Linker Brief vom 1. April 2010

Von: DIE LINKE. NRW <ne********@di**********.de
Datum: 1. April 2010 12:55
Betreff: LINKSLETTER vom 01.04.2010
An: ne***********************@li************.de

LINKSLETTER vom 01.04.2010

Inhaltsverzeichnis

Aktuelle Politk
Frauenpolitik
Informationen aus der Partei
Neues aus dem Netz
Terminübersicht

Edit(h)orial

Liebe WahlkämpferInnen!

Wie ein Paukenschlag  traf heute eine Einstweilige Verfügung des
Amtsgerichts Düsseldorf in unserer Landesgeschäftsstelle ein. Das
Gericht war dem Antrag des börsennotierten Filmunternehmens Konstantin
Film AG gefolgt, dass die gerade aufgestellten Großflächenplakate
„Freche Frauen wählen DIE LINKE“ entfernt werden müssen. Es läge eine
Urheberrechtsverletzung vor, denn die Konstantin Film AG ist
Produzentin des Films „Freche Mädchen“. Das Gericht führt in der
Entscheidung aus, dass eine erhebliche Verwechslungsgefahr drohe und
offensichtlich sei, dass die Wahlkampfwerbung der LINKEN dem Filmtitel
adaptiert sei.

Mehrere Juristen haben uns geraten, innerhalb der nächsten 2 Tage
sämtliche Großflächenplakate mit dem Titel „Freche Frauen wählen DIE
LINKE“ abzuhängen, da uns sonst eine empfindliche Geldstrafe droht,
die den Wahlkampf lahm legen würde. Unser MdB Niema Movassat sagte:
„Das Gericht hat anscheinend bei der Entscheidungsfindung gepennt,
schließlich sind Filmtitel urheberrechtlich kaum geschützt. Gleichwohl
muss die Verfügung umgesetzt werden. Wir wurden rechtlich nicht
angehört, da dies in dieser Verfahrensart nicht erforderlich ist.
Sonst hätten wir das Gericht geweckt. Nun müssen die
Großflächenplakate abgehängt werden. Dies wird vom Wahlbüro
organisiert.“

Dennoch werden wir alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, gegen diese
Entscheidung vorzugehen.

Dieser Linksletter hat wieder einiges an interessanten Informationen zu bieten.

· Zu den Großflächenplakaten „Freche Frauen“ hat David einiges aufgeschrieben.

· 50 Jahre Ostermarsch – was genau findet wann wo über Ostern statt?
schildert uns Henning .

· Eine wissenschaftliche Untersuchung zu den Auswirkungen der Krise
auf die Beschäftigten stellt uns Nils vor.

· Über das antifaschistische Wochenende in Duisburg und seine
Fortsetzungsgeschichte berichtet Henning.

· DIE LINKE.NRW twittert – was heißt das und ab wann geht’s los –
bringt uns David näher.

· Einen ersten Aufschlag zum Programmentwurf und einen Kommentar zum
Mitgliederentscheid macht Nils und

· einen Bericht über die Kommunalpolitische Konferenz findet
hoffentlich auch euer Interesse.

Schöne bunte Osterfeiertage

wünscht euch für die Redaktion

Edith Fröse

Aktuelle Politk

50. Jahr Ostermarsch: 50 Jahre Kampf für den Frieden

Seit nunmehr 50 Jahren demonstrieren FriedensaktivistInnen gegen Krieg
und Aufrüstung. DIE LINKE ruft dazu auf, sich auch in diesem Jahr
zahlreich zu betieligen, denn die Notwendigkeit der Ostermärsche nimmt
stetig zu. An Rhein und Ruhr wird es wieder ein buntes Programm von
Samstag bis Montag in Duisburg, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Bochum und
Dortmund geben.  Außerdem gibt es am Ostersonntag die Fahrradtour im
Ruhrgebiet und die Motorradtour in Köln.

