3 für 7 – Ausgehtipps am Dienstag

Ach, immer diese Kulturdebatten! Eine Pleitgen-Vertraute auf dem Präsentierteller hier, ein "Leitungsteam in schwierigen Zeiten" nebenan und ein vielleicht etwas nostalgisches Jubiläum noch woanders. Und niemand redet über die Aufführungen, Lesungen und Konzerte selbst. Denn Kulturkritik ist schwierig, alles ist Geschmackssache und mobben und palavern können ja alle irgendwie? Also Kultur als ein weiterer Boulevardkrimi? Nö. Drei Tipps zum Mitmischen:

"Melez" heißt das Festival unter der künstlerischen Leitung von Asli Sevindim, das bereits am 18. Oktober begann, aber noch bis zum 1. November an verschiedensten Stätten das Zusammenleben der Kulturformen im Ruhrgebiet darstellt. Das "Melez.Labor" zeigt in Anlehnung an Touristen-Touren das Leben in Dortmunds Nordstadt und Duisburg-Marxloh. Bei "Kulturpolitik in der Einwanderungsgesellschaft" wird am 31. Oktober ein regelrechter Kongress zum Thema in der Jahrhunderthalle abgehalten. "Melez in Love" wiederum und viele andere Konzerte gehen das Ganze musikalisch an, mit Künstlern wie Amparanoia und Kwadrofonik. Dazu natürlich auch Lesungen, Theater, Politikergastspiele und einiges mehr. Erster Eindruck: Ein vielfältiges und ambitioniertes Programm.

Auch durchaus schon begonnen hat die Intendanz von Peter Carp am Theater Oberhausen, einem gebeutelten Stück Ruhrkultur das eindeutig mehr Zuspruch verdient. Ein Beispiel ist der aktuelle "Woyzeck" nach Büchner, interpretiert von Robert Wilson, Tom Waits und Kathleen Brennan und dann noch einmal überarbeitet von Joan Anton Rechi. Der Hinweis auf Moliére’s "Tartuffe" von Tobias Fritsch unter Hinzunahme einiger Fragmente aus Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmadaption soll hier auch nicht fehlen. Das Oberhausener Theater: Jetzt!

Und dann wäre da noch der Festakt der Woche. Schon wieder Essen! Da muss ja was los gewesen sein in den Fünfzigern! Und "fünfzig!" heißt auch die Gala am 24. Oktober, bei der es "eine musikalische Zeitreise" mit "Songs weltbekannter Stars" gibt. Ohne diese selbst? Ja. Und auch ohne die erfolgreiche Partyreihe Radio Gruga (Foto: Thomas Geier)?? Ja. Dafür gibt es am 25. Oktober noch die Oldie Night, am 31. Marianne Rosenberg und am 4. November Johnny Winter. Kann ja mal erwähnt werden…

"Melez" geht noch bis zum 1. November – www.melez.de
"Tartuffe" gibt es im Oktober noch am 22. und 30. jeweils um 19.30 Uhr, "Woyzeck" am 24. und 25. zur selben Zeit – www.theater-oberhausen.de
Das Jubiläumsprogramm der Grugahalle währt noch bis zum Ende des Jahres – www.grugahalle.de

Ruhr2010: Programmshow geht weiter…

Die Programmpräsentation der Kulturhauptstadt in der vergangenen Woche verpasst? Macht nix.

Foro: Ruhr2010

Denn die Programmpräsentation wird noch zwei Mal wiederholt: Mittwoch, den 22. Oktober, 19 Uhr in der  Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 in Herne und am Freitag, den 24. Oktober 19 Uhr im Lichthof der Berufsschule Bottrop. Vielleicht wird dann ja nicht nur die M-Frage geklärt, sondern auch die großen Namen genannt, die bei der Programmvorstellung am vergangenem Montag ebenfalls fehlten. Wer tritt denn so alles auf? Madonna? Mit Guy Ritchie? Die Randfichten? José Carreras? Fragen über Fragen…

Ruhrstadion: Fans gegen Umbau zur Frauen WM

Die Frauen-WM 2011 wird auch in Bochum staffinden. Nun soll das Ruhrstadion umgebaut werden. Nicht alle Fans freut das.

