Update: WAZ wird dünner

Der WDR meldet: Die WAZ wird ab morgen dünner

Über die Sparpläne der WAZ haben wir ja vor kurzem berichtet. Wie der WDR meldet wird es nun ernst: Ab morgen werden  WAZ, WR, WP und NRZ nur noch mit 32 statt 48 Seiten erscheinen. Die WAZ will durch Umfangreduzierung und Stellenabbau 30 Millionen Euro einsparen.

Warum das so ist, kann man leicht an den IVW Zahlen sehen. Das sind die Zahlen, die von der Werbewirtschaft erhoben werden. Dananch werden die Preise berechnet. Die WAZ gibt die Zahlen nur für die WAZ nicht an die IVW raus. Stattdessen veröffentlicht sie nur die gesammelten  Zahlen für alle Titel in NRW zusammen. Also für die NRW, die WAZ, die WR, die WP und den IKZ. Ich habe unten die Auswertung des letzten Jahres mal in den Blog gestelt. Man sieht, wie die Aiflage abkackt. Wichtig ist vor allem der Vergleich des 3. Quartals 2008 mit dem 3. Quartal 2007. Im Dritteln Quartal muss jeder Verlag aus dem Sommerloch kommen. Die WAZ-Gruppe aber kackt im Jahresvergleich ab. Für diese Entwicklung trägt WAZ-Chef Ulrich Reitz die Verantowrtung. Man kann es nicht anders sagen. Vor allem die Abos brechen ein. Aus diesem Bereich stammen fast alle Verluste. Von 817.368 Abos sind aktuell nur 787.214 Abos geblieben. Insgesamt ist die verbreitete Auflage der WAZ-Gruppe deutlich unter 1 Mio gefallen. Von 1.002.258 auf 969.156. 

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Ich denke, vor allem das Mutterblatt WAZ wird innerhalb der WAZ-Gruppe unter der Entwicklung leiden. .Reitz hingegen wurde befördert und ist in den Geschäftsleitungskreis der WAZ-Gruppe aufgenommen worden. Wir werden mit einer Entlassungswelle rechnen müssen. Ein Drittel weniger Seiten bedeutet deutlich weniger Arbeit  besonders für alle Freie. Aktuell ist von 300 Entlassungen die Rede. Aber auch andere Projekte der Gruppe werden unter diesem Druck leiden müssen. Ich bin gespannt, was noch alles eingestellt wird.

Mehr zu diesem Thema auch bei:

Jens vom Pootblog
Lukas von Coffeeandtv und
Djure bei 50hz

 

Popakademie: zu kurz gedacht

Die Grünen im RVR fordern die Gründung einer Popakademie für NRW. Ihren Sitz soll "iPop" im Ruhrgebiet haben. Ein schöner Vorschlag, der aber zu kurz greift.

Popakademie Mannheim. Foto: Wikipedia

Ohne die Popakademie wäre  Mannheim niemals im Leben unter die Top-10 der Kreativstandorte gekommen, sondern wäre nur dass, was es vorher war: Ein recht ödes Kaff. Was liegt da näher als getreu des Mottos "Von Mannheim lernen, heißt siegen lernen" auch eine Popakademie für das Ruhrgebiet zu fordern, wie es die Grünen tun? Die Realität. Das Ruhrgebiet ist bei weitem nicht der Schwerpunkt der – unter massiven Umsatzeinbrüchen leidenden – Musikwirtschaft in NRW. Das ist ohne Zweifel Köln. Eine Popakademie im Ruhrgebiet würde Popmusiker für den Export ausbilden. Will das Land eine Popakademie gründen – es käme nur die Domstadt in Frage. Aber warum sollte sie eine Popakademie gründen? Die Musikbranche ist in einem freien Fall, dessen Ende nicht abzusehen ist. Eine Popakademie ist also auf den ersten Blick eine schöne Idee, auf den zweiten allerdings eher ein zweifelhaftes Unterfangen.
Aber trotzdem kann man den Gedanken der Grünen weiter entwickeln. Warum kein Ruhr Institute of Arts gründen und hier alles zusammen packen, was es so gibt oder geben sollte: Popmusik, Design (haben wir in Dortmund und Essen), Klassische Musik (Folkwang) , Film, Theaterwissenschaft (Bochum), Webdesign (Gelsenkirchen), Journalismus, praktische Literatur (gibt es soweit ich weiß nur in der Zone) und Computerspieleentwicklung. Wir packen also alles an Kreativstudiengängen auf einen Haufen, am Besten in ein Gebäude und bilden die Leute interdisziplinär aus. Und hoffen, dass dann neue Ideen und Konzepte enststehen, von denen zumindest ein paar  auf dem Markt erfolgreich sein werden. Der Standort müsste in der Nähe von einem attraktiven und innenstadtnahen Quartier liegen –  Ehrenfeld, Kreuzviertel, Rüttenscheid. Ach so – und man könnte dieser Hochschule auch noch eine Sendelizenz für einen regionalen TV und einen Radiosender geben. Wer wie ich regelmäßig Radio CT hört weiß, dass Studenten mit einer Frequenz mehr anzufangen wissen als die meisten anderen.