 HvS

Freche Frauen

Vergangene Woche stellte DIE LINKE in NRW ihr erstes Großflächenplakat
der Öffentlichkeit vor. Die Spitzenkandidatin Bärbel Beuermann und der
Spitzenkandidat Wolfgang Zimmermann enthüllten vor dem Düsseldorfer
Landtag das gigantische Plakat mit dem Wahlkampfspruch: „Freche Frauen
wählen die LINKE“. Auf der Landesliste der LINKEN treten 20 Frauen zur
Landtagswahl an. Ihre Forderung: „Her mit dem ganzen Leben!
Unabhängigkeit durch gute Arbeit! Zeit für Familie und Freundschaft,
für Kunst, Kultur und Politik durch konsequente Arbeitszeitverkürzung!
Gute Löhne und Renten! Für ein Leben in Würde für alle!“ Die gesamte
Plakatkampagne veröffentlicht DIE LINKE in ihrem NRW-Wahlkampfportal
unter www.original-sozial.de

Auswirkungen der Krise auf Beschäftigte

Um die Krisenlasten abzuwälzen reagieren viele Betriebe mit
Personalabbau, Kurzarbeit und Abstrichen bei Lohn und Gehalt. Sie
versuchen die Ausbeutung zu erhöhen, um die Profite so hoch wie
möglich zu halten. Zwischen den Branchen und Beschäftigtengruppen
bestehen aber deutliche Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Online-Erhebung des Projekts LohnSpiegel, die vom WSI-Tarifarchiv der
Hans-Böckler-Stiftung durchgeführt wurde. Dieser WSI-Report stellt die
Gesamtergebnisse vor und präsentiert darüber hinaus detaillierte Daten
für die Metallindustrie, die chemische Industrie und den
Finanzdienstleistungssektor.

Erfolgreiche Proteste gegen Rechts in Duisburg!

Tausende Menschen beteiligten sich ab vergangenen Freitag an den
Protesten gegen NPD und Pro NRW. Auch wenn ihre Kundgebungen vor den
Moscheen im Ruhrgebiet, der Pro NRW Kongress in Gelsenkirchen und die
Aufmärsche in Duisburg-Marxloh letztlich politisch nicht verhindert
werden konnten, sorgten die massenhaften Proteste zumindest für
Verzögerungen und Verkürzung der Aufmarschrouten. Leider kam es
während des Wochenendes auch zu über 120 Ingewahrsamnahmen. Mehrfach
wurden Schlagstöcke und Reizgas gegen AntifaschistInnen eingesetzt.

Das Bündnis Duisburg stellt sich quer hat ein erstes Resumee gezogen.

Auch der Kreisverband DIE LINKE Duisburg wertet die Proteste als
Erfolg, kritisiert jedoch die überzogenen Polizeieinsätze.

Hier ein Video des Kreisverbandes DIE LINKE Bocholt vom Wochenende.

Frauenpolitik

Großer Frauenabend am 16.4. ab 19 Uhr in Duisburg

Am Freitag, dem 16. April lädt zunächst ab 19 Uhr die Linksfraktion im
Bundestag zum „Frauenplenum“ ein. Ab 19 Uhr heißt es bei dem für alle
linken Frauen offenen Abend zunächst „Speeddating“ mit Frauen aus der
Linksfraktion und aus NRW.

Ab 20.45 Uhr gibt Claudia Butta Kostproben ihres Kabarettprogramms.

Um 21.30 lädt DIE LINKE, Landesverband Nordrhein-Wesfalen dann zum
Schwoof mit DJane Petra von Randow.

Informationen aus der Partei

Programmentwurf

Auf einer Pressekonferenz wurde am 20. März der Entwurf für ein
Programm der Partei DIE LINKE vorgestellt. Bereits jetzt gibt es
zahlreiche Stellungnahmen, welche die anstehende Debatte einleuten.
Hier eine kleine Auswahl der bisherigen Stellungnahmen von
Parteimitgliedern, Strömungen und aus dem Umfeld der Partei: Thies
Gleiss, Sahra Wagenknecht, Ulla Lötzer, Emanzipatorische Linke, Katja
Kipping, Michael Brie, NachDenkSeiten und Redaktion Sozialismus. Auf
der Bundes-Homepage werden in den nächsten Wochen und Monaten weitere
Debattenbeiträge eingestellt. Erinnerts sei an dieser Stelle dennoch
an eine alte Weißheit: „Jeder Schritt wirklicher Bewegung ist
wichtiger als ein Dutzend Programme.“ (MEW Bd. 19, S. 13). Dass eine
Programmdebatte dennoch wichtig ist, hat Marx damals dadurch
untermauert, dass er gleichzeitig eine lange Kritik an dem damaligen
Programm der SPD formuliert hat.