Foto: Ruhrbarone

Die Fans des VfL-Bochums sind leidgeprüft. Das hat weniger mit den Leistungen der Mannschaft zu tun, immerhin ist man schon länger nicht mehr abgestiegen, sondern mit dem Einbruch der Moderne in die Bochumer Tarditionswelt. Erst wurde das Ruhrstadion gegen den Willen der Fans zum Revierpower-Stadion umbenannt, was bei manchen bis heute zu Phantomschmerzen führt  und nun droht auch noch der Umbau zur Frauen WM. Am Freitag verteilten Fans im Umfeld des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach am Stadion an der Castroper Straße ein Flugblatt, in dem sie sich gegen die Kommerzialisierung des Fußballs und den Umbau des  Stadions zu einer hippen WM-Arena aussprachen.  "Es steht also fest: Unser Ruhrstadion wird Austragungsort bei der Frauen-WM im Jahr 2011 werden. was vor ein paar Jahren keinen auch nur ansatzweise interessiert hätte, stieß wegen des ach so tollen Sommermärchens 2006 und endlosem gepushe von allen Seiten auf riesige Freude." Gegen die Fifa-Pläne wie mehr Presseplätze und besseres Flutlicht haben die Fans nichts einzwunden -. aber sie verfolgen die Diskussion um einen größeren Stadionumbau mit Sorge: Sie wollen vor allem keinen weiteren Ausbau der Sitzplätze und wollen nicht, dass aus dem Stadion eine "Kirmeswelt" gemacht wird.

Verbesserungsvorschläge haben sie indes schon: So sollen Zaunfanhnenplätze entstehen und die vorhandene Blockaufteilung in der Ostkurve wegfallen. Das Stadion, so das Flugblatt, sei an diesem Standort nahezu perfekt.

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Die Kulturhauptstadt und die M-Frage


Das Fernsehen ist dabei, wenn am  9. Januar 2010  das Kulturhauptstadtjahr auf Zeche Zollverein eröffnet wird. Doch wer moderiert die große Show in der Schalke-Arena?

Thomas Gottschalk. Foto: Wikipedia

Übertragen wird die Eröffnung live das ZDF.  Die große Gefahr, dass das 3. Programm des WDR die Sendung ins nachmittägliche Quotenloch hinein sendet, ist damit gebannt. Aber richtig interessant ist ja nicht der Festakt (Ein Streichquartett, Reden von Rüttgers, Merkel etc, ein Buchsbäumchen am Rand der Bühne und irgendwas mit modernem Ballett, dass sich sonst keiner anschaut, aber jetzt müssen sie es ja, denn die Besucher von Festakten sind ja irgendwie auch immer Geiseln) sondern die große Show am Abend in der Schalke-Arena.
Ob die auch ins Fernsehen kommt, ist noch nicht entschieden. Wenn ja, dann, so die Auskunft von Ruhr.2010, ins ZDF – das sei aber eine Frage, ob der angefragte Moderator zustimmt oder nicht.

Eine große Halle, das ZDF – viele Namen fallen einem da nicht ein. Der Sender, der sich schon in den 70er Jahren durch das nachmittägliche Seniorenmagazin Mosaik auf seine Zielgruppe festlegte, hat eigentlich nur einen, der im Applausgewitter  großer Hallen gestählt wurde: Thomas Gottschalk. Der könnte den Abend mit  einem lockeren Scherz eröffnen („Früher gab es hier ja nur Theater, wenn die Kumpel am Zahltag betrunken nach Hause kamen. Aber das ist ja längst nicht mehr so…“), später könnte dann Steven Sloane zusammen mit seinem Kumpel Ian Anderson von Jethro Tull auftreten und auch Grönemeyer dem Ruhrgebiet ein Ständchen singen. Atze Schröder, Herbert Knebel und Fritz Eckenga würden den Comedy-Block stellen. Fehlen noch ein paar Opfer für Gottschalks gepflegte Herrenwitze. Vielleicht hat ja Miss Audi aus dem D&W-Katalog Zeit (Gottschalk: „Und Du wirst also gerne einmal tiefer gelegt?“) oder irgendeine Jungschauspielerin aus dem Revier wird über die Bühne gejagt.

Vielleicht robbt sich bei dieser Gelegenheit auch Maybritt Illner an die große Samstagabendshow heran. Als Jung-Moderatorin beim Ostzonensender DT64 hat sie jedenfalls gleich nach dem Mauerfall eine  Reportage über das Ruhrgebiet gedreht. Dann würde es keine Herrenwitze geben und auch die Jungschauspielerinnen aus dem Revier könnten ohne Angst die Bühne betreten. Grönemeyer, Anderson und Sloane könnten trotzdem auftreten, aber vielleicht würden wir ja auch Peter Lohmeier sehen – in der Schalke-Arena hätte der ja quasi ein Heimspiel. Die Show könnte Sönke Wortmann inszenieren.

