Ruhrgebiet Aktuell am Mittwoch

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet

Dellplatzviertel, Duisburg. Foto: Ruhrbarone

Duisburg: Studenten wollen nicht in Duisburg leben…Der Westen

Macworld: Neues Macbook und kein schillernder Abschied…Macnotes

Evonik: Neuer Chef will Evonik-Wert verdoppeln…Chemie.de

Ruhr 2010: Schatten über der Kulturhauptstadt…Kölnische Rundschau

Bochum: Entscheidung über Therapiezentrum für Sexualstraftäter...Ruhr Nachrichten

Sicherheit: Verschlüsselung empfohlen…Unkreativ

NewPark: Land gibt grünes Licht für Riesen-Gewerbegebiet…WDR

Dortmund: OB Kandidaten sprechen sich ab…Der Westen

Pop: Pop Protokolle aus dem Ruhrgebiet…Ruhr Nachrichten

Weltall: Was passiert wenn man in ein schwarzes Loch fällt?…Küperpunk

Marl: Aus Bürgerfernsehen wird landesweiter Ausbildungskanal…Marler Zeitung

Bottrop: Büdchensterben…Bottblog

Kreis Re: Schneechaos…Sonja Pawlowski

Kurzarbeit bei Opel

Im Bochumer Opel-Werk wird es ab Februar Kurzarbeit geben.

Wie die Ruhr Nachrichten (RN) melden wird es bei Opel in Bochum ab Februar Kurzarbeit geben: "Der Abbau von Überstunden und verlängerte Betriebsferien reichen nicht mehr aus: Das Bochumer Werk des Autobauers Opel trifft die Absatzkrise auf dem Automarkt immer härter", so die RN.

Schlechte Schweißarbeit sorgt für schlechte Stimmung

Foto: Wikipedia.de

Dumm gelaufen. Wie die Stadt Herten mitteilt, musste das Horizont-Observatorium auf der Halde Hoheward geschlossen werden. Dabei wurde das Ding erst im November 2008 vom Regionalverband Ruhr mit großem Tamtam eröffnet.

Der Grund für die schlechte Nachricht: In den Metallbögen wurde Risse in einer Schweißnaht gefunden, die das Observatorium zum Einsturz bringen können. Betroffen ist der schräg stehende Äquatorialbogen. Die kaputte Naht zieht sich den Angaben zufolge über fast ein Drittel der Länge. Der Bogen muss nun abgestützt werden. Das Areal auf der Halde wird mit Flatterband gesperrt. Schade: Das Horizont-Observatorium sieht echt toll aus. Gut: Gott sei dank kontrollieren hin und wieder Fachmänner die Anlagen, so dass keinem Metall auf den Kopf gefallen ist.

3 FÜR 7 – Kuscheltipps für den Januar

Eiszapfen hier, potentielle Terroristen überall und Cocooning ist der Trend des Jahrtausends. Wohin also wenn dann? Da hilft nur Rückbesinnung: Was lockt hinaus? Der Autor dieser Zeilen wirft alle guten Vorsätze für das neue Jahr sofort wieder über Bord und empfiehlt seine persönlichen Highlights: Ein Boxfilm im Kuschelkino, ein Rockkonzert im Kuschelclub und eine Soli-Party in der Kuschelkneipe.

Neues LineUp und der erste Auftritt außerhalb der "Turnhalle FZW" (mehr zu der Zukunft dieses Etablissements nächste Woche hier): American Lead Guitar sind die mittelalte Supergroup des Ruhrgebiets, die zu jung für Altherrenpunk und zu alt für Trendjumping ist (s. Foto) und besteht aus ehemaligen und aktuellen Mitgliedern u.a. der Les Jacks, Novotny TV, Spook, Vampyre State Building, Air 6, Bonanza Fish usw usf. Die Band liebt laut Frontfreak Pete durchaus auch mal die kleinen Clubs, der Schreiber erinnert sich an den Gig im Hotel Shanghai – wo auch nicht jede Band aus der Region spielen darf – und nickt zustimmend.

Mein hinundwieder-DJ-Kollege und Mitproduzent diverser gemeinsamer Technodekonstruktionen war ja mal Boxer. Aber es ist nicht Jürgen "The Rock" Hartenstein, falsch geraten! Dem aber wurde immerhin das (zweifelhafte?) Glück zuteil, Hauptdarsteller eines von Wiesbaden und Focus zugleich bejubelten Dokudramas namens "Comeback" zu sein. Ein karger Film von Maximilian Plettau, welcher sich anschließend dem Publikumsgespräch stellt.