Mitgliederentscheid

Auf Initiative mehrerer Landesverbände findet seit dem 22. März ein
Mitgliederentscheid statt. Als Muster kann sich hier der
Abstimmungsschein, das Anschreiben und der Umschlag für die
Rückantwort angeschaut werden. Die beiden Vorsitzenden Oskar
Lafontaine und Lothar Bisky haben sich in einem Brief an die
Mitglieder gewandt in dem sie dafür werben teilzunehmen und beide
Fragen mit „Ja“ zu beantworten. Auch die Strömung Sozialistische Linke
hat eine Erklärung zu dem Mitgliederentscheid herausgebracht. Einige
GenossInnen aus Mecklenburg-Vorpommern werben nun für einen
alternativen Mitgliederentscheid. Hier ein paar Anmerkungen dazu von
unserem Redaktionsmitglied Nils Böhlke.

Finanznot der Kommunen ist nicht hausgemacht

Hart an den Problemen der Kommunen im Revier diskutierte und beschloss
die kommunalpolitische Konferenz der Bundestagsfraktion DIE LINKE am
27. und 28.3. Forderungen zur Gemeindefinanzreform. Das
Positionspapier kann hier nachgelesen werden und enthält auch eine
klare Absage an Privatisierungen und die Forderung nach
Rekommunalisierung. Den Bericht von Hans- Gerd Öfinger zu der
gelungenen Veranstaltung findet Ihr hier.
Eröffnungsrede von Sylvia Gabelmann, stellvertretenden Sprecherin DIE LINKE. NRW

Neues aus dem Netz

DIE LINKE. NRW twittert

Der heiße Wahlkampf im Netz hat begonnen. Seit vergangener Woche macht
DIE LINKE in NRW Wahlkampf in dem Web 2.0 Portal twitter und
informiert dort über ihren Wahlkampf für die Landtagswahl in NRW am 9.
Mai 2010. Vorbeischauen lohnt sich. Wer regelmäßig mit kurzen
Informationen über den Wahlkampf der NRW-LINKEN versorgt werden will,
kann sich bei twitter einen Account zulegen und die „tweets“
(Kurzmeldungen) als „Follower“ mit verfolgen. Zu den tweets geht es
hier lang!

Terminübersicht

Gewerkschaftspolitische Konferenz 17.4.

(ps) Oskar kommt: Am 17. April findet in Bochum im Jahrhunderthaus die
Gewerkschaftspolitische Konferenz unter dem Titel „Gute Arbeit,
soziales Land! Sozial und solidarisch aus der Krise – Kritik,
Konzepte, Gegenmacht.“ statt. Hier geht’s zur Einladung und hier gibt
es eine Ergänzung zum Programm. Zum Abschluss der Veranstaltung
spricht Oskar Lafontaine!
NRW braucht gerechte Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen –
Aufruf zur NRW-Landtagswahl 2010 hier unterschreiben

02.-05.04.: Ostermärsche der Friedensbewegung

02.04.: Antragsschluss für den Bundesparteitag in Rostock

09.04.: Klimaschutzhearing NRW um 16 Uhr, Aachen, Augustastr. 69. Hier
gibt es weitere Infos.

10. & 11.04: Bundestreffen DIE LINKE. queer, Köln-Riehl, Hier ist die
Einladung mit weiteren Infos.

14.04.: „Arm durch Arbeit“ Vortrag und Gespräch mit dem Autor Markus
Breitscheidel sowie Katja Kipping, Klaus Ernst, beide MdB und
Katharina Schwabedissen, Landessprecherin (im Rahmen von Fraktion vor
Ort), 19 Uhr, Bergbaumuseum Bochum

15. & 16.04.: Klausur der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Dortmund

15.04.: Dortmund: Hotel Sunshine, Hohensyburgstraße 186, um 18:00 Uhr,
BAG Linke-UnternehmerInnen lädt zur NRW-LAG Gründung ein. Alle
Informationen und Kontaktdaten finden sich hier!

15.04.: in ganz NRW – „Fraktion vor Ort“ unter anderem mit Gesine
Lötzsch in Krefeld und Gregor Gysi in Recklinghausen, weitere
Informationen in Kürze

16.04.: Wahlkampfauftakt in Dortmund mit Gregor Gysi, Wolfgang
Zimmermann und Bärbel Beuermann, ab 16 Uhr, vor der Reinoldikirche

16.04.: „Fraktion vor Ort – Frauenplenum“ mit den weiblichen
Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE.im Bundestag, ab 19 Uhr, Alte
Feuerwache, Duisburg

17.04.: Gewerkschaftspolitische Konferenz, 10 Uhr im IG
Metall-Jahrhunderthaus (Alleestr. 80). Anmeldung und weitere Infos
gibt es hier und hier eine Ergänzung zum Programm.