Neu im Bouquet der ZDF-Moderatoren ist auch Götz Alsmann, der eine Sendung moderiert, die „Das Echo der Stars“ heißt. Ein lustiger Kerl, dieser Alsmann, wenn er nicht so ein Musterwestfale wäre – aber er könnte eine solche Show sicher gut über die Bühne bringen. Mit (ihr wisst schon).

Sollte es zu einer Übertragung auf dem ZDF kommen, freue ich mich auf jeden Fall schon einmal über die Diskussionen, die diese Sendung im Ruhrgebiet auslösen würde. Die Forderung nach einem hochkarätigem Programm, dass sich kaum ein Mensch anschauen möchte, (12-Ton Musik, von Kaufmann vorgetragen bruistische Gedichte und Tanztheater zu den winselnden Klängen eines live unter Tage stranguliert werdenden Grubenponys) wird auf die Forderung des Seniorensenders stoßen, ein Programm abzuliefern, dass den Zuschauern nicht das Gebiss im Munde schmilzen lässt. Mal schauen, wie der Streit ausgeht.

WDR – Wieder Schleichwerbung?

Wir haben eine Geschichte beim WDR aufgerissen, die seltsam ist.  Es geht um Schleichwerbung und gekaufte Sendezeit. Doch alles nacheinander:  Nach unseren Informationen soll in der WDR-Sendung „Servicezeit: Mobil“ Schleichwerbung verbreitet worden sein. Dabei hätten sich vor allem deutsche Autofirmen über Produktionen der Firma TVT.media aus Hürth unerlaubt Werbeplätze in einer der wichtigsten Beratungssendungen des öffentlich-rechtlichen Senders gesichert, erzählten uns mehrere Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind. Ein Sprecher des WDR bestätigte zudem auf unsere Anfrage: „Nach einem Hinweis auf Schleichwerbung in der Sendung ‚Servicezeit: Mobil‘ haben wir umgehend eine Prüfung durch unsere Revision veranlasst.“ von Marvin Oppong und David Schraven

In den Beiträgen der Servicezeit werden Autos getestet und Hinweise für den Kauf von Neuwagen gegeben. Im heiß umkämpften PKW-Markt genießt die WDR-Sendung vor allem wegen der angeblichen Neutralität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einen besonders hohen Stellenwert. Nach Auskunft des WDR-Sprechers sind die Recherchen in seinem Haus noch nicht weit gediehen, die Intendantin sei aber informiert. Derzeit werde untersucht, ob sich die Produktionsfirma vertragswidrig verhalten habe. „In unseren Verträgen muss der Vertragspartner ausdrücklich versichern und garantieren, die Produktion ohne sachfremde, vertragswidrige Einflussnahme Dritter zu realisieren.“ Bei Verstößen gegen den Vertrag könnte der WDR eine Strafanzeige wegen Betrugs gegen die Verantwortlichen stellen.

Nähere Einzelheiten wollte der Sprecher derzeit nicht nennen.

So bleiben viele Fragen offen: Welche Autofirmen sollen sich unerlaubt Werbezeit besorgt haben, wie viel Geld wurde gezahlt und wer profitierte davon?

Bereits vor drei Jahren war der WDR in einen großen Schleichwerbeskandal verwickelt. Damals wurde in fünf Folgen der Krimireihe „Schimanski“ verbotene Werbung entdeckt, die dort über die Produktionsfirma Colonia Media platziert wurden. Kurz zuvor wurde enthüllt, dass Interessierte nahezu problemlos über die Produktionsfirma Bavaria Sendezeit in der WDR-Serie Marienhof kaufen konnten.

Derzeit wird beim WDR und der betroffenen Produktionsfirma TVT.media nur hinter vorgehaltener Hand über Details des neuen Skandals in der Servicezeit gesprochen. Den Angaben mehrerer beteiligter Personen zufolge steht der Chefredakteur von TVT.media Bernd K. im Zentrum der Nachforschungen. Der Verdacht: Der frühere WDR-Mitarbeiter habe als Chefredakteur der TVT.media dafür gesorgt, dass unerlaubte Werbung in den Beiträgen untergebracht wurde. Im Gegenzug habe er Geld kassiert. Bernd K. antwortete bis jetzt nicht auf eine schriftliche Anfrage. Auch die TVT.media wollte bis jetzt keine belastbaren Auskünfte zu diesem Thema geben. Eine Mitarbeiterin des Unternehmens rief lediglich bei mir an und wollte mich ausfragen.

