ausstellung. Bei dieser verdeutlichen ein im 20. Jahrhundert angesiedelter Ingenieur und eine aus dem Jahre 2026 stammende Virtual Reality Journalistin durch einfaches Rollenspiel (s. Foto), wie sich Arbeit wandeln kann und womit man so in Zukunft zu rechnen hat. Von März bis Juni immer einmal am Freitagabend und einmal am Sonntagmorgen. Aktuelle Termine? Im Anschluss.

Im Überblick:
"Johnnys Jihad" am 22. Januar um 20 Uhr in den Katakomben.
"Flyerflimmern" vom 23. bis 30. Januar ab 20 Uhr im Banditen Wie Wir.
"2026 – Wie arbeiten wir morgen?" am 25. Januar um 11 Uhr in der DASA. Februar-Termin: 22. Februar, 11 Uhr.

Jugend Kultur Zentren 2010 – Teil 1: Das FZW in Dortmund (2)





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Wenn solche Institutionen wie das FZW, die bis dahin so einen Inselcharakter hatten, jetzt also in die erste Liga aufsteigen, in das Visier der Gornys und Standortpolitiker geraten und Vorzeigeprojekte sein müssen: Wie bewahrt man dann die alten Tugenden?

Rüdiger Jordan:
Zur Gesellschaftsform kann ich noch nichts Definitives sagen. Dass die ökonomische Nische verloren geht und alles etwas anonym wird, das habe ich zuerst auch befürchtet. Aber der kleine Club ist mit einer 300er-Kapazität auch nicht größer als der jetzige, und selbst die große Halle hat erstaunlich viel Charakter. Wirtschaftlich gesehen muss da natürlich auch die erfolgreiche Partyreihe laufen, aber ich wäre halt gar nicht hier, auch persönlich nicht, wenn der Umzug nicht auch eine Riesenchance für junge Szenen und unterschiedlichste Gruppierungen in der Stadt und Umgebung wären.
Von den Räumlichkeiten her wiederum ist im Foyer ein offenes Café neben der Halle und dem Club vorgesehen, in denen dementsprechend auch Lesungen, Medienkunstausstellungen, etc ihren Platz finden. Da kann man sich dann auch breit aufstellen und mit den entsprechenden Szenen vernetzen und nicht nur Fließband gleich Konzert A, B, C und Party X, Y, Z veranstalten. Und auch das kommerzielle Programm soll so gefahren werden, dass es weitestgehend angemessen dem Grundprinzip des FZW entspricht. Ansonsten würde das auch nur kurze Zeit funktionieren. Wir möchten schon unseren Charakter bewahren und ein eigenständiges Profil schaffen, neben den anderen Veranstaltungsorten der Stadt.

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Wie begegnet man denn genau denen, vom Konzerthaus über das domicil bis hin zu den Diskotheken, Clubs und Kneipen? Ist das Konkurrenz?

Rüdiger Jordan:
Leider sind nach dem kurzfristigen Zusammenkommen der Clubs um die Loveparade herum alle wieder schön in ihre Iso-Nischen zurück gegangen. Dabei kann gerade das FZW gut Kräfte bündeln. In den Achtzigern waren alle hungrig nach Konzerten und Parties, mittlerweile ist es eher umgekehrt und die Bands, DJs und Veranstalter suchen nach Orten, in denen sie etwas machen können. Ob der Sieger eines Bandcontests dann mal bei einem großen Act im FZW die Vorgruppe macht oder Clubs mal einen populäreren DJ ausnahmsweise bei uns auftreten lassen oder sich zusammen schließen: Das ist alles von unserer Seite her denkbar.
Die Außensicht auf Dortmund ist nämlich eine Düstere. Da sagen dann die Hamburger, Berliner oder Leipziger oft zu recht: „Wieso müsst ihr denn zwei fast identische Reihen am selben Wochentag in zwei kleinen Läden machen? Ihr macht euch ständig gegenseitig das Leben schwer!“ Da bekommt man ein mitleidiges Kopfschütteln aus diesen Städten und die fragen, was man sich da bei uns gegenseitig eigentlich permanent antut. Da passt das FZW dann auf den ersten Blick vielleicht gar nicht da rein, aber kann als Vermittler und Impulsgeber hoffentlich einiges konstruktiv nach vorne bringen.