18.04.: Bundestreffen der AG Betrieb & Gewerkschaft, Bochum Einladung hier.

Impressum

Diese Information erhält man entweder als Mitglied der Partei DIE
LINKE. NRW, oder weil die E-Mailadresse in unsere Mailingliste
eingetragen wurde. (Ab)bestellen kann man den Linksletter und die
KURZINFOS hier.

Redaktion: Nils Böhlke, Anna Conrads, Sylvia Gabelmann, Edith Fröse,
Irina Neszeri, Bernhard Sander, David Stärke, Henning von Stolzenberg,
Pamela Strutz

V.i.S.d.P.: Edith Fröse, Landesgeschäftsstelle Corneliusstr. 108,
40215 Düsseldorf, Telefon: (01511) 4274934, Telefax: (0211) 358908,
E-Mail: ed**********@di**********.de

Geldregen für Großmanns Mitarbeiter

Foto: RWE

Jürgen Großmann kann über sich über einen Rekordgewinn seiner Stahlfirma freuen. Jetzt muss er aber den Gürtel enger schnallen, denn wegen der Rezession könnte Georgsmarienhütte in die Verlustzone rutschen. Jetzt wird sich zeigen, wie sozial der RWE-Chef bei seiner eigenen Mannschaft ist.

Großmann hatte die Hütte vor einigen Jahren für einen symbolischen Preis von zwei Mark gekauft und in harter Arbeit und mit einigem Rückenwind durch den Stahlboom zu einem Vorzeigeunternehmen gemacht. Letztes Jahr sprang der Umsatz auf 3,3 Milliarden Euro, unter dem Strich blieb ein Gewinn von 176 Millionen Euro. Jeden zehnten Euro davon schüttet er an seine Mitarbeiter als Gewinnbeteiligung aus. Durchschnittlich sind das 1636,36 Euro pro Kopf.

Im laufenden Jahr werden die Beschäftigten aber wohl leer ausgehen. Die Krise hat den achtgrößten Stahlkonzern Deutschlands fest im Griff: Die Nachfrage hat sich mehr als halbiert, jeder zweite der 10.800 Mitarbeiter ist in Kurzarbeit. Auch wenn es keine Entlassungen gab, so mussten doch schon einige Leiharbeiter gehen.

Da eine schnelle Erholung der Nachfrage nicht in Sicht ist, müssen sich die Beschäftigten auf die soziale Ader von ihrem obersten Chef Großmann verlassen. Denn die Kurzarbeit ist gesetzlich auf 18 Monate befristet und könnte auch bei einer Verlängerung auf 24 Monate nicht ausreichen, um die Krise abwettern zu können. Helfen wird noch der in der Nacht zu heute geschlossene Tarifvertrag, der eine weiter Verkürzung der Wochenarbeitszeit zulässt.

Stellt sich die Frage, was tun, wenn die Instrumente nicht mehr ausreichen? Könnte Großmann das Messer ansetzen und Beschäftigte entlassen? Die Frage ließen die Oberen des Stahlwerks heute offen. Eine Entscheidung darüber wird wohl erst dann fallen, wenn absehbar, wie tief und lang die Flaute sein wird.

Mit wachen Augen werden wohl die RWE-Mitarbeiter die Vorgehensweise bei dem Stahlkonzern verfolgen. Denn dies könnte ein Gradmesser dafür sein, wie der Vorstandschef bei dem Versorger agieren könnte, sollte dieser von der Krise gepackt werden.

Mehdorn wird VRR-Chef

Neuer Job für den scheidenden Bahn Chef: Hartmut Mehdorn soll den VRR auf Kurs bringen.

Foto: Wikipedia

Herbert Napp, der Vorsitzende des VRR-Verwaltungsrates ist stolz auf seinen Coup: "Wir haben das Glück der Stunde genutzt mit dem Hartmut Mehdorn endlich einen qualifizierten Chef für den VRR gefunden." Noch ist unkkar, wann Mehdorn sein Amt antreten wird, klar sind aber schon seine Pläne. "Ich will", skizziert Mehdorn die Perspektive des Nahverkehrsverbundes,"den VRR zu einem integrierten regionalen Verkehrsverbund ausbauen. Wer nur an Busse und Bahnen denkt, denkt zu kurz."