Schnuppenwetter – nix zu tun

Am Samstag oder so, da hab ich mir einen Schnupfen geholt. So fies, mit Halsentzündung und so. Jedenfalls kann ich heute nur im Bett liegen. Da hab ich bei Youtube rumgestöbert. Und der Spot hier ist echt gut. Es geht um Spinnen und den Einfluss von Drogen auf ihr Verhalten. Etliche werden es kennen. Einige nicht. Macht Spaß.

Rückschlag für Umweltschützer. RWE will Atomkraftwerk

RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann will die Beteiligung am bulgarischen Atomkraftwerk Belene. Das habe ich jetzt erfahren. Dabei ist er bereit, sich auch gegen  Widerstand im eigenen Aufsichtsrat durchzusetzen. Nach meinen Informationen soll ein entsprechender Beschluss bereits Anfang November in einer Sondersitzung des Aufsichtsrates gefällt werden. Ein RWE-Sprecher wollte die Angaben nicht kommentieren.

Foto: halbfertiger Atommeiler Belene in Bulgarien

Bislang hatten vor allem die Kommunalen Aktionärsvertreter und die Arbeitnehmerbank eine Beteiligung am Meiler Belene skeptisch gesehen. Zuletzt drängte im April eine Mehrheit im Aufsichtsrat darauf, das Projekt erneut zu überprüfen. Das Ziel war damals die Aufgabe des Atomvorhabens, wie mehrere Mitglieder des Gremiums bestätigten. Zuvor hatten sich bereits einige deutsche Banken wegen Umweltbedenken aus der Finanzierung des Projektes verabschiedet.

Auch die RWE-Aufsichtsräte stützen sich bei ihrem Widerstand gegen das Projekt auf ökologische Motive. So erfülle weder die verwendete russische Atomtechnik noch der Standort die hohen Sicherheitsansprüche des Konzerns. Im Hintergrund hieß es zudem, die Oberbürgermeister im Ruhrgebiet, die im Aufsichtsrat des RWE sitzen, hätten kein Interesse an Anti-Atom-Demonstrationen mitten im Kommunalwahlkampf im kommenden Jahr.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Stromkonzern RWE vom bulgarischen Energieminister Petar Dimitrow den Zuschlag für die Investition im Donautal bekommen. Bis Ende Oktober soll ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet werden, hieß es weiter. Zunächst werde die Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft vollzogen. Dimitrow betonte die Bedeutung des RWE für sein Land: "Vor dem Hintergrund der Finanzkrise steigt nun einer der größten Energiegiganten Europas in Bulgarien ein." Das belgische Unternehmen Electrabel war zuvor bei der staatlichen Ausschreibung gescheitert. Ein RWE-Sprecher bewertete die Gründung der Projektgesellschaft positiv: „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Verhandlungen bald zu einem positiven Ende führen können.“

Die Arbeiten für das 2000 Megawatt-Kraftwerk sollen im April 2009 beginnen. Bauunternehmer für den umstrittenen Atommeiler wird die russische Firma Atomstroiexport. Die Investition wird auf rund 4 Milliarden Euro geschätzt. Den Anteil des RWE gab Dimitrow mit 1,28 Mrd Euro an.

Bulgarien hatte erst vor wenigen Jahren seine Reaktoren aus der Ostblockzeit auf Grund von Sicherheitsbedenken abschalten müssen, um in die EU aufgenommen zu werden.

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Comeback für das Ruhrstadion?

Bochum ist ja einer der Austragungsorte der Frauen WM 2011. Etliche Fans freut das bislang nicht – aber das könnte sich ändern.