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Abschließend: Und gemessen an den Metropolen-Ansprüchen, wie sie um die Dortmunder Pop-Akademie, die Kulturhauptstadt und im Grunde eben auch das „U“ herum formuliert werden? Wie positioniert man sich da? Wo bleibt da die Jugendarbeit?

Rüdiger Jordan:
Es entsteht in Dortmund ja gerade eine Pop School im Fritz-Henßler-Haus mit der Musikschule zusammen – um das einmal aufzugreifen, als Beispiel für viele gewachsene Initiativen der letzten 20 Jahre, die jetzt ganz woanders sein könnten, wenn sie zu ihrer Zeit entsprechend gefördert worden wären. Stattdessen kommt immer diese Idee „Wir machen jetzt mal etwas ganz Großes und setzen von oben etwas auf“. Lässt man so etwas wie die Pop School mal wachsen, ohne gleich die Megaambitionen darauf zu setzen, dann kommt da auch etwas „Vorzeigbares“ heraus. Da wäre dann eine Pop-Akademie irgendwann vielleicht genau die richtige Ergänzung für Bands, die aus Dortmund heraus wollen. Aber die Grundlagen müssen erst mal wachsen und da liegt das eigentliche Problem. Da kann dann auch der Export nicht funktionieren, wenn man mit dem zehnten und nicht mit dem ersten Schritt anfängt. Stattdessen setzen dann die üblichen Zersetzungsprozesse umso früher ein.
Der HipHopper aus der Nordstadt, der in einer Pop School auf Jazzer trifft, und was sich für ihn daraus dann entwickelt: Das ist das eigentliche an Popkultur, nicht das Vermischen von Musikstilen und auch nicht das künstliche Generieren von irgendwelchen Popprodukten. Wir müssen aus Kostengründen erfolgreich wirtschaften, aber inhaltlich steht die Jugendkulturarbeit nach wie vor an erster Stelle.

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Es folgen die Zeche Carl in Essen und das Druckluft in Oberhausen, vielleicht auch mehr.

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Ruhrgebiet Aktuell am Dienstag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr…

Tschüss: VRSTCK schließt…Pop Ruhr

Bloggertreff: Plogbar heute im Konkret…Pottblog

Terror: "Der Deutsche" hat Kontakte ins Ruhrgebiet…Der Tagesspiegel

Hoffnungsvoll: SPD glaubt eigener Umfrage…Der Westen

Bürgerlich: Don Alphonso bei der FAZ…FAZ

Bochum: Kleingarten statt Party…Der Westen

Medien: TU Dortmund installiert NewsDesk…WhatTheyThink

Change: Die letzte Nacht im Weißen Haus…Coffee & TV

Emotional: Claudia Roth kommt nach Lünen…Ruhr Nachrichten

Willamowski: Ex-KVR-Chef sorgt sich um Ahlen…Ahlener Zeitung

Da: Google-Phone bei T-Mobile…Macnotes

Ruhr2010:
A42 soll ganz toll werden…Der Westen

Herzenswärme:
Obdachlose in der Grubenausbauwerkstatt…Marl Blog

Wichtig: Pantförder bei der Kanzlerin…Recklinghäuser Zeitung

Israel: Armee der Blogger gegen kritische Blogs… fefes blog

X – 1: Die Last-Minute Obama-Party in Deinem Hinterhof

Vorfreude. Morgen ist es soweit. Obama schwört den Eid. Auf den Stufen des Kapitols wird er sagen:

I do solemnly swear that I will faithfully execute the office of the President of the United States, and will to the best of my ability, preserve, protect, and defend the Constitution of the United States.

Und schwups ist er Präsident. Wir sollen mitfeiern, rät uns Obama in einer seiner Youtube-Ansprachen. Dazu sollen wir alle Nachbarschafts-Inaugurations-Parties organisieren. Wie immer erklärt uns das Obama-Team mit Detailverliebtheit wie das geht – eine Party planen:

Obama sagt:

Your party can be as simple as a group of neighbors gathering in a living room or local restaurant to watch the live broadcast and interact through text messaging.