Möglichst schnell sollen nun Gespräche aufgenommen werden, um auch den Duisburger Hafen, den Dortmunder Flughafen und den Zeppelinservice WDL zu integrieren: "Meine Vision ist: Sie landen mit dem Zeppelin in Essen-Mülheim, fahren mit dem Bus zum Dusiburger Hafen, dann mit dem Schiff weiter nach Dortmund zum Kanalhafen, mit der Bahn zum Flughafen Dortmund und dann wieder weg – das ist Nahverkehr aus einer Hand."

Ruhrpilot

Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Opel: Neue Chef schließt Insolvenz nicht aus…Handelsblatt

Marl: Lebenslang für Internet-Mord…Zeit

Re:Publica: Pottblog goes Berlin…Pottblog

Glückwunsch: Preis für die Ruhr Nachrichten…Ostroplog

Sicherheit: Reporter im Schulbus-Test…Zoom

YouTube-Sperrung: Danke GEMA…Kueperpunk

Verkehr: Bahn setzt weiter auf BETUWE-Linie…RP Online

Literatur: Bitterschlag-Lesung – die Teilnehmer…Prospero

Cross Border Leasing: Bochum "steigt aus"…Ruhr Nachrichten

Cross Border Leasing II: Recklinghausen "setigt aus"…Recklinghäuser Zeitung

FKK: Neues Angebot für Nackte aus dem Revier…Siegener Zeitung

Bergbau: Risse in Dortmund…Der Westen

 

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Das Aprilgeschickspiel

Morgen ist wieder der Tag des Schabernack, vor allem Medien sind Horte der Aprilscherze. Leider sind die eigentlich nie lustig, meistens sogar langweilig. Kleiner Tipp: Diesmal auf alles mit "Abwrackprämie" achten, wird morgen bestimmt auch auf Tretroller gezahlt.

Bild: Pressestelle Polizei Kreis Mettmann

Auch Verstaatlichungsnachrichten werden gut laufen, Mercedes, Deutsche Bank. Sicher einige Mehdorn-Scherze: Wachsfigur, sein neuer Job (HB-Männchen im Werbespot). Natürlich muss dringend vor den witzigen Polizeimeldungen gewarnt werden, wie dieser vom Kreis Mettmann (klick). Die Beamten haben sich ausgedacht, es wäre lustig, wenn sie getarnte Sportwagen gegen Verkehrssünder einsetzen könnten. Wenn es nicht so fad wäre, ich wäre glatt drauf reingefallen. Und tatsächlich ist das einzige, was halbwegs lustig ist am 1. April, Zeitung zu lesen, und sich zu überlegen, was Scherz ist, was nicht. Gar nicht einfach.

Zum Üben vor dem großen Tag, haben wir einige aktuelle Überschriften zusammen gestellt. Und ihr dürft raten, was ein Aprilscherz ist. Lustig? Lustig. Auflösung morgen.

Schweiz: Müllwerker haben zwei Goldbarren im Abfall gefunden.
Velbert: Jogger läuft gegen Bushaltestelle
Kreis Wesel: Polizei bekommt blaue Funkstreifenwagen
Mönchengladbach: Mädchen spielen Model auf Gleisen – Bahnverkehr gesperrt
Pizza aus dem Hause Oetker nun auch in den USA in der Tiefkühltruhe
Moskau: Simulierte Mars-Mission unter Beteiligung eines Bundeswehr-Hauptmanns
hat begonnen
1.200 Studenten, 300 Euro im Monat – Pinkwart führt Uni-Stipendien ein

Wie Narzissen über die Geschichte wachsen

Eine bescheidene, etwas verkratzte Info-Tafel aus Metall steht hinter einem Jägerzaun auf dem Essener Gerlingplatz. Daneben wächst Gras und es blühen Narzissen. Eine vernachlässigte Currywurst- oder Dönerbude wartet auf bessere Zeiten, die Sonnenschirme sind zugeklappt. Kaum ein Passant wird seinen Blick auf die Tafel lenken – wenn er sie überhaupt bemerkt. Dabei lohnt dieser Ort ein wenig Aufmerksamkeit. Denn hier wurden am 21. Juni 1933 die Bücher unerwünschter Autoren wie Bertolt Brecht, Heinrich Heine, Thomas Mann, Albert Einstein, Erich Kästner, Sigmund Freud, Anna Seghers und Arnold Zweig verbrannt.