Denn in einem Brief an Djure von 50hz.de hat die Fifa klar gestellt, dass der Name Revierpowerstadion auf keinen Fall während der WM genutzt werden wird. Vielleicht  eine Möglichkeit den alten, von vielen Fans des VfL Bochum vermissten, Namen Ruhrstadion zumindest für ein paar Wochen zu nutzen. 

CDU auf Kandidatensuche

Einen Oberbürgermeisterkandidaten – repräsentativ, politisch geschickt, mit Zukunft… So einen suchen im Moment etliche CDU Kreisverbände im Ruhrgebiet.

Konrad Adenauer Foto: Wikipedia

So einen wie Konrad Adenauer. Der "Alte" begann seine Laufbahn als Kommunalpolitiker – bei seiner ersten Wahl zum Kölner OB 1917 war Adenauer der jüngste Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Und aus ihm sollte ja noch was werden… . Wahrscheinlich wäre die Union in vielen Städten des Ruhrgebiets schon mit Kandidaten zufrieden, die nicht ganz an den Parteigründer heranreichen, aber auch da ist im Moment Schmalhans Küchenmeister und die Auswahl gering: Dortmund, Bochum, Gladbeck, Bottrop – acht Monate vor der Kommunalwahl im kommenden Jahr diskutieren die Christdemokraten in vielen  Städte noch darüber, wen sie ins Rennen schicken wollen. Die Sozialdemokraten sind da weiter. Selbst für Himmelfahrtskommandos wie die Kandidatur gegen den Duisburger OB Adolf Sauerland (CDU) haben sie schon jemanden gefunden. Anders dagegen die Situaton in Dortmund. Zwar wurde kurzfristig schon vor Monaten eine Kandidatin präsentiert, kurz darauf aber schon wieder zurückgezogen. Dabei sind die Chancen der Union im kommenden Jahr gar nicht schlecht. Die SPD steht allein durch die Kandidatur der Linkspartei unter Druck. Auf zweistellige Ergebnisse können  Lafontaines Jünger in den meisten Städten hoffen. Stellen sie eigene Kandidaten auf, könnten sie der SPD zumindest ein paar Prozente abnehmen – wenn auch, wie die OB-Wahl in Düsseldorf gezeigt hat, die Bäume auch für die Linkspartei wohl nicht in den Himmel wachsen.  In vielen Städten ist  die Union wohl irritiert – die Traditionalisten fürchten wohl mit Kandidaten, die nicht genau der Parteilinie entsprechen, die eigene Identität zu opfern. Kleinlich werden wohl potentielle Interessenten auf ihre Programmtreue hin  untersucht. Auch zieren sich häufig die angesprochenen Hoffnungsträger: Mal bestehen sie darauf, nur ohne parteiinternen Gegenkandidaten anzutreten, wie in Essen geschehen, oder wollen die Garantie nach einer verlorenen Wahl zumindest Fraktionsvorsitzender zu werden. Das Beispiel des Marler CDU-Bürgermeisterkandidaten Claus Peter Philippi, der nach der verlorenen Wahl 2004 noch nicht einmal ein Ratsmandat erhielt und von seiner Partei seit der Niederlage, er erreichte mit 23,1 % nur den dritten Platz, ignoriert wird, wirkt wohl immer noch abschreckend.

Dumm nur für die Union, dass sie ohne gute Kandidaten auch bei der Wahl der Räte schlecht aussehen wird: Zum letzten Mal für lange Zeit werden im nächsten Jahr Bürgermeister- und Ratswahl gemeinsam ausgetragen – ein schlapper Kandidat kostet so gleich Stimmen im Rat. Dabei nutzt neben der momentanen Schwäche der SPD auch die fragwürdige Neuregelung des Wahlgesetzes, die dafür sorgt, dass es keine Stichwahl um den OB-Posten mehr geben wird, eigentlich der Union – 2004 wäre Oliver Wittke mit dieser Regelung OB in Gelsenkirchen geblieben. Dort hat die CDU übrigens einen Kandidaten gefunden. Norbert Mörs wird gegen Amtsinhaber Frank Baranowski antreten. Seine Chancen dürften eher gering sein, aber das sagte man beim letzten Mal auch über Baranowski und 1999 über Wittke.

Plogbar im Konkret

Heute um 19.00 Uhr findet im Café Konkret im Bermudadreieck in Bochum wieder eine Plogbar statt.

Das wohl meist besuchte Bloggertreffen im Ruhrgebiet findet zum 31. Mal statt. Jens vom Pottblog hat angefangen Fotos von dem Treffen ins Internet zu stellen, so dass sich alle einen ersten Eindruck von dieser sehr charmanten Veranstaltung machen können.