Just tune into ABC at 8:00 ET/PT to watch the main event and hear musical performances by Beyonce, Mary J. Blige, Mariah Carey, Faith Hill, Jay-Z, Alicia Keys, Shakira, Stevie Wonder and Nick Cannon (as DJ).

Ich persönlich finde den Hinweis auf den Gig von Shakira und Alicia Keys toll. Mariah Carey ist ja eher abschreckend. 🙂

Ja und die Idee in einer Kneipe über Twitter miteinander zu "interagieren" ist mir neu. Ich dachte da quatscht man. Aber das ist wohl jetzt unmodern.

„Mini ? Der Anfang vom Ende der britischen Autoindustrie“

Mit der Kultur der sechziger zwischen Mode und Mobilität beschäftigt sich am kommenden Wochenende eine Konferenz im Bahnhof Langendreer.

Veranstalter sind das Institut der Anglistik der TU Dortmund sowie das Englische Seminar der RUB. Zu hören gibt es Vorträge zum Beispiel von Jürgen Kramer über den Mini Cooper als Ausgangspunkt des Untergangs der britischen Autoindustrie   oder von Viola Hofmann zum Thema "Der Minirock – Ausdruck moderner Technologien am Körper".
Angesichts der trüben Wetterlage wird die Minirockdichte sicher eher niedrig sein. Ausser in dem Trash-Film  "Dracula jagt Mini-Mädchen". Das ganze Programm gibt es hier!

 

Grüne shoppen Blogger ein – die drittte

Vor einger Zeit habe ich drüber berichtet, dass die Grünen zu ihrem Landesparteitag in Dortmund am kommenden Wochenende  wieder Blogger gegen Kost, Fahrt und Logis billig einkaufen wollen. Nun hat die Debatte, die beim ersten versuchten Bloggerkauf anfing, die ersten Auswirkungen. Zum neuen Auftritt hat sich einer der Blogger entschieden, auf die Zahlungen der Grünen zu verzichten. Achim Meißner sagt, da "ich gewisse ‚Argumentationsketten‘ der Blogosphäre mittlerweile kenne, zahle ich lieber selbst. Auch wenn ich mich sicherlich von bezahlter Anreise und Übernachtung nicht beeindrucken lassen würde."

Die anderen Teilnehmer haben sich entschieden, die geldwerten Vorteile anzunehmen. Dazu kann man zum Beispiel den Tagesschaum oder Bastian Tietz anklicken. Dort erklären die einngeshoppten Blogger, warum sie sich von den grünen PR-Strategen buttern lassen wollen.

Zunächst muss ich sagen, dass ich die Entscheidung von Achim Meißner sehr gut finde und großen Respekt vor ihr habe.

Er schrieb, dass er sich nicht mit der Frage nach der versuchten Bloggerkaufe befasst hatte, als er sich bei den Grünen um das so genannte Blogger-Stipendium bewarb.

Dass er sich jetzt nach Durchsicht der Argumente gegen die Fremdfinanzierung entschieden hat, finde ich sehr stark.

Es ist einfach, den geschmierten Weg zu gehen. Der gerade Weg ist unbequem – und kostet dann auch noch Geld. Dafür aber erhält man die echte Unabhängigkeit.

Ich will mal einen hinkenden Vergleich heranziehen. Die Oberbürgermeister und Gemeinderäte, die sich als Aufsichtsräte der Energieversorger-Töchter zu Lustreisen haben einladen lassen, fanden das auch nicht schlimm. Sie hatten Spaß in Italien und sonstwo. Es war einfach. Außerdem haben alle das gemacht.

Nur ganz wenige haben sich dem Gruppendruck verweigert.

Bitte diesen hinkenden Vergleich nicht falsch verstehen. Ich weiß, hier geht um etwas völlig anderes, möglicherweise sogar strafbares.

Ich will nur den einen Punkt betrachten, der durchaus vergleichbar ist. Und zwar haben sich sowohl die eingekauften Blogger als auch die geschmierten Aufsichtsräte im moralischen Recht gesehen, die Geschenke anzunehmen – es ging ja nicht um Bargeld.