Der bayerische Künstler Wolfram P. Kastner lässt kein Gras über die Geschichte wachsen. In München hat er angefangen. Dort markiert er seit Jahren den Königsplatz mit einem Brandmal, genau an dem Ort, an dem 1933 die Bücher brannten. Und auch im Ruhrgebiet will Kastner ein Zeichen setzen. Genau auf dem Gerlingplatz. Doch sein Vorschlag wurde von der Kulturhauptstadt abgelehnt. Über den Grund dafür und das, was er nun plant, sprach der Künstler mit den Ruhrbaronen.

Ruhrbarone?: Herr Kastner, wie soll Ihrer Meinung der Gerlingplatz aussehen?

Kastner!: Ungefähr an der Feuerstelle von 1933 sollte eine nicht exakt kreisförmige schwarze Steinplatte in den Platz eingelassen werden. Die Platte sollte eine rauhe Oberfläche aufweisen und einen Durchmesser von etwa 2,5 Meter haben. In die Platte sollten acht bis zehn Umschlagseiten von verbrannten Büchern in Originalgröße farbig eingelassen werden. Täglich ab Einbruch der Dunkelheit würde ein Lichtkreis auf den schwarzen Fleck eine Minute lang projiziert. Nach einer kurzen Pause würde dann der Text mittels eines Gobo-Projektors für etwa zehn Minuten auf die Stelle der Bücherverbrennung langsam kreisend belichtet. Im Text sollen dann wichtige Informationen auf Deutsch und auf Englisch stehen.

?: Warum wollen Sie die jetzt dort installierte Tafel durch ein Lichtobjekt ersetzen?

!: Diese Tafeln sind Tafeln der Unsichtbarkeit. Sie verrotten und verschwinden. Man gewöhnt sich daran. Der heutigen Wahrnehmung der Menschen entspricht sowas überhaupt nicht mehr. Da soll etwas Auffälligeres und zeitlich anders Bestimmtes entstehen. Es geht darum, die Geschichte nicht zu verstecken, sondern sie sichtbar zu machen. Ich finde, dass das ganze Ambiente, wie das jetzt dort ist, ein Jägerzaun, eine verrottete Tafel und eine Currywurst-Bude, beschämend und einer Kulturhauptstadt wirklich unwürdig ist.

?: Wie war die Reaktion der Kulturhauptstadt auf Ihr Projekt?

!: Mir wurde gesagt, dass es keine Möglichkeit gibt, etwas zu machen, weil es nicht vorgesehen ist und weil kein Geld da sei.

?: Wann haben Sie Kontakt mit der Kulturhauptstadt aufgenommen?

!: Vor einem Jahr. Das erste Mal haben wir im April letzen Jahres korrespondiert. Ich habe dann noch ein paar mal hingeschrieben. Aber bis jetzt gibt es keinerlei positiven Ergebnisse.

?: Was ist Ihrer Meinung nach der wahre Grund der Absage?

!: Ich fürchte, dass es so sein wird, wie in vielen anderen deutschen Städten. Man will die dunklen Flecken der deutschen Geschichte nicht sehen und zeigen. Dabei begreift man nicht, dass es hier eigentlich um die positiven Seiten geht. Und zwar um die beste deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts, die mit diesem Ort in Verbindung steht. Das kann ein positives Licht in die Zukunft werfen. Man sollte darauf achten, dass sowas nicht mehr passiert. Stattdessen fürchten viele Verantwortliche immer, dass ein Makel an ihrer schönen Stadt hängen bleibt. Man will nur dekorieren.

?: Wie teuer wäre die Umsetzung Ihres Projektes?

!: Ich denke, die Installation würde zwischen fünf und zehn Tausend Euro kosten. Man könnte natürlich etwas Aufwendigeres und Teureres machen.

?: Wollen Sie nach der Absage der Kulturhauptstadt Ihr Projekt in Essen aufgeben?

!: Auf keinen Fall. Man muss da etwas machen. Es gibt sicher Menschen in Essen, die das Schweigen und das Vertuschen nicht hin nehmen wollen. Ich denke, wir werden dort schon am 21. Juni, vielleicht auch in diesem Jahr, aber auf jeden Fall im kommenden Jahr, etwas sichtbar und hörbar machen. Ich denke daran, am Gerlingplatz eine öffentliche Lesung aus den verbrannten Büchern zu organisieren. Wir könnten auch ein Zeichen auf das Pflaster setzen.

?: Gibt es Essener, die mitmachen?