RWE plant Re-Recall

Der Essener Energiekonzern plant die umfassenste Restrukturierung der letzten Jahre. Nach meinen Informationen sollen nach der Zerschlagung der RWE Systems AG nun die Regionalgesellschaften unterhalb der Vertriebs- und Netztochter RWE Energy verschmolzen werden. Und zwar so lange, bis nur noch eine Netzgesellschaft und eine Vertriebsgesellschaft unter dem Dach der RWE Energy bestehen bleibt. Zudem sollen die Transportnetze aus dem Beritt der Energy herausgelöst und an die Holding angegliedert werden. Damit kommt RWE-Chef Jürgen Großmann zunächst den Forderungen der Bundesregierung und der EU entgegen, die für eine Trennung der Netze vom Vertreib sind. Gleichzeitig aber konfenktioniert Großmann damit die Transportnetze für den Verkauf.

Nach den Ideen von RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann sollen zunächst die beiden größten Regionalgesellschaften der Energy, RWE Weser Ems und RWE Rhein Ruhr verschmolzen werden. Die beiden Unternehmen sind vor allem in Norddeutschland und in Nordrhein-Westfalen aktiv. An diesen Kern sollen später weitere Vertriebsfirmen des Konzerns, wie die enviaM aus Ostdeutschland oder die kelag aus Klagenfurt, angegliedert werden. Das Ziel ist die Bildung einer einzigen Vertriebsgesellschaft für ganz Deutschland. Ähnlich sieht die Entwicklung im Netzgeschäft aus. Auch hier wird die Konzentration in einer einzigen bundesweiten Gesellschaft geprüft.

Von der alten Dortmunder VEW ist damit nichts strukturelles mehr da. Der alte Konzern aus dem Ostrevier wurde damit vom RWE aufgezogen und verdaut.

Nach meinen Infos soll der Umbau der RWE Energy bis zum Ende des Jahres eingeleitet werden. In diesem Zusammenhang sei auch der Wechsel des Chefs der RWE Rhein Ruhr, Georg Müller, zum 1. Januar auf den Chefposten des Regionalversorgers MVV zu verstehen, sagte ein Insider. Ein RWE-Sprecher bestätigte mir gestern lediglich, der Konzern prüfe derzeit "vor dem Hintergrund sich verändernder Anforderungen durch Regulierung und Markt seine Netz- und Vertriebsstrukturen." Einzelheiten zum Umbau seien noch nicht bekannt.

Die Fusion der Gesellschaften Weser Ems und Rhein Ruhr hat noch einen spannenden Nebeneffekt: Durch den geplanten Umbau könnte der Einfluss der Städte im Konzern zurückgedrängt werden. Nach meinen Recherchen kann RWE den Anteil der Kommunen an der Tochter Weser Ems bis zum Ende des Jahres für rund 800 Mio. Euro zurückkaufen. Hintergrund ist ein Kompromiss aus dem Jahr 2003. Damals stimmten die RWE-Städte der Integration der Gas-Aktivitäten in den Konzern nur gegen einen Barzahlung in Höhe von 100 Mio. Euro zu. Zudem bekamen sie für fünf Jahre einen Anteil an der Weser Ems mit einer garantierten Dividende von 48 Mio. Euro. Danach hat RWE ein Rückkaufrecht.

Die RWE-Kommunen kontrollieren derzeit nur noch rund 16 Prozent der Konzern-Stimmrechte. Dazu kommen weitere Beteiligungen an RWE-Töchtern.Im Aufsichtsrat der Holding haben die Städte noch fünf Vertreter. Dazu kommen haufenweise kommunale Vertreter auf Posten in den anderen RWE-Aufsichtsräten bei Töchtern und in den RWE-Beiräten. Ein RWE_Magare sagte mir jetzt. "Wenn der Umbau vollzogen wird, werden etliche Leute ihren warmen Posten verlieren."

Wie weit die Pläne bereits ins Detail gehen, kann man in Tschechien sehen. Hier will RWE Energy die Zusammenarbeit mit dem staatlichen Versorger CEZ ausbauen. Nach meinen Informationen sollen die sieben tschechischen Regionalgesellschaften der RWE Transgas weitgehend in Prag zusammengefasst werden. Im nächsten Schritt sei der Aufbau gemeinsamer Vertriebsbüros mit der CEZ in ganz Tschechien geplant, bestätigte ein Sprecher. Transgas verkauft vor allem Gas. Die CEZ ist auf den Stromvertrieb spezialisiert. "Wir ergänzen uns", sagte der RWE-Sprecher.