Alle sagen, die Kommunalpolitiker vor Gericht und die Blogger, die die geldwerten Vorteile annehmen: Es dürfe doch wohl niemand glauben, dass man sich von so einer Kleinigkeit wie Übernachtung und Reise in seiner Unabhängigkeit bestechen lasse. Da kenne man einen aber schlecht, die Unabhängigkeit könne man auch nachweisen. Und sowieso sind die Vorwürfe lächerlich.

Achim Meißner hat dieses Argumentationskette durchbrochen. Dafür zolle ich ihm Respekt. Es ist nämlich durchaus gewöhnlich, sich hintereinander zu verstecken und zu versichern, dass alles OK ist – selbst wenn es nicht OK ist.

Spannend finde ich noch, dass die Grünen diesmal wohl direkt zumindest ein Parteimitglied als gesponsorte Blogger geholt haben. Korbis schreibt in seiner Bewerbung: Er versuche die Parteiführung davon zu überzeugen, dass er als Parteimitglied helfen könne, "die Grüne Partei in der Bloggerszene zu verwurzeln."

Das letzte fasse ich mal so zusammen. Die Grünen bezahlen ein Parteimitglied, damit dieses als unabhängiger Blogger Werbung für die Partei in der Blogosphäre macht.

Gegen diese Art von offener und gleichzeitig verdeckter PR kann sogar ich nichts mehr haben.

Wen einer offen erklärt, dass er Parteimitglied ist und Werbung machen will für seine Truppe, dann ist das OK. Es bleibt auch OK, wenn dieser Blogger als unabhängiger Berichterstatter auftreten will, um die Grünen in der Blogosphäre zu verankern.

Da Korbis offen kommuniziert, dass er Grüner ist, kann sich jeder einen Reim auf seine Blogeinträge machen. Und es ist natürlich OK, für PR Geld zu kassieren.

Nur ich würde mich fragen, was die Arbeit von Korbis substantiell von den Presseseiten der Grünen unterscheiden soll? Zumal ja seine Blogbeiträge auch auf den Seiten der Grünen erscheinen sollen.

Naja, ich muss ja nicht alles verstehen.

##### Update: In einem Kommentar zu einem Beitrag von "Wir sind im Garten", der das Bloggershopping verteidigt, schreibt Achim Meißner etwas, das ich sehr richtig und wichtig finde. Deswegen zitiere ich den Weltherrscher hier: "Ich löhne viele dinge selbst, weil ich mir so durchaus meine eigene unabhängigkeit aufrecht erhalte. damit meine ich nicht irgendeine von aussen motivierte abhängigkeit, sondern schlicht meine einstellung zu vielen dingen. zahlen andere für mich, fühle ich mich auch verpflichtet, schon aus höflichkeit. zahle ich selbst, kann ich immer zu jeder zeit hinter allem stehen, eben auch, wenn ich früher abzischen würde, weil man z.b. als blogger bei so einem parteitag irgendwo in die ecke gestellt wird."

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass Achim Meißner natürlich nicht kein Zelot ist, der anderen seine Meinung aufdrücken will – zumindest war der Ton in seinen Beiträgen nicht so – nur damit das keiner in den falschen Hals kriegt. Ich finde nur seine Begründung in dem Kommentar sehr gut, warum er die Nummer selbst bezahlen will. Deswegen dokumentiere ich sie hier.

##### Update2: Gerade hat der zweite der fünf   vier Sponsorblogger bekannt gemacht, dass er Grüner ist. Beim schon zitierten Beitrag in "Wir sind im Garten" schreibt Bastian Dietz in den Kommentaren: "Erstens bin ich auch Grüner und werde wegen der Berichterstattung auch nicht austreten. Zweitens glaube ich, dass ich wegen des Zugtickets und der Ü-Kosten weder zu Hasstiraden noch zu Liebeshymnen ansetzen werde, sondern einfach ausgewogen Berichte." In seinem eigenemn Beitrag schreibt Bastian Dietz noch einen interessanten Punkt auf, warum er pro Blogger-Finanzierung ist: "Ich kämpfe seit Jahren dafür, in der Jugendarbeit die Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche zu erhöhen, um damit zumindest die finanziellen Lasten des Engagements zu senken und Partizipationsmöglichkeiten für finanziell Schwächere zu erhöhen."

Zusammengefasst heißt das: Der Grüne Basisparteimann sieht in dem geldwerten Vorteil für die PR-Arbeit für seine Partei eine ehrenamtliche Aufwandentschädigung.