!: Ein paar Personen und eine Buchhandlung interessieren sich für meine Idee. Ich hoffe, es werden noch mehr Leute. Vielleicht können wir dann auch die zuständigen Herren in der Stadt motivieren, etwas zu machen und nicht weg zu schauen.

Ruhrbarone: Herr Kastner, vielen Dank für das Gespräch.

Hat Essen einen Kulturknall?

Ein Kommentar zur gestrigen Veranstaltung „Essen vor dem Kulturknall? – Die Kulturstadt zwischen Aufbruch und Rückbau“ im Rahmen von „Essen Kontrovers“, der NRZ-Diskussionsreihe in der Essener Volkshochschule.

Im Grunde sind die parteipolitischen Probleme zweitrangig, aber aufgrund der Podiumsbesetzung müssen sie erwähnt werden: Der Regierungspräsident von Düsseldorf redet aus seinem Amt, in das er durch die CDU gekommen ist, heraus: Jürgen Büssow. Elisabeth Mews ist kulturpolitische Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen. Hanns-Jürgen Spieß ist für die SPD Kulturausschussvorsitzender der Stadt Essen. Conni Sandmann spricht für das Theater Freudenhaus, also die „freie Szene“, Adil Laraki als Betriebsratsvorsitzender der Theater/Philharmonie GmbH spricht im Grunde gewerkschaftlich orientiert für mehrere Dutzend Angestellte im öffentlichen Kulturdienst. (Und genau so von rechts nach links ist auch die Reihenfolge auf dem Podium.) Also abschließend zur Parteipolitik: Die Stadt Essen müsste eigentlich schon längst insolvent gegangen sein, darf sich nicht weiter verschulden, und um die Art der Kürzungen und Ausnahmen streiten sich seit einiger Zeit die Lobbys und Lobbyisten. Und das durchaus Partei übergreifend, denn Geld für die Gewerkschaftskumpel bei der Philharmonie bedeutet ja weniger Geld für zum Beispiel Kindertagesstätten und Problemviertel. Aber der Kulturausschuss darf ja nur über Kultur reden. Und der Regierungspräsident darf nur auf „Lernen von anderen Städten“ verweisen. Und die freie Szene erkennt, dass die Zeit von Tariflöhnen auch auf der bösen Sonnenseite der ehemals so genannten E-Kultur vorbei ist. Aber das sind im Grunde Luxusprobleme. Warum?

Als sich gegen Ende der Diskussion eine ältere Dame erhebt, wird plötzlich wie von selbst eine historische Einordnung geschaffen. Es entstehen Bilder von der „Kultur als zweiten Natur des Menschen“ und wie die Nachkriegsgeneration versucht hat, zuerst gegen die hartnäckige Barbarei des Postfaschismus, dann gegen den verstärkten Kulturimperialismus anglo-amerikanischer Popkultur etwas Eigenes zu setzen. Etwas, das sich also zwischen Volkstheater, Klassikern und Kulturpädagogik bewegte und noch bewegt. Und die geistigen Kinder dieser Arbeit sitzen nun auf dem Podium und in den Bänken und fragen sich, warum ihre schöne Kulturblase zu platzen droht. Dabei sollten sie es doch ein Leben lang einmal besser haben.

Und damit in den Gedankenbildern zur nächsten Generation, die zum Teil in ganz anderen Kulturblasen lebt als denen, die sich die Großmutter für sie vorgestellt hatte. Das muss nicht das Knöpfchen im Ohr oder der Chip im Arm sein, das kann auch ganz einfach die ganz große Inszenierung Kulturhauptstadt sein, wie sie jetzt in Glas und Stahl gehauen wird. Der erfüllte Traum der einen ist der gelebte der nächsten und ein Hohn für die anderen, die eben die neuen Treppen vor der Volkshochschule nicht essen können. Und das tut weh – aber diesen Schmerz spüren die Funktionäre in den Kulturblasen eben nur gedämpft. Dass Kulturhauptstadt eigentlich sein müsste, dass eben aus dem Geiste von Solidarität und Kooperationsbereitschaft zunächst das friedliche Miteinander gesichert wird, damit diese „zweite Natur“ überhaupt funktioniert: Das einzusehen, das würde auch ein Stück politische Kultur verlangen. Und damit wäre Essen dann würdig diesen Titel auch zu tragen. Dann wäre Kultur nämlich nicht nur die Inszenierung (oder der Konsum) von Kultur (bis hin zur Inszenierung von Solidarität), sondern aus der Einsicht in die Gegebenheiten der eigenen sozialen Existenz geboren. Diese „zweite Natur“ kommt nämlich auch nicht von oben, sie muss in dieser Welt täglich neu verhandelt werden. Und – das gilt nicht nur für Essen – besser spät als nie.