Darüber hinaus kursieren seit Wochen Gerüchte, dass RWE plane, bei dem tschechischen Versorger einzusteigen oder ihn gar zu übernehmen. Mit einem Vorsteuergewinn von 3,5 Mrd. Euro gehört CEZ zu den zehn größten Energieversorgern in Europa. Doch wie gesagt, dass sind nur Gerüchte.

 

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3 für 7 – Ausgehtipps am Dienstag

Ach, immer diese Kulturdebatten! Eine Pleitgen-Vertraute auf dem Präsentierteller hier, ein "Leitungsteam in schwierigen Zeiten" nebenan und ein vielleicht etwas nostalgisches Jubiläum noch woanders. Und niemand redet über die Aufführungen, Lesungen und Konzerte selbst. Denn Kulturkritik ist schwierig, alles ist Geschmackssache und mobben und palavern können ja alle irgendwie? Also Kultur als ein weiterer Boulevardkrimi? Nö. Drei Tipps zum Mitmischen:

"Melez" heißt das Festival unter der künstlerischen Leitung von Asli Sevindim, das bereits am 18. Oktober begann, aber noch bis zum 1. November an verschiedensten Stätten das Zusammenleben der Kulturformen im Ruhrgebiet darstellt. Das "Melez.Labor" zeigt in Anlehnung an Touristen-Touren das Leben in Dortmunds Nordstadt und Duisburg-Marxloh. Bei "Kulturpolitik in der Einwanderungsgesellschaft" wird am 31. Oktober ein regelrechter Kongress zum Thema in der Jahrhunderthalle abgehalten. "Melez in Love" wiederum und viele andere Konzerte gehen das Ganze musikalisch an, mit Künstlern wie Amparanoia und Kwadrofonik. Dazu natürlich auch Lesungen, Theater, Politikergastspiele und einiges mehr. Erster Eindruck: Ein vielfältiges und ambitioniertes Programm.

Auch durchaus schon begonnen hat die Intendanz von Peter Carp am Theater Oberhausen, einem gebeutelten Stück Ruhrkultur das eindeutig mehr Zuspruch verdient. Ein Beispiel ist der aktuelle "Woyzeck" nach Büchner, interpretiert von Robert Wilson, Tom Waits und Kathleen Brennan und dann noch einmal überarbeitet von Joan Anton Rechi. Der Hinweis auf Moliére’s "Tartuffe" von Tobias Fritsch unter Hinzunahme einiger Fragmente aus Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmadaption soll hier auch nicht fehlen. Das Oberhausener Theater: Jetzt!

Und dann wäre da noch der Festakt der Woche. Schon wieder Essen! Da muss ja was los gewesen sein in den Fünfzigern! Und "fünfzig!" heißt auch die Gala am 24. Oktober, bei der es "eine musikalische Zeitreise" mit "Songs weltbekannter Stars" gibt. Ohne diese selbst? Ja. Und auch ohne die erfolgreiche Partyreihe Radio Gruga (Foto: Thomas Geier)?? Ja. Dafür gibt es am 25. Oktober noch die Oldie Night, am 31. Marianne Rosenberg und am 4. November Johnny Winter. Kann ja mal erwähnt werden…

"Melez" geht noch bis zum 1. November – www.melez.de
"Tartuffe" gibt es im Oktober noch am 22. und 30. jeweils um 19.30 Uhr, "Woyzeck" am 24. und 25. zur selben Zeit – www.theater-oberhausen.de
Das Jubiläumsprogramm der Grugahalle währt noch bis zum Ende des Jahres – www.grugahalle.de

Ruhr2010: Programmshow geht weiter…

Die Programmpräsentation der Kulturhauptstadt in der vergangenen Woche verpasst? Macht nix.

Foro: Ruhr2010

Denn die Programmpräsentation wird noch zwei Mal wiederholt: Mittwoch, den 22. Oktober, 19 Uhr in der  Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 in Herne und am Freitag, den 24. Oktober 19 Uhr im Lichthof der Berufsschule Bottrop. Vielleicht wird dann ja nicht nur die M-Frage geklärt, sondern auch die großen Namen genannt, die bei der Programmvorstellung am vergangenem Montag ebenfalls fehlten. Wer tritt denn so alles auf? Madonna? Mit Guy Ritchie? Die Randfichten? José Carreras? Fragen über Fragen…