Ach so. Dagegen habe ich wirklich nichts. Nur was hat das mit der Förderung unabhängiger Blogger zu tun, denen die Berichterstattung vom Parteitag der Grünen ermöglicht werden soll.

Haben die Grünen nicht genug unabhängige Blogger gefunden, so dass sie jetzt die Reihen mit Parteisoldaten füllen müssen?

Im Moment zähle ich: einen wahrhaft unabhängigen, zwei kostenerstattete Blogger und zwei PR-Grüne.

 

 

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Der Mythos Kohle: Wahlkampf mit Gefühlen

Foto: Hoffmann & Campe

Der Kohleausstieg ist eigentlich beschlossen und die RAG soll abgewickelt werden. Langsam und bedächtig, damit niemand über Gebühr leiden muss. Aber das ändert nichts daran, dass die SPD in NRW im kommenden Wahlkampf 2009 mit der Kohle punkten will und offenbar die alten Seilschaften noch genutzt werden können.

So zum Beispiel in der Zeitschrift Steinkohle, dem Mitarbeitermagazin der RAG. Dort macht der Steinkohle-Chefredakteur Jost Beckebaum nahezu unverblümt Wahlkampf für die SPD. Im Januar-Editorial mahnt er vor dem Hintergrund des Steinkohleausstiegs für die Bundestags-, Europa- und Kommunalwahlen: "Jede Stimme zählt." Es ist nicht diese plumpe Nummer, in der jemand schreibt. WÄHLT DIE SPD, damit 2012 der Kohleausstieg rückgängig gemacht wird. Aber das Editorial ist eben so verfasst, das jeder RAG-Mann weiß, was Beckebaum will.

Das besondere daran? Der Chef des RAG-Kuratoriums und damit oberste Aufseher über die RAG, heißt Wilhelm Bonse-Geuking. Er steht NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) nah. Er soll eigentlich drüber wachen, dass die RAG parteipolitisch unabhängig ihrem Ende zugeführt wird.

Natürlich ist zu verstehen und normal, dass die RAG-Leute weiter für die Zukunft der deutschen Zechen kämpfen. Aber es ist bemerkenswert, wie offen dabei der irrationale SPD-Kohlekurs unterstützt wird. Und so verantwortungslos mit der Hoffnung von Menschen gespielt wird, in der Hoffnung auf ein paar Wählerstimmen. Als der Kohlepreis noch hoch war, war das ja auch irgendwie nachzuvollziehen.

Aber wie stehen eigentlich die Kohlepreise heute? Sind sie wieder gefallen? Ich denke doch, und zwar tief. Warum stellt Beckebaum diese Realität nicht dar und bringt die Bergleute auf den Boden der Realität zurück?

Die Wahlaufrufe und Kampagnen pro Kohle von der SPD bedeuten vor allem eines: Bei den kommenden Wahlen müssen sich die Bürger immer noch entscheiden, ob sie die Subventionen für den Bergbau bezahlen wollen. Es werden Kämpfe aus der Vergangenheit gefochten, die schon längst entschieden sind. Dabei zählt doch die Zukunft.

Wer Milliarden verbuddeln will, muss für die SPD stimmen. Wer das nicht will, muss eine andere Partei wählen – außer der Linkspartei, die will nämlich auch weiter Steinkohle subventionieren.

Ich denke, die SPD driftet mit ihrem Kohlekurs ins Abseits. So wie die Linke. Die Mehrheit von schwarz-gelb in NRW wird so nicht zu knacken sein.

Ruhrgebiet am Montag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr…

Peinlich: Millionengrab Ruhrpilot…WDR

Hessen Wahl: Die SPD hat verloren…Pottblog

Duisburg: Eskalation blieb aus…RP-Online

Fußballmuseum: Dortmund trommelt um Ansiedlung…Ruhr Nachrichten

Loveparade:
Suche nach den Schuldigen…Der Westen

Nazidreck: Gericht erlaubt Pro-Köln-Bezeichnung, die auch für Pro-Gelsenkirchen und Pro-NRW gelten kann…Hometowen Glory

Ruhr2010: Sänger sind sauer…Der Westen