Ein WDR-Sprecher sagte lediglich: „Es liegen keine Hinweise vor, dass an den WDR für Platzierung von Produkten Geld geflossen ist.“

Die Firma TVT.media ist in der Autobranche bekannt. Nach unseren Informationen hat das Unternehmen zum Beispiel Rohmaterial für VW über den Phaeton produziert, das für redaktionelle Beiträge in Fernsehsendungen genutzt werden sollte. Zudem war TVT.media für BMW, Opel und den Opel Mutterkonzern General Motors tätig. Nach vorliegenden Informationen sollen WDR-Mitarbeiter vor rund drei Wochen die Firma aufgesucht und Unterlagen über WDR-Produktionen mitgenommen haben. Etwa zeitgleich stellte der Sender die Zusammenarbeit mit dem Bernd K. ein. Ohne auf eine konkrete Person Bezug zu nehmen, sagte ein WDR-Sprecher: „Der WDR lässt die Zusammenarbeit mit dem betroffenen externen Mitarbeiter bis zur Beendigung der Prüfung durch unsere Revision ruhen.

Wenn jemand da draußen noch einen Hinweis hat: wir sind unter david.schraven@ruhrbarone.de oder marvin.oppong@ruhrbarone.de zu erreichen.

„RE leuchtet“ ? 100 Jahre Rathaus RE

Fotos: Mengedoht

Mit einem spektakulären Farbenspiel feiert Recklinghausen "100 Jahre Rathaus" und eröffnete mit dieser Aktion gestern Abend das dritte Farbspekatkel "RE leuchtet".

Mit der prächtigen Illumination des Rathauses gehen die Veranstaltungen zum 100. Geburtstag dieses Gebäudes ihrem Höhepunkt entgegen. Gestern Abend haben Bundestagspräsident Professor Norbert Lammert und Bürgermeister Wolfgang Pantförder den Startschuss zu dem Event geben, wie ihn Recklinghausen noch nie gesehen hat.

 

Zu einem Vortrag, bei dem das Geburtstagskind selbst über die Höhepunkte seiner Geschichte und die der Stadt in den letzten 100 Jahren berichtete, wurden historische Bilder, aber auch ein begeisterndes Farbspektakel an die prächtige Rathausfassade projeziert. Dazu hatte sich die Stadt die aktuellste Technik besorgt. Nach einer kurzen Umrüstpause ging es mit dem Rathaus-Farbenrausch weiter. Untermalt wird die Illumination durch Musik aus Beethovens 6. und 7. Sinfonie, Play Bach, Eric Satie, Frederic Chopin, Felix Mendelsohn-Bartholdy und anderen.

Anders als 2007 präsentiert sich das Rathaus mit seiner Illumination in diesem Jahr gleich an drei Abenden: nicht nur am gestrigen Freitag, sondern auch heute und am morgigen Sonntag, jeweils um 20, 20.45 und 21.30 Uhr, gibt es die tolle Vorführung.

 

Bei der dritten Auflage des Farbenspektakels werden jeden Abend bis zum 31. Oktober die Fassaden von 25 meist historischen Gebäuden in bunte Farben getaucht. 350 Strahler und Projektoren wurden dazu von der Firma Werning in der Stadt verteilt und RWE hat mit Folien seine Straßenlampen verkleidet, welche den Weg zu den angestrahlten Objekten weisen. Neben zahlreichen städtischen Gebäuden und Plätzen nehmen auch zahlreiche Firmen und Privatpersonen teil.

 

Damit auch in diesem Jahr alle Interessierten näheres über die Schönheiten der Stadt erfahren, haben sich die Ratskommission für Behindertenangelegenheiten, die Wirtschaftsförderung und die Stadtführer der Gilde entschlossen, Führungen für Menschen mit Behinderungen durchzuführen. Speziell für Rollstuhlfahrer erfolgt am 20. Oktober um 19 Uhr sowie für Gehörlose und Hörbehinderte am 27. Oktober um 19 Uhr eine auf die Möglichkeiten der Behinderten ausgerichtete Führung. Treffpunkt ist der Haupteingang des Rathauses. Anmeldungen unter Tel. (02361) 50-23 04, für die Gehörlosen beim Gehörlosenverein, Fax: 23370. Weitere Infos bei der Referentin für Behindertenangelegenheiten, Barbara Ehnert, Tel. 50-1105.

Alle Infos: http://re-leuchtet.de/
Bildergalerie zum Rathausjubiläum: http://www.marlaktuell.de/?p=123310

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10 Forderungen für das Ruhrgebiet!