Endlich mal da auflegen, wo ich nach einem BochumTotal mal so schön zu einer Bluesband bis fast morgens hängen geblieben bin! Und dann noch im erlauchten Kreis von Journalistenkolleginnen und -kollegen! Veranstaltet von den Ruhrbaronen!! Da kommt dann alles zusammen, großes Kino, Weltergewicht und Weltklassemusik. Zur Pink Slip Party sind all die Berufsstände, die mit Buchstaben, Bildern und bangen Zukunftsaussichten zu tun haben, sowie deren Bekannte und solche die es werden wollen herzlich eingeladen. S.a. Extrakasten oben rechts. Und nicht vergessen: Der Überblick im folgenden von links nach rechts und von oben nach unten.

Im Überblick:
American Lead Guitar am Samstag, den 10. Januar, ab 21 Uhr im Dortmunder Inside Club.
"Comeback" mit Publikumsgespräch am Sonntag, den 11. Januar, um 18 Uhr im Essener Eulenspiegel.
"Pink Slip Party" am Dienstag, den 13. Januar, ab 20 Uhr im Bochumer Mandragora.

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CBL: AGR muss nachschießen

Auch für die Abfallgesellschaft Ruhrgebiet, eine Tochter des RVR, wird das 2003 abgeschlossene Cross Border Leasing (CBL) teuer. Das Ruhrparlament wird sich auf einer Sondersitzung am kommenden Montag mit der Situation beschäftigen.

Die  AGR hat Probleme mit dem im Jahr 2003 abgeschlossenen Cross Border Leasing. Weil die Versicherung, die das Geschäft damals absicherte, abgewertet wurde, muss  die Abfallgesellschaft nun neues Geld für eine Ausweitung der Versicherung des Kreditgeschäftes ausgeben. Wie hoch die Summe sein wird, welche die AGR wohl aus den Deponierückständen nehmen will, weiß im Moment niemand. An der Vorlage für eine Sondersitzung des Ruhrparlaments am kommenden Montag wird im Augenblick gearbeitet. Vor Freitag wird sie wohl nicht veröffentlich werden.
Die AGR erzielte aus dem Cross Border Leasing Einahmen von 16 Millionen Euro. Muss das Geschäft nun neu abgesichert werden, kann dass sehr teuer werden. Um ein CBL mit Einnahmen von rund 20 Millionen Euro neu abzusichern, musste die Stadt Bochum erst im Dezember  den Ankauf von US-Staatsanleihen in Höhe von 90 Millionen Euro beschliessen.

Schmidt vs. Leggewie – Das Duell der Schwerstintellektuellen

Am kommenden Montag diskutieren Christoph M. Schmidt und Claus Leggewie mit- und wohl vor allem gegeneinander. Eckhard Henscheid würde es ein Duell der Schwerstintellektuellen nennen. Das Thema: Ist der Neoliberalismus am Ende?

Schmidt (oben) und Leggewie. Fotos: RWI und KWI

Christoph M. Schmidt und Claus Leggewie sind im Augenblick sicherlich die wichtigsten Intellektuellen des Ruhrgebiets: Der Politologe Leggewie berät die Bundesregierung seit kurzem als Mitglied im Beirat für globale Umweltveränderungen. Ein weiterer Erfolg für ihn: Seitdem Leggewie Präsident des Kulturwissenschaftlichen Institutes wurde, setzte er Konsequent auf den Klimawandel und verschaffte dem KWI somit Aufmerksamkeit und Fördermittel für ein eher naturwissenschaftliches Thema.
Dabei war Leggewie bevor er Chef des KWI wurde eher ein Experte für Migrationspolitik und sorgte in den 80er und 90er Jahren innerhalb der Linken für eine realistischere Sichtweise des Themas.
Anders Christoph M. Schmidt, studierter Volkswirtschaftler, hält wenig vom Klimawandel und ist ein konsequenter Verfechter der Marktwirtschaft: Eingriffen des Staates in die Wirtschaft steht er skeptisch gegenüber – auch in der momentanen Krise: Das RWI, das Schmidt leitet, das zu den Wirtschaftsforschungsinstituten gehört, dass an den Konjunkturgutachten für die Bundesregierung mitarbeitet, empfiehlt Steuersenkungen statt Konjunkturgutachten.