(Foto der Volkshochschule: Olaf Mahlstedt)

 

Der Hauptpreis des Zwanzig10-Design-Wettbewerbes. Die MinoHD Flip

Die Mino HD ist also der Hauptpreis unseres Designwettbewerbes für die gemeinsame Seite Zwanzig10.de.

Ich habe die Kamera privat mal getestet – also nicht die, die verlost wird, sondern eine andere – und war ziemlich erstaunt, mit wie wenig Licht das Gerät auskommt. Auch die Schnitttechnik mit dem beigefügten Programm ist für mich kinderleicht. Für kurze Blogfilme taugt das Ding echt gut. Bei aufwändigeren Schnitten soll es aber nicht so easy sein, man muss wohl die Formate umkonvertieren, erzählt man sich. Aber das habe ich für meine Sachen nie machen müssen.

Wie dem auch sei. Hier die kurzen technischen Daten: Das Gerät hat einen kleinen Bildschirm von gerade 1,5 Zoll und eine Festplatte mit vier Gigabyte. Die Kamera kann ab einem Abstand von 1,5 Metern aufnehmen und bis unendlich filmen. Die Qualität ist OK, es heißt sie sei HD, aber das kann ich nicht beurteilen, und die Aufnahmezeit reicht bis zu 60 Minuten. Normalerweise kostet die MinoHD so um die 170 Euro.

Hier gibt es ein paar Testberichte:

netzwelt ich von der einfachen Aufzeichnungstechnik überzeugt.

camcorderinfo findet die Lichtausbeute in dunklen Räumen „fantastisch“ – sieht aber Probleme beim Weißabgleich.

cnet findet die Hosentaschen-Größe gut.

computerbild denkt, die Übertragung von Filmen ins Internet ist sehr einfach.

Guido Posterous macht den Vergleich zu einer Nikon D5000. Und sieht die Flip als Sieger.

Der Pottblog zog den Vergleich zu Kodak Zi8 und fand die Farben der Mino HD realistischer.

DerWesten findet den Schnitt in echten Schnittprogrammen zu kompliziert.

PC Welt ist fast restlos überzeugt.

Das Fazit aus allen Berichten: Gute Kamera, ordentlicher Umgang. Ein wenig Nachteile bei komplexeren Videoschnitten und im Weißabgleich. Aber immer eine Kaufempfehlung.

Wir freuen uns jedenfalls die Kamera mit Unterstützung von Cisco hier als Preis vergeben zu können – denn Cisco hat uns die Kamera kostenlos genau dafür zur Verfügung gestellt. DANKE!

Hier geht es zum Twitter-Account von der Mino HD Flip: klack

Und hier zum Blog der Kameraleute, auf dem immer mal wieder was nettes und neues zur Mino HD steht: klick

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Zorn der Thyssen-Arbeiter

Logo: tonwertkorrekturen

Mit dem freundlichen Miteinander bei ThyssenKrupp ist es vorbei. Am kommenden Montag wollen mehrere Tausend Mitarbeiter in Duisburg gegen den Konzernumbau protestieren. Ihr Zorn richtet sich gegen Vorstandschef Ekkehard Schulz, der nicht aufhören will, von betriebsbedingten Kündigungen zu reden.

Am vergangenen Freitag nahm Schulz wieder diese brutalste Form des Stellenabbaus wieder in den Mund. Er könne betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen, sagte er Journalisten. Die Betriebsräte fühlten sich hintergangenen. Erst wenige Stunden zuvor hatte Schulz mit ihnen vereinbart, auf diese verzichten zu wollen. Dies war die Grundlage für ihre Zustimmung zu der Konzernverschlankung von fünf auf zwei Sparten.

Die Quittung folgt heute: Die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp Steel stimmten gegen die Berufung des neuen Spartenvorstands Edwin Eichler, der die Nachfolge von Karl-Ulrich Köhler einnehmen wird. Auch in den Aufsichtsräten anderer Konzernschwestern wollen die Arbeitnehmer gegen die Pläne der Konzernführung votieren.

Um ihren Mißmut öffentlich zu untermauern, will die IG Metall für kommenden Montag zur Großdemo nach Duisburg einladen. Zum letzten Protest im Februar kamen rund 5000 Thyssen-Stahlarbeiter.