Am 5. November soll ja symbolisch die Stadt "Ruhr" gegründet werden.

Aber damit ist es natürlich nicht getan. Eine kleine Feier, eine Urkunde – das reicht natürlich nicht. Heute war ich auf einem Treffen, bei dem der Termin im November vorbereitet wurde. Eine Idee die dabei aufkam war, an dem Tag der Gründung auch einen Katalog an Forderungen für das Ruhrgebiet zu veröffentlichen. Dann diskutierten wir nicht nur welche Forderungen gestellt werden sollten, sondern auch wer sie aufstellen sollte – und dann war schnell die Idee da, über das Internet Ideen zu sammeln. Das wird bald unter der Seite www.stadtruhr.de passieren und ab jetzt auf den Ruhrbaronen. Was muss passieren um das Ruhrgebiet besser zu machen? Eine einzige Nahverkehrsgesellschaft für das Ruhrgebiet? Ein Ruhrparlament? Eine bessere Abstimmung bei der Kulturpolitik? Initiativen in der Bildungspolitik? Macht Euch bitte Gedanken, kommentiert…und bitte keine Kaspereien.

WMR – Wirtschaftsmetropole Ruhr und das Internet

Die Wirtschaftsmetropole Ruhr (WMR) macht die Werbung für den Wirtschaftsstandort Ruhr. So ist der Auftrag zumindest. Chef der Tochterfirma des Regionalverbandes Ruhr ist Hanns-Ludwig Brauser von der SPD. Er wurde vom Machtverlustigen Dortmunder Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer (SPD) gegen den Widerstand von Grünen und dem Rest in der Verbandsversammlung des RVR durchgesetzt.

Hier möchte ich über folgendes berichten: Nach dem Wirtschaftsbericht der WMR gibt die Firma vor allen Dingen jede Menge Geld für Personal aus. Vor allem der Geschäftsführer kassiert ein dickes Gehalt. Aber das wäre noch OK, wenn die Arbeit besonders toll wäre.

Deswegen betrachte ich einen der größten Ausgabeposten der WMR: Die Firma gab im vergangenen Jahr 219.000 Euro für Internetseiten aus. Die Seiten aber, die ich sehe, scheinen eher bescheiden. Normalerweise kann man sowas in jeder normalen Internetbude für ein paar zehntausend Euro schießen. Das kann nicht wirklich viel Geld kosten. Siehe hier:

 Aus diesem Grund wollte ich nachfragen und wissen, was so teuer war an diesen Seiten und welche Seiten alle bezahlt wurden. Deswegen habe ich vor ein paar Wochen über das Internetformular der Seite eine Anfrage an die WMR-Pressestelle gestellt. Es war ein Test. Funktionieren für das viele Geld wenigstens die einfachsten Seitenfunktionen?

Jedenfalls lautete die Anfrage so:

Aus ihrem Geschäftsbericht geht hervor, dass die WMR 219.000 Euro in Internetseiten investiert hat.

Um welche Portale handelt es sich?

Wieviel Geld ist in die einzelnen Portale geflossen?

Wurde das Geld jeweils nur für den Aufbau der Portale bezahlt? Oder decken die Kosten von 219.000 Euro auch den Unterhalt der Portale ab?

Wie teuer ist der Unterhalt der Portale? Oder anders gefragt, wie hoch sind die Fixkosten aus den Portalen, die nun jedes Jahr von der WMR zu zahlen sind.

Zahlt die WMR darüber hinaus noch Geld in den Aufbau, in die Entwicklung oder in den Betrieb des Ruhrpiloten? Wenn ja, wieviel? (Zur Info der Leser hier: Der Ruhrpilot hat etliche Millionen an öffentlichen Geldern  verschlungen – ohne dass sein Sinn mir wirklich klar ist. Nutzt den irgendwer da draußen?)

Ich habe die Anfrage wieder gestellt und nochmal gestellt. Ich hab zwischendurch auch mal angerufen und gefragt, ob das Formular funktioniert. "Ja, doch es funktioniert", hieß es.

Nun, ich will nicht beckmesserisch sein. Aber wenn man 219.000 Euro für Internetseiten ausgibt, sollte man doch in der Lage sein, die Fragen zu beantworten. Es geht schließlich nicht um Raketenwissenschaft, sondern um öffentliches Geld, das Privatfirmen für Internetseiten abkassieren.

Oder funktioniert etwa das Anfrageformular nicht. Das wäre noch peinlicher. Soll doch das Internetportal den Erstkontakt der Interessenten am Revier erleichtern.