Streiten die beide über den Neoliberalismus werden sie sicher erst einmal einig Zeit damit verbringen sich darüber zu verständigen, was denn Neoliberalismus überhaupt ist. Während es für Schmidt  eine Schule ist, die Mitte des 20. Jahrhunderts antrat um die Idee der Wirtschaftliche Freiheit mit einer verbindlichen Rechtsordnung abzusichern könnte es sein, dass Leggewie den Begriff eher ideologisch auffasst.
Einig sein könnten sich beide darin, dass die momentane Krise zu einer Rücknahme von offenen Märkten und einem wieder erstarken des Staates als wirtschaftlichem Akteur führen könnte. Schmidt wird diese Perspektive nicht freuen – und auch Leggewie dürfte dem erstarkten Staat eher skeptisch gegenüber stehen: Er setzt eher auf Selbstorganisation und Initiativen von unten statt auf einen starken Staat realsozialistischer Prägung.

Ist der Neoliberalismus am Ende?
Die Krise und die Folgen für Geist und Wirtschaft – ein Streitgespräch
Podiumsdiskussion mit

Prof. Dr. Claus Leggewie
Direktor des Kultur wissenschaftlichen Instituts Essen, KWI
 
Prof. Dr. Christoph M. Schmidt
Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung Essen, RWI
 
Moderation:
Ulrich Reitz
Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, WAZ
 
12. Januar 2009, 18.00 Uhr, Zentralbibliothek Essen, Hollestraße 3 (Gildehof)

Ruhrgebiet Aktuell 6.1.2009

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet

Milchstraße. Foto: Nasa

Paris: Terrorverdächtger aus dem Ruhrgebiet wegen Djerba-Anschlag vor Gericht…Spiegel

Macworld:
Keynote live…Macnotes

Gelsenkirchen: Streit um die JVA…Gelsenclan

Dortmund:
Klopp soll Bürgermeister werden…Ruhr Nachrichten

Essen: Stadt  auf Sparkurs…Der Westen

Duisburg: 9. Bloggertreffen…Prospero

Dortmund: Weniger  Interesse an Kino und Theater…Der Westen

Gelsenkirchen: Autonome Nationalisten…Hometown Glory

Marl: Ex-Dezernent berät SPD-Kandidaten…Marler Zeitung

Castrop: Ruhr Nachrichten stellen Castroper Geschichten vor…Pottblog

Recklinghausen: Godoj wurde Vater…Recklinghäuser Zeitung

Ruhr-Uni: Die Milchstraße hat vier Arme. Und größer und schwerer ist sie auch noch…Focus.

Herzlichen Glückwunsch, Mac

Im Januar 1984 stelle Apple den Macintosh vor – und veränderte damit nicht nur  eine ganze Industrie, sondern unsere Kultur.

 Ur-Mac. Foto: Wikipedia

 
Ja, die Szene ist bekannt: Ein Frau in Turnhosen läuft durch einen Saal voller grauer Männer. Sicherheitstruppen mit Schilder, Helmen und Knüppel jagen sie, können aber nicht verhindern dass sie einen Hammer gegen die Leinwand schleudert, auf der ein großer Bruder gerade eine Rede hält. Aus dem Off tönt eine Stimme und erklärt, dass wegen des Apple  1984 nicht 1984 werden wird. Mit diesem Werbespot wurde der Mac eingeführt.

Der Apple Macintosh war von vorneherein mehr als ein schnöder Computer. Er kam der „Wunschmaschine“ am nächsten, wie sie die amerikanische  Psychologin Sherry Turkle in ihrem gleichnamigen  Buch ebenfalls 1984 beschrieben hat.

Sicher, Apple hat viele Ideen geklaut: Bei Alan Kay, der lange Fellow von Apple war, und natürlich bei Xerox, aber wenn dort das Management zu blöd war zu erkennen, welche Bedeutung die grafische Benutzeroberfläche haben wird? Wenn HP Wozniak freigegeben hat um Personal Computer zu bauen, weil sie die Idee von Einzelplatzrechnern für Jedermann blöd fanden? Was solls! Was herauskam konnte sich sehen lassen – und kann es bis heute: OS X ist mit Abstand das am Besten zu benutzende Betriebssystem und bis heute läuft Microsoft immer nur hinterher – und das in der Regel mit einem Abstand von mehreren Jahren.
Apple bestimmt den Weg: Bei Rechnern, Music-Playern und Telefonen. Der Rest der Industrie kopiert – meist mehr schlecht als recht.

Und als Wunschmaschine fordert der Mac er seinen Besitzer. Kaum ein Mac-User kam je auf die Idee, ihn mit einer Schreibmaschine zu vergleichen – obwohl es ein Buch gab, dass sich diesem Thema widmete – wie es in den 80ern und frühen 90ern bei PC-Besitzern häufig der Fall war.

Ein neuer Mac forderte einen immer dazu auf, etwas neues auszuprobieren: Am Anfang etwas selbst mit PageMaker zu layouten, später Fotos zu bearbeiten, CD-ROMS zu gestalten, Filme zu schneiden, Webseiten zu entwickeln oder wieder die alte E-Gitarre an den Rechner anzuschließen. Dank Garageband kein Problem.

Der Mac ist mehr als ein Werkzeug – er stimuliert durch eine Sinnlichkeit die Phantasie. Vielleicht ein Grund, warum Umberto Eco den Mac als katholisch bezeichnete – wegen seiner üppigen Bilderwelt und dem System, das jeden Fehler verzeiht. Ganz im Gegenteil zu Strenge von MS DOS, in dem immer ein zorniger Gott zu wohnen schien.

Immer wieder kam es vor, dass ich mir vor  dem Beginn von neuen Projekten einen Mac gekauft habe – zu Motivationssteigerung und als gern genommener Anlass, das Konto zu plündern.
Das war nicht immer so: Mein erster Mac war Anfang 1992 ein Classic – mit seinen 8 MHz war er genau so schnell wie mein alter Atari ST, der für ihn weichen musste. Der Grund: Ich wollte keinen PC. MS-DOS fand ich fürchterlich, Windows lag technisch hinter Atari zurück, aber ich musste trotzdem an der Uni Texte mit PC-Besitzern austauschen. Mit OS 7.0 war das kein Problem.
Danach kamen etliche Macs: LC II, Performa 6300, Powerbook 5300c, ein Gravis-Clone und der erste iMac. Heute sitze ich an einem weißen iMac mit Intel-Chips.

Einmal in der ganzen Zeit bin ich Apple untreu geworden: 2003 kaufte ich mir ein Gericom-Laptop. Es war so viel billiger als die Macs und der Lampenschirm gefiel mir nicht. Das iBook war mir damals schlicht zu teuer für die Leistung. Nach einem guten Jahr kehrte ich reumütig zurück in den Schoß der Familie und kaufte doch ein G4 iBook.

Familie? Im Prinzip schon: Wie viele Mac-User übertreibe ich hemmungslos. Einen Mac zu haben  ist für mich Teil meiner Identität wie für andere die Liebe zu einem Fußballverein. Und ich habe mir verdammt viel Mühe gegeben, andere mit meiner Leidenschaft anzustecken – nicht ohne Erfolg.
Und so freue ich mich heute nicht nur über den kurz bevorstehenden 25. Geburtstag des Macs, sondern darüber, dass es Steve Jobs wohl noch eine ganze Zeit lange machen wird – aber trotzdem nicht auf der Macworld auftritt.

Übrigens: Vielleicht zeigt ja ein Sender am 24. Januar „Die  Silicon Valley Story“ – schöner Film über die Anfangsjahre von Apple, dessen grauenhaftes Ende, Gates rettet Apple, heute zum Glück von der Geschichte längst überholt wurde.

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Was mir Angst macht – Teil II

Der Hass wächst, weiter, weltweit. Das macht mir Angst. Es gibt Demos in Paris, London, New York. Auch bei uns. Nun droht die Hamas in jeder Stadt, in jedem Land mit Rache. Die Hamas will Juden angreifen und töten überall, immer. Der Hass sucht sich einen irren Ausweg, wenn er das Ziel nicht direkt trifft. Das ist absehbar. Israel wird reagieren, wird weltweit Hamas töten. Verteidigen nennt sich das dann. Die Bombe am Ohr. Die Geheimangriffe der Sondereinheit Caesarea.

Vielleicht werden nur schuldige getroffen. Wer weiß das? Kein Gericht hat geurteilt, niemand hat sich verteidigt. Der Frieden im Land zerfetzt im Schrapnell.

Es werden Flugzeuge entführt, gesprengt. Dann Straßen gesperrt, gebombt, gesprengt. Menschen sterben. Unschuldige sterben. In Ländern, die nichts damit zu tun haben. Ich hasse das. Es führt zu nichts. Der Hass wird nur größer.

Schaut Euch das an: Eine Frau will sich ohne Erlaubnis ihres Mannes in die Luft sprengen und die Menge johlt. Mir macht das Angst, wenn die Entschlossenheit und der Hass durch Bomben und Krieg geschürt werden.

Im Schnee gestöbert

Rekordschnee im Ruhrgebiet! In Essen – meldet der Deutsche Wetterdienst – sei in der vergangenen Nacht so viel Schnee wie noch nie auf einen Schlag gefallen. Wie auch immer das zu messen ist, das Ergebnis spricht für sich: Verwandlungen, Pionierlandschaften, Spurenbilder. Und manche Dinge sehen mit Schnee nicht unbedingt besser, aber sehr viel lustiger aus . . .

                 

Fotos: ruhrbarone bzw